"Tante und Onkel" nicht mehr aktuell?

vom 12.01.2011, 20:53 Uhr

Ich habe da ganz unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Einerseits finde ich auch, dass es Kindern im Grunde ganz gut tun könnte, wenn sie Verwandte mit ''Onkel'' und ''Tante'' anreden, weil dies auch ein Zeichen von Respekt ist und die Kinder so sehen, dass diese Verwandte im Moment noch ein bisschen über ihnen stehen und nicht wie die anderen Kinder, die sie ebenso mit Vornamen anreden. Ich selbst habe da auch unterschiedliche Erfahrungen gemacht.

Die Verwandten meines Vaters sind noch eher klassisch und da sage ich zu allen Tante oder Onkel. Bei den Verwandten meiner Mutter ist das etwas anders. Diese wollen meistens, dass ich sie mit Vornamen anrede. Wahrscheinlich wollen sie das einfach, weil sie sich dadurch jünger fühlen, denn mit Tante oder Onkel, fühlt man sich vielleicht etwas älter und in der heutigen Zeit ist Alter ja fast schon was schlechtes.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich spreche meine Tanten und Onkel, also die Geschwister meiner Mutter, auch immer mit Tante und Onkel an. Nur meinen jüngsten Onkel spreche ich nur mit Vornamen an, weil er für mich eher wie ein älterer Bruder vom Altersunterschied und wie wir aufgewachsen sind, ist. Wenn ich über ihn spreche, dann rede ich auch von meinem Onkel.

Andere Verwandte wie Cousins und Cousinen meiner Mutter bekommen ein "Tante & Onkel" zu hören, die Freunde meiner Mutter ebenfalls. Ich hätte früher zum Beispiel gar nicht gewusst wie ich sie sonst ansprechen soll. Mit Vornamen ist bei uns unüblich und gilt nicht als respektvoll. Jemanden mit Vornamen anzusprechen hat aber auch viel mit Nähe zueinander zu tun.

» JeanSmith » Beiträge: 422 » Talkpoints: 4,88 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Hallo, also ich spreche bis heute, obwohl ich ein Erwachsener bin meine Tanten und Onkels mit "Tante Maria" usw. an. Ich finde, dass dies zum einem Respekt zeigt zum anderem ist es bei mir noch Angewohnheit aus der Kindheit. Zudem habe ich als Kind viele Erwachsene mit Tante /Onkel angesprochen. Das finde/ fanden viele auch ganz nett, da schließlich wenn man mit Tante angesprochen wird, es einem zeigt dass man akzeptiert wird und eine gewisse Nähe dargestellt wird. ich bin auch dafür, dass sich in Zukunft nicht ändern soll. 8)

» manuB » Beiträge: 90 » Talkpoints: 8,21 »



Ich kenne auch manche Kinder, die schon zu meiner Zeit, als ich noch jünger war und Kind war, ihre Eltern beim Vornamen genannt haben und ich fand das immer sehr abstoßend. Ich finde, dass alleine durch das Nennen des Vornamens eine gewisse Nähe und Geborgenheit verloren geht.

Ich finde, dass es etwas distanzierter und nicht so familiär ist, wenn Kinder Eltern beim Vornamen nennen. Es ist für mich aber auch ein Zeichen von Respekt, zu meinen Eltern Mama und Papa zu sagen, denn sonst wäre wahrscheinlich das Verhältnis eher freundschaftlich. Auch jetzt da ich erwachsen bin, würde ich nie in Erwägung ziehen, meine Eltern auch nur ansatzweise oder per Spaß beim Vornamen zu nennen. Das hat es bei uns nicht gegeben und das wird es bei uns nicht geben.

Mir gefällt es schon nicht, dass die Kinder im Kindergarten nicht mehr Tante zu mir sagen sollen, nur weil ich eine dementsprechende Ausbildung habe und es anscheinend als abwertend empfunden wird, wenn man das Tante davor hört.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Als Kind habe ich zu den Brüdern meines Vaters - Schwestern hat er keine und meine Mutter war Einzelkind - auch ganz normal den Onkel vor dem Namen gesetzt. Noch heute spreche ich die Brüder meines Vaters mit "Onkel" und ihrem Vornamen an, das hat sich einfach so eingebürgert. Auch entfernte Verwandte, Bekannte und Nachbarn wurden durchaus mit "Tante" und "Onkel" betitelt., selbst im Kindergarten war die "Tante" und Vorname der Erzieherin einfach Pflicht gewesen. Ich würde es heute anders handhaben und schon gar nicht Nachbarn oder Bekannte mit Tante/ Onkel und dem entsprechenden Vornamen benennen.

