Skatspiel & Skatregeln kurz und knapp erklärt

vom 18.01.2011, 16:03 Uhr

Fangen wir mal mit den Grundregeln an:

Skat ist ein Stichspiel, wird mit einem 32er Blatt gespielt (also jeweils 7 bis As aller 4 Farben). Grundregel ist, daß eine angespielte Farbe immer bedient werden muß, solange man das kann. Wenn man nicht bedienen kann, muß man abwerfen oder trumpfen. Jeder Spieler erhält 10 Karten, und 2 Karten bilden den Stock, der vom Alleinspieler aufgenommen werden darf, wenn er möchte. Dafür darf er dann auch wieder zwei Karten "drücken". Gegeben wird 3 - Stock - 4 - 3.

Beim Skat spielen in der "Normalversion" 3 Leute, und zwar immer ein Alleinspieler gegen die beiden anderen. Wer der Alleinspieler ist, wird durch das Reizen (s.u.) ermittelt, dieser bestimmt dann auch die Trumpffarbe. Karten der Trumpffarbe stechen immer Nicht-Trumpfkarten und können nur von höheren Trümpfen gestochen werden. Am Ende gewinnt der Alleinspieler, wenn er wenigstens 61 der 120 möglichen Punkte erreicht..

Die Reihenfolge der Karten und ihre Wertigkeit ist wie folgt:
As - 11
10 - 10
König - 4
Dame - 3
9 - 0
8 - 0
7 - 0
Die Buben nehmen eine Sonderrolle ein - sie bringen zwar nur zwei Punkte, sind aber die höchsten Trümpfe (außer in Nullspielen, s.u.), und das immer in der Reihenfolge Kreuz - Pik - Herz - Karo.

Für das Reizen - und nun wird es etwas komplizierter - muß man etwas rechnen. Jede Farbe hat eine "Wertigkeit" - Kreuz zählt 12, Pik 11, Herz 10 und Karo 9. Außerdem gibt es noch "Grand", bei dem nur die Buben und keine Farbe Trumpf ist, das zählt je nachdem wen du fragst 24 oder 20. Die Wertigkeit der Farbe, die du gerne spielen willst (also als Trumpf haben möchtest) mußt du mit der Anzahl der vorhandenen Buben von oben oder nicht vorhandenen Buben von oben in ununterbrochener Reihe +1 malnehmen, dann hast du den Wert, bis zu dem du mit diesem Blatt reizen "darfst". Da das ganze kompliziert ist, hier mal ein paar Beispiele:

Du hast Kreuz und Pik Bube, und möchtest Pik spielen, weil du viele Pik-.Karten hast. Dann darfst du "mit 2 gespielt 3 mal Pik" = 3 mal 11 also 33 reizen.
Du hast nur den Karo Buben und möchtest Karo spielen - dann kannst du "ohne 3 gespielt 4 mal Karo" also 4 mal 9 = 36 reizen.
Du hast den Pik und den Karo Buben, und möchtest Kreuz spielen - dann reizt du ohne 1 gespielt 2 mal Kreuz", also 2 mal 12 = 24. Auch wenn du hier zwei Buben hast, ist die "Reihe" unterbrochen - hättest du statt des Pik Buben den Herz Buben könntest du hier "ohne 2" reizen.

Das reizen läuft so, daß der Spieler links vom Geber "hört", der nächste Spieler "sagt", und das solange, bis einer der beiden "weg" ist, ggf sagt dann der Geber "weiter". Das Reizen geschieht in den Schritten, wie Ergebnisse möglich sind, also 18, 20, 22 usw - der Sinn dahinter ist, daß efahrene Spieler am Reizen in etwa spekulieren können, was die Leute so in etwa auf der Hand haben. Daher braucht man beim Spiel mit "blutigen Anfängern" oft Geduld, da diese manchmal falsch reizen und somit unwissentlich ihrem möglichen Mitspieler falsche Informationen übermitteln.

Der Spielverlauf sieht dann so aus, daß der Spieler links vom geber nachdem der Alleinspieler das Spiel (also die Trumpffarbe) angekündigt und 2 Karten gedrückt hat, eine Karte aufspielt. Dann wird bedient, ggf. getrumpft oder abgeworfen, und wer den Stich mitnimmt, spielt die nächste Karte auf. Die Buben zählen hier als die "Trumpffarbe", also nicht als ihre aufgedruckte Farbe, und fordern also Trumpf bzw können oder müssen als Trumpf bedient werden.

Gewertet werden die SPiele dann in der Punktzahl, die sie wert gewesen sind beim Reizen - wenn sie gewonnen werden. Werden sie verloren, zählen sie doppelt. Man einigt sich vorher, ob man Pluspunkte oder "Miese" (Minuspunkte) notiert, eins von beiden wird halt aufgeschrieben.

Soweit schon mal alles klar? Sonderspiele usw kann ich auch gerne noch erklären.

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» fushicho » Beiträge: 371 » Talkpoints: 17,15 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Da hast du dir ja sehr viel Mühe gemacht und die Skatspielregeln erklärt. Wenn ich mal wieder jemandem die Skatregeln erklären muss, würde ich gerne auf deine Hinweise zurückgreifen. Ich selbst kenne die Skatregeln zwar, habe aber immer Schwierigkeiten, die Regeln so zu erläutern, dass der Neuling sie auch verstehen kann. Wahr-
scheinlich spiele ich dafür auch viel zu selten dieses interessante Spiel. Mir fehlen meistens einfach die Partner.

Skat gehört wirklich zu den komplizierten Spielen, die man nicht gleich auf Anhieb durchschaut, da man sehr viel aus den Aktionen im Spielverlauf herauslesen kann. Da den Überblick zu behalten, ist oft nicht einfach. Da nützt dann auch die beste Kenntnis der Regeln nichts, da der Anfänger diese Regeln zwar konsequent anwendet, aber trotzdem den Überblick verliert und daher oftmals Fehler begeht. Da bedarf es einfach häufiger Übung und einer ganzen Menge Geduld mit dem Neuling. Nur so kann er lernen, die Handlungen der Mitspieler richtig einzuschätzen. Auch bekommt man erst mit der Zeit den richtigen Überblick über das Spiel. Also sollten sich Neulinge nicht entmutigen lassen, wenn es am Anfang nicht so gut klappt.

» bigfoot11de » Beiträge: 575 » Talkpoints: 3,11 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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