Das Zauberwort "Danke"

vom 13.01.2011, 22:02 Uhr

Ich freue mich auch, wenn sich jemand bei mir bedankt, da ich es heute nicht mehr als Selbstverständlichkeit sehe. Wenn ich zum Beispiel einer älteren Dame die Tür aufhalte, da es für diese fast unmöglich ist, mit ihrem Rollator durch die sperrige Tür zu kommen, dann höre ich von zehn Leuten fünf Mal ein "Dankeschön". Ich finde das eigentlich schade, dass anscheinend noch einige Senioren meinen, dass es eine Selbstverständlichkeit wäre, ihnen die Tür aufzuhalten oder ihnen eben zu helfen. ich mache das zwar gerne, aber ich finde es mehr als gerecht, wenn sich einer dieser Leute bedanken würde.

Bei der eher neueren Generation ist es da schon etwas anderes. Da sind die nicht mehr so verbissen, wie die älteren Herrschaften. Wenn ich also zum Beispiel an der Kasse stehe und einen Großeinkauf machen, dann macht es mir auch nichts aus, wenn ich einen Menschen mit einer Zeitschrift oder anderen Kleinigkeiten vorlasse, da ich es ja immerhin auch erwarten würde. wenn ich in dieser Situation stecken würde. In diesem Fall bedankt sich so gut wie jeder, der vor mir an die Kasse darf, wenn dieser eine Kleinigkeit einkaufen möchte.

» JoeGER » Beiträge: 118 » Talkpoints: 1,99 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Also ich sage sehr oft "Danke". Öfters zu meinem Partner wahrscheinlich, als zu anderen Personen, denn ich weiß einfach, dass man gerade in einer Partnerschaft schnell dazu neigt, dass man Handlungen als selbstverständlich ansieht und deswegen achte ich da besonders drauf.

Ich denke aber auch, dass für viele Menschen viele Dinge einfach selbstverständlich sind. Ich bin aber allgemein ein sehr dankbarer Mensch und weiß viele Dinge zu schätzen, die andere als "normal" ansehen und bedanke mich auch dementsprechend dafür. Ich denke auch, dass das ein Zeichen der Anerkennung ist und dass man das eigentlich nicht oft genug ausdrücken kann. Bei mir ist es nämlich nicht immer so, dass ich unbedingt "Danke" sage, manchmal drücke ich das auch anders aus und damit bin ich bisher auch ganz gut gefahren.

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Mir ist das kleine Wörtchen Danke auch sehr wichtig, muss ich sagen. Ich finde es einfach selbstverständlich, dass man sich bedankt, wenn man etwas bekommen hat oder einem geholfen wurde. Wenn ein Busfahrer mir die vordere Tür öffnet, obwohl da eigentlich kein Ausgang ist, mir jemand im Laden die Tür aufhält oder mich ein Auto über die Straße lässt - ich bedanke mich immer und mir wurde das auch so beigebracht. Auch bei meinem fast dreijährigen Sohn ist mir einfach wichtig, dass er die Worte Danke und natürlich auch Bitte kennt. Ich denke, wenn man das von Kind auf lernt, ist das dann schon quasi in einem drin, dass man sich bedankt.

Auch innerhalb einer Beziehung finde ich es wichtig, dass man sich für kleine Gefälligkeiten bedankt. Wenn mein Mann beispielsweise einen Tisch aufbaut, dann bedanke ich mich hinterher bei ihm. Oft ist es auch so, dass mein Mann sich bei mir fürs Kochen bedankt (war zum Beispiel auch gestern an Heilig Abend so!). Das ist auch eine Sache der Höflichkeit, allerdings kenne ich auch viele Partnerschaften, bei denen das Wort Danke als überflüssig angesehen wird. Das finde ich dann schon ein bisschen traurig, denn meiner Meinung nach ist dieses Verhalten auch ein wenig respektlos dem Partner gegenüber, wenn man alles als selbstverständlich annimmt. Mein Mann bedankt sich immer, wenn ich ihm einen Kaffee mache und ich bedanke mich auch bei ihm. Da bricht man sich doch echt keinen Zacken aus der Krone, wenn man sich bei seinen Mitmenschen bedankt, oder?!

