Unsichtbares Blut im Urin ohne Symptome

vom 18.01.2011, 19:09 Uhr

Da ich - angehende Arzthelferin - gern mal gedanklich etwas herumdoktere und versuche herauszufinden was den Leuten fehlt (bevor es die Ärzte rausfinden), aber ich alleine nicht immer weiterkomme, sitze ich nun an meinem "neuesten Fall" und komme nicht drumherum euch zu belästigen.

Mein Freund hatte wegen der Ausbildung einen Termin beim Gesundheitsamt und die stellten fest, das er Blut im Urin hat - allerdings nur sichtbar mit Hilfe eines Teststäbchen. Daraufhin ging er zum Hausarzt, der das selbe diagnostizierte und zum Urologen überwies. Auch dieser stellte wieder (mit derselben Methode) das Blut im Urin fest(Gesundheitsamt war am 10.01, Hausarzt am 12.01. Urologe heute am 18.01. - nur um Missverständnissen vorzubeugen). Außerdem machte er ein Nierenultraschall, konnte aber nichts ungewöhnliches feststellen.

Symptome hat mein Freund keine, Harnwegsinfekt wäre bei Männern allerdings selten (wie der Hausarzt & der Urologe beide feststellten), trotzdem muss er am Freitag zum "Nierenröntgen". Ich selbst kenne das sehr gut, wenn man Blut im Urin hat, aber keine Symptome, hab ich schon öfter bei Patienten gesehen und hatte das Phänomen auch selbst schon. Deutet ja alles fein auf einen Harnwegsinfekt hin. Trotzdem scheint der Urologe auch nicht sicher zu sein.

Die Mutter meines Freundes behauptet zudem, das wäre eine Art "Familienkrankheit", sie hätte angeblich schon Blut im Urin seit sie 15 ist doch niemals wurde eine Ursache gefunden. Bei aller Liebe - ich halte das für Humbug. Ist Blut im Urin, so gibt es auch eine Ursache. Ich würde in seinem Fall ja fast drauf tippen, das er vielleicht einfach Kristalle im Urin hat, die beim Ausscheiden in die Harnröhre schneiden und so die Blutung verursachen. Oder vielleicht hat er wirklich nur einen einfachen Infekt? Keine Ahnung.

Zugegebenermaßen hatte ich auch schon an eine Geschlechtskrankheit gedacht (Chlamydien? Die hinterlassen ja auch keine "offensichtlichen" Veränderungen), aber irgendwie glaub ich da auch nicht so recht dran. Habt ihr eine Idee?

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» Punklady1989 » Beiträge: 867 » Talkpoints: 2,23 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich kann diese "Familienkrankheit" nur bestätigen. Ich habe Blut im Urin seit meiner frühesten Kindheit. Damals wurde das bei mir nach einer akuten Nierenentzündung festgestellt und ich habe das seitdem immer wieder bzw. nie ohne Befund. Wenn ich zum Arzt gehe, habe ich immer "unsichtbares" Blut im Urin. Das heißt, dass ich rote Blutkörperchen im Urin habe.

Meine Kinder wurden daraufhin auch getestet. Meine beiden Kinder haben von Geburt an dieses Phänomen und haben Blut im Urin. Als wir umgezogen sind, habe ich das meinem Hausarzt gesagt und er hat davon noch nie etwas gehört. Er hat mich bei der Urinkontrolle gefragt, ob ich eventuell meine Periode hätte und deswegen Blut im Urin diagnostiziert wurde. Und das konnte ich verneinen, und da mein Sohn es ja auch hatte, konnte das ja schon mal nicht sein.

Deswegen schickte mein Hausarzt mich mit meinen beiden Kindern zu einem Nephrologen. Dieser hat dann Ultraschall der Nieren gemcht und Ultraschall der Blase und wir mussten alle 3 dann 3 Tage lang Urin sammeln. Wir bekamen große Flaschen mit und mussten dann unseren Urin in diesen Flaschen sammeln.

Der Urin wurde dann untersucht und es wurde wieder Ultraschall gemacht. Festgestellt wurde dann außer, dass wir alle drei Blut im Urin haben ohne jegliche Beschwerden, nichts. Der Nephrologe meinte, dass sowas vererbbar sein kann und es trotzdem höchstens bei 10 000 Leuten 3 x vorkommt. Es ist durchaus möglich, dass meine Eltern es nicht hatten und dass die Kinder meiner Kinder es auch nie bekommen.