Ich selbst habe ja keine Kinder, bin aber inzwischen zweifache Tante. Beim ersten Kind war es so, dass ich gesagt habe, ich möchte nicht "Tante Steph" genannt werden, weil ich damit ältere Frauen assoziiert habe, die nicht unbedingt ein positives Bild hinterlassen haben. Inzwischen sehe ich es anders und wenn mich die Beiden eben mit "Tante" benennen, macht es mich sogar ein wenig stolzm aber es muss nicht sein.

Sollte ich mal Kinder bekommen, würde ich auch erst meinen Bruder und den Bruder meines Partners fragen, wie sie als Onkel genannt werden möchten. Da würde ich schon Rücksicht darauf nehmen, weil es ja nicht für jeden schön ist, wenn er "Onkel X" genannt wird. Was früher einmal gegolten hat, muss heute nicht automatisch auch seine Berechtigung haben.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


Ich habe selbst noch keine Kinder und auch meine Schwester hat noch keine, von daher weiß ich auch nicht, wie es ist, mit "Tante XY" angesprochen zu werden. Ich habe aber auch vor 20 Jahren meine Tanten und Onkel nur mit Vornamen angeredet. "Tante" oder "Onkel" habe ich nie gesagt. Das fand ich ziemlich komisch und mir wurde es auch nie so beigebracht. Mein kleiner Cousin hingegen sagt zu meiner Mutter und seinen anderen Tanten immer "Tante" und dann den Vornamen. Ich finde das ziemlich merkwürdig, es hört sich einfach irgendwie komisch an.

» SuperGrobi » Beiträge: 3876 » Talkpoints: 3,22 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Also mich müsste kein Kind Tante nennen. Wobei am schlimmsten finde ich es ja, wenn Eltern Fremden gegenüber so sprechen, also "geh mal zu der Tante", obwohl es eine fremde Frau ist. Explizit Tante und Onkel habe ich auch nur selten gesagt, das sehe ich ähnlich wie bei Geschwistern.

Bei meinen Großeltern ist das auch anders, wenn man den Vornamen meiner einen Großmutter ausspricht muss man auch Angst haben eine gescheuert zu bekommen. Bei den Eltern kenne ich es eher nur so, dass viele Kinder ja nicht bei ihren leiblichen Eltern aufwachsen. Mit dem Partner/der Partnerin des allein erziehenden Elternteiles kommen dann natürlich oft Vornamen ins Spiel.

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» Trisa » Beiträge: 3297 » Talkpoints: 31,17 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Bei mir war es so, dass ich früher eigentlich alle mit Tante und Onkel angeredet habe. Meine Eltern haben auch immer bei Freunden gesagt, dass sie entweder Tante oder Onkel sind und diese eben so vorgestellt. Früher habe ich mir da keine Gedanken drüber gemacht und sie sicherlich einige Jahre so genannt. Mit der Zeit hat es sich dann schon auf den Vornamen reduziert, zu mindestens bei direkter Ansprache. Ich würde mir einfach blöd dabei vorkommen in meinem Alter noch "Tante xyz" zu rufen. Wenn ich über diese Personen rede, kommt das Tante und Onkel aber bis heute noch davor und das stört mich eigentlich nicht.

Viele Kinder die ich kenne, sprechen andere auch mit Tante und Onkel an. Ich würde nun nicht sagen, dass das aus der Mode gekommen ist. Auch Freunde der Familie werden noch häufig so angesprochen, auch wenn das natürlich nicht richtig ist. Aber viele Eltern etablieren das eben so, aber warum, weiß ich auch nicht. Ich persönlich würde es wahrscheinlich anders machen, aber da ich keine eigenen Kinder will, brauche ich mir darüber auch keine Sorgen zu machen.

