Essen nicht mögen, ohne dass man es probiert hat

vom 10.01.2011, 00:05 Uhr

Ich habe auch solcher Exemplare zu Hause. Mein kleinster Sohn und mein Mann essen auch nicht alles, und probieren möchten sie es aber auch nicht. Meine beiden anderen Kinder kann ich wenigstens dazu überreden, dass sie wenigstens probieren, bevor sie ein Urteil über den Geschmack abgeben, doch bei dem kleinen habe ich keine Chance.

Zwar ist er schon 9 Jahre alt, doch er hat noch nie in seinem Leben eine Wurst probiert. Auch gutes Zureden hilft nichts. Einige Obstsorten möchte er auch nicht probieren. Ich rege mich dann immer auf, weil er nicht einmal probiert, doch es ist ihm egal. Wenn ich ihn zwinge, steigert er sich voll rein, und fängt an zu würgen, da ich dann nicht möchte, dass er sich anspeibt, lasse ich es lieber.

Mein Mann ist mittlerweile schon so weit, dass er wenigstens von einigen Sachen probiert, die er früher nicht einmal angeschaut hätte. Er wurde als Kind immer bemuttert und seine Mutter kochte für ihn natürlich seine Lieblingsspeisen. Bei uns geht das natürlich nicht, denn da müsste ich mindestens 4 verschiedene Menüs kochen. Einige Speisen, die ich liebe, und die anderen aber nicht einmal probieren möchten, habe ich leider auch. Ich liebe Krautfleckerln, doch die darf ich nicht einmal zu Hause zubereiten, weil sie angeblich so extrem stinkt.

» Redangel » Beiträge: 1289 » Talkpoints: 2,82 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Es kommt halt auch ein wenig drauf an, worum es konkret geht. Ich hab an unserem Jahrestag auch Schnecken probiert, weil mein Freund die gerne essen wollte. Ist nicht mein Ding, aber wer's mag... jedenfalls finde ich schon, dass man normlerweise Dinge probieren sollte, bevor man sagt, dass man sie nicht mag und das ist nicht nur beim Essen so. Ich kann es auch nicht nachvollziehen, wie Leute etwas gegen ein bestimmtes Land haben können ohne je dortgewesen zu sein und so weiter und so weiter.

Allerdings gibt es auch Dinge, die möchte ich einfach nicht probieren. Ich habe einfach eine Abneigung gegen jede Art von Innereien. Da brauch ich nicht probieren, das will ich einfach nicht essen schon alleine vom Gedanken her. Genauso gibt es auch Dinge, die ich nie tun würde. Beispielsweise Bunjee-Jumping oder so. Aber manchmal muss man eben doch mal über seinen Schatten springen, gerade wenn der Partner etwas besonders gerne mag. Ich finde, das ist das Mindeste. Wenn man danach dann guten Gewissens sagen kann, dass man es wirklich nicht mag, dann hat man es wenigstens probiert!

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» dassi87 » Beiträge: 279 » Talkpoints: -1,74 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Es könnte mein Partner sein, von dem du da redest. Bei uns ist auch oft so, dass ich vieles nicht koche, weil er es einfach nicht isst und sich so eine kleine Menge zu kochen, einfach nicht lohnt. Ich musste ihn auch schon regelrecht überreden, dass es ein Gericht wenigstens mal probiert. Allerdings war er von vornherein darauf fixiert, dass ihm dieses Gericht nicht schmecken würde. Es war dann auch so, dass es kurz probierte und meinte, dass es nicht sein Fall wäre.

Ich bin eigentlich auch so, dass ich alles erstmal probiere und dann entscheide, ob es mir schmeckt oder eben nicht. Ich kann mir aber auch vorstellen, dass alles eine Kopfsache ist. Ich sage zum Beispiel immer, dass ich keine Zwiebelmettwurst mag. Ich habe eine Abneigung dagegen, dass es sich um rohes Fleisch handelt. Daher habe ich bisher noch nicht geschafft, diese Wurst zu probieren. Ich kann mich dazu einfach nicht überwinden. Am besten ist es sicherlich, wenn man ein Gericht völlig voreingenommen probiert.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Diamante hat geschrieben:@Cologneboy2009: Ich hätte vielleicht dabei schreiben sollen, dass ich hier nicht von exotischen Sachen rede. Ich meine ganz normale, deutsche essbare Sachen, die man angeblich nicht mag. Sachen, die jeder essen kann. Es ist nichts dabei, was exotisch ist oder exotisch ausschaut.

