Männliche Kinderbetreuung absolut gleichwertig?

vom 10.01.2011, 16:07 Uhr

Die Hortnerin meiner Tochter sagte mir damals einmal, dass es für viele Jungen dort besser wäre, von einer männlichen Fachkraft betreut zu werden. Sie konnte das wohl einschätzen. Nicht zuletzt deshalb, weil viele Jungen mit ihren Müttern alleine lebten. Ist alles schon einige Jahre her. Damals gab es noch die Wehrpflicht in Deutschland und somit auch etliche Zivildienstleistende. Solch einen Zivi hatten sie dann mal im Hort. Und der kam wahnsinnig gut an und war sehr beliebt und nicht nur bei den Jungen.

Benutzeravatar

» Quasselfee » Beiträge: 2143 » Talkpoints: 30,45 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Männer, die in so einem Bereich arbeiten sind doch oft locker und absolut dazu geeignet. Ich würde auch meine Kinder von einem Mann betreuen lassen, wieso auch nicht? Ich halte nicht viel davon jeden Mann gleich als pädophil hinzustellen nur weil er Kinder betreut. Das ist absolut abartig und wird den Männern, die in dieser Branche gut arbeiten, nicht gerecht.

Es gibt wirklich viele Männer, die gut mit Kindern können und sie nicht gleich beschlafen wollen, die einfach Spaß an dieser Art der Arbeit haben und keine Schweine sind. Ich denke, dass das gerade für Kinder, die ihren Papa nicht regelmäßig sehen schon hilfreich sein kann, wenn man auch mal eine männliche Person im Leben hat.

Mein Sohn wird nur von Frauen betreut, aber diese sind ja auch nicht immer perfekt. Man ist ja nicht besser in diesem Job nur weil man weiblich ist. Man hat ja nicht eine eingebaute Betreuungsfähigkeit nur weil man eine Frau ist. Das würde ja nun auch irgendwie heißen, dass jeder Vater, der seinen Job gut macht auch ein Schwein sein muss oder kein richtiger Mann. Mein Mann kümmert sich auch perfekt um unsere Kinder und könnte das sicherlich auch mit mehreren Kindern gut ohne pädophil zu sein.

Außerdem gibt es auch pädophile Frauen. Darüber wird oft nicht geredet, aber gerade in Kinderheimen waren da früher auch viele Frauen, die sich an Kindern vergangen haben. Das ist auch nicht ohne, aber darüber wird eben auch nicht geredet oder nicht in dem Maß. Man kann immer Pech haben mit den Betreuern.

Benutzeravatar

» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich würde wohl mein Umfeld stark überdenken, wenn dies mir regelmäßig einreden möchte, dass "normale" Männer (was ist denn bitte normal?) nur aus einer pädophilen Neigung heraus mit Kindern arbeiten möchten. Da würde ich mich wohl fragen, wie verquer die Phantasien dieser Menschen sind. Ich würde mir solch vorurteilsbehafteten Aussagen, die quasi alle Männer in solchen Berufen diskreditieren, nicht regelmäßig anhören wollen und dies unterbinden.

Die Gründe warum sich so wenige Männer in Kindergärten befinden, liegen doch vielmehr am Verdienst und den Arbeitszeiten. Und als Begleitung kommt erschwerend hinzu, dass man von dem Gehalt eigentlich nicht leben kann und sozusagen Hilfsarbeiter ist. Da machen viele Männer lieber etwas Handfesteres als ihre Tage im Kindergarten zu verbringen.

Benutzeravatar

» Trisa » Beiträge: 3274 » Talkpoints: 22,12 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Eine Freundin von mir hat gerade einen Praktikanten bei sich in der Familie. Er muss dies von einer Sozialschule ausmachen. Doch meint sie, sie ist nicht zufrieden. Er kann zwar gut mit den Kindern, aber irgendwie kann er haushaltsmäßig nichts. Also kaum ein Fläschchen machen oder ihr mal beim Aufräumen des Spielzeuges helfen.

Ob das nun geschlechtsspezifisch ist oder einfach von der Erziehung der einzelnen Person abhängt, kann man das heutzutage nicht mehr so leicht sagen. Mein Neffe beispielsweise musste von Anfang an im Haushalt mithelfen. Meine Schwester ist auch alleinerziehend und da er unter Frauen aufgewachsen ist, kann er alles. Vom Brot backen bis zum Hemd bügeln. Letzteres kann ich nicht ausstehen deshalb hat ihm das seine Mama beigebracht. :-) Doch auch er lechzte nach männlichen Bezugspersonen. Das waren dann mein Vater, weil der leibliche Vater und diese Seite kein Interesse an dem Kind hatten. Später kam dann der neue Partner meiner Schwester. Er hat ihn wie einen Sohn behandelt und dadurch hatte er seine Bezugsperson.

Ob eine männliche Bezugsperson im Kindergarten dies ausgleicht kann ich wirklich nicht sagen. Denn kann die Kindergartentante die Mutter ersetzen. Vielleicht wäre da ein Patenonkel aus dem Freundeskreis besser?

» TinaPe » Beiträge: 456 » Talkpoints: 15,33 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^