Big Brother: Cora liegt im Koma
vom 13.01.2011, 09:15 Uhr
Du hast meinen Beitrag ja ziemlich zerpflückt, nur den ersten Absatz hast du in Ruhe gelassen, warum? Ich würde trotzdem gerne wissen, warum kein Arzt zugibt, bei der Operation Fehler begangen zu haben. Wie ich das sehe und auch schrieb, kann das vorkommen, wird aber nicht gesagt. Besteht da ein Verbot, Auskunft zu geben? Es geht nicht um den vorliegenden Fall, wo man nicht weiß, was passierte. Ich würde es gerne generell wissen.
Cid hat geschrieben:Hallo Klehmchen,Du hast meinen Beitrag ja ziemlich zerpflückt, nur den ersten Absatz hast du in Ruhe gelassen, warum? Ich würde trotzdem gerne wissen, warum kein Arzt zugibt, bei der Operation Fehler begangen zu haben. Wie ich das sehe und auch schrieb, kann das vorkommen, wird aber nicht gesagt. Besteht da ein Verbot, Auskunft zu geben? Es geht nicht um den vorliegenden Fall, wo man nicht weiß, was passierte. Ich würde es gerne generell wissen.
Weil ich scheinbar im Gegensatz zu dir schon mal mitbekommen habe, dass sowas durchaus stattfindet. Es gibt aber durchaus auch unterschiedliche Wahrnehmung von Patient und Arzt, was ein Fehler ist und was unvorhergesehen und unverschuldet passiert. Nur weil etwas nicht schulbuchmäßig läuft heißt das ja nicht sofort, dass etwas falsch gemacht wurde.
Warum man in der Regel aber wohl etwas zurückhaltend ist, ist die juristische Betrachtungsweise. Würde ein Arzt sofort davon sprechen, dass er einen Fehler gemacht hat, muss er mit Schadensersatzansprüchen und beruflichen Einschränkungen rechnen und in einem Verfahren dann erstmal nachweisen, dass er entweder doch keinen Fehler gemacht hat oder sein Fehler nicht so gravierend war, dass der Fehler zu den Problemen geführt hat. Im Gegensatz zu einem einfachen Handwerker hängt beim Arzt eben auch mal ganz schnell die Approbation an einem möglichen Urteil mit dran und da kann ich durchaus nachvollziehen, dass man einen Teufel tut, sich gleich hinzustellen und zu sagen, wir haben da was falsch gemacht.
Anzunehmen, dass alle Patienten Verständnis für "Fehler" hätten halte ich für recht optimistisch. Das Verständnis hört bei der eigenen Gesundheit ja recht schnell auf. Daher werden ja schnell mal auch Änderungen in der Behandlung, weil es sich vor der OP einfach nicht abschätzen ließ schnell als Behandlungsfehler wahrgenommen oder wenn ein Bruch nicht mehr perfekt gerichtet werden konnten und es deswegen 2 Jahre früher zum Gelenkverschleiß kommt.
Ich möchte deswegen aber trotzdem niemanden einen Freifahrtschein ausstellen. Wenn wirklich nachweisbar Fehler gemacht werden, dann kann man da genauso gegen Vorgehen wie gegen jede andere Berufsgruppe auch. Und am Ende läuft es dann eben wie immer auf das gleiche hinaus. Der eine sagt da wurde was völlig falsch gemacht, der andere sagt er ist unschuldig und die Wahrheit liegt irgendwo in der Mitte, aber jeder versucht diese Mitte auf seine Seite zu ziehen.
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