Essen nicht mögen, ohne dass man es probiert hat
Warum meinen viele Menschen, dass sie ein Essen oder irgendein Lebensmittel nicht mögen ohne es überhaupt probiert zu haben. Es geht nicht nur Kindern so, sondern auch erwachsenen Menschen. Ich versuche immer erst zu probieren, wenn ich etwas nicht kenne und wenn es mir dann nicht schmeckt, dann sage ich auch dass es mir nicht schmeckt. Auch wenn ich vor Jahren mal etwas gegessen habe, was mir nicht geschmeckt hat, probiere ich es dann nocheinmal. Es kann ja sein, dass sich mein Geschmack geändert hat.
Mein Mann isst noch lange nicht alles und man bekommt ihn auch nicht dazu etwas zu probieren. Er hat es wohl mal als Kind gegessen und es hat ihm nicht geschmeckt und nun ist es immer noch ein Essen, was man nicht essen kann. Ich bin so erzogen, dass ich alles probiere und habe auch meine Kinder so erzogen. Erst nachdem sie probiert haben, durften sie ihre Meinung über den Geschmack abgeben.
Wie bekomme ich aber meinen Mann dazu mal wirklich alles zu probieren, was ich koche? Ich verzichte schon seit Jahren auf die Speisen, die ich gerne esse, weil es sich nicht lohnt, sie für mich alleine zu kochen und mein Mann sie einfach angeblich nicht mag. Dabei probiert er nicht mal. Kennt ihr auch solche Leute? Wie geht ihr damit um?`Probiert ihr selber nicht alles?
Das hatte ich eine ganze Zeitlang mal mit Spinat. Ich wusste, dass ich das als Kind immer gehasst habe, darum habe ich es auch eine ganze Zeit lang nicht gegessen, obwohl ich mich nicht mal an den Geschmack erinnern konnte. Genau deswegen habe ich Spinat doch mal wieder probiert und mittlerweile koche ich sehr gerne und viel mit Spinat. Ich probiere also auch einfach erstmal alles mittlerweile, auch wenn ich es als unangenehm in Erinnerung habe. Das einzige was ich als Kind nicht mochte und auch heute noch gerne darauf verzichte sind Knödel.
Dass dein Mann sich vehement weigert ohne probiert zu haben, würde mich glaube ich etwas nerven, grade weil du dadurch auf Sachen verzichten musst. Hast du eventuell mal ein paar Beispiele von Sachen, die er angeblich nicht mag? Eventuell kann man das ein oder andere ja im Essen "verstecken" oder es auf eine Art und Weise kochen, die das ganze "nett verpackt".
Ich bin nicht der Meinung, dass man alles probieren muss, um sich ein Urteil bilden zu können. Natürlich kann man dann nicht sagen, dass einem das betreffende Lebensmittel nicht schmeckt, allerdings kann man sehr wohl sagen, dass man es nicht essen und auch niemals probieren möchte. Ich würde viele Dinge auch niemals probieren und ich kenne ehrlich gesagt auch niemanden, der alles probieren würde, um sich dann ein Urteil zu bilden. Bei den gängigen europäischen Speisen geht es vielleicht noch, allerdings kenne ich niemanden, der auch sehr exotische Speisen (Affenhirn oder gegrillte Vogelspinnen zum Beispiel) bedenkenlos probieren würde.
Abgesehen von stark gewürzten Würstchen und sehr stark angebratenem Hackfleisch mit vielen Gewürzen würde ich zum Beispiel kein Fleisch mehr probieren, weil ich mich einfach vor dem Gedanken ekele, diese Muskel- und Fettstücke zu essen (Würstchen und Hackfleisch sind herrlich abstrakt). Schnecken und Austern würde ich auch niemals probieren, weil das einfach eine glibberige Angelegenheit ist und ich diese Speisen niemals herunterbekommen würde, ohne mich wahnsinnig zu ekeln.
