Poesiealbum: Bis zu welchem Alter?

In einem anderen Thread wurde davon berichtet, dass man als erwachsene Person noch ein Poesiealbum hat und dieses noch rumreicht. Es wurde auch gefragt, ob es heutzutage so üblich ist. Damit der Thread nicht Offtopic wird, dachte ich, dass ich in einem neuen Thread mal nachfrage.

Wann hattet ihr ein Poesiealbum? Ist es wirklich heutzutage üblich, dass man es noch im Erwachsenenalter rumreicht? Ich hatte meins in der Grundschule und vielleicht noch bis zur 7. Klasse. Aber dann fühlte man sich dann doch zu alt dafür. Ich habe diese Alben auch noch und sehe auch oft hinein. Aber ich wäre nie auf die Idee gekommen solche Alben auch noch im Erwachsenenalter weiterzuführen.

Was denkt ihr darüber? Würdet ihr das Poesiealbum auch im Erwachsenenalter noch weiterführen? Wie alt seid ihr gewesen, als ihr das Poesiealbum abgelegt habt? Ich meine jetzt kein Freundschaftsbuch, sondern das Poesiealbum mit Sprüchen und Gedichten.

Nun, ich habe nie ein solches Poesiealbum rumgereicht, aber ich habe immer eines gehabt, da ich sehr gerne schreibe und wenn es mir wahnsinnig gut geht oder wenn ich verdammt schlecht drauf bin schreibe ich auch heute noch etwas darin. Jeder Eintrag an sich hat eine ganz besondere Bedeutung und erinnert mich an etwas besonderes, deshalb sehe ich keinen Grund darin, es im Erwachsenenalter nicht weiter zu führen. Wieso auch nicht? Ein Eintrag erinnert mich zum Beispiel an meine tote Oma und wenn ich es lese gedenke ich ihr. Wenn ich dieses Buch also weiterführe obwohl ich älter werde, kann ich im Endeffekt so etwas wie eine Chronik über meine Leben verfassen, also was spricht dagegen?

Ich hatte früher auch ein Poesiealbum. Ich war da aber auch im Volksschulalter. Ich habe es mir auch aufgehoben und sehe es mir gelegentlich auch gerne an. Eine Zeit lang waren mir die ganzen Sprüche total egal, das war so in etwa während der Jugendzeit, aber mittlerweile schätze ich sie wieder sehr. Besonders freuen mich die Beiträge meiner Familienmitglieder, aber es ist auch eine Erinnerung an ein paar liebe Freunde, wo der Kontakt seit der Volksschulzeit eben doch abgebrochen ist.

Dass jemand als Erwachsener so ein Poesiealbum führt, hätte ich ehrlich gesagt auch noch nicht gehört. Das ist mir ebenfalls neu. Nach der Volksschulzeit hatte ich eine Zeit lang ein Freundschaftsbuch. Das war dann wohl eher die "coolere" Variante. Auch dieses Büchlein habe ich mir bis heute noch aufgehoben.

Als mein Sohn auf die Welt kam, habe ich auch so etwas ähnliches wie ein Poesiealbum gemacht. Ich habe eine Art Photoalbum genommen, das aber eher nach einem größeren Poesiealbum ausgehen hat und habe alle Besucher, die zum ersten Mal meinen Sohn besucht haben gebeten einen Eintrag zu machen. Dabei waren ein paar wirklich sehr kreativ. Einige haben Sprüche hineingeschrieben, andere wie sie den Besuch erlebt haben, andere haben Glückwünsche hineingeschrieben. Ich finde, dass das Album wirklich nett geworden ist. Aber sonst hatte ich keine Poesiealben.

@ fr€ak: Hier ist eigentlich die Rede von einem Poesiealbum, wo man andsere Leute reinschreiben lässt und die dann Sprüche reinschreiben und es deswegen eine Erinnerung an die Leute sein soll. Eine Erinnerung an die Schulzeit beispielsweise. Es ist kein Album, was man selber führt. Zumindest in dem Thread nicht, was ich meine Oma will nicht in Posiealbum schreiben - Wie überzeugen?

Ich glaube, ich habe nie ein Poesiealbum gehabt, jedenfalls kann ich mich nicht daran erinnern. Ich hatte immer nur diese Freundschaftsbücher, also die Bücher, in denen man Steckbriefe ausfüllen muss. Die fand ich immer viel interessanter als so komische Standardsprüche in Poesialben, die man in der 5. Klasse oder so geschrieben hat. Die Freundschaftsbücher gammeln jetzt noch in irgendeiner Kiste rum, wenn ich sie nicht schon weggeschmissen habe. Aber das bereue ich auch nicht wirklich, irgendwie waren sie nichts Besonderes und ich habe noch genug Erinnerungen an die Leute.