Es ist nichts, was einen beunruhigen sollte, hat mir der Nephrologe versichert und man kann damit genauso alt werden, als wenn man es nicht hat. Das einzige was passieren kann ist, dass man anfälliger für Infektionen ist. Da sollte man aufpassen und rechtzeitig zum Arzt gehen.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Ich kann es auch als " Familienkrankheit " bestätigen. Ich kenne ebenfalls eine Mutter und deren Sohn, die beide eigentlich schon immer, etwas Blut im Urin hatten. Bei beiden lag keine Erkrankung vor und es konnte auch eine Blasenentzündung oder ähnliches ausgeschlossen werden. Die Mutter sagte mir mal, dass der Arzt es auf das Nierengewebe zurückführen würde. Wieso auch immer.

Ich denke also, dass es durchaus sein kann, dass dein Freund Blut im Urin hat und keine Krankheit dahinter steckt. Natürlich ist es wichtig, dass eine Krankheit ausgeschlossen wird. Daher sollte dein Freund auf jeden Fall alle Untersuchungen machen lassen.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Meine Mutter hat mich als Kind immer gewarnt, ich solle mich beim Sport nicht überanstrengen, weil man dann auch Blut im Urin bekommen kann. Wenn dein Freund extremes Training macht, könnte das eine denkbare Ursache sein, dass er sich überanstrengt.

Beim Mann können auch Probleme mit der Prostata die Ursache sein. Im schlimmsten Fall werden sogar kleine Tumore als Ursache genannt. Auf jeden Fall sollte sich dein Freund da gut absichern, dass es wirklich nur harmlos ist und sich regelmäßig in kurzen Abständen wieder untersuchen lassen. Ein irgendwo fest sitzender Harnstein hätte eigentlich im Ultraschall gesehen werden müssen. Vielleicht ist der Stein aber so winzig, dass er nur langsam den Körper verlässt und auf dem Weg die Harnröhre leicht die Schleimhaut verletzt. Gegebenenfalls kann es sich auch um einen Pilz handeln, der in die Harnröhre aufgestiegen ist und die Schleimhaut angreift.

Nimmt dein Freund Medikamente irgendeiner Art? Es könnte sich auch um eine Nebenwirkung handeln, die mit einem Wechsel des Präparats weg fällt. Hatte dein Freund vielleicht vor kurzem einen Sturz vom Fahrrad oder einen Autocrash? Das könnten Überbleibsel sein. Auch Männer können übrigens Harnwegsinfekte bekommen. Auch wenn das eher unwahrscheinlich ist. Möglich ist es aber dennoch.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Dass das ganze nach einer Nierenentzündung auftritt, das find ich ja logisch, nur das mit der Vererbung fand ich seltsam. Wenn das von euch allerdings auch kommt, dann wird sowas wohl doch vererbbar sein, hatte das eigentlich ausgeschlossen, da es mir einfach seltsam erscheint. Aber gut, man kann sich ja täuschen. :)

Medikamente nimmt er keine (meist nichtmal ne Kopfschmerztablette, er is der Meinung der Körper schafft das schon selbst), wirklich Sport macht er, außer hin und wieder Joggen gehn, eigentlich auch keinen, einen Auto- oder Fahrradunfall hatte er auch nicht. Er wird dem aber auf jedenfall weiter nachgehen, man will ja schließlich wissen was mit seinem Körper los ist.

Wenn ich genaueres weiß, werd ich auf jedenfall nochmal bescheid geben, vielleicht interessiert es ja den ein oder anderen, der etwas ähnliches hat und noch auf seinen Arzttermin warten muss.

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» Punklady1989 » Beiträge: 867 » Talkpoints: 2,23 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich selber hatte dieses "Problem" auch schon einmal und es wurde nicht wirklich eine Erkrankung festgestellt.

Allerdings ist der Urologe sich ziemlich sicher, dass die von Dir erwähnten Kristalle der Auslöser dafür waren. Kontrolluntersuchungen haben dann jedenfalls keine weiteren Befunde erbracht.

» Squeeky » Beiträge: 2792 » Talkpoints: 6,18 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


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