Dass dein Mann bestimmte Speisen nicht probieren möchte, finde ich nicht schlimm. Ich frage mich auch, warum du deine eigene Ernährung von den Vorlieben deines Mannes abhängig machst. Warum kochst du dir nicht einfach die Sachen, die du magst (zumindest ab und zu), während dein Mann dann für sich etwas kocht, das ihm zusagt. Wenn du nun Single wärst oder dein Mann häufiger nicht zu hause essen würde, würdest du doch sicher auch für dich selbst etwas kochen, das du magst, oder etwa nicht? Ich koche sehr häufig für mich alleine und stehe dafür auch manchmal stundenlang in der Küche. Das finde ich aber nicht schlimm, weil ich weiß, dass ich mir damit etwas Gutes tue, wenn ich mir etwas Schönes koche. Natürlich lohnt es sich, für sich selbst zu kochen - wenn man sich selbst wertschätzt und es sich wert ist, diesen Aufwand einfach nur für sich selbst zu betreiben.
An Stelle deines Mannes wäre ich wohl ziemlich genervt, wenn mir jemand immer wieder in den Ohren liegt und mich dazu bringen will, etwas zu probieren, das ich nicht probieren möchte. Ich weiß selbst, wie oft mir schon gesagt wurde, ich solle das Fleisch oder andere Dinge einfach mal probieren. So etwas nervt einfach und ich finde es auch respektlos, wenn man sagt, dass man es nicht probieren will und die anderen Leute das dann nicht verstehen wollen.
Klar gibt es vieles, was ich nicht esse und bei vielen Sachen muss ich auch gar nicht erst probieren. Mir ist egal, ob Lunge oder Muscheln oder Krabben schmecken oder nicht - sowas schlucke ich nicht - Punkt. Ich würde aber auch von niemandem verlangen, etwas zu probieren, was er meint, nicht zu mögen.
Wenn dein Oller deinen Kram nicht essen will, dann muss er halt zusehen, was er auf den Tisch bekommt. Wenigstens ab und zu mal. Zur Not kann man ja auch so arbeiten, dass man etwas auftaut. Also mal der eine, mal der andere. Klar, wer das aufgetaute Essen bekommt, der findet es vielleicht nicht ganz so prall - aber besser als Hunger schieben. Oder du machst was für dich und er kriegt ... "Pommes vonne Bude". Da muss man (Mann) flexibel sein.
Ich sage immer, das man etwas probiert haben muss, um behaupten zu können, das es einem nicht schmeckt. Und so gibt es vieles, was ich als Kind ablehnte, weil es damals halt nicht mein Geschmack war, wo ich aber heute liebend gern davon esse.
Wobei vieles auch an der Zubereitungsart von damals gelegen hat. Denn Spinat aus der Schulküche war einfach nur . Mit meinen Kindern halte ich das genauso. Wir wohnen ja nun in einer Region, wo es viele Pilze im Wald gibt. Sie sammeln sie gern mit, aber probieren nur bei neuen Rezepten. Ansonsten verweigern sie halt die Pilze in jeglicher Form.
Und gewisse Ablehnungen sind auch allein durch die Erziehung möglich. Ich erinnere mich noch an eine Familienfeier, wo ein Kind von der Fischplatte etwas wollte. Die Oma meinte nur, das man doch Fisch nicht essen tut, weil der nicht schmeckt. Nun das Kind wird jetzt 11 Jahre und isst noch immer keinen Fisch.
Ich selbst habe meinen Kindern nie etwas als nichtschmeckend verweigert, selbst wenn ich davon nichts mag. Nur so können sie aber selbst entscheiden lernen, was ihnen schmeckt und was halt nicht ihr Fall ist. Dafür sind wir aber auch alle bereit auch Dinge zu probieren, die selbst in Restaurants eher selten auf den Tisch kommen
Wie du nun deinen Mann dazu bekommst, das er wenigstens mal probiert, ist nicht so leicht zu beantworten. Sicher kann man knallhart ansagen, das gegessen wird, was auf den Tisch kommt. Und wenn es ihm nicht ansteht, dann soll er halt zusehen, wie er satt wird. Allerdings würde ich da eher den Kompromiss eingehen und die Speisen für mich ab und an kochen und halt dann in Portionen einfrosten. Ebenso auch Dinge auf Vorrat haben, welche dein Mann isst, so das man eben verschiedene Mahlzeiten zu sich nimmt.
