Sich kündigen lassen
Hallo, eine Bekannte von uns will sich von ihrem aktuellen Arbeitgeber kündigen lassen, um sich an einem anderen Ort Arbeit zu suchen. Selbst kündigen will sie nicht, da dies ja eine Sperre des Arbeitslosengeldes nach sich ziehen würde. Ihr Arbeitgeber hat aber gesagt, er kündigt sie nicht, egal was passiert. Wenn sie einfach zu Hause bleibt, kommt das rechtlich gesehen mit einer Kündigung von Ihrer Seite gleich. Es handelt sich hierbei um einen Trödelladen mit eingeschlossenem Restaurant, wobei die Bekannte als Tresenkraft und Verkäuferin in der Trödelabteilung arbeitet.
Sie hat schon absichtlich Sachen heruntergeworfen, den Chef (leicht) beleidigt, weil schwere Beleidigung ja eine Straftat darstellen würde, sie redet Ihn nurnoch mit "du" an, ist absichtlich unfreundlich zu den Kunden, putzt nicht ordentlich Ihren Arbeitsplatz, raucht während der Arbeitszeit und so weiter, aber trotzdem wird sie einfach nicht gekündigt. Was kann sie noch tun? Das hört sich vielleicht wirklich komisch an, aber die Situation ist so verzwickt. Vielleicht habt Ihr noch einige Tipps, Tricks und Hintertürchen für mich beziehungsweise meine Bekannte. MfG Stefan
Ich kann verstehen, dass das für deine Bekannte eine doofe Situation ist, allerdings ist ihr Verhalten sehr fragwürdig. Wenn ihr Arbeitgeber ihr Trotz ihres mehr als dreisten Verhaltens noch nicht gekündigt hat, und selber auch sagt, er würde ihr auf keinen Fall kümmern, kann sie da ja eigentlich gar nicht mehr viel machen.
Die andere Sache ist die, dass sie - würde sie wirklich durch ihr schlechtes Verhalten gekündigt werden - auch eine Sperre beim Arbeitslosengeld riskiert. Da sie vorsätzlich so handelt, um gekündigt zu werden. Das steht im §144 SGB, den du hier nachlesen kannst.
Also die Dinge die sie jetzt schon tut dürften auch eine Sperre beim Arbeitslosengeld nach sich ziehen, wenn der Chef das als Gründe für die Kündigung angibt. Da kann sie auch gleich selbst kündigen. Wobei ich mich frage, warum sie erst den Weg übers Arbeitsamt machen will.
Soll sie sich doch woanders bewerben. Für entsprechende Termine zu Bewerbungsgesprächen muss sie freigestellt werden. Damit würde sie von einem Job in den anderen Wechseln. Am Ende vom alten Job kann sie ihren Urlaub nehmen, um den Umzug zu machen.
Ich war vor einem guten Jahr in der gleichen Situation. Ich wollte der Liebe wegen in eine andere Stadt ziehen. Die gleichen Überlegungen wie deine Bekannte hatte ich auch. Aber genau wie meine Vorredner schon geschrieben haben, kann ihr Verhalten eine Kündigung nach sich ziehen. Diese Kündigung wiederum kann eine Sperre bedeuten, da sie durch eigenes Verschulden gekündigt wurde. Darum ist diese Idee nicht so gut. Ich denke auch, man sollte im Guten auseinander gehen, schließlich möchte sie doch auch ein gutes Zeugnis.
Wenn sie es nicht so eilig hat empfehle ich ihr, sich in dem Ort wo sie leben möchte zu bewerben. Und zwar auch während sie noch in ihrem alten Job arbeitet. Wenn sie Glück hat bekommt sie einen Job und kann von einer Beschäftigung in die nächste wechseln. Wenn das nicht klappt und sie möchte weg ziehen, sollte sie selber kündigen und das Risiko einer Sperre in Kauf nehmen. So habe ich es gemacht und ich habe keine Sperre bekommen. Das Arbeitsamt prüft auch immer den jeweiligen Fall. Bei mir war es so, dass ich mich ein Jahr lang erfolglos beworben habe. Dies konnte ich natürlich nachweisen in dem ich alle Bewerbungen und Absagen aufgehoben habe. Das Arbeitsamt hat mit mir einen Gesprächstermin vereinbart bei dem entschieden wurde ob ich eine Sperre bekomme oder nicht. Und ich hatte Glück. Sicher wäre es anders gelaufen, wenn ich mich nicht schon über einen längeren Zeitraum beworben hätte. Es war ein Risiko und das konnte ich auch nur eingehen, weil mein Partner hinter mir stand und mich im Falle einer Sperre unterstützt hätte.
Ob dieses Vorgehen für deine Bekannte passend ist kann ich natürlich nicht beurteilen, aber es ist dem jetzigen Arbeitgeber gegenüber fair.
Was Deine Bekannte da treibt ist nicht nur fragwürdig sondern unfair und genaugenommen eine Schweinerei. Absichtlich Sachen herunter zu werfen und damit den Chef zu schädigen ist wohl kaum das adäquate Mittel zum Zweck. Wenn er sich Duzen lässt – warum nicht. Wenn er sich an Rauchpausen nicht stört – auch gut. Aber geschäftsschädigendes Verhalten aus purer Absicht weil sie die gewünschte Kündigung nicht bekommt ist in meinen Augen armselig. Dem Chef Deiner Bekannten sollte man raten sie aus den von Dir genannten Gründen zu feuern – eine Sperre wäre ihr damit sicher. Und die hätte sie sich auch redlich verdient.
Warum geht sie nicht den normalen Gang der Dinge und sucht sich neue Arbeit in der Nähe des Ortes ihrer Wahl? Dann kann sie selber kündigen und muss sich nicht mehr aufführen wie im Kindergarten. So was kann ich absolut nicht verstehen und da könnt ich ihr fast die „verzwickte“ Situation gönnen, in der sie glaubt zu stecken.
Was deine Bekannte da macht ist mit Arbeitsverweigerung gleichzusetzen und wenn der Arbeitgeber sie dann kündigt und in der Kündigung auch den Grund reinschreibt, dann ist deine Bekannte aber dumm dran. Denn dann wird sie genauso eine Sperre bekommen, als wenn sie selber kündigt. Denn so kann sich keiner benehmen ohne Konsequenzen zu erwarten.
Deine Bekannte sollte mit dem Arbeitgeber vernünftig reden und versuchen einvernehmlich aus dem Arbeitsvertrag rauszukommen. Und da deine Bekannte sich ja sofort Arbeit in einer anderen Stadt suchen will, kann sie ja auch erstmal Urlaub nehmen für die Arbeitssuche und dann, wenn sie Arbeit hat ganz legal kündigen. Wenn ich Arbeitgeber deiner Bekannten wäre, würde ich kündigen, aber nicht ohne dem Arbeitsamt einen Hinweis zu geben, dass deine Bekannte die Kündigung provoziert hat.
Ich weiß nicht wie die Sachlage in Deutschland ist, aber man kann sicher auch da eine Einvernehmliche Kündigung bewirken wenn die Bekannte mit dem Chef redet, dass sie nicht mehr dort arbeiten möchte. Mit einer Einvernehmlichen Kündigung habe ich noch nie Probleme am Arbeitsamt gehabt. Aber wie gesagt ich wohne in Österreich, daher muss sich deine Bekannte erkundigen, wie das in Deutschland funktioniert, wenn sie eine Einvernehmliche Kündigung macht.
Ich finde es nicht in Ordnung, dass sich deine Bekannte ihren Frust bei dem Chef und auch bei den Kunden auslässt, die können ja nichts dafür. Ich würde daher dringen deiner Bekannten raten, dass sie sich nochmals mit dem chef zusammensetzt und bespricht, wie es weiter gehen soll. Ist ja auch für den Chaf nicht so toll, wenn sie die Kunden mit ihrem verhalten vergrault.
Ich hatte natürlich auch schon Arbeitsstellen, wo ich mir dachte, dass ich nicht mehr arbeiten möchte, da habe ich einige Krankenstände in Kauf genommen, mit der Hoffnung, dass ich gekündigt werde, wenn ich oft und gerne in Krankenstand bin. Es hat auch immer geklappt. In der heutigen Zeit, sehen es die Arbeitgeber nicht so gerne, wenn eine Angestellte öfters oder sehr häufig und lange in Krankenstand ist. Somit habe ich meine Rechte bewahrt und durfte mich freuen, dass ich nicht mehr in der ungeliebten Firma beschäftigt war.
Ich kann nicht verstehen, warum sie sich nicht erst etwas sucht und dann kündigt. Das was sie da treibt ist ja der größte Mist, ganz ehrlich. Wenn sie zu einem anderen Arbeitgeber wechseln will, dann soll sie sich doch erstmal umschauen. Warum will sie erst Arbeitslosengeld beziehen? Das kann ja wohl nicht ihr Ernst sein. Sie benimmt sich wie ein Kleinkind, das seinen Willen nicht bekommt. So etwas kommt bei Arbeitgebern überhaupt nicht gut an. Und wenn der Arbeitgeber sie deshalb kündigt, hat sie die Sperre beim Arbeitslosengeld sowieso.
Wenn der Arbeitgeber sie nicht kündigt, bietet er vielleicht die Möglichkeit eines Aufhebungsvertrages an? Es gibt ja die Möglichkeit, im beiderseitigen Einverständnis den Vertrag aufzuheben, das ist dann keine Kündigung. So dürfte sie auch ihr Arbeitslosengeld sicherstellen. Dennoch würde ich ihr aber eher raten, dass sie sich erstmal was anderes sucht. Denn das was sie da macht, wird sich später in ihrem Arbeitszeugnis wiederspiegeln. Will sie das?
Bei einem Aufhebungsvertrag kann es aber auch auf eine Sperre hinauslaufen, da der Arbeitnehmer ja nicht hätte zustimmen müssen. Der Arbeitnehmer hat somit ja die Arbeitslosigkeit hin genommen. Ich hatte auch alle diese Überlegungen, daher kenne ich die Sachlage etwas.
Worin besteht denn das Problem sich noch während der Anstellung beim alten Arbeitgeber um einen neuen Job zu kümmern? Wie Punktedieb schon schrieb, kann sich die Bekannte für Vorstellungsgespräche freistellen lassen und wenn sie es nicht für nötig hält in der Freizeit nach einem neuen Job zu suchen, dann ist es ihr doch unbenommen dafür Urlaub zu nehmen. Die Energie, die sie jetzt darauf verwendet, sich Schikanen für den bisherigen Chef zu überlegen sollte sie lieber in die Jobsuche stecken!
Mal ganz abgesehen von dem Risiko einer Sperre, was meint sie wie sich ihr Verhalten auf ein Arbeitszeugnis beziehungsweise Nachfragen potentiell neuer Arbeitgeber auswirkt? Auch so gesehen dürfte sie sich unter Umständen ins eigene Fleisch schneiden.
Ich denke, der einzige Tipp, den man Deiner Bekannten geben kann: Mädel, krieg Deinen Hintern auch und kümmere Dich selbst. Denn es hört sich nicht nur komisch an, was diese Frau treibt sondern einfach nur idiotisch und selbst schädigend.
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