Spielen Kinder gerne mit Matsch und Co?

vom 13.01.2011, 11:42 Uhr

In einem anderen Beitrag habe ich um Bastelideen für Kleinkinder gefragt. Dort kamen dann auch ein paar ganz liebe Ideen und verständlicher Weise kamen auch ein paar Ideen mit Fingerfarbe, Tapetenkleister und dergleichen. Ich habe diese Ideen auch sehr passend für ein zweijähriges Kind gehalten und ich hätte mir früher auch immer gedacht, dass das wohl jedem Kleinkind gefallen würde.

Ich halte solche Matsch und Coerfahrungen auch für wichtig, allerdings kann mein Sohn (2 Jahre) damit gar nichts anfangen. Er spielt sich überhaupt nicht gerne mit matschigen oder glitschigen Sachen. In eine Fingerfarbe würde er freiwillig nie greifen und wenn ich ihm Farbe auf die Finger oder Fußsohle gebe, brüllt er so lange, bis die Farbe wieder weg ist.

Selbst beim Spazierengehen ist er sehr untypisch für Kinder in seinem Alter. Wir gehen eigentlich oft spazieren, egal bei welchem Wetter. Nun gut, wenn es zu kalt ist, kann ich mit ihm krankheitsbedingt nicht raus gehen. Er hat eine schwere Neurodermitis mit großflächigen offenen Wunden und da schmerzt ihn Kälte leider sehr. Aber Regen im Herbst oder dergleichen hat uns noch nicht aufgehalten einen Spaziergang zu machen.

Allerdings ist er noch nie freiwillig durch eine Pfütze gelaufen oder gar hineingesprungen. Er macht um jede Lacke einen Bogen und geht darum herum. Kinder sollten in dem Alter doch eigentlich eine große Freude daran haben, da hinein zu hüpfen, oder? Aber Fehlanzeige. Auch wenn ich mit ihm durchgehen möchte, bleibt er vor der Lacke stehen und weigert sich strikt durchzugehen. :(

Auch beim Essen hätte ich mir gedacht, dass jedes Kind gerne damit auch "spielt". Auch da streikt mein Sohn. Er hat noch nie in einen Brei oder in sonstiges Essen mit der Hand gegriffen. Er hat immer nur trockene Lebensmittel wie eben ein Brot oder auch eine Nudel (ohne Sauce) angegriffen. Er ist da total pingelig. Meiner Meinung nach schon viel zu sehr pingelig. Wenn beim Essen auch nur ein Reiskorn neben den Teller fällt, dann muss der vorher weg, bevor er weiter isst und so weiter.

Nun fällt der Apfel bekanntlich nicht weit vom Stamm und oft ist es so, dass die Eltern solcher Kinder eben auch so pingelig oder übervorsichtig sind. Aber da muss ich sagen, dass ich irgendwie gar nicht so bin. Ich lege natürlich schon Wert darauf, dass es bei uns nicht aussieht wie in einem Schweinestall, aber ich habe in keinster Weise einen Putzfimmel oder dergleichen. Es sieht zwar selten sehr chaotisch bei uns aus, aber zu jeder Zeit dürfte nicht gerade unangemeldeter Besuch kommen. :wink:

Was das Verhalten draußen mit Lacken und dergleichen betrifft würde es mich sogar freuen, wenn mein Sohn da aufgeweckter wäre. Ich habe beruflich extra eine Outdoortrainerausbildung gemacht, weil mir eben Wind und Wetter überhaupt nichts ausmachen. Mir ist es egal ob es schüttet oder die Sonne scheint, und ich war immer die erste die in eine Lacke hineingehüpft ist und dann bitte wenn es geht auch gleich so, dass die anderen davon auch gleich etwas haben.