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Auch ich kenne es noch so, dass die Onkels und Tanten mit ihrem Verwandtschaftsgrad in Kombination mit dem Vornamen angesprochen wurden. Auch heute noch existieren für mich „Tante Heidi“ und „Onkel Klaus“, wobei ich es als Jugendliche doch seltsam fand, meinen Onkel noch genau so anzusprechen und ich dazu übergegangen bin, den Verwandtschaftsgrad einfach wegzulassen.

Bei den Kindern meiner Schwestern ist es tatsächlich auch gar nicht mehr so, dass diese auf „Tante moin!“ hingewiesen werden, sondern mich nur bei meinem Vornamen nennen und über mich auch nur unter Verwendung meines Vornamens gesprochen wird. Es scheint also wirklich an der Entwicklung der Zeit zu liegen, dass der Verwandtschaftsgrad heutzutage nicht mehr wirklich genannt wird, einige von uns das aber noch kennen.

Übrigens fand ich in diesem Zusammenhang recht lustig, dass die Tochter meiner besten Freundin sie vor einigen Jahren fragte, ob ich eigentlich auch ihre Tante sei. Würde es also heutzutage immer noch Usus sein, seine Tanten und Onkels unter Verwendung des Verwandtschaftsgrades zusammen mit dem Vornamen anzusprechen, so hätte diese Frage sich gar nicht ergeben. Und vielleicht wurden die Verwandtschaftsgrade auch genau deshalb früher immer mit dazugesagt, eben, um den Kindern deutlicher zu machen, wer inwiefern zur Familie gehört – und wer eben nicht.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Einen Onkel hatte ich nie, allerdings eine Tante. Diese habe ich als Kind immer mit "Tante XY" angesprochen. Mittlerweile nenne ich sie nur noch bei ihrem Vornamen, was ich auch besser finde. Für Kinder finde ich die Anrede mit der Bezeichnung "Onkel" oder "Tante" vor dem Namen eigentlich ganz passend. Später gehen aber viele dazu über, die Tante oder den Onkel nur noch mit ihrem Vornamen anzusprechen. Ich finde es auch nicht wichtig, die Verwandtschaftsverhältnisse jedes Mal deutlich herauszustellen. Man weiß doch, in welchem Verhältnis man zu dem Onkel oder der Tante steht und muss das nicht immer wieder ansprechen. Schlimm ist es zwar auch nicht, meiner Meinung nach aber ziemlich überflüssig.

Ich frage mich, warum du so einen riesigen Unterschied zwischen Verwandten und Freunden machst. Mir bedeuten gute Freunde mindestens so viel wie Familienmitglieder - in manchen Fällen auch mehr. Ich finde es nicht schlimm, wenn man hier keinen deutlichen Trennungskeil zwischen diese beiden Gruppen zieht. Nichts anderes tut man, indem man darauf besteht, dass bei den Onkeln und Tanten darauf besteht, dass das Verwandtschaftsverhältnis immer in den Vordergrund gestellt wird, um zu vermeiden, dass man beide Gruppen einfach nur beim Vornamen nennt.

Ein Bekannter von mir hat seinen Onkel immer nur "Onkel" genannt - ohne Vornamen. Das fand ich ziemlich merkwürdig. Da finde ich es deutlich besser, wenn man nur den Vornamen verwendet. Das ist meiner Meinung nach auch besser als wenn man jemanden immer "Onkel XY" nennt. Aus dem Alter, dass man seine Onkel und Tanten so nennt, ist man doch irgendwann auch raus. Wäre es so schlimm, wenn dein Sohn seine Tante irgendwann nur beim Vornamen anspricht? Wenn er irgendwann mal 20 ist, hört sich das doch auch ein bisschen kindisch an, wenn man immer noch "Tante XY" sagt.

Was ich allerdings auch ziemlich merkwürdig finde, ist die schlechte Angewohnheit mancher Leute, auch fremde Leute als Onkel oder Tante zu bezeichnen. Wenn man seinem Kind beibringt, dass die Nachbarin die liebe Tante von nebenan ist, ist das schlichtweg falsch und total albern. So etwas würde ich auch nicht fördern.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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