Hunde, die von ihren Besitzern weggezogen werden
Als ich heute mit meinem Hund im Park war, habe ich mal wieder eine Frau gesehen, die ebenfalls häufiger mit ihren Hunden dort spazieren geht. Ich ging in ihre Richtung und sie rief mir zu und fragte, welchen Weg ich nehmen würde, da sie dann den anderen Weg nehmen würde. Sie wollte also vermeiden, dass die Hunde aufeinander treffen. Genau solche Aktionen habe ich bei dieser Frau schon häufiger erlebt. Ihre beiden Hunde (ein heller und ein dunkler Mops) sind auch echte Kläffer, allerdings sind sie nicht böse oder aggressiv. Ein einziges Mal hat mein Hund diese beiden Hunde aus der Nähe sehen können. Ansonsten meidet die Frau andere Hunde immer. Diese Erfahrung habe nicht nur ich gemacht, sondern auch andere Hundebesitzer aus der Umgebung.
Die Hunde kläffen los, sobald sie einen anderen Hund sehen. Allerdings habe ich den Eindruck, dass sie Hunde nicht sehr häufig Kontakt zu Artgenossen haben und einfach glücklich sind, wenn sie mal einen anderen Hund sehen.
Diese Frau ist auch nicht die erste Hundebesitzerin, die sich so verhält. Ich habe auch schon mal von einem anderen Hundebesitzer gehört, dass er solche Situationen ebenfalls meidet, in der Hunde aufeinander treffen, da es ihm einfach zu viel ist, wenn die Tiere sich dann gegenseitig beschnuppern und vielleicht sogar ein wenig spielen.
Kennt ihr so etwas auch? Ich finde es nicht schlimm, wenn ich unterwegs andere Hunde treffe und mein Hund diese dann auch begrüßt. Das ist doch für die Hunde auch schön und wichtig. Wenn man den Hund immer von anderen Hunden wegreißt, bekommt er doch vermittelt, dass die anderen Hunde schlimm sind und dass er sich deshalb fernhalten muss. Wichtig ist für mich nur, dass der Hund nicht einfach los stürmt, sondern wartet, bis es ihm erlaubt wird.
Ja, es ist sehr wichtig, dass Hunde auch Kontakt zu ihren Artgenossen haben. Allerdings kenne ich auch einige Leute, die ihre Hunde von anderen Hunden fern halten. Diese Besitzer haben einfach Angst. Sie können die Körpersprache ihres Hundes nicht deuten und haben Angst, dass sie sich dann nicht nur beschnuppern, sondern eventuell auch beißen könnten. Vielleicht haben diese Leute sogar schon schlechte Erfahrungen mit anderen Hundebesitzern bzw,. deren Hunde gemacht und meiden seitdem andere Hunde.
Hunde, die nie mit Artgenossen zusammenkommen, werden auch irgendwann den Artgenossen beißen, wenn sie dann näher zusammenkommen. Sie wissen mit dem Artgenossen ja nichts anzufangen. Es gibt aber auch Hunde, die wirklich sehr launisch reagieren, wenn sie an der Leine sind und dann auch unberechenbar sind. Die Leine dient dabei als Antenne zum Herrchen oder Frauchen und wenn diese unsicher sind, wird der Hund auch unsicher und wirkt launisch und gefährlich und weil der Hund so reagiert, bekommen Herrchen und Frauchen weiter Angst. Also lassen sie den Kontakt einfach nicht zu.
Hunde sind Rudeltiere, deswegen halte ich sehr wenig davon, wenn man seinen Hunden den Kontakt mit Artgenossen auf diese Weise verwehrt. Man muss es ja so sehen, dass andere Hunde natürlichere Rudelgefährten sind als wir Menschen, weswegen der (freiwillige) Kontakt auch so wichtig ist. Denn hier dürfen sie einfach nur Hund sein und müssen nicht die Klänge fremder Wesen (uns) interpretieren oder gehorchen. Gerade das Spielen mit anderen Hunden macht einen ausgeglichenen Hund meiner Meinung nach aus.