Ich habe mir auch schon überlegt, ob es vielleicht daran liegen kann, dass mein Sohn eben wegen der Neurodermitis doch einige Einschränkungen hat. Er darf zum Beispiel leider nur dann im Sand spielen, wenn seine Haut es zulässt und das ist nicht allzu oft. Das ist aber eben aus ärztlicher Sicht abgeraten worden, weil so ein Sand in offenen Wunden natürlich nicht so toll ist. Das kann ich verstehen, und daran habe ich mich eben auch gehalten. In diesem Sandspielbereich durfte er sich in erster Linie nur auf einem Urlaub auf Gran Canaria austoben, weil bei einem Meeressand die Infektionsgefahr laut Ärzten geringer ist.

Sandspielen ist aber für die Entwicklung der Kinder denke ich schon wichtig. Da gibt es leider schon Einschränkungen, aber ich versuche ihn sooft es eben geht ihn damit spielen zu lassen. Sobald es die Haut zumindest halbwegs zulässt, gehen wir schon, aber das kommt eben leider wirklich nicht oft vor.

Jetzt ist es aber so, dass ich auch viele andere Kinder kenne, die zwar nicht so extrem sind wie mein Sohn, aber die durchaus auch nicht gerne mit Matsch und Co spielen. Wobei ich schon einige kenne die gerne in Lacken hüpfen oder eben im matschigen Sand spielen, aber bei Fingerfarben oder dergleichen würden da viele auch streiken.

Ist es also nur ein Gerücht, dass viele Kinder gerne mit Matsch und Co spielen? Woran liegt es, dass da einige Kinder streiken? Wachsen die Kinder schon zu überbehütet auf? Liegt es nur an der Erziehung? Aber wie beschrieben, bei einigen Punkten könnte ich mir schon erklären dass die Schonung durch die Neurodermitis meinen Sohn so abschreckt, aber in einigen Bereichen könnte er sich auch austoben. Eben zum Beispiel beim Essen oder mit Fingerfarben würde es zwar nicht immer gehen, aber die Hände sind zumindest nicht durchgehend so stark betroffen, also da gäbe es schon mehrere Möglichkeiten.

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Naja, meine Tochter wollte sich auch erst nie schmutzig machen. Ich habe ihr das aber beigebracht, dass es auch wirklich schön sein kann, wenn man richtig dreckig ist. Aber wie ich in diesem Thread Ordnungssinn von Kleinkindern? schon erwähnt habe, ist beides zusammen gesehen, die Pingeligkeit in der Ordnung und auch die Pingeligkeit in der Saueberkeit meines Erachtens schon nicht mehr als "normal" einzustufen.

Sicher kann auch vieles durch seine Krankheit kommen und durch die wunden Stellenam Körper, dass er die Schmutzigkeit einfach nicht will. Wahrscheinlich bist du selber mit ihm auch unbewußt etwas pingeliger, als wenn er gesund wäre. Aber mit diesem ausgeprägten Ordnungsinn zusammen, finde ich es schon ein wenig bedenklich. Im anderen Thread habe ich ja über die Form von Autismus gesprochen. Nicht immer ist es so geprägt, dass die Kinder super ordentlich sind. Manchmal ist es sogar das ganze Gegenteil. Aber häufig wird das wohl beobachtet.

Natürlich gibt es auch Kinder, die sich einfach nciht gerne schmutzig machen. Aber diese Kinder würden, wenn andere Kinder sich schmutzig machen dann irgendwann mitziehen. Das macht dein Sohn aber, wenn ich das richtig verstanden habe nicht, oder?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Nun ja, ob mein Sohn mit anderen Kindern mitzieht die sich eben schmutzig machen, kann ich nicht so leicht sagen, weil es eben allgemein so ist, dass er da oft einfach so nicht mitzieht. Prinzipiell würde ich da aber eher sagen, dass er auch dann nicht mitzieht. Zum Beispiel war eine Freundin von mir mit ihrer Tochter (drei Jahre) im Sommer für ein paar Tage da. Mit dieser Tochter versteht sich mein Sohn zum Beispiel blendend. Sie ist auch eigentlich das einzige Kind mit dem mein Sohn Hand in Hand geht oder so.