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» MeL.G » Beiträge: 4918 » Talkpoints: 16,81 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Ein ernstgemeintes "Danke" scheint meines Erachtens immer mehr gerade in der Welt der Erwachsenen auszusterben. Oft versuchen diese heutzutage den Kindern ein "Danke" abzuzwingen. Das wirkt manchmal sehr verkrampf und ungeduldig, weil die Kinder es wahrscheinlich aus fehlender Aktualität des ständigen Umgangs mit diesem Wort nicht einfach so nebenbei erlernen können und wollen. Immerhin stellt es einen Widerspruch dar, wenn das Kind erlebt, dass die Erwachsenen aus ihrer Umgebung dieses Wort nicht benutzen, aber verlangen, dass sie sich immer höflich zu bedanken haben, selbst bei belanglosen Dingen. Wenn sie nicht immer von selbst auf die idee kommen sich zu bedanken, dann werden sie unmittelbar von ihren Eltern machmal sogar fast grimmig dazu gedrängt mit der berühmten Frage "Was sagt man?".

Was eben aber auch oft vorkommt, dass man dieses Wort einfach so herunterrasselt ohne dem eine wirkliche Bedeutung zuzuschreiben, was sehr schade ist. Es geschieht oft im Affekt, dass man eben als Gewohnheitsfloskel auf viele Dinge mit einem "Danke" reagieren muss, und meist wird dieses auch nicht honorierend angenommen, selbst wenn man aus der selben Gewohnheit heraus ein "Bitte" im Gegenzug erwidert. Solche steifen "Redegewohnheiten" stimmen einen recht traurig: es steckt nichts ernstgemeintes hinter den Worten, man denkt nicht darüber nach und im Endeffekt ist man nicht wirklich dankbar. Daraus resultierend kann man auch bei dem Gegenüber keine Freude erkennen, wenn ihm ein "Danke" entgegengebracht wird.

Ich denke auch nicht, dass ein vergessenes "Danke"-sagen auf mangelnder Erziehung in der Kindheit zurück zu führen ist. Es hat sich, wie viele auch schon erwähnt haben, im Laufe der Zeit und durch Einfluss der Umgebung (der Erwachsenen) einfach herauskristallisiert, dass es nicht unbedingt von Notwendigkeit ist, sich für alles Belanglose bedanken zu müssen und man bekommt tatsächlich das Gefühl vermittelt, dass es quasi als eine "Erniedrigung" erachtet wird, wenn man sich bedanken muss.

Ich persönlich empfinde es als Selbstverständlichkeit, dass man sich auch gerade für die scheinbar belanglosen Dinge bedankt. Aber eben nicht nur aufgrund des Pflichtbewusstseins, sondern durch Aufrichtigkeit, die ich auch jedes Mal dafür empfinde und deswegen auch selbst in dem "Routinewort" nämlich "Danke" vermitteln kann. Manchmal reicht es, das Gesagte mit einem Lächeln zu unterstreichen und der Gegenüber merkt auch sofort, dass es nicht einfach nur daher gesagt wurde. Als "Dank" für die Anerkennung bekommt man meist auch eine nette Erwiderung, die ebenfalls von Aufrichtigkeit geprägt ist. Oft sind die Leute positiv überrascht und hoch erfreut, dass man heutzutage sich noch aufrichtig zu Bedanken weiß, das wiederum bekräftigt einen selbst in Zukunft auch weiterhin den Leuten mit einem aufrichtig gemeinten "Dankeschön" ein kleines Lächeln in den grauen Alltag zu zaubern - selbst, wenn es natürlich nicht jedes Mal auf eine positive Gegenreaktion ausläuft. Es kann ja nicht immer alles klappen.

