Italienisches Essen beliebter als deutsches
Das Sozialforschungsinstitut FORSA hat eine Umfrage vorgestellt, in der es um das Essen ging. Dabei geht der klare Gewinner Italien hervor. Auf Platz 1 landete Spaghetti Bolognese, auf Platz 2 Spaghetti mit Tomatensoße und erst auf Platz 3 der Lieblingsgerichte stand ein deutsches Gericht: Schnitzel.
Als Argument wird in der Tat oft angeführt, das deutsche Essen sei sehr fettig und würde träge machen, die italienische Küche hingegen wäre um ein vielfaches leichter. Diese Aussagen haben mich überlegen lassen und bei mir ist es so, dass ich gern deutsche Hausmannskost koche. Aber so fettig und mit vielen dicken Soßen koche ich sehr selten. Es gibt auch eine leichte Küche in Deutschland.
Ich esse durchaus auch gern Pasta und Pizza, aber genauso gern esse ich gern die gute alte Hausmannskost. Und bevor nun jemand meint, mich belehren zu müssen: ich weiß durchaus, dass die italienische Küche aus mehr als nur Pizza und Pasta besteht. Ist Eure Küche auch eher überwigend aus italienischem Essen bestehend oder wechselt Ihr?
Meine Küche ist - hm, ich würde mal sagen ziemlich "international". Allerdings kommt vieles "typisch Deutsche" nicht auf den Tisch, weil es mir schlicht und einfach nicht schmeckt. Wenn ich mal nach der Herkunft der Gerichte sortiere, die ich zumindest hin und wieder mal mache und nicht nur "zum Ausprobieren" einmal und nie wieder, käme da ungefähr folgendes raus:
Pasta mit passender Soße (Italien); Moussaka (Griechenland/Zypern); Tortilla Espanola (Spanien); Irish Stew (irland); Kesselknall (Deutschland/Rheinland); Kartoffelgratin (Elsaß); Jansons Versuchung (Schweden); Sushi in mehreren Variationen (Japan); Couscous (Nordafrika); Falafel (am ehesten Libanon?); Wikingerscholle (Skandinavien); Grünkohl mit Mettenden ((Nord-)Deutschland); Wiener Schnitzel (Österreich); Zürcher Geschnetzeltes (Schweiz); Borschtsch (Ukraine); Tah Tschin (Persien); diverse Currys (hauptsächlich Indien und Thailand); Laksa (Singapur); Spinat-Käse-Brik (Nordafrika); Shoarma (Israel); Hähnchen mit Mole (Mexico); Pilzpfanne (Deutschland oder Schweiz?); Kohlrouladen (Deutschland); diverse Tapas (Spanien); Fischsuppe mit Kokos (Japan); diverse Gumbos (Karibik); Rouladen (Deutschland?); Zwiebelkuchen/Flamkuchen (Elsaß); Gulasch (Ungarn); Fisch a la Pharao (Ägypten).
Ziemliche Aufzählung, hm? Nun, was ich dabei vor allem feststelle: Es scheint nicht nur mir so zu gehen, daß viele typisch "deutsche" Gerichte (btw sind die regional ganz schön unterschiedlich, insofern würde ich das nicht allzu verallgemeinern) nicht mehr so vielen Leuten schmecken. Und einige "internationale" Gerichte gehen einfacher zu machen, weit schneller, und der Zeitfaktor spielt da sicher keine unwesentliche Rolle.
Das mit dem "Fett" - naja. Für einige Gerichte stimmt das schon, aber auch die mediterrane Küche ist alles andere als "fettfrei", verwendet aber oft anderes Fett (zB oft Olivenöl in der spanischen, italienischen oder griechischen Küche), und da wird zur Kompensation auch meistens etwas Wein getrunken. Dadurch wirkt es anders als in der "deutschen" Küche, wo oftmals das Fleisch (meistens Schwein) selbst das fette ist - wird noch "schlimmer" je weiter du nach Osteuropa kommst - polnische oder russische Rezepte bspw. sind oft auf Schweinefleisch basierend (aber auch nicht nur).