Es kommt doch überhaupt - oder sagen wir besser, nicht primär - darauf an, wo etwas herkommt, auch nicht darauf, ob es für dich persönlich essbar ist, oder ob es eine Mehrheit isst oder wie es ausschaut. Geschmäcker sind nun mal verschieden (das mag auch an - oder aberzogen sein) und das muss man zunächst mal so hinnehmen, egal, wie seltsam man selber das findet.

Diamante hat geschrieben:@Meerbuscher: Mein Mann, der nicht mein Oller ist (ich weiß nicht, wie du deinen Partnern nennst)

Na ja, ich halte es ungefähr so: http://www.youtube.com/watch?v=CPB0B1Bws7o#t=00m12s
:wink: Ich weiße trotzdem nochmal darauf hin, das war natürlich ein augenzwinkernder Scherz. Hier bei uns in der Gegend ist es nicht unüblich, dass alte Ehepaare durchaus liebevoll über ihren Partner als "meine Olle" oder "mein Oller" sprechen. Obwohl, eigentlich heißt das hier im richtigen Platt "Huusschandärm". Nur "Ausländer" verstehen das nicht - deutsch sprechende Schweizer übrigens am allerwenigsten, aber das ist eine andere Geschichte.

Diamante hat geschrieben:[...] bringt das Geld nachhause. Er hat also auch ein Recht auf Nahrung. Es wäre unverschämt, wenn ich demjenigen, der das Geld verdient kein Essen auf den Tisch stelle. Er muss ja schließlich etwas essen

Huiiiiiii ... oh, da bist du aber einem traditionellen Rollenverhalten verhaftet und da liegt vielleicht auch ein Problem. Ich frage mich dann immer: Und womit wird Putzen, Wäsche waschen, Einkaufen und Bügeln aufgerechnet? Kann man damit vielleicht sogar einen negativen Saldo ausgleichen? :) Mein Gott, eine Partnerschaft ist doch ein freiwilliges, gegenseitiges Geben und Nehmen.

Kocht er denn auch mal selber? Denn gerade der Kontakt mit Essen bringt einen doch zu selbigem. Oder kocht ihr wenigstens mal zusammen? Ist doch durchaus eine sinnliche Erfahrung. Mein Vater ist auch so einer, der käme da nie drauf. "Mach mir mal 'n Butterbrot, ich hab Hunger!" schockiert mich jedesmal wieder.

Wie auch immer, Tricks oder Zwangsmaßnahmen werden dich nicht weiterbringen. Wie wäre es mit einem gemeinsamen Kochkurs? Da gibt es doch heute die tollsten Sachen und in Gesellschaft kommt er vielleicht sogar mal ("essenstechnisch") aus sich heraus - wobei mit der von dir gewünschten "Hausmannskost" ist das bei solchen Kursen natürlich so eine Sache.

» Meerbuscher » Beiträge: 398 » Talkpoints: -14,49 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich weiß ja nicht, wie das bei euch geregelt ist, aber ich finde es nicht okay, dass dein Mann bestimmt, was nicht gekocht werden darf. Immerhin bist du diejenige, die kocht. Muss dein Mann denn auch auf Essen verzichten, das du zum Beispiel nicht magst? Wenn das der Fall ist, dann wäre es ja noch halbwegs fair. Allerdings hört sich das in deiner Beschreibung ja eher einseitig an.

An deiner Stelle würde ich einfach mal ganz freundlich mit ihm reden, ohne ihm einen Vorwurf zu machen. Sag ihm einfach, dass du dieses und jenes gerne mal wieder essen würdest und frag ihn, ob das möglich wäre. Dabei musst du ihm natürlich auch erklären, dass es sich nicht lohnt, das Gericht für dich selbst zu kochen. Es wäre schon ziemlich gemein, wenn er es dir zuliebe nicht mitmachen würde.