Auf jeden Fall haben wir einmal einen Malnachmittag gemacht und wir haben eben auch Hand- und Fußabdrucke gemacht. Bei dem Mädchen hat mein Sohn eben auch schon gesehen, dass das nicht schlimm ist und dass es lustig sein kann und so weiter. Trotzdem hat das nichts gebracht. Handabdruck wäre unmöglich gewesen. Fußabdruck habe ich dann eben mit großem Protest von meinem Sohn mehr oder weniger durchgezogen. Also selbst wenn er es bei anderen sieht, macht es ihm keinen Spaß.

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Da ich selbst mit Neurodermitis aufgewachsen bin, kenne ich da auch einen "Nebeneffekt" - man hat dann schon als Kind eine Abneigung gegen "klebriges Zeugs", der Hauptgrund dafür scheint zu sein, daß man ja andauernd irgendwas auf die Haut "geschmiert" bekommt - das asoziiert man also mit etwas unangenehmen, weil es schmiert, klebt, man überall erst mal kleben bleibt usw. Das macht die Neurodermitis bzw. deren Auswirkungen noch umso schlimmer, denn da ja dieses "Einschmieren" als lästig empfunden wird, "vergißt" man das dann auch später - ist ja unangenehm - dabei sollte man es doch gerade bei trockener Haut tun - und das verfolgt einen dann bis ins Erwachsenenalter.

Ich vermute, die Abneigung gegen dieses "matschige, klebrige" Zeugs kommt genau daher - Assoziationen mit unangenehmen Prozeduren. Vielleicht ist ihm auch schon bewußt, daß nach so einer "Einsauaktion" auch wieder eine Reinigung ansteht - und nach dem Waschen kommt wieder das Eincremen, und bei nem dicken Neurodermitisschub ist das auch wieder eine Quälerei.

Wie sieht es denn mit sonstigen Dingen aus, die zwar irgendwo "matschig", aber nicht so "klebrig" sind, zwar mit Händen, aber auch ggf Werkzeug geformt werden (Knetmasse, Ton, Salzteig usw)? Hast du das schon einmal ausprobiert? Da könnte dein Kind schon mal mehr Gefühl für etwas "umgänglicheres" derartiges bekommen - ohne das "Risiko" daß Mama danach wieder alles abwaschen und wieder vollschmieren tut.

Aber als "unnormal" würde ich das Verhalten so oder so nicht einordnen - Kinder sind eben verschieden. Wenn deins nicht gerne matscht, auch nicht mit dem Essen, sei froh - denn das macht dir weniger Aufräumarbeit. Vielleicht ist deinem Kind auch schon irgendwo "klar", daß so ein Resultat die Eltern nicht sonderlich "erfreut", vielleicht hat es das anderswo schon erlebt - und will solche Konflikte vermeiden?

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» fushicho » Beiträge: 371 » Talkpoints: 17,15 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Mein Sohn ist fast 2 Jahre alt und der liebt Matsche und Co. Er spielt da total gerne mit und finde das total lustig, er ist sogar durch die Matschpfütze gekrabbelt und hat mit den Händen rein gehauen. Ich habe ihn einfach gelassen, da ich es nicht wirklich schlimm finde , wenn Kinder Matsch, Pfützen und anderes erforschen, so lange sie dabei Spaß haben. mein Sohn sieht zwar hinterher aus wie Sau, doch dafür gibt es ja Badewanne und Waschmaschine. Im Sommer findet er seine Sandbox auch ganz toll und spielt da bis zu 1 Stunde am Stück drin.

Eine Bekannte hat auch einen Sohn, der 5 Monate älter als unserer ist und der mag so gut wie keine solche Sachen, der mag im Sommer kein Wasser oder Sand, ei regen mag der keinen Matsch oder so und auch keinen Schnee. Sobald etwas an seine Hände oder Schuhe kommt, geht er zur Mama und die muss es wegputzen. Das ist dann schon nicht mehr so schön wenn unsere halt spielen will und das Spiel immer wieder unterbrochen wird, weil er sauber gemacht werden will. Sie war auch schon bei der Kinderärztin und die meinte das kann man so pauschal nicht sagen, wieso das so ist.