Wir haben jedoch in einem kleinen Freundeskreis "poesiebuchähnliche Bücher" gemacht, wenn zum Beispiel jemand Geburtstag hatte oder umgezogen ist. Da hat dann jeder ein paar Seiten gestaltet, Fotos, Karten oder andere Sachen reingeklebt, einen schönen Spruch reingeschrieben oder so etwas gemacht. Die sind richtig schön geworden und ich werde meins wohl ewig aufheben. Das ist eine wirklich schöne Erinnerung. Allerdings ist es kein Buch, das ich rumreichen würde und jemanden bitten, dort hinein zu schreiben.

Ich habe mein Poesiealbum lange in der Schulzeit im Umlauf gehabt. Dann irgendwann habe ich aber nur noch gezielt Personen hineinschreiben lassen, die mir auch irgendwie wichtig waren und nicht mehr nur einfach Klassenkameraden.

Heute ist es so, dass ich das Album nur noch selten weitergebe, um jemanden einen Vers hineinschreiben zu lassen. Zu Letzt wollte ich es ja der Oma meines Freundes geben. Davor haben sich dann auch irgendwann seine Eltern und die Schwester darin verewigt. Ich sehe es auch nicht als peinlich an, dass ich dieses Buch teils noch führe. Ich gebe es nicht mehr regelmäßig weg, so wie früher. Jetzt liegt es schon mal ein paar Jahre nur im Schrank, bis es dann mal wieder zum Einsatz kommt. Ich denke, dass man für so ein Album eigentlich nicht zu alt wird. Es ist eben eine schöne Erinnerung und ich blättere auch gerne in anderen Poesiealben. Heute ist eben nur nicht mehr so in Mode, dass in ein Album geschrieben wird. In der Schule wird man es sicher kaum noch kennen. Meistens ist das Poesiealbum ja doch durch Freundesbücher ausgetauscht worden.

Ich denke das Alter spiel bei einem Poesiealbum weniger die Rolle, wenn Leute als Erwachsene auch noch darauf Wert legen wieso nicht? Jeder ist da anders eingestellt, der eine möchte halt alle Leute die ihm in seinem Leben viel bedeutet haben darin verewigt haben, der andere nur die guten alten Schulfreunde und der andere hat vielleicht nie eines gehabt weil er darauf nie Wert gelegt hat. Denke hier gibt es keine Altersgrenze.

Bei uns in der Arbeit hat das auch eine Schwester gehabt und bevor sie ging mussten sich alle verewigen als Andenken, es ist auch eine schöne Erinnerung. Nur ich denke vielen Erwachsenen ist es zu peinlich ein Poesiealbum rumzugeben. Der Trend bei den Poesiealbums liegt eher in der Schulzeit, ich schaue meines heute auch noch ab und zu an und finde dort wieder Leute von denen ich ewig nichts gehört habe, habe damals aber auch nicht soviel Wert darauf gelegt alle reinschreiben zu lassen, fand es eher albern.

Hallo,
Ich wüsste kein Argument, welches dagegen spricht, auch im hohen Alter noch ein Poesiealbum im Freundeskreis herumzureichen. Aus meiner "Jugendzeit" vor 5 - 7 Jahren spielten Poesiealben noch eine wesentlich größere Rolle. Inzwischen wüsste ich auch von keinem Bekannten in meinem Kreis, der soetwas noch hat.

Doch ich finde, gerade im "hohen" Alter, für Menschen die nicht von klein auf mit modernen Medien wie dem Internet aufgewachsen sind und sich auch damit nichtmehr auseinandersetzen möchten ist ein Poesiealbum ein schönes Andenken. In der jüngsten Generation hat sich das Poesiealbum meiner Meinung nach durch dinge wie Onlineplattformen (VZ's, Myspace, Facebook, etc) erübrigt.

Bei uns waren diese Poesiealben während der Schulzeit auch normal und die letzten Einträge haben wir durchweg mit 14 Jahren bekommen. Da durfte nämlich unser Dorfpfarrer sind bei den Konformanten verewigen. Danach kamen dann schon die heutigen Freundebücher in Mode.

In meinem Alter käme ich mir da ziemlich albern vor, wenn ich ein Poesiealbum bei meinen Freunden rumreichen würde. Ich glaube die würden mich da für Irre erklären. Sicherlich habe ich mein Poesiealbum noch und wenn es mir in den Hände fällt, dann blättere ich auch gern mal drin rum.