Ich finde, das wundert mich überhaupt nicht, immerhin schmeckt das ja auch sehr lecker, vor allem, wenn man es selber macht und auf diese Fertiggerichte verzichtet. Ich habe auch mal gerade nachgedacht, was ich so am meisten koche und irgendwie komme ich da auch auf mehr ausländische Gerichte als auf richtige deutsche Gerichte. Gegen ein nettes Schnitzel habe ich sicher nichts einzuwenden aber ich esse zum beispiel nicht gerne Sauerkraut oder Grünkohl, welches ja beides typisch deutsch ist.
Ich mache sehr oft cottage Pie aus England, Shepards Pie aus Irland, irische Lamp chops, Spaghetti Bolognese, Döner, Gyros und noch einiges mehr. Uns schmeckt das so, ich mache jeden Tag was anderes , so das wir eine sehr große Abwechslung haben. Ich habe mal gelesen das vor allem in Bayern und in deutschen ländlichen Regionen noch sehr viel Hausmannskost gemacht wird.
Vielleicht liegt es nicht nur am Fettgehalt, sondern einfach auch an der Zubereitung. Wenn ich abends nach Hause komme habe ich keine Lust mehr Kartoffeln zu schälen und mir ein Schnitzel zu panieren. Dann vielleicht noch den frischen Rosenkohl putzen und dann alles noch 30 Minuten kochen. Bei Nudeln ist das so man reißt die Tüte auf und gibt sie in kochendes Wasser und nach nicht mal zehn Minuten ist alles fertig. Die Soße ist auch schnell fertig und man kann es auch in größeren Mengen kochen und hat gleich was für den nächsten Tag für die Arbeit oder ähnliches.
Das ist mir so garnicht bewusst gewesen. Aber in der Tat, die "deutsche Hausmannskost" kann man in meiner Küche nicht finden. Ich greife sehr gerne auf Nudeln, Pasta oder wenn es richtig fettig sein darf auch mal auf eine Pizza zurück. Es schmeckt mir persönlich auch einfach sehr viel besser.
Die typisch deutsche Kartoffen als Grundnahrungsmittel wurde bei mir von den Nudeln verdrängt. Ich möchte mal die Behauptung aufstellen, dass es vielen wie mir geht. Ich finde Kartoffeln sind einfach trocken und unattraktiv. Die gute alte Hausmannskost gibt es für mich eigentlich nur noch bei Mutti.
Vielleicht liegt es auch daran, dass die jüngere Generation sich auch nichtmehr die Zeit nehmen möchte, die aufwendigere deutsche Küche zu betreiben. Ich habe auch irgendwo mal eine Repotage darüber gesehen, dass viele junge Leute auch garnicht mehr traditionelles Essen zubereiten können, somit ist es natürlich nicht verwunderlich, dass die deutsche Küche zunehmend verdrängt wird.
Ich kann das Ergebnis dieser Umfrage zumindest zum Teil auch für mich bestätigen. Deutsche Hausmannskost mag ich fast gar nicht. Ich esse gerne mal Blumenkohl mit Sauce Hollandaise und Kartoffelpüree mit gebratenen Pilzen. Allerdings mag ich, bis auf zwei typische Eintöpfe (Erbsensuppe und Linsensuppe, jeweils ohne Fleisch gekocht) nur sehr wenige dieser typisch deutschen Gerichte. Fleisch mag ich auch nicht, so dass auch die ganzen Braten wegfallen. Auch solche Dinge wie Nudelsalat mag ich meistens nicht. Nur Kartoffelsalat in stark abgespeckter Form ist ab und an okay. Schnitzel esse ich gar nicht, so dass ich nicht zu denjenigen gehöre, die das Schnitzel auf den dritten Platz setzen würden.