Erzwingen wirst du es nicht können, ausser wenn es auch Dinge geben sollte, die er liebt, aber die du aus welchen Gründen auch immer ablehnst. Dann kann man absprechen, das du das eine probierst und dein Mann halt das andere.
Ich muss zugeben, ich probiere auch nicht alles, was auf den Tisch kommt, sondern behaupte manchmal, dass ich das nicht mag, obwohl ich es noch nie gegessen hab. Früher als kleines Kind war ich richtig schlimm, da war ich total wählerisch und habe kaum etwas gegessen. Inzwischen esse ich recht viel und probiere oft, jedoch nicht immer. Manche Sachen will ich gar nicht probieren, andere mochte ich mal nicht, habe es nach ein paar Jahren aber doch noch mal probiert und hab entweder festgestellt, dass es gar nicht so schlecht schmeckt oder doch noch genauso wenig lecker ist wie vor zehn Jahren. Ich entscheide meistens nach Lust und Laune, ob ich ein Essen probiere.
@Cologneboy2009: Ich hätte vielleicht dabei schreiben sollen, dass ich hier nicht von exotischen Sachen rede. Ich meine ganz normale, deutsche essbare Sachen, die man angeblich nicht mag. Sachen, die jeder essen kann. Es ist nichts dabei, was exotisch ist oder exotisch ausschaut.
@Nana_2011: Die Dinge kann man nicht einfach irgendwie verstecken. Es ist zum Beispiel Grünkohl, Rosenkohl, Klöße egal welche Art, Milchreis, Spinat, frische Bratwurst, Gehacktes, wenn es nicht gerade in Frikadellen ist, Geflügelfleisch und einfach vieles mehr. Das anders zu verpacken, dass er denkt, er isst was, was er schon immer mochte ist schwer. Diese Sachen probiert er einfach nicht, obwohl ich diese bestimmt anders zubereite als seine Mutter es früher gemacht hat.
@Meerbuscher: Mein Mann, der nicht mein Oller ist (ich weiß nicht, wie du deinen Partnern nennst), bringt das Geld nachhause. Er hat also auch ein Recht auf Nahrung. Es wäre unverschämt, wenn ich demjenigen, der das Geld verdient kein Essen auf den Tisch stelle. Er muss ja schließlich etwas essen
Diamante hat geschrieben:@Cologneboy2009: Ich hätte vielleicht dabei schreiben sollen, dass ich hier nicht von exotischen Sachen rede. Ich meine ganz normale, deutsche essbare Sachen, die man angeblich nicht mag. Sachen, die jeder essen kann. Es ist nichts dabei, was exotisch ist oder exotisch ausschaut.
Das spielt aber doch überhaupt keine Rolle. Für dich allein sind die Sachen ganz normal, für andere (zum Beispiel für deinen Mann) sind sie eben besonders ekelhaft. In manchen Regionen sind die Sachen, die für uns exotisch erscheinen, ebenfalls etwas ganz Normales. Nur weil es für dich absolute Standard-Gerichte sind, die jeder essen kann, bedeutet das noch lange nicht, dass auch jeder deinen Geschmack teilt. Erst wenn du wirklich alles auf der Welt essen würdest, dürftest du dir überhaupt ein Urteil darüber bilden, was jeder essen kann und was nicht.