Zum Beispiel ärgert es mich als Fußgänger, wenn auf einem eh schon schmalen Pfad ein Radfahrer hinter mir meint mich mit einem genervten Klingeln vom weg verdrängen zu müssen, um dann wortlos und eventuell verärgert an mir vorbei zu rauschen. Wenn ich auf dem Rad unterwegs bin, dann nehme ich nie Gebrauch von meiner Klingel, weil ich die Leute nicht unnötig verärgern möchte. Stattdessen passe ich mich ihrer Geschwindigkeit an und "schlendere" in sicherem Abstand hinter ihnen her, bis sich mir eine Gelegenheit bietet für ein Überholmanöver, welches die Passanten nicht unnötig stört und sie von mir nicht fast umgefahren werden müssen.

Sehr oft bemerken die Passanten mich und geben mir freiwillig den Weg frei zum Überholen. Über solch eine freundliche Geste bin ich immer hoch erfreut und im Anschluss daran bedanke ich mich beim Vorbeifahren dafür aufrichtig. Das hat schon öfters eine ebenfalls positive Reaktion zu Tage gebracht, weil die Leute merken, dass ihre Geste wahre Anerkennung verdient hat. Das ist das Geben und Nehmen, welches uns immer vor Augen sein müsste - wenn ich mich grimmig gebe, dann brauche ich dafür auch keinen Dank zu erwarten.

Selbst in der Partnerschaft finde ich, dass es immer wieder betont werden sollte, dass man gewisse Dinge und Gesten nicht als selbstverständlich erachten sollte und sich deswegen auch immer wieder dafür bedanken sollte. Immerhin erwartet der Partner auch ein gewisses Grad der Anerkennung, welches ihn motiviert, kleinere Aufmerksamkeiten öfters zu wiederholen oder sich immer wieder neue einfallen zu lassen. Das trägt zur Erbauung einer gesunden Beziehung bei. Natürlich sollte man es auch jedes Mal tatsächlich aufrichtig meinen und nicht eben nur stur wie eine auswendig gelernte Vokabel ohne dahinter steckender Liebe und Leidenschaft dem Partner an den Kopf werfen. Es muss von Herzen kommen und eben ernst gemeint sein.

Ich denke ebenso spielt es sich auch mit den berühmten Worten "ich liebe dich" ab. Natürlich besteht die Gefahr, dass zu häufige Verwendung eher die Gewohnheit, als die Aufrichtigkeit dieser Worte widerspiegeln kann. Und auch ist es oft so, dass man anfangs in der ersten Verliebtheit dem Partner immer wieder bestätigen möchte, was man für ihn empfindet und später der Meinung ist, dass es nicht mehr nötig ist, weil der Partner allein schon aufgrund der Dauer der Beziehung wissen muss, dass man ihn liebt ohne ihn jedes Mal darauf hinweisen zu müssen. Manchmal denkt man auch, dass es nahezu kindisch ist, zu meinen die Worte immer wieder gebrauchen zu müssen.

Man meint, dass etwas besonderes gerade darin liegt, wenn man es relativ selten verwendet. Allerdings kann es sein, dass ich meinem Partner nur noch selten diese Worte sagen kann, weil ich es auch nicht mehr so oft meine und deswegen den Gebrauch der "falschen" Worte nicht mehr verwenden möchte. Anderseits, wenn ich die Liebe zu meinem Partner immer wieder neu erlebe, dann möchte ich dieses Bewusstsein ihm auch immer wieder zeigen und dann wiederum darf ich das auch so oft ich will.

Ich denke die parallelen in jeglicher Situation sind nachvollziehbar. Der Clou besteht darin, wie man etwas meint und warum man es anwendet. Die Aufrichtigkeit der gesagten Worte ist sehr essentiell.

