Fondant selbst herstellen
Hier also das Rezept für den/das Gelatine-Fondant:
Du brauchst wie gesagt 3 TL Gelatine, 75 ml kaltes Wasser, 150 ml Sirup, 25 g Kokosfett und 1,4 kg Puderzucker. Gelatine gibt es auch als Pulver zu kaufen. Ich kenne das nur von Dr. Oetker in kleinen Päckchen, diese Gelatineplatten kannst du hier nicht benutzen. Das Pulver gibt es aber fast überall zu kaufen, wo man auch sonst Backzutaten bekommt (Kaufland oder so). Für den Sirup nehme ich immer den Hellen Sirup von Grafschafter. Der ist in so einem kleinen Eimer, vielleicht kennst du den. Meine Mutter hat mir erzählt, dass sie den früher als Honigersatz gegessen haben, weil der so günstig war/ist. So richtig flüssiger Sirup aus Flaschen ist nicht so geeignet.
Die Gelatine wird nun als erstes mit dem Wasser verrührt und etwa 10 Minuten stehen gelassen, sodass diese richtig aufquillt. Dieses Gemisch wird dann mit dem Sirup erhizt (nicht kochen!), bis sich die Gelatine aufgelöst hat. Dazu wird dann das Kokosfett (am Besten Palmin verwenden) gegeben und unter Rühren geschmolzen. Dieses dann etwas abkühlen lassen.
Nach dem Abkühlen gibst du den Puderzucker und die Flüssigkeit in eine Schüssel und kannst anfangen zu kneten. Eigentlich sollte der Puderzucker gesiebt werden, aber das mache ich auch nie, weil es mir zu lange dauert.
Am Anfang kannst du einen Knethaken verwenden, musst dann aber irgendwann mit der Hand weiter machen, bevor der Mixer kaputt geht. Wenn du dann eine feste Masse hast, gibst du diese in einen Gefrierbeutel oder eine Tupperdose oder ein anderes luftdichtes Gefäß und packst das eine Stunde in den Kühlschrank. Das wars dann auch schon, ist wirklich sehr einfach und unkompliziert.
Beim Ausrollen würde ich dir empfehlen, die Arbeitsfläche mit Puderzucker zu bestäuben, nicht mit Mehl. Ich wickel um das Nudelholz immer Frischhaltefolie, das funktioniert sehr gut. Denk dran, dass du bei der Größe den Rand mitberechnen musst, also nicht nur eine Fläche gleich dem Kuchen-Durchmesser ausrollen, sondern auch noch die Höhe des Kuchens zwei mal. Hört sich ganz logisch an, aber ich hab das selbst schon vergessen.
Das größte Problem ist eigentlich meistens, dass der/das Fondant klebrig ist und auf der Arbeitsfäche hängen bleibt oder reißt. Wenn es zu klebrig ist, einfach noch ein bisschen Puderzucker einkneten.
Wenn du nun den Fondant einfärben willst, ist es am Einfachsten, wenn du das direkt bei der Zubereitung machst. Dann lässt du einfach ein bisschen Wasser weg und nimmst stattdessen Lebensmittelfarbe. Das ist vor allem dann sinnvoll, wenn du eine größere Menge Fondant in einer Farbe haben willst. Bei mehreren Farben kannst du den natürlich auch später noch einfärben. Man kann Lebensmittelfarbe auch hinterher einkneten, das ist aber auch eine ziemliche Sauarbeit.
Vielleicht kannst du hinterher ja mal von deinen Ergebnissen berichten, vor allem dann, dann du ein anderes Rezept genommen hast. Ich habe selbst noch nicht so oft mit Fondant gearbeitet, aber es klappt jedes Mal etwas besser.
Dann vielen Dank für die ausführliche Erklärung. Und ja, genau den Sirup habe ich gerade für ein Cupcake-Rezept gekauft, trifft sich von daher super, weil ich für die Cupcakes bloß ein paar Teelöffel brauche und dann noch reichlich übrighabe. Pur oder auf Brot esse ich den Sirup nicht, da schmeckt er mir nich so gut. Aber in einem Rezept ist das ja immer etwas Anderes. Und stimmt, ich glaube, das Gelatine-Pulver habe ich auch schon mal benutzt. Und auf die Temperatur muss ich dann nicht so genau gucken, wie bei manchen anderen Rezepten? Klar, nur erhitzen und nicht kochen ist ja schon mal ne Angabe.
Und für wieviel reicht so eine Portion Fondant? 1,4 kg Puderzucken klingt ja schon ganz schön viel. Das ist doch sicher mehr als ich für einen "normalen" Kuchen als Überzug brauche oder? Und klar werde ich dann berichten, wenn mir jemand so lieb hilft, freue ich mich doch das Ergebnis zeigen zu können. Also noch mal danke vorweg, hoffen wir mal, dass es gut klappt bei mir. =)
Genau, die Temperatur ist nicht so wichtig, nur kochen darf es halt nicht.
Und aus 1,4 kg bekommt man schon eine Menge Fondant. Ich nehme für einen normalen Kuchen höchstens das halbe Rezept und habe trotzdem noch viel übrig, von daher würde ich schätzen, dass du mit 1,4 kg für einen dreistöckigen Kuchen ganz gut liegst. Darauf schwören würde ich allerdings nicht, das ist nur geschätzt.
Ich habe auch schon mit Rollfondant gearbeitet. Ich habe das Buch Zaubertorten von Debbie Brown, welches ich dir nur empfehlen kann. Du findest darin Rezepte für eine Fondantmasse oder auch für eine Modelliermasse. Ich habe das in diesem Buch angegebene Rezept auch schon ausprobiert.
Dafür benötigst du ein Eiweiß von einem getrocknetem Eiklar (bekommst du in einem Reformhaus), 30ml flüssige Glukose, 625 Gramm Puderzucker und nach Bedarf kannst du auch noch etwas weißes Pflanzenfett wie zum Beispiel Backfett verwenden. Zunächst musst du das Eiklar in eine Schüssel geben. Dazu kommt dann die flüssige Glukose. Danach wird der Puderzucker unter Rühren in die Schüssel gesiebt. So lange rühren, bis die Masse verdickt. Zum Schluss die Masse durchkneten (statt Mehl auf der Arbeitsfläche natürlich auch Puderzucker verwenden).
Mit dem Kneten wird die Masse dann weich, glatt und formbar. Falls die Masse zu brüchig werden sollte oder auch zu trocken, dann kannst du eben ein wenig Pflanzenfett darunter kneten. Dann sollte die Masse eigentlich sehr geschmeidig sein und sie eignet sich dann auch gut zum Überziehen von Torten.
Ich habe für meinen Sohn eine Motivtorte für seine Taufe gemacht. Da das Motiv die Arche Noah war, habe ich eben eine Arche Noah Torte gemacht. Die Tortenform war dann ein Schiff und die oben genannte Masse hat wirklich gut geklappt. Ich habe auch einige Figuren dazu modelliert. Dazu habe ich jedoch Modelliermasse genommen, die ich in einem Konditorbedarfgeschäft gekauft habe. Solche Figuren kannst du auch gut vorbereiten, sonst wäre ich mit meiner Torte wohl sicher nicht in ein bis zwei Tagen fertig geworden.
So, ich hatte ja Feedback versprochen und da ich gestern nach dem Rezept von SuperGrobi Fondant hergestellt habe, tue ich das jetzt auch.
Also die Zutaten habe ich alle ohne Probleme bekommen und habe erst mal die Hälfte des Rezepts gemacht, da mir das mit 1,4 kg Puderzucker doch viel zu viel erschien. Ich habe alles nach Anleitung gemacht und dann direkt von Hand verknetet. Das war schon mächtig anstrengend und dass da etwas klebrig sein soll, habe ich nicht bestätigen können. Bei mir war der Fondant sogar so trocken, dass ich nach und nach noch etwas Zitronensaft dazu gegeben habe. Nach ziemlich langer Knetzeit, die mächtig auf die Arme und Hände ging, hatte ich aber einen einheitlichen Klumpen Fondant.
Vielleicht hätte ich aber einen anderen Sirup kaufen müssen. Ich vermute mal, dass ich nicht den hellen erwischt habe, denn der Fondant hat schon einen sehr deutlichen Braunstich, macht aber nicht, da er sowieso eingefärbt wird.
Ich habe ihn dann wie in der Anleitung für etwa eine Stunde in den Kühlschrank gepackt, danach war er wieder steinhart und ich musste noch mal Flüssigkeit dazu geben um ihn überhaupt wieder kneten zu können. Geklebt hat immer noch nichts. Und dann habe ich angefangen ihn einzufärben. Ich hatte zwar gelesen, dass man das am Besten direkt beim Anmischen macht, aber da ich aus der Gesamtmaße viele verschiedene Farben machen muss, ging das eben nicht. Ich habe als einen Teil abgetrennt und mit Lebensmittelfarbe vermischt.
Das war eine ganz schöne Sauerei, kann ich euch sagen. Ich habe nach zahllosem Händewaschen und Duschen immer noch blaue Ränder um manche Fingernägel. Zum Glück sind sie jetzt nur noch blass zu sehen. Im Fondant lies sich die Farbe auch ziemlich schwer verteilen, es sieht jetzt eher marmoriert aus als einfarbig, aber auch ganz hübsch.
Zwischen Folie habe ich den Fondant dann ausgerollt, was auch noch mal ein richtiger Kraftakt war. Ich vermute irgendwas am Zucker-Flüssigkeit-Verhältnis hat da nicht gestimmt. Und dann dachte ich, dass mein eingefärbter Teil nicht reichen wird um den ganzen Kuchen zu bedecken. Irgendwann hatte ich keinen Nerv mehr und dachte ich probiere es einfach mal. Ich habe den Fondant also auf den Kuchen gelegt (diesen vorher mit Aprikosenkonfitüre eingstrichen) und noch ein wenig gezogen und korrigiert und siehe da. Es hat genau gereicht um den Kuchen zu bedecken (inklusive der Seiten).
Wie gesagt, das Ergebnis ist ziemlich marmoriert, aber anders konnte ich das leider nicht angehen. Beim nächsten Mal überlege ich mir, wie ich es besser machen kann. Ich habe vorher das Gleiche mit Marzipan an einer anderen Torte gemacht, das lies sich wesentlich besser einfärben, aber vielleicht brauch ich einfach Übung.
Heute werde ich dann noch die feine Deko machen, also aus dem restlichen Fondant, dass ich luftdicht aufbewahre noch mal Stücke abtrennen, einfärben (wenn es denn klappt) und einzelne Motive auf den Kuchen aufbringen. Ich hoffe, das klappt, wie ich es mir vorstelle. Da sehe ich aber weniger das Problem drin. Mehr Respekt hatte ich auf vor dem Überziehen des Kuchens und das hat ja super geklappt. Wenn die Torte fertig ist, versuche ich mal ein Foto zu posten.
Das hört sich anstrengend an, aber das Ergebnis zählt doch letztendlich. Ich denke, du hast einen schönen Kuchen hinbekommen! Ein Foto wäre schön, wenn du eins hast.
Dass der Fondant nicht klebrig geworden ist, ist doch super. Ich habe immer das Problem, dass das Zeug an der Arbeitsfläche kleben bleibt und reißt. Wenn es nun zu fest ist, hast du vielleicht etwas zu viel Puderzucker genommen. Ein wenig Zitronensaft oder Wasser zufügen ist dann meistens ganz gut.
So wie du habe ich auch schon mal Fondant mit Lebensmittelfarbe eingefärbt. Das Ergebnis war statt rot nur blassrosa und auch ziemlich fleckig, also marmoriert, sah aber dennoch gut aus. Für eine richtig schöne gleichmäßige Farbe ist es einfacher, das gleich bei der Herstellung einzufärben, aber wie du schon gesagt hast, ist das bei vielen verschiedenen Farben ziemlich unpraktisch. Dafür hat man dann halt hinterher die Sauerei, die Farbe kann man nicht so schnell wieder abwaschen.
Du kannst ja nächstes Mal ein anderes Fondant-Rezept ausprobieren. Ich werde nächstes Mal vermutlich Fondant aus Milchpulver herstellen. Irgendwann muss man ja mal das Beste finden.
Eine Bild kommt dann auf jeden Fall, ich möchte nur erst die Dekoration auch noch dran machen. Der Kuchen ist zwar nicht mehr nackig, aber schön ist er ja auch noch nicht. Daher habe ich noch gar kein Foto gemacht, kommt aber noch, versprochen.
Zu viel Puderzucker war es nicht, ich habe sogar schon etwas weniger genommen als im Rezept stand und dachte, ich knete lieber nachher noch unter, wenn er zu klebrig ist. War eine gute Entscheidung.
Wozu soll der Fondant eigentlich in den Kühlschrank? Ist das zum Abkühlen gedacht oder soll er noch härten im Kühlschrank? Ich habe den Sinn noch nicht ganz verstanden.
Vielleicht probiere ich auch noch mal irgendwann ein anderes Rezept aus. Man sucht ja immer gerne weiter. Es ist auf jeden Fall wesentlich günstiger den Fondant slebst zu machen als ihn fertig gefärbt oder auch nur in weiß zu kaufen. Da fragt man sich doch wirklich wie die auf diese Preise kommen. Genau das hatte mich bisher nämlich davon abgehalten mit Fondant zu arbeiten. Aber selber machen geht ja auch ganz gut.
dassi87 hat geschrieben:Wozu soll der Fondant eigentlich in den Kühlschrank? Ist das zum Abkühlen gedacht oder soll er noch härten im Kühlschrank? Ich habe den Sinn noch nicht ganz verstanden.
Das ist eine gute Frage. Ich vermute, dass der Fondant sich danach besser verarbeiten lässt. Ich weiß noch, dass mein letzter Fondant total klebrig war und ich dachte, der wird nie etwas. Nachdem ich den dann in den Kühlschrank gepackt habe und der etwas härter geworden ist, war der nicht mehr so klebrig. Ich nehme an, dass der sich dann einfach besser ausrollen lässt. Bevor ich den in den Kühlschrank gelegt habe, wäre das bei mir nicht möglich gewesen, danach hat es ganz gut geklappt.
Ja das vermute ich auch mal. Dann war das bei mir allerdings genau die falsche Sache. *lach* Er wurde dadurch dann ja noch fester und ich konnte ihn wirklich nur micht mächtig Kraftaufwand so dünn ausollen, wie ich ihn gerne wollte. Ich wollte wegen dem Geschmack auch eine möglichst dünne Schicht als Hülle um den Kuchen und habe daher wie ein Blöder mit nem Nudelholz draufrum gerollt. Man sollte sich also überlegen, ob man ihn überhaupt in den Kühlschrank gibt, wenn er schon ziemlich hart und eben nicht klebrig ist.
Also ich habe schon einige verschieden dekorierte Torten gemacht, und ich habe lange nur mit Schokoladen- und Zuckerglasuren gearbeitet und mit Marzipan. Wobei mich am Marzipan der Geschmack, aber auch die Farbe gestört haben. Vor zwei Jahren habe ich Massa tistrassa entdeckt und seither ist das Gestalten von Torten meine liebste Freizeitbeschäftigung.
Man kann die Massa tistrassa in alle Farben einfärben, original ist sie reinweiß. Sie läßt sich toll verarbeiten und auch sehr gut formen. Der einzige Nachteil ist, dass man es nciht dirket über einer Sahnecreme verwenden kann, weil sich die Zuckermasse sonst aufweicht! Aber sehr gut eignet sich als Unterlage eine Buttercreme oder auch simple Marmelade. Dies wirkt fast wie Klebstoff und die Massa schmiegt sich ganz toll an die Kuchenform an.
Zur besseren Veranschaulichung gibt es auf Youtube auch einige Videos, die meisten zwar auf Englisch, aber gut verständlich! Ich fand die Erklärungen sehr toll und hilfreich. Und man sieht gleich, was alles möglich ist.
Erhältlich ist die Massa tistrassa beim Metro, bei Gastomärkten, in Konditoreien und im Internet.
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