Du tust ja so, als würdest du bestimmen, was "normale" und was "unnormale" Speisen sind. Dabei gibt es so etwas gar nicht. Gebratene Insekten sind zum Beispiel nicht unnormaler als Kalbsgulasch, nur ist letzteres in Deutschland weiter verbreitet. Den Ekel, den du vielleicht beim essen einer gebratenen Vogelspinne empfinden würdest, empfindet dein Mann vielleicht schon bei dem Gedanken, Rotkohl oder Sauerkraut zu essen (als Beispiel). Er ist ein anderer Mensch und hat als solcher auch Vorlieben und Abneigungen. Das würde ich einfach hinnehmen und dann eben gelegentlich für mich selbst kochen.
Es gibt noch genau 2 Dinge von denen ich grundsätzlich Abstand nehmen und das auch nur weil sie mit "Kindheitstraumata" verknüpft sind. So habe ich beispielsweise einen Hass auf Leberwurst. Früher habe ich diese sehr gerne gegessen, aber es gab einen Vorfall wo ich fast an einem Leberwurstbrötchen erstickt bin.
Ebenso ergeht es mir mit gekochten Zucchini. Diese hat mir mein Vater einmal in Kombination mit Spaghetti vorgesetzt während ich leicht angeschlagen war. Als Resultat des ganzen, habe ich die Mahlzeit nach dem Verzehr wieder zurück auf den Teller gebracht, seit dem Tage sind Zucchini für mich ein NoGo. Versteckt in einem Ratatouille esse ich sie beispielsweise trotzdem.
Ansonsten esse ich definitiv alles was mir vorgesetzt wird. Ich meine wirklich alles. Zwar gibt es auch durchaus Dinge die nicht schmecken, oder die ich schlichtweg nicht mag, aber das ist meist zweitrangig. Wenn ich beispielsweise eine Edelfischplatte lege, muss ich auch zwangsläufig den Räucherfisch probieren um mich zumindest halbwegs von dessen Qualität zu überzeugen - damit hasse ich Räucherfisch in jeglicher Form.
Im Urlaub wird sich auch durch alles gefuttert was mir vorgesetzt wird. Ich hatte auch das Glück während meiner Ausbildung die verschiedensten kulinarischen Erfahrungen machen zu dürfen. Wie kann man beispielsweise Heuschrecken oder Froschschenkel beurteilen, ohne diese jemals probiert zu haben? Wer weiß wie Saumagen oder Snirtjebraa schmeckt, ohne es gekostet zu haben?
Wenn man von vorne herein sagt, es schmecke einem nicht. wird man noch einige Köstlichkeiten in diesem Leben verpassen. Nur wer offenen Augens (Mundes) durch dieses Leben geht ...
Ich kann in gewissen Punkten deinen Mann gut verstehen. Es gibt für mich auch Lebensmittel, die ich noch nie probiert habe, die ich aber trotzdem niemals essen würde. Dazu gehören zum Beispiel Muscheln. Die würde ich mir niemals in den Mund stecken. Die sehen für mich so abstoßend aus, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass sie schmecken. Und selbst wenn sie den tollsten Geschmack der Welt hätten, würde es mich zu sehr anwidern, sie zu kosten. Von daher kann ich für mich sagen, dass ich auch niemals alles probieren würde, was man mir vorsetzt.
So ist das bestimmt auch bei deinem Mann und ich denke, du wirst ihn nicht dazu bringen können etwas zu kosten, wenn er es einfach nicht will. Von daher würde ich es akzeptieren, das wären ja nur unnötige Diskussionen. Vielleicht riechen bestimmte Dinge für ihn schon nicht sehr angenehm oder sehen unappetitlich auch, so dass er sich nicht vorstellen kann, so etwas zu essen. Da reichen vielleicht auch schon negative Assoziationen aus, dass man bestimmte Dinge einfach nicht probieren will. Ich glaube da ach nicht daran, dass sich da ein großer AHA-Effekt einstellt und etwas, was man noch nie mochte, auf einmal ganz lecker findet. Ich denke, das dürfte äußerst selten vor kommen.
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