Du kannst ihn ja auch mal fragen, welche genauen Gründe er hat, bestimmte Dinge nicht zu essen. Ich kann es zum Beispiel gut verstehen, wenn man sich vor gewissen Sachen ekelt. Manchmal aber gibt es eben Dinge, die einem nicht gerade gut schmecken, die man aber trotzdem essen kann, ohne einen Würgereiz zu bekommen. Wenn ich dein Mann wäre, dann würde ich diese Dinge natürlich auch "abbestellen", wenn du ihn schon vor die Wahl stellst. Aber wenn du ihm klar machst, dass es eben dein Wunsch ist, dieses und jenes mal wieder zu kochen, dann wird sich ja wohl ein Kompromiss finden lassen. Es gibt sicher Sachen, die dein Mann nicht gerade liebt, aber trotzdem dir zuliebe mitessen kann.

Im Allgemeinen finde ich, dass man wirklich alles probieren sollte, bevor man sagen kann, dass es einem wirklich nicht schmeckt. Ich finde es nicht gut, Vorurteile zu fällen und diese dann nicht widerlegen zu wollen. Klar würde ich auch nichts Verdorbenes essen. Aber Dinge, von denen man weiß, dass Menschen diese essen und vertragen, würde ich probieren. Das einzige was ich nicht könnte, wäre lebende Tiere zu essen. Das hat aber in diesem Fall nichts mit dem Geschmack zu tun, sondern es wäre mir einfach zu grausam. Man muss ja nur ein kleines Bisschen essen und kann es auch wieder ausspucken wenn es gar nicht schmeckt. Ich würde auch Maden oder Vogelspinnen probieren, wenn ich in der entsprechenden Situation wäre.

Andererseits - wenn jemand sagt, er mag überhaupt keinen Fisch, oder eben Hühnerfleisch, dann ist es auch nicht besonders sinnvoll, ihn jedes einzelne Gericht mit dieser Zutat probieren zu lassen. Es kann aber auch sein, dass sich der Geschmack nach ein paar Jahren verändert und man sich als Erwachsener beispielsweise nicht mehr so sehr vor Fisch ekelt wie als Kind. Das wiederum findet man aber meiner Meinung nach erst heraus, wenn man probiert.

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» microonde » Beiträge: 231 » Talkpoints: 0,30 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Wie kommst Du darauf, dass es viele Menschen sind, die das Essen nicht probieren, bevor sie es ablehnen? Ich kenne niemand, der das so macht. Selbst esse ich auch nicht alles, was im allgemeinen in Deutschland gekocht wird, aber probiert habe ich es trotzdem. Wenn nun Dein Mann sich weigert Essen zu probieren, das er aus Jugendzeiten von seiner Mutter kennt aber nicht mag, warum willst Du ihn dann zwingen, es zu probieren. Milchreis, Spinat und Grünkohl ißt nicht jeder, weil er es nicht mag. Wie kommst Du zu der Meinung, dass es Sachen sind, die jeder essen kann? Essen vielleicht, aber nicht jeder mag sie.


Warum Du auf Deine Speisen - die Du gerne ißt - verzichtest, verstehe ich nicht. Du kannst doch Dein Lieblingsgericht kochen und einige Portionen davon einfrieren. So könntest Du auch für Deinen Mann was einfrieren, dann mußt Du nicht immer doppelt kochen, denn das ist ja zeitraubend. Dann kannst Du immer darauf zurückgreifen.

Es könnte aber auch pfiffig sein, wenn Du ein besonderes Gericht kochst, das Du gerne ißt und das dann in gekonnter Manier schön dekoriest und einladend auf den Tisch stellst. Für Deinen Mann kochst Du etwas, was er zwar ißt, aber nicht unbedingt besonders gern. Das Stellst Du dann undekoriert neben Deinem Essen auf den Tisch. Beim Essen Deines Menues leckst Du Dir mit der Zunge um den Mund und sagst ab und an "hm, lecker". Aber frag ihn nicht, ob er probieren will, ignorier ihn und sein Essen völlig.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Man sollte grundsätzlich alles einmal probiert haben, dann erst kann man sich auch seine Meinung darüber bilden. Etwas abzulehnen, weil es nicht schmeckt und man hat es noch nie probiert, das ist schon sehr überheblich. Für mich gibt es nur eine einzige Ausnahme, etwas abzulehnen, ohne es probiert zu haben. Diese Ausnahme ist, wenn mich etwas total anekelt und ich es erst gar nicht in den Mund stecken kann. Das kann für den einen Pferdefleisch sein, für den anderen sind es vielleicht Schnecken oder Muscheln.