Mir fällt da eine Situation ein, die ich mit meiner Freundin und ihrem Hund (Schäferhund-Labrador-Mischling) hatte, als wir auf einem gut sieben Meter breiten Waldweg spazieren gegangen sind. Uns kam ein älteres Ehepaar mit zwei kleinen Hunden entgegen. Kaum haben sie uns mit dem großen Hund gesehen, machte die Frau alle Anstalten, die kleinen Hunde auf den Arm und unter die Axeln zu klemmen. Die Hunde fingen fürchterlich an zu kläffen, der Hund meiner Freundin hingegen hat nur geguckt und ist dann ohne ein Wort vorbeigelaufen. So was finde ich ja auch unmöglich, auch wenn der Hund meiner Freundin selbst wenig von Kontakten hält, aber er geht zumindest immer schnüffeln, und das sollte man seinem Hund auch immer gönnen.
Es kommt immer auf die Situation an. Ich finde es ziemlich schade, wenn andere Halter uns wegen der Rasse meines Hundes ausweichen. Es gab auch schon die Situation, dass wir an einer Wiese mit einer tobenden Hunderunde langgelaufen sind und plötzlich die Leute ihre Hunde rangerufen und festgehalten haben. Der eine Hund, der nicht gehört hat und zu uns gerannt ist, wurde sofort vom Halter geholt und weggezerrt. Und das obwohl die Beiden bereits deutliche Spielaufforderungen gezeigt haben. Ich musste meinen quiekenden Hund, der unbedingt mit in diese lustige Runde wollte, anleinen und mit ihm vorbeiziehen. Ich finde das schrecklich da auch mein Hund soziale Kontakte braucht. Bei solchen Haltern, die ängstlich oder voll von Vorurteilen sind, kann man aber nichts machen.
Es kommt auch immer wieder mal vor, dass die Leute dann doch stehen bleiben und sich kurz mit mir unterhalten. Mein Hund quiekt leise vor sich hin, wenn andere Hunde weggezerrt werden - das erweicht vor allem die Herzen der Omis. Dennoch lassen sie die Hunde nicht näher ran aber das ist ok. Man weiß halt nie ob die Halter nur Angst vor anderen Hunden und deren Reaktion auf den eigenen haben, schlechte Erfahrungen gemacht haben oder aber genau wissen, dass der eigene Hund austickt und Stress verursacht. Wenn ich von Weitem sehe, dass jemand seinen Hund anleint, kürzer nimmt und sich dann noch etwas vom Weg abseits stellt, kann es an uns liegen oder aber auch daran, dass deren Hund, wenn ihm andere zu nahe kommen, zum Leinenpöbler wird. Wenn man gerade daran arbeitet, wäre jeder zu nahe Kontakt und erneuter Ausraster ein Rückschlag.
Meinst du jedoch das Schnüffeln, wenn beide Hunde angeleint sind, dann bin ich auch dagegen. Kann die Frau ihre Hunde nicht ableinen, ist es daher nachvollziehbar, dass sie anderen ausweicht. Ich erlaube auch keinen Kontakt an der Leine. Es bringt den Hunden nichts, da sie sich nicht ordentlich verständigen und schon gar nicht Toben können. Außerdem entstehen so leichter Pöbeleien oder gar Beißereien. Viele Halter wundern sich dann oder sind völlig erschrocken, dabei ist es nur logisch. Die Hunde sind durch die Leine in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt. Es gibt Hunde, die alles und jeden toll finden und welche, die erst testen wie das Gegenüber drauf ist. Ob Freund oder Feind / ob übermütig oder unterwürfig. Wie soll man sich da auf Aussagen der Tut-Nichts-Halter verlassen, wenn zu viele die Körpersprache des eigenen Hundes nicht verstehen?
