Brett- und Kartenspiele "out"?

vom 12.01.2011, 14:05 Uhr

In der heutigen Zeit hat ja fast jeder Haushalt eine Spielekonsole. Das sind inzwischen nicht nur Familien mit Kindern. Man hört nur noch wir haben Wii oder PS3 gespielt oder eben am PC gesessen. Immer weniger hört man das Brettspiele oder Kartenspiele gespielt werden. ich selbst habe auch eine Wii zu Hause und mag diese auch gern, aber bei Familenzusammentreffen spielen wir immer noch gerne Karten oder Brettspiele. Aber schon in der nächsten Generation in der Familie kennen die Kinder die Spiele nicht oder finden diese langweilig. Sind Brettspiele wirklich "out"?

» nadpat » Beiträge: 1077 » Talkpoints: 2,22 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich kann mir nicht vorstellen, dass Brett- und Kartenspiele wirklich "out" sein sollen. Es gibt ja selbst für die Spielekonsolen bereits beliebte Brettspiele als Game z.B. Monopoly. Warum man sich da nicht gleich das Spiel an sich kauft, ist mir schleierhaft, aber vielleicht liegt es auch daran, dass es platzsparender ist. Außerdem darf man nicht vergessen, dass wirklich gute Brettspiele auch sehr viel kosten, sodass es kaum einen Unterschied macht, ob man es nun so oder so kauft.

Spiele wie Activity oder Tabu sind allerdings auch so noch sehr beliebt. Ich kann mir auch schlecht vorstellen, dass man solche Kultspiele auf die Konsolen übertragen kann, aber wer weiß, was die Hersteller sich noch alles einfallen lassen. Auch das Brettspiel "Scotland Yard" (auch bekannt unter "Mister X"), was wir hier zu Hause liegen haben, stelle ich mir schwierig umsetzbar vor. Es wird also in Zukunft weiterhin beliebte Klassiker der Gesellschaftsspiele auch für die Spieleplattformen geben, aber deshalb sind die normalen nicht automatisch gleich "out". Die werden sicherlich auch noch gekauft, sonst würde man ja keine mehr produzieren.

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» VanaVanille » Beiträge: 408 » Talkpoints: 0,12 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich kann mir nicht vorstellen, dass die "richtigen" Spiele nicht mehr gespielt werden. Ein Brettspiel ist einfach etwas ganz anderes als z.B. ein Spiel, das an der Wii gespielt wird. Dabei wird viel mehr kommuniziert, und die wenigsten haben Lust, den ganzen Tag vor dem Bildschirm zu sitzen.

In unserer Familie spielen wir noch relativ oft solche Spiele wie "Mensch ärgere dich nicht" oder Brettspiele allgemein. Würde ich nur noch PS3 spielen, ich glaube, ich würde die "alten" Spiele auch schnell vermissen.

» <green day> » Beiträge: 403 » Talkpoints: 40,56 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Gerade jetzt in der Winterzeit, wenn wir unser Restaurant in die Betriebsferien schicken, sitzen meine Frau und ich Abends im Wohnzimmer am Esstisch und Spielen Brettspiele. Seit einigen Tagen sind wir den Siedlern von Catan mit etlichen Erweiterungen verfallen. Gerade im Sommer haben wir nur äußerst selten einen Abend zusammen Zeit für so etwas, so dass wir dann im Winter beinahe schon täglich die Würfel rollen lassen.

Mein Sohn ist 4 Jahre alt und bedient unseren Computer schon wie ein Profi. Dementsprechend spielt er am PC auch schon Puzzle- und Memoryspiele. Trotzdem spielt er lieber ein Spiel mit uns zusammen. Falls sich das ändern sollte, müsste ich seinen PC-Konsum (wenn man bei keinen 30 Minuten täglich von Konsum reden darf) einschränken. Ich weiß leider aus erster Hand wie schnell man sich in der virtuellen Welt verlieren kann.

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» Julix » Beiträge: 2566 » Talkpoints: -1,81 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Hallo nadpat, darf ich Dir mal eine Frage zu Anfang stellen? Wenn Du und Deine Familie durchaus gern Brettspiele spielt und nicht nur vor Deiner Konsole sitzt, woher nimmst Du Dir das Recht heraus, dies aber der kommenden Generation zu unterstellen, dass diese als wohl keine Brett- oder Kartenspiele mehr mögen wird?