Aber es gäbe Kinder, bei denen man mit Eintritt in den Kindergarten und von dem Alter her dann feststellen kann das sie eine Form des Autismus haben. Bis dahin sollte man eben nur abwarten und das Kind immer wieder ermutigen, sich dreckig zu machen und das dies nicht schlimm sei. Oft ist es aber ja auch so das die Eltern gar nicht wollen, das sich Kinder dreckig machen.

» Kathie1401 » Beiträge: 593 » Talkpoints: 0,41 » Auszeichnung für 500 Beiträge


In wiefern die Neurodermitis dabei eine rolle spielt, kann ich leider nicht sagen, aber auch mir ist schon aufgefallen, dass heutzutage Kinder scheinbar weniger gerne mit dreckigen Sachen spielen, als das früher der Fall war. Und ich denke schon, dass das an Dingen wie Erziehung und Umfeld liegt. Das Umfeld spielt in der Hinsicht eben eine Rolle, dass Stadtkinder weniger Möglichkeiten haben, als Kinder auf dem Land. In der Stadt ist es zu Hause meistens sauber und wenn man in den Garten geht, dann wäscht man sich sofort die Hände, wenn man nach Hause kommt und macht sich sauber. Ab und an findet man vielleicht einen Spielplatz, aber das Kind dort im Matsch und Sand spielen zu lassen, hat dann auch Risiken, wegen Glasscherben und Müll, der sich da heute leider oftmals findet. Kinder haben dann auch eine recht große Auswahl an Spielzeug zu Hause, Teddybären, Playmobil und andere Sachen und diese Sachen sind eben auch nicht dreckig oder nass und gliberig. Damit beschäftigen Kinder sich dann eben besonders und wenn man dann krankheitsbedingt selten im Sandkasten spielen darf, lernt man dieses Spielen mit Dreck vielleicht nie so richtig.

Ganz anders ist das natürlich bei Landkindern. Ich selbst habe noch bis zum vierten Lebensjahr auf einem Bauernhof gelebt und für mich war das eine große Umstellung, als ich nach Deutschland in eine Kleinstadt zog, wo es aber auch nicht mehr die Möglichkeiten gab, wie auf dem Bauernhof. Meine Tante hat zwei kleine Kinder und an denen sehe ich auch immer sehr gut, dass Kinder heute nicht mehr so gerne im Dreck spielen und die Alternative bevorzugen. Wenn sie das ganze Jahr über in der Stadt wohnen, wo ihnen meine Tante jeden Tag mit ''wasch dir die Hände'' und ''mach deine Anziehsachen nicht dreckig'' kommt, dann tun sie das auch in den Ferien auf dem Bauernhof nicht, wo aber genau das erlaubt ist. Ich kann mich noch sehr genau daran erinnern, wie mein Bruder auf dem Bauernhof meiner Großmutter einen kleinen Pool aufgestellt hat und dann dort herum gehüpft ist. Die Tochter meiner Tante, die damals um die fünf Jahre alt war. beobachtete ihn neugierig, wollte aber nicht ins Wasser. Versehentlich bekam sie dann einmal einige Spritzer ab und da schrie sie '' Hey, du hast meinen neuen Pullover dreckig gemacht!''. Und wenn Kinder sich schon in dem Alter um Kleidung sorgen machen, dann kann man nicht mehr erwarten, dass sich da noch was ändert.