Ich esse schon ganz gerne Pasta und Pizza, stehe aber nicht auf Spaghetti Bolognese und auch nicht auf Spaghetti Napoli. An der Bolognese-Sauce stört mich das Hackfleisch und Napoli ist mir irgendwie zu langweilig. Ich bevorzuge Spaghetti mit grünem Pesto oder einer nicht allzu schweren hellen Sauce, ähnlich wie Carbonara, nur ohne Fleisch. Es gibt auch tolle Salate, die von der italienischen Küche inspiriert sind.
Neben italienischen Speisen hat es mir aber vor allem die türkische Küche angetan. Auch mexikanische Gerichte koche und esse ich sehr gerne. Diese Gerichte kommen bei mir auch häufiger auf den Tisch als italienische Nudelgerichte. Allerdings ist das oft aufwändiger als die Zubereitung von Nudeln mit einer einfachen Tomatensauce. Daher kann ich verstehen, dass Spaghetti Bolognese beziehungsweise Napoli bei den beliebtesten Gerichten ganz oben stehen. Nudeln gibt es ja fertig und müssen nur noch fünf bis zehn Minuten kochen und eine einfache Tomatensauce mit ein paar Gewürzen oder auch mit Hackfleisch ist ebenfalls schnell zubereitet.
Meine Familie kommt aus Polen, aber bei uns zu Hause wird wenig polnisch gekocht und deutsch schon gar nicht. Die meisten Deutschen Gerichte mögen wir nicht besonders und daher wird bei uns auch sehr viel italienisch gekocht, aber nicht nur. Verschiedene Pasta mit allen möglichen Soßen steht schon mal ganz oben auf der Liste, wobei es auch ruhig mal etwas ausgefallener sein darf. Hinzu kommen dann unterschiedliche Aufläufe, Fleisch- und Fischgerichte, die der italienischen Küche zuzuordnen sind und die wir gerne machen. Außerdem essen wir auch gerne afrikanische Gerichte, Reisgerichte, Tortilla und mein Freund macht auch gerne Sushi und Currygerichte.
Pasta machen wir zu Hause teilweise sogar selbst und zum Braten etc. haben wir eigentlich immer nur ausschließlich Olivenöl da, Oliven oder Auberginen findet man bei uns eher als Blumenkohl oder Gürkchen. Sogar was den Nachtisch angeht, essen wir verschiedene Zubereitungen mit Ricotta und Mascarpone und toskanischen Pudding eher, als deutsches Essen. Ich finde italienische Gerichte einfach sehr vielfältig und das kann man von deutschen ja eigentlich eher nicht behaupten.
An deutschen Gerichten kommt da also nicht wirklich was auf den Tisch, wobei ich aber auch ganz ehrlich sagen muss, dass ich nicht viele typisch deutsche Gerichte kenne. Schnitzel, Sauerkraut, Blumenkohl, Nudelsalate und diverse Eintöpfe aus Bohnen, Erbsen oder Linsen mag ich leider gar nicht, so dass diese schon mal wegfallen und viel mehr fällt mir da an deutschen Gerichten auch schon gar nicht mehr ein. Letztendlich würde ich also schon sagen, dass ich mit der italienischen Küche um einiges mehr anzufangen weiß, als mit der Deutschen.
Unsere Küche ist eher international. Vertreten sind meistens Deutschland, Frankreich, Österreich, Großbritannien, Russland, Italien, Spanien, Mexiko, Japan, China, Indien, Schottland und - ganz grob gesagt - Afrika (da vor allem Tunesien, Kenia, Nigeria und Marokko).
Was mich an der deutschen Küche ein bisschen stört, ist, dass fast immer Fleisch zu Gerichten gehört. Eintopf mit Wiener, Bratkartoffeln mit Speckwürfeln. Vor allem in typisch bayerischen Wirtshäusern findet man kaum eine Speisekarte, die mehr als zwei vegetarische Gerichte anbietet. Das finde ich ein bisschen schade, da ich die Küche sehr gerne mag, aber als Vegetarier kaum Möglichkeit habe, mich durch Speisekarten zu fressen.