Ich kann das nämlich nicht bestätigen. Wir haben etliche klassische Spiele, aber auch neuere Brett- und Kartenspiele im Haus und die werden auch regelmäßig benutzt. Klar ist es immer mal so, dass es einige Favoriten gibt, die von Zeit zu Zeit wechseln. Aber Brett- und auch Kartenspiele werden sogar von meinen Kindern, die beide im Grundschulalter sind, regelmäßig eingefordert obwohl beide einen Nintendo DS und gemeinsam eine ganz ordentliche Spielesammlung dazu besitzen.

Auch die Freunde meiner Kinder haben noch genug Klassiker, die auch mit den Eltern gespielt werden. Sicher wird auch etwas mehr mit der Konsole gespielt. Aber gute Ideen werden sich weiterhin halten und auch gespielt werden.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Es gibt bestimmt viele Familien die sich auf die Spielekonsolen konzetrieren, doch ich finde das es nicht das gleiche ist. Ich spiele zwar selber auch im Internet Mau Mau und sowas, aber lieber Spiele ich das mit wirklichen Karten. Zum einen hat man die Karten in der Hand und es ist persönlicher als im Netz. Man sitzt vor dem Bildschirm und spielt mit jemanden den man nicht sieht. So finde ich macht das Spielen wenig bis garkeinen Spaß. Aber nützlich sind die Spielekonsolen in den Hinsichten wo die Eltern Arbeiten oder keine Zeit haben, so kann man mit Freunden Karaoke machen oder Sportspiele spielen, da die heutige Generation nichts anderes mehr kennt als diese Art der Unterhaltung. Schade drum.

» Jumpi1988 » Beiträge: 6 » Talkpoints: 2,40 »


Also "out" sind Gesellschaftsspiele überhaupt nicht - ich kann dir aus fundierter Quelle (namentlich die SPIEL 2010, größte Spielemesse der Welt, war dort journalistisch tätig) bestätigen, daß die Umsatzzahlen im Spielesektor entgegen vieler anderer Trends im "Krisenjahr" nicht rückläufig waren, sondern sogar geboomt haben.

Das Gesellschaftsspiel - egal ob Brett- oder Kartenspiel - findet also sogar mehr Anhänger. Allerdings finden auch immer häufiger Spieletreffs statt, als daß unbedingt in der Familie ein Spieleabend gemacht wird. Vielleicht ist der Grund dafür, daß viele Familien sich eher selten alle auf einem Haufen sehen, oder auch oft einfach nicht mehr so groß sind, wie das vor einiger Zeit vielleicht noch war.

Allerdings wird die Spieleszene auch immer bunter und vielfältiger, und auch anspruchsvoller - die meißten Leute, die "Gesellschaftsspiele" zu ihren Hobbys zählen, sind nicht gerade Fans so glückslastiger Spiele wie Mensch-ärgere-dich-nicht; strategische/taktische Spiele erfreuen sich da größerer Beliebtheit, und - insbesondere in Deutschland - ist zu beobachten, daß die Spieler viel Wert auf qualitativ hochwertiges Material legen (was insbesondere ausländische Anbieter oft schmerzlich feststellen, wenn sie sich an den deutschen Markt heranwagen).

Zu behaupten, Spiele wären "out" ist wirklich ein Zeichen von Unkenntnis. Deutschland ist der wichtigste Markt weltweit für die Spieleszene (es gäbe sonst wohl kaum international schon den Begriff des "German Game"), und wird das wohl auch in Zukunft bleiben. Allein, was gespielt wird, das ändert sich immer ein wenig. So hatten wir in den vergangenen Jahren einen (mittlerweile wieder abflauenden) Poker-Boom, und davor hat alles "gesiedelt" (Siedler von Catan und Folgespiele dürften eigentlich jedem ein Begriff sein). Was das neue "Kultspiel" wird, wissen wir auch noch nicht, aber einige interessante Kandidaten gibt es sicherlich.

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» fushicho » Beiträge: 371 » Talkpoints: 17,15 » Auszeichnung für 100 Beiträge



nadpat hat geschrieben:Aber schon in der nächsten Generation in der Familie kennen die Kinder die Spiele nicht oder finden diese langweilig.