Bis jetzt habe ich alles, was ich hingestellt bekam, auch probiert und gegessen. Wenn man auch noch eingeladen ist, dann sollte man nicht einfach stur sein und etwas ablehnen, das ist dem Gastgeber gegenüber sehr unfreundlich, auch hier gelten nur meine Ausnahmen. Ich würde zwar nie auf die Idee kommen und Pferdefleisch kaufen, wenn jemand es aber gekocht hat, dann würde ich auch probieren. Manchmal muss man sich eben überwinden und merkt oftmals dabei auch, dass der Geschmack einem doch zusagt.

Ich selbst kenne auch jemand, der als Gast sehr schwierig ist, er isst eigentlich nur Rindfleisch, Schweinefleisch und Geflügel, wobei selbst bei Geflügel alles nach Huhn, Gans oder Ente aufhört. Krusten und Schalentiere, Fisch oder Wild gibt es in seinem Speiseplan nicht, auch diverse Gemüse mag er nicht. Da ist es nicht einfach, etwas zu kochen, zumal er bei allem auch noch die einwandfreie biologische Herkunft erfahren will. Da passt dann der Spruch „was der Bauer nicht kennt, isst er nicht“ auf meinen Bekannten. Er ist sogar so anstrengend, dass er, bevor er zu einer Einladung kommt, genau wissen möchte, was gekocht wird und wer auch noch zum Essen kommt. Danach entscheidet er dann, ob es ihm zusagt oder nicht, was dazu geführt hat, dass wir ihn kaum noch einladen.

» urilemmi » Beiträge: 2263 » Talkpoints: 7,31 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Also für mich gibt es schon Lebensmittel die ich von vorne herein verweigern würde, da ich diese absolut nicht mag und alleine schon der Gedanke daran mich zum ekeln bringt. Dazu gehört zum Beispiel Pferdefleisch, Weinbergschnecken oder Innereien. Ich könnte mir das beim besten Willen nicht antun ohne das Herpes oder ähnliches bekommen würde.

Meine Eltern haben mir beigebracht, das man schon alles probieren sollte, so habe ich zum Beispiel, obwohl ich erst sagte "ihhh" , Pilze, gegessen oder aber auch Tintenfischringe. Beides nur wirklich nicht schlecht. Also ich esse das noch heute. Mein Sohn probiert auch alles erst, was auf den Tisch kommt. Ich finde das im Großen schon richtig, nur wenn man etwas wirklich ekelig findet sollte man davon absehen es zu probieren.

» Kathie1401 » Beiträge: 593 » Talkpoints: 0,41 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich probiere auch nicht alles und esse vieles einfach nicht. Bei mir ist es aber eher so, dass es sich dann dabei um tote Tiere handelt, die ich halt aus ethischen Gründen nicht essen möchte. Diese würde ich auch niemals probieren. Allerdings gibt es dennoch auch Lebensmittel, welche nicht aus Tier bestehen und die ich aber trotzdem ablehne. Oftmals ist es hierbei wirklich so, dass ich die Sache schon irgendwann einmal probiert habe und mich einfach noch an den Geschmack erinnern kann. Natürlich kann es sein, dass sich die Geschmäcker ändern aber bei einigen Dingen bin ich mir trotzdem auch nach Jahren noch sicher, dass ich sie nicht mag und dass sie mir nicht schmecken.

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» Prinzessin_Erika » Beiträge: 2010 » Talkpoints: 6,28 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich denke du wirst es sehr schwierig haben deinen Mann von der Genießbarkeit dieser Produkte zu überzeugen, Erpressung wäre vielleicht eine Möglichkeit.

Nun aber im Ernst, es gibt viele Leute die ich kenne die niemals etwas essen würden weil es ihnen nicht vertraut ist. Sie würden es auch nicht einmal probieren wollen. Ich persönlich finde das natürlich auch recht eigenartig, zumal es sich ja meistens um einheimische Kost handelt, aber ich denke damit sollte man Leben. Ich kann es allerdings auch nicht richtig nachvollziehen.

Ich mag auch nicht alles was die einheimische Küche so bietet, spontan fallen mit Rote Beete und gekochte Milchprodukte wie Milchsuppe ein. Ich weiß aber wie sie schmecken und dass sie mir nicht schmecken. Probiert habe ich zumindest alles schon einmal. Im Ausland dagegen muss ich auch nicht alles probieren, nur weil es essbar ist. Eigentlich ist das auch nichts anderes als bei dem oben beschriebenen Problem.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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