Ich esse sehr gerne Gemüse, Tofu, Curry, Soja und Reis, weswegen wir oft und viel japanisch, indisch und chinesisch kochen. Meiner Meinung kann man ganz viel davon essen und man fühlt sich danach nicht so müde und voll wie nach einem fetten Schnitzel mit Pommes. Obwohl ich auch gerne mal fett esse. Aber nicht in Massen, da ich auf meine Figur achten muss.
Italienisch kochen wir, wie gesagt, auch. Wenn es Pasta gibt, dann machen wir die Nudeln selbst und verwenden nur frische Zutaten, damit eben nicht dieses Standardgericht 'Nudeln mit Tomatensoße' entsteht. Ich muss dabei, ganz unfreiwillig, an Miracoli denken und dabei wird mir leicht übel. Die Hauptattraktion sind die Nudeln in Italien und nicht die Soße. Leider werden in Deutschland oftmals die Nudeln in Soße ertränkt, was ziemlich eklig ist. Am liebsten aus der italienischen Küche esse ich jedoch die Nachspeißen.
So sieht's auch in der französischen Küche aus. Abgesehen vom göttlichen Käse, den die da essen, mag ich am liebsten die Süßspeisen. Es geht einfach nichts über einen flachen Apfelkuchen oder eine Crème brûlée. Flambierte Obsttartes sind auch nicht zu verachten. Ach, ich kriege Hunger
Ich muss zugeben, dass bei uns zu Hause fast nur italienisches Essen auf den Tisch kommt. Ich bin ein absoluter Fan von Nudelgerichten in den verschiedensten Variationen. Wenn ich mal so überlege, habe ich allein in dieser Woche vier mal etwas italienisches gegessen, was mir so bewusst wäre. Dreimal Nudeln und einmal Pizza. Ich esse zwar auch mal gern mal ein Schnitzel, aber wenn ich mich entscheiden müsste, würde ich jederzeit die italienische Küche wählen.
Das kommt davon, das die meisten die echte deutsche Küche kaum noch kennen und schlichtweg das kochen verlernt haben. In der deutschen Küche gibt es unglaublich viele Variationen und Zubereitungsarten, wovon nur wenige wirklich schwer und pappig sind. Das ist allerdings eine Küche weit jenseits des Schnitzels mit Erbsen und Kroketten ...
Ein besonders interessanter Aspekt der deutschen Küche sind die haltbar gemachten Lebensmittel. Das eingelegte Gemüse, Sauerkraut, Eingekochtes, Marmeladen, Kompotte, Rumtopf - lauter Methoden das Essen über den langen unfruchtbaren Winter hin haltbar zu machen. Ich kenn chinesische Studenten, die sich während ihres Studiums hier ein paarmal mit Begeisterung quer durch die Abteilung mit den Eingelegten gefuttert haben.
Und Italiener, welche von der Feinheit und Vielfalt der deutschen Eintöpfe schwärmen, die nicht nur als bräunliches Etwas mit Linsen daherkommen. Weltweit ist die deutsche Backkunst berühmt, mit ihren vielen Brotsorten und den saftigen Blechobstkuchen oder den würzigen Plätzchen.
Auch wenn auf dem Gebiet der Dauerwurst eindeutig die Südländer die Nase vorn haben, wenn es um das zu bratende Würstchen geht, dann gelten die deutschen Würstchen als besonders lecker und fein gewürzt.
Und wem die "typischen" Soßen zu dick und pampig sind, der versuche doch mal im Frühling die klassische Frankfurter Soße (wenn die erfoderlichen sieben Kräuter wieder wachsen). Feine Salate haben im übrigen auch in Deutschland eine lange Tradition und ganz ehrlich: Es muß nicht immer Balsamico sein. Gute Salatsoßen lassen sich aus vielen Zutaten bereiten.
Beispiele für eine gute deutsche Küche gibt es viele, sie sind bloß etwas in vergessenheit geraten. Oder manchmal auch scheußlich mutiert.
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