Das ist natürlich Quatsch. Denn wenn in einer Familie solche Brettspiele genutzt werden, dann kennen die Kinder (also die nächste Generation) diese Spiele auch! Und damit sind sie schon mal bekannt. Hinzu kommt auch noch, dass wenn eben gespielt wird, sich die Freude und der Spaß dabei (was ich mal unterstelle, sonst würde nicht gespielt werden) ebenfalls weitergegeben. Von Langweilig kann hier also auch bzgl. der Einschätzung nicht gesprochen werden. Zusätzlich kommen ganz praktische Gründe hinzu, warum es z.B. besser ist, ein Spiel wie Mensch-Ärgere-Dich-Nicht oder Schach am Brett und nicht über einen Schirm zu spielen.

nadpat hat geschrieben:Sind Brettspiele wirklich "out"?

Denke nicht, dass es eine Zeig geben wird, in der Spiele, die man anfassen kann, "Out" sein können. Und gerade in dem Bezug kann man ja mal die Frage stellen, ob oder wann sie denn "In" gewesen sein sollen? Brettspiele an Sich sind keine Modeerscheinung (höchstens die Spiele (neben den Klassikern), welche gerade angesagt sind) und daher keinen Moden unterworfen.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Ich bezweifle es auch, dass es "out" ist, Brett- und Kartenspiele zu spielen. Vielmehr ist es oft die Zeit, die mich dazu bringt, nicht mehr so oft zu spielen. Manchmal fehlen auch die Leute, um zu spielen. Nicht alle Spieler sind nur für 2 Spieler geeignet. Es gibt einige Spiele, bei denen das Fall ist, aber mehr Spaß macht es doch mit mehreren Mitspielern.

Wenn in Familien Brett- und Kartenspiele gespielt werden, ist es irgendwie selbstverständlicher, auch später noch Spiele zu spielen. Natürlich kann es sein, dass es Kinder gibt, die mit solchen Spielen nichts anfangen können. Da bringt es dann auch nicht, sie möglicherweise dazu zu zwingen. Denn so etwas verleidet einem das Spielen.

Ich für mich kann auch sagen, dass es nicht nur um das Spielen als solches geht, sondern viel mehr um die Kommunikation miteinander und den Spaß, den man dann gemeinsam hat! Außerdem fördert das Spielen durchaus auch soziale Kompetenzen, je nach Art des Spieles.

Trotz Konsolen und zahlreicher Computerspiele, gibt es eine unglaubliche Anzahl an Spielen, die auch gern gekauft werden. Man muss sich nur mal die Zeit in der Vorweihnachtszeit nehmen und sich in einen Spielwarenladen hinstellen, die Leute dann beobachten. Ich finde es immer wieder faszinierend, zu sehen, dass Technik dem klassischen Brettspiel nicht immer vorgezogen wird und ich hoffe sehr, dass es so auch bleibt. Mir würde nämlich ohne Spiele wirklich etwas fehlen.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


Also in meinem Umfeld sind Brett- und Kartenspiele noch nicht out. Wir haben zwar auch eine Play Station zu hause, aber diese wird ausschließlich von meinem kleinen Bruder genutzt. Ich spiele sowas nicht und das hat auch seinen Grund, denn wenn ich schon meine Zeit dazu verschwende irgendwelche Spielchen zu spielen, dann finde ich, sollte das wenigstens einen Sinn haben. Und wenn man mit einer Konsole spielt, dann hat das keinen Sinn. Spielt man hingegen mit der Familie, dann macht es Spaß und man war wieder zusammen und hat was unternommen. Das hat dann meiner Meinung nach durchaus Sinn und ist eine schöne Beschäftigung, die allen Spaß gemacht hat.

Wenn wir in der Familie zusammen kommen und abends daheim sind, dann kommt es schon öfters vor, dass wir Spiele wie Monopoly, Zauberberg oder Tikal raus holen und zusammen spielen. Die älteren können mit den Spielkonsolen eh nichts anfangen und haben keinen Spaß daran und daher finde ich es schön, mal was etwas anderes zu machen, als auf einen Bildschirm zu starren. Gesellschaftsspiele machen meiner Meinung nach deutlich mehr Spaß und haben auch viel mehr mit Zusammenhalt und Unterhaltung zu tun, als Konsolen. Auch in meinem Freundeskreis hat in Freistunden öfters mal der eine oder andere UNO oder andere Kartenspiele dabei. Ersetzen werden die Konsolen diese Spiele meiner Meinung nach nie.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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