Schlimm finde ich es ja eigentlich nicht, aber im Grunde ist es schon schade, dass Kinder den Spaß an solchen Dingen verlieren. Ich erinnere mich noch gut daran, wie ich damals im Heu rumgehüpft bin, Blumen gesammelt und daraus dann Gärten im Sandkasten angelegt habe oder bei der Ernte ein ''Körnerbad'' genommen habe. Aber wenn man in der Stadt aufwächst, dann ist man sowas vielleicht eben einfach nicht gewohnt und hat dann auch keinen Spaß, am spielen im Wald oder Sand. Hinzu kommt eben, dass die Kinder heute ja auch gute Alternativen haben. Früher hat man vielleicht noch im Dreck gespielt, weil nicht jeder Lego oder Playmobil zu Hause hatte, aber heute gehört das zur Grundausstattung eines Kinderzimmers. Und da verlernen die Kinder vermutlich, dass man auch noch mit anderen Dingen spielen kann.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


@fushicho: deine Erklärung klingt sehr plausibel und nachvollziehbar. Beim Eincremen hat mein Sohn jedoch keine Probleme. Er hat es sogar sehr gerne. Liegt vielleicht daran, dass ich es gleich mit extra Streicheleinheiten und einer kleinen Art von Massage kombiniere. Eben weil er sich oft eincremen muss, war es mir von Anfang an wichtig, dass er das als möglichst positiv erlebt.

@Crispin: ich wohne direkt am Land und so gesehen hat mein Sohn genügend Möglichkeiten mit Matsch und Co in Berührung zu kommen. Wir sind auch oft bei Regen und so weiter spazieren gegangen. Das reine spazieren gehen hat ihn nicht gestört, trotz Regen, zumindest solange der Regen nicht zu stark in sein Gesicht getropft ist. Das kann ich aber verstehen, weil er im Gesicht eben große offene Wunden hat. Da ist das sicher nicht so toll. Aber auch da ist er eben immer um die Lacken herum gegangen und niemals durch.

Wir wohnen auch direkt an einem See. Nach längeren Regenfällen ist dann auch die ganze Wiese ein wenig überschwemmt und matschig. Im Spätsommer war es einmal richtig genial. Die ganze Wiese war mehr oder weniger eine etwa drei bis vier Zentimeter tiefe Lacke, noch dazu lauwarm. Ein paar andere Kinder sind da mit großem Jubel durchgezogen, mein Sohn natürlich wieder nicht. Allerdings war da mein Sohn auch erst gute 1,5 Jahre alt, also vielleicht war er da noch ein wenig zu jung?

Ob sein Verhalten auffällig oder normal ist, wird sich denke ich auch in den nächsten Jahren erst herausstellen. Ich kann es ihm eben immer wieder nur anbieten. Er braucht öfters etwas länger um an etwas einen Gefallen zu finden, vielleicht braucht er da auch etwas länger? Ob es eine Form von Autismus ist, kann man glaube ich auch erst im Kindergarten feststellen. Ich habe aber ein wenig darüber nachgelesen und ganz so kommt es mir auch nicht vor. Mal sehen.

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Warum soll es denn nicht auch Kinder geben die nicht gerne mit Matsch spielen und sich auch nicht richtig schmutzig machen wollen? Jedes Kind ist individuell, so wie wir Erwachsenen auch.

Ich könnte mir aber vorstellen dass es auch in diesem Alter schon einige weitblickende Kinder gibt die sich gemerkt haben dass es manchmal Ärger gibt wenn man sich furchtbar schmutzig macht oder seine Sachen einsaut oder denen noch die spätere Reinigungsprozedur in unangenehmer Erinnerung ist. Es ist auch durchaus denkbar dass auch ein Kind in diesem Alter schon mitbekommen hat dass seine Haut einen Ausschlag bekommt und unangenehm anfängt zu jucken wenn es irgendetwas anfasst, deshalb halte ich diesen Gedankengang wegen der Neurodermitis auch nicht so für abwegig.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich glaube einfach, dass nicht alle Kinder gleich sind und das Gleiche mögen. Kinder sind sehr verschieden, auch wenn es sicherlich Sachen gibt, die einige Kinder mehr anziehen als andere, aber dass ein Kind unbedingt an Matsch, Dreck und Sand oder an Finger- oder Wasserfarben Gefallen finden muss, glaube ich nicht. Es könnte vielleicht an der Erziehung der Kinder liegen, wenn zum Beispiel die Kinder wirklich zu behütet aufwachsen und die Eltern vor jedem Sand- oder Erdkrümel Angst haben, dass sich das Kind eine Krankheit einfangen könnte.

