Schwangerschaft bei Arbeitsbeginn

vom 16.01.2011, 18:09 Uhr

Die Situation bezieht sich auf Österreich. Frau A will ihre Arbeitsstelle wechseln. Sie hat auch schon eine passende Stelle gefunden, der Vertrag wird in zwei Tagen schriftlich fixiert. Die Arbeit fängt aber erst Mitte April an. Das ist laut Vertrag eben auch ihr erster Arbeitstag.

Frau A plant gerade schwanger zu werden. Das weiß die neue Firma natürlich nicht, weil sie ja auch nicht danach fragen darf. Wie sieht es denn rein theoretisch aus, falls Frau A nun schwanger wird? Soweit ich weiß muss man einer Firma ja spätestens in der 12. Schwangerschaftswoche Bescheid geben. Davor kann man es verschweigen. Aber angenommen Frau A wird nun in diesem Monat schon schwanger, dann wäre sie Mitte April ja auch schon in der 12. Woche. Demnach muss sie es ihrer Firma ja auch sagen. Kann die Firma dann rein rechtlich und theoretisch gesehen den Arbeitsvertrag kündigen, eben weil sie schwanger ist und das bereits vor dem ersten Arbeitstag?

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Kündigen kann ihr die Firma nicht wegen einer Schwangerschaft, allerdings muss dafür der Vertrag vorher schon unterzeichnet worden sein. Jedoch kann die Firma von dem Arbeitsvertrag innerhalb der Probezeit zurück treten, wenn die Frau eine Tätigkeit ausüben soll die sich nicht mit der Schwangerschaft vereinbaren lässt z.B. durch ein Berufsverbot ab Bekanntwerden der Schwangerschaft in einigen Branchen.

Aber wie du bereits gesagt hast, muss man seinen Arbeitgeber spätestens in der 12. Woche über eine bestehende Schwangerschaft informieren. Das könnte natürlich auch direkt nach der Arbeitsvertragsunterzeichnung passieren, als eine Art Überraschungsei. Sollte jedoch die 12. Woche überschritten sein, und es immer noch nicht mitgeteilt wurde so kann der Arbeitsvertrag vom Arbeitgeber angefochten werden, das ganze wäre dann allerdings eine Einzelfallentscheidung, sollte es vor Gericht kommen.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


Ich lebe auch in Österreich und weiß, dass nicht gekündigt werden darf. Man fällt sofort in den Mutterschutz. Und ich glaube auch, dass man es nicht bis zur 12 Woche sagen braucht. Denn bei mir in der alten Firma waren einige Frauen schon in der 16/17 Woche, bevor sie dies mitteilten.

Hier in Österreich bekommst du einfach nur ein Schreiben vom Frauenarzt, dass du in der X Woche schwanger bist. D.d. dass wenn es Frau A besser dabei geht und sie es noch geheim halten will, dass sie dem Arbeitgeber später sagen kann, dass sie die Schwangerschaft nicht früher bemerkt hätte (sie hatte Ihre Tage etc.)

Den auf dem Nachweis vom Frauenarzt steht nur in welcher Woche man ist, wann der geplante Geburtstermin ist und ab wann man dann nicht mehr arbeiten gehen darf. Nicht aber dass man es schon seid 4 Wochen weiß und dass man schon 3 Vorsorgeuntersuchungen hinter sich hat.

Im Grunde schützt eine Schwangerschaft einen in Österreich nur vor einer Kündigung. Denn laut dem Recht in Österreich, darf ein Arbeitgeber einem hier schnelle kündigen, als in Deutschland. Krankheit ist hier z.B. ein zulässiger Kündigungsgrund. Auch der Mutterschutz in der Karenz nutzt nichts. Denn der Arbeitsplatz muss zwar freigehalten werden, aber der Arbeitgeber könnte einen 2 Wochen nach Arbeitsantritt nach der Babypause auch gleich wieder raus werfen.

Also ich würde es auch erst mal geheim halten, damit der Arbeitgeber erst mal positiver auf mich und meine Arbeit schaut, als wenn er immer weiß, dass er mich erst mal nicht mehr los wird. Wenn er dann mit mir zufrieden ist, dann würde ich heulend hingehen und den angeblichen Unfall beichten. Dann bekommt er noch Mitleid :D

» Naffi » Beiträge: 948 » Talkpoints: -1,22 » Auszeichnung für 500 Beiträge



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