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» LongHairGirl » Beiträge: 845 » Talkpoints: 47,97 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Es ist schon richtig, dass viele in der heutigen Zeit einfach nicht mehr Bitte oder danke sagen können. Dabei ist es doch gar nicht so schwer und ein nettes Wort sorgt schon dafür, dass man sich viel besser unterhalten kann. Aber für viele ist manches ganz selbstverständlich und ein Danke hört man viel zu selten. Für mich gehört es jedenfalls zu dem guten Ton und ich versuche auch meinen Sohn es schon beizubringen, dass er immer Danke sagt.

» kowalski6 » Beiträge: 3399 » Talkpoints: 154,43 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich sage zu meinem Freund eigentlich immer Danke, auch bei Selbstverständlichkeiten und Kleinigkeiten. Was ich immer schwierig finde, ist dann für eine größere Überraschung Danke zu sagen, denn wenn man sich ständig bei dem Partner für alle möglichen Dinge bedankt, dann sollte das Danke für die größere Sache ja auch etwas davon hervorstechen. Das ist dann aber gar nicht so einfach. Trotzdem würde ich deswegen nicht aufhören, wegen Kleinigkeiten Danke zu sagen. Ich bedanke mich bei meinem Freund eigentlich für alles mögliche.

Vor kurzem habe ich mit seinem PayPal-Account meine „WhatsApp“-Gebühren bezahlt und das waren nur knapp neunzig Cent. Dennoch habe ich mich ganz überschwänglich bei ihm bedankt, denn ich habe weder eine Kreditkarte, noch einen PayPal-Account und demnach hätte ich die App ohne ihn in dem Moment nicht benutzen können. Ebenso bedanke ich mich aber bei noch kleineren Dingen, zum Beispiel wenn ich koche und ihn frage, ob er mir die Margarine aus dem Kühlschrank holt und er sie mir dann eben bringt. Es ist zwar eine Selbstverständlichkeit, dass er das macht, aber ebenso ist es für mich eine Selbstverständlichkeit, dass man sich dann auch dafür bedankt.

Ich glaube, dass die meisten Eltern ihren Kindern schon noch das Wort „Danke“ beibringen. Ich erlebe es immer wieder, wenn ich mit kleinen Kindern zu tun habe. Wenn die Kinder etwas geschenkt bekommen, dann fragen die Eltern meistens „Wie sagt man?“ und dann sagen die Kinder wie aus der Pistole geschossen „Danke“. Ich war als Kind ja immer sehr schüchtern, was das „Danke“ sagen anging und habe das erst mit der Zeit gelernt. Von daher nehme ich es einem Kind auch nicht übel, wenn es nicht unbedingt bedankt, auch wenn es sich eigentlich so gehört.

» *sophie » Beiträge: 3506 » Talkpoints: 1,38 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Das Zauberwort Danke wird leider nicht mehr so oft gesagt. Das merke ich auch auf meiner Arbeit, wenn ich meinen Arbeitskollege Geld für den Kiosk gebe, dann kommt manchmal sogar überhaupt kein Danke mehr, obwohl ich ihm bei seinem Problem geholfen habe. Dann kann ich auch nur noch denke, wie unfreundlich diese Person ist. Ich werde Lehrer und bin schon fast fertig mit meiner Ausbildung, also ich war auch schon in einer Schule und habe unterrichtet. Bei der Begrüßung sagen manche auch schon nicht mehr guten Morgen und sind nur gelangweilt.

Wenn die Schulstunde vorbei ist und wenn wir Pause haben, dann höre ich oft Beschimpfungen und das auch schon in der Fünften Klasse, also auch die kleinen Schüler sind schon unfreundlich. Was ist das denn für ein Benehmen? Als Praktikum habe ich mal als KFZ Mechaniker gearbeitet und wenn ich die Reifen vom Auto umgezogen habe, dann kam fast nie ein Danke, weil es selbstverständlich war, das ich die Reifen gewechselt habe. Das stimmt zwar, aber ein Danke hätte auch mal sein können. Also ich würde mir sehr wünschen, das die Menschen öfters Danke sagen.

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» figure » Beiträge: 236 » Talkpoints: 7,03 » Auszeichnung für 100 Beiträge



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