Vielleicht braucht dein Sohn auch wirklich etwas länger und weiß instinktiv, dass es mit seiner Neurodermitis vielleicht nicht ganz so einfach ist.

Wenn ich einmal von meinem Sohn ausgehe, der nächsten Monat ebenfalls zwei Jahre alt wird, dann war das am Anfang auch so, dass er Erde und Matsch eher skeptisch entgegen gestanden ist. Inzwischen hat sich das aber ins Gegenteil gewandelt, obwohl ich ihn weder sehr behütet noch sehr frei, was das anbelangt erziehe. Er geht inzwischen sehr gerne in den Garten und stochert auch zum Beispiel in dieser Jahreszeit sehr gerne mit einem Stock in der Erde herum oder schaufelt Erde bzw. als noch Schnee lag den Schnee mit seinem Bagger weg. Ebenso hat er keine Berührungsängste mit irgendwelchen Farben, die an seine Hände oder Füße kommen. So haben wir zum Beispiel erst gerade gestern Hand- und Fußabdrücke genommen, wo unser Sohn sehr gerne mitgemacht hat und das Bad am Ende erst einmal einer Grundreinigung unterzogen werden musste. Das war vor einem Jahr noch ganz anders. Da hat er sich gewehrt und wollte nichts mit dieser komischen Farbe und den Pinseln zu tun haben.

Wie gesagt, sein Verhalten hat sich ziemlich schnell ins Gegenteil gewandelt. Vielleicht ist dein Sohn einfach noch nicht bereit dazu, ebenfaslls mit diesen Dingen in Berührung zu kommen. Vielleicht ändert sich das auch nun im Frühjahr, wenn man wieder besser raus kann und im Sandkasten spielen kann. Vielleicht erkennst du dann deinen Sohn gar nicht wieder, wenn er nur noch Sandkuchen backen möchte.

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich denke dass einfach die Kinder so sind. Einige lieben es und einige eben nicht. Ich glaube nicht wirklich daran das hier die Erziehung oder die Art wo und wie sie aufwachsen schuld ist. Ich sehe hier immer den Unterschied zwischen meiner Tochter und der Tochter meiner Freundin, die ein knappes Jahr älter ist. Wir treffen uns sehr oft und so weiß ich dass auch meine Freundin nichts dagegen hat wenn sie mal in eine Lacke tritt, mit Matsch spielt und dergleichen. Aber diese Kleine mag das einfach nicht. Sie ist eher die Prinzessin. Ihr macht man mit einem Kinderparfum, schöner Kleidung und ähnlichen mehr Freude.

Meine Kleine dagegen ist das absolute Gegenteil. Was sie an hat ist ihr vollkommen egal. Hauptsache sie kann matschen. Egal ob es jetzt draußen eine Regenlacke ist, Matsch oder jetzt der schmelzende Schnee oder drinnen auch mal das Essen. Kartoffelpürree ist doch super zum matschen geeignet und ich kann es ihr auch nicht abgewöhnen. All das ist für sie das größte. Die Fingerfarben waren ebenfalls super und am Schluss hatten wir nur noch eine Farbe, nämlich braun denn es wurde alles vermatscht. Mit Knetmasse passiert es gleich.

Sicher kommt es auch darauf an wie die Kinder es von den Eltern her sehen und wenn man jetzt wirklich jeder Lacke ausweicht oder ähnliches könnten sie es nachmachen, aber ich denke dass das nur ein kleiner Teil ist, denn ich weiche der Lacke aus und meine Maus hüpft begeistert darin herum. Und wie dann die Kleidung aussieht brauche ich wohl nicht zu beschreiben. Aber dafür gibt es eine Waschmaschine.

» wiesel » Beiträge: 1303 » Talkpoints: 0,26 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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