Dieses Abchecken bzw Eindruck schinden sieht man immer wieder, wenn sich zwei Hunde erst einmal fast reglos gegenüber stehen. Je nach Charakter bauen sie sich vor dem Anderen auf (mit aufgestelltem Kamm / ganz gelassen / unsicher) und warten nur auf eine Reaktion des Gegenübers. Das geht alles ziemlich schnell und plötzlich stürmen sie tobend los oder fangen eben an sich zu kloppen. Wenn ich Anzeichen von negativem Stress sehe, rufe ich meinen Hund ab und gehe weiter. Das verstehen einige auch nicht, weil sie nicht sehen was sich da anbahnt. Sind die Hunde angeleint und die Situation ist angespannt, kippt sie schneller und eher um da keiner der Hunde dem anderen ausweichen kann. Dadurch kann es passieren, dass sich Hunde kloppen, die sich frei kennen gelernt super verstanden hätten.
Man kann Halter und Hund nicht innerhalb von wenigen Sekunden und aus 100m Entfernung 100% richtig einschätzen. Dafür spielen zu viele Dinge, die man gar nicht erkennen kann, eine zu große Rolle. Dass die Situation an der Leine sich immer weiter zuspitzt hängt von vielen Sachen ab und ist nicht nur charakterabhängig. Der Hund, der sich überlegen fühlt, fühlt sich mit seinem Halter im Rücken 3 Köpfe größer. Das sieht man auch bei Leinenpöblern, die im Freilauf plötzlich keine große Klappe mehr haben. Ist die Mensch-Hunde-Beziehung nicht in Ordnung, kann es auch sein, dass der Hund den dicken Max markiert, weil er seine Futterquelle beschützen muss (ähnlich wie beim Pöbler). Das ist Stresst pur für die Tiere und so sind sie schon zu beginn völlig angespannt. Stehen die Halter abseits und die Hunde sind frei, sieht die Situation völlig anders aus.
Seinen Hund ab und zu wegzuziehen halte ich nicht für schlimm. Das hat schon einen Sinn, wenn man den Hund wegzieht. Stress ist nicht nur für Menschen ungesund, sondern auch für Hunde und wenn man genau weiß, dass sein Hund sich bei Hund X extrem aufregt und den einfach nicht ausstehen kann und sich bei einer Begegnung total aufregt, dann sollte man ihn schon wegziehen. Alles andere finde ich unverantwortlich dem Hund gegenüber.
Dass Hundebesitzer ihren Hund wirklich immer wegziehen kenne ich so allerdings nicht. Das finde ich auch ziemlich unangebracht. Man sollte ja zumindest mal ausprobieren, ob die Hunde sich verstehen, wenn sie sich noch nicht kennen. Ich frage mich auch, wie solche Hundebesitzer das machen, wenn der Hund mal auf einer Hundewiese frei läuft, da dort ja zwangsläufig Kontakt zu anderen Hunden besteht. Das würde dann bedeuten, dass Hunde solcher Besitzer nie Freilauf haben und das ist dann ja auch falsch.
Ich denke, dass die Frau ein Problem hat, nicht aber ihre Hunde. Oder sie hat vielleicht wirklich schon Beißvorfälle mit ihnen gehabt und ist jetzt lieber vorsichtig. Allerdings wenn die Hunde nie an andere herantreten dürfen, werden sie doch erst recht aggressiv. Mit angeleinten Hunden geht es dann meistens sowieso schief. Wenn die Hunde frei sind, vertragen sie sich besser. Ich lasse meine Hündin auch immer an anderen Hunden schnüffeln, die brauchen das. Wie schon von jemand anderem gesagt, es sind Rudeltiere....
Ich denke, dass hat gar nicht so viel mit den Hunden zu tun, sondern eher mit den Menschen. Es gibt nun mal Menschen, die sind sozusagen sehr menschenscheu. Und wenn man einen Hund hat und dann mit diesem Gassi geht, dann kommt man meistens um Kontakt mit Menschen nicht drum rum, weil man sich eben auch miteinander verständigen muss, wenn die Hunde Unfug machen oder ewig miteinander spielen wollen. Und dazu haben manche Menschen eben einfach keine Lust, weil sie Menschenkontakt als anstrengend empfinden und sich eben nicht stressig wollen. Dann hat man eben zwei Möglichkeiten. Erstens man sucht sich einfach eine Strecke, auf der man nicht so vielen anderen Menschen mit Hunden begegnet oder aber man macht es so wie in deinem Beispiel und verhindert das Aufeinandertreffen der Tiere oder Menschen, wenn man ihnen begegnet.
Eigentlich finde ich es nicht weiter schlimm, wenn Menschen den Kontakt zu anderen Menschen meiden wollen und da eher zurückhaltend sind, aber wenn man einen Hund hat, dann ist das auch wieder ein bisschen was anderes. Hunde sind nun mal auch Lebewesen und Hunde müssen lernen, mit anderen Hunden umzugehen, damit es im Ernstfall nicht ausartet. Es gehört für Hunde nun mal dazu und wenn sie das nicht tun, dann zeigen sie im schlimmsten Fall eben ein solches Verhalten auf, die wie in diesem Fall, sie werden nämlich aggressiv, wenn sie Artgenossen sehen. Das ist weder gut für Hund, noch für das Frauchen, wenn es dann nämlich wirklich mal in die Lage kommt, wo sie den Kontakt mit anderen Hunden nicht vermeiden kann.
Ich selbst habe keinen eigenen Hund, musste mich aber schon zeitweise um die Hunde einer Bekannten kümmern. Ich fand das damals zwar auch sehr schön, aber anstrengend ist es auch, denn wenn man da so große Hunde hat, die bei jedem anderen Hund stehen bleiben, schnuppern, ziehen und am Ende vielleicht sogar kläffen, dann ist das nicht mehr so einfach und dann ist man mit den Nerven auch schon mal schnell am Ende, wenn man wieder zu Hause ist. Aber darauf sollte man als Hundebesitzer vorbereitet sein und man sollte dann auch wirklich damit umgehen und das wegstecken können und nicht so einen Blödsinn machen, wie die Frau in deinem Beispiel.
@ Crispin:
Die Seite der Menschen kann ich selbst sehr gut nachvollziehen. Ich habe auch schon häufiger erlebt, dass andere Hundebesitzer oft recht kontaktfreudig sind. Da ich alles andere als gesellig bin, suche ich auch nicht an jeder Ecke Kontakte zu anderen Leuten, auch nicht zu Hundebesitzern. Wenn ich auf dem Hundeplatz Leute treffe, rede ich manchmal kurz mit ihnen, aber insgesamt habe ich keine große Lust auf einen Kontakt zu anderen Menschen. Es gibt natürlich Ausnahmen, aber diese üblichen Smalltalk-Gespräche, die dabei herum kommen würden, wenn man mit anderen Hundebesitzern zusammen trifft, sind mir auch zu blöd. Ich verstehe menschenscheue Personen und sogar Misanthropen wirklich gut - weil ich selbst ebenfalls so gestrickt bin und Elemente von beidem in mir trage.
Allerdings ist es nun einmal so, dass man leider nicht immer um den Kontakt zu allen Leuten herum kommt, die einen eigentlich nicht interessieren. Das ist ja in vielen Bereichen des Lebens so. Meinem Hund zuliebe nehme ich Kontakte zu anderen Menschen dann aber ebenso in Kauf wie in anderen Lebensbereichen auch. Ich führe dennoch keine richtigen Gespräche mit den Leuten, sondern bleibe beim Nötigsten. Wenn die Hunde miteinander spielen, muss ich mich nicht parallel mit den zugehörigen Menschen unterhalten.
So etwas erlebe ich auch immer wieder. Wir gehen mit unserer Hündin immer in einen Park. Da ist zum Glück kein Leinenzwang, aber unsere darf erst in einer bestimmten Ecke abgeleint werden. Wenn dann wirklich einmal ein unbekannter Hund kommt, ist es besser wenn man es den Tieren ohne Leine überlässt sich kennen zu lernen.
Ich habe nur in bestimmten Zeiten etwas Probleme mit ihr, nämlich dann wenn sie läufig ist. Man bekommt das selber manchmal garnicht so mit, in welcher Phase sie gerade ist. Ich vermeide dann auch von mir aus, bei bestimmten Hunden Kontakt aufzunehmen. Es ist dann einfacