Fahrerin lässt Bus mit 40 Häftlingen stehen

Vorhin habe ich gelesen, das in den USA mal wieder was unglaubliches passiert ist. Dabei handelt es ich um eine Beamtin die nach ihrer regulären Arbeitszeit einfach einen Buch verlässt. Die Beamtin also die Busfahrerin, war mit 40 ehemaligen Häftlingen unterwegs gewesen. Die Strecke hatte noch 90km bis nach Dallas gehabt, trotzdem hatte sich die Busfahrerin an ihr reguläre Dienstzeit gehalten. Sie hielt vor einen Ladengeschäft und sagte zu den Insassen, ein Ersatzfahrer sei unterwegs.

Da sieht man mal nur keine Überstunden bei Beamten. Man wurde schließlich auf den Fahrerlosen Bus aufmerksam und verständigte die Polizei. Endlich nach einigen Stunden war auch schließlich der Ersatzfahrer da. Man wo leben wir, das so einfach mal 40Häftlinge abgestellt werden. Immer wieder verwunderlich so ein Verhalten.

Du schreibst einmal von "ehemaligen Häftlingen" und dann von Häftlingen, was aber in dieser Situation ein riesiger Unterschied ist. Wenn nur eine einzelne Beamtin dabei war, gehe ich davon aus das es ehemalige Häftlinge sind, die auf dem Weg von der Anstalt zurück in die Freiheit waren. Dann ist doch nichts dabei, da es sich hierbei um freie Menschen handelte. Diese hätten dann ebenfalls in der Raststätte aussteigen können und ihren Weg fortsetzen. Wobei 90 KM von Dallas entfernt ich das auch nicht machen würde, da man da wahrscheinlich mitten in der Wildnis ist.

@Harlekin: Es handelte sich wohl um ehemalige Häftlinge, wobei Einige von denen noch elektronische Fußfesseln trugen (bei denen gehe ich davon aus, dass die dann auf Bewährung entlassen worden sind). Wie du sagtest: Schwerverbrecher oder auch überhaupt noch Inhaftierte würden auch sonst nicht im Bus gesessen haben, denn da würde es auch in den Staaten wohl keine JVA zulassen, dass eine einzige freie Person, noch dazu eine Frau, allein 40 Inhaftierte durch die Gegend kutschiert.

Ansonsten, ganz ehrlich: ich finde an dem Verhalten der Fahrerin gar nichts verwunderlich oder unglaublich! Ich habe die Nachricht auch in diversen anderen Nachrichtenportalen schon gelesen, aber dort war nirgends die Rede davon, dass es sich bei der Busfahrerin überhaupt um eine Beamtin gehandelt hätte?

Da hieß es überall nur, es hätte sich um einen gecharterten Greyhound-Bus gehandelt und deren Fahrer sind meines Wissens nach auch nicht Verbamtet (das wäre in dem Fall dann ja quasi so gewesen, als würde man privat ein Busunternehmen beauftragen). Aber so oder so ist es mit der "regulären Arbeitszeit" bei Berufsfahrern etwas anderes als bei Verkäufern oder Ähnlichem, die Überstunden machen dürfen.

Ich weiß nicht, wie die USA das explizit regeln, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass Bus- oder LKW-Fahrer da solange fahren dürfen, bis sie lustig sind, und es dort keine Vorschriften bezüglich Pausen- und Lenkzeiten gibt.

Und wenn die Frau dann 90km vor dem Ziel stoppt und sich weigert weiterzufahren, eben aus eventuell dem Grund, dass sie ihre Lenkzeit überschritten hätte (es wurde auch nirgends erwähnt, von wo die kamen, also wie lange die schon unterwegs waren): in dem Fall hat sie sich komplett richtig verhalten.

Ich bin auch schonmal mit einer Gruppe zwei Stunden auf einem Parkplatz gestanden, weil wir unerwartet in einen Riesenstau geraten waren und der Busfahrer die erlaubte Fahrzeit dadurch überschritten hatte, so dass wir auch auf einen Ersatzfahrer warten mussten.

Da sind dann auch nur noch "90km bis zum Ziel" zu viel; das ist hier ja auch nicht anders: mein Bruder arbeitet als Berufskraftfahrer, ist letztens in eine Kontrolle geraten, hatte seine Fahrzeit kurz zuvor überschritten und musste dann erstmal 11 Stunden da stehenbleiben, bis er weiterfahren durfte, und die zugehörige Geldstrafe war auch ganz schön saftig.

Was ich in diesem Fall nur komisch finde: war die Frau dann plötzlich weg? Vonwegen "Fahrerloser" Bus? Sie wird ja wohl auch nicht da in der Pampa zu hause gewesen sein; normalerweise sind die Fahrer dann ja auf die Ankunft eines Ersatzes auch angewiesen, der sie dann selbst mitnimmt.