Kiwi: Gefährlich für Kinder unter 5 Jahren?

Meine Freundin arbeitet als Erzieherin in einem Kindergarten für Kinder ab 3 Jahre. einmal die Woche wird mit den Kindern gesund gekocht und gemeinsam gegessen. Es wird zusammen Obst und Gemüse geschnippelt und die Kinder bekommen vitaminreiche und gesunde Kost.

Neulich hat meine Freundin mit der Leiterin zusammen mit den Kindern einen Obstsalat gemacht. Dabei wurden auch ein paar Kiwis klein geschnitten und mit in den Obstsalat getan. Alle Kinder haben das gut vertragen und keiner hat irgendwelche Beschwerden gehabt. Aber dennoch ist nun eine Mutter in dem Kindergarten ziemlich aufgebracht. Sie droht sogar mit Anwalt. Angeblich sollte in einem Kindergarten bekannt sein, dass man Kiwis Kindern unter 5 Jahren nicht geben darf, weil Kiwis allergische Schocks auslösen können und das lebensgefährlich für die Kinder sein kann.

Da meine Kinder schon sehr früh und auch sehr gerne Kiwis gegessen haben und auch davon keine Beschwerden hatten und ich auch keinen kenne, der Kiwis gar nicht vertragen kann, wunder ich mich über diese Reaktion. Sicher wird es bei jedem Lebensmittel irgendjemanden geben, der gegen irgendetwas allergisch ist. Aber ist Kiwi wirklich eine Frucht, die für Kinder unter 5 Jahren so gefährlich ist? Was ist denn in Kiwi drin, was da angeblich lebensgefährlich sein kann?

Kann man nicht alles übertreiben oder ist es wirklich so bedenklich? Hat die Mutter Recht, wenn sie sich da beschwert? Sollten Erzieherinnen das wissen? Bekommen eure Kinder Kiwis? Vertragen sie die Kiwis?

Ich halte die Reaktion der Mutter auch für maßlos übertrieben. Sie kann auch gerne zum Anwalt und vor Gericht laufen, sie wird aber keinen Erfolg haben. Die Mutter hat insofern recht, dass es schon recht viele Leute gibt, die Kiwis nicht vertragen. Von einem allergischen Schock hätte ich aber noch nie etwas gehört. Ich selber vertrage Kiwis auch nicht wirklich. Es beschränkt sich allerdings auf ein mehr oder weniger starkes Jucken im Gaumen- und Zungenbereich.

Ich finde es nun nicht so dramatisch, wenn sich in dem Obstsalat auch Kiwis befunden haben. Gerade jetzt im Winter ist das Angebot doch recht beschränkt. Außerdem ist es in der Regel doch bei der Anmeldung in den Kindergarten so, dass nach Allergien und Lebensmittelunverträglichkeiten und so weiter nachgefragt wird und die muss man eben auch auf einem Anmeldeformular vermerken.

Wenn es da einige Kinder geben sollte, die eben keine Kiwis vertragen, dann würde ich es nicht in Ordnung finden, wenn man diesen Kindern Kiwis vorsetzt. Aber selbst in da gibt es doch die einfache Möglichkeit, bei diesen Kindern einfach den Kiwi wegzulassen.

Man kann auf alles eine allergische Reaktion bekommen. Also da sind nun Kiwis nichts besonderes. Wenn mein Kind allerdings gegen Kiwis allergisch ist, dann muss ich das als Mutter auch der Einrichtung mitteilen. Denn wie sollen die das sonst wissen?

Aber das man dies allgemein Kindern unter 5 Jahren nicht geben soll, ist mehr als übertrieben. Denn meine Kinder haben Kiwis auch schon sehr früh bekommen und haben nie eine allergische Reaktion gezeigt. Was ich mir vorstellen kann ist vielleicht ein wundwerden am Po, was auch bei Babys zu beobachten ist, wenn selbst die stillende Mutter Obst mit viel Fruchtsäure gegessen hat.

Einen allergischen Schock kann eine Kiwi sicherlich auslösen, genau wie jedes andere Lebensmittel auch, auf das man allergisch sein kann. Allerdings muss man dafür erst mal eine Allergie gegen Kiwis haben, denn sonst bekommt man schließlich auch keinen allergischen Schock.

Die Erzieherinnen sollten schon wissen, dass man auf Kiwis allergisch sein kann und bei einer Allergie das Lebensmittel vermeiden werden muss, da man sonst eben allergische Schocks bekommen kann. Aber wenn im Kindergarten gar nicht von einer Allergie des Kindes bekannt war, dann können die Erzieherinnen davon ja gar nichts wissen.

Ich finde die Reaktion der Mutter auch übertrieben. Wenn der Kindergarten trotz einer bekannten Allergie ein Lebensmittel gegeben hätte, dann könnte ich es verstehen, allerdings schreibst du davon ja gar nichts. Die Mutter hat auch Unrecht, wenn sie sich beschwert. Schließlich ist ja ihrem Kind auch überhaupt nichts passiert, oder?

Die Mutter hat verallgemeinert,, dass Kiwi für Kinder unter 5 Jahren gefährlich sind. Über kein Kind in diesem Kindergarten ist eine Allergie gegen Kiwi bekannt und kein Kind hat auch irgendwie reagiert. Die Mutter meinte, dass es im allgemeinen gefährlich wäre und man eben durch die Gefährlichkeit es nicht ausprobieren sollte, bevor die Kinder eben nicht alt genug dafür sind und das wäre erst im Alter von 5 Jahren gegeben.

Die Mutter hat angeblich durch den Kinderarzt erfahren, dass eine Kiwi ein Lebensmittel ist, was immer stark Allergien auslösen kann und schon durch die Säure können angeblich Atembeschwerden ausgelöst werden, die bei zu langsamer Reaktion der Erzieher dann zum Tod des Kindes führen kann. Das wäre eben genauso, wie die Erkenntnis, dass man Kleinkindern unter einem Jahr keine Milchprodukte geben soll, so sollte man eben Kindern unter 5 Jahren keine Kiwis geben.

Ich habe mich vorhin gerade eben beim Kinderarzt meines Sohnes erkundigt, da wir sowieso dort waren. Es stimmt tatsächlich. Kiwis sind hochallergen und können vor allem bei Kindern bis zu 5 Jahren schwere allergische Schocks auslösen! Es gibt sogar wirklich den offiziellen Ratschlag für Kindergärten, dass sie dort keine Kiwis verwenden sollen! Es ist aber eben nur ein Ratschlag und eine Empfehlung, aber eben kein Gesetz. Ich habe nun hier zusätzlich auch noch einen Artikel aus dem Internet herausgesucht der das nochmal belegt.

Natürlich ist es auch hier eben wieder der Fall, dass nicht jedes Kind gleich einen allergischen Schock bekommen wird. Das Argument das man immer wieder hört, wie "mein Kind hat das damals auch schon bekommen und es ist nichts passiert" finde ich nicht so ganz passend, wenn ich ehrlich bin.

Man kann es vielleicht mit einer Straßenverkehrssituation vergleichen. Prinzipiell kann man blind eine Straße überqueren. Oft wird dabei auch nichts passieren. Wenn ein Kind einmal eine Straße blind überquert hat und es ist ihm nichts passiert, kann man das eben nicht auf alle Kinder verallgemeinern. Oder warum benutzen wir Autokindersitze? In den meisten Fällen würde doch sowieso nichts passieren. Und doch sind wir zum Glück so vorsichtig und achten hier auf Sicherheit, einfach weil wir wissen, dass es lebensrettend sein kann. Früher hatte man dieses Wissen noch nicht und die Kinder durften auf den Rückbänken herumturnen. Trotzdem schnallen wir sie heute an.

Wie im ersten Beitrag berichtet habe ich bei meinem Sohn bisher auch auf den Konsum von Kiwis verzichtet. Nun gut, mein Sohn hat zahlreiche Allergien, aber Kiwis stehen da sogar nicht einmal auf der Liste. Dass ein Kiwi extrem viel Säure enthält, wird wohl allen klar sein. Ich habe es bei meinem Sohn bisher weggelassen, weil ich schon weiß, dass Kiwis oft eine allergische Reaktion auslösen können. Dass sie in den ersten 5 Lebensjahren so gefährlich sein können, wusste ich auch nicht.

Trotz dieser neuen Erkenntnis halte ich die Reaktion der Mutter für übertrieben. Wenn es ihr so wichtig ist, hätte sie ihre Sorgen oder Bedenken davor schon beim Kindergarten melden müssen. Ich werde zum Beispiel auch angeben, was mein Sohn alles nicht essen darf. Kiwis hätte ich ehrlich gesagt schon auch dazu geschrieben, zwar weniger aus Angst eines lebensbedrohlichen allergischen Schocks sondern mehr aus Instinkt, dass die Säure der Kiwis nicht gerade für Neurodermitiker geeignet ist. Im Zweifelsfall hätte die Mutter aber vor Gericht trotzdem keinerlei Chancen, eben weil es meines Wissens nach kein offizielles Verbot von Kiwis in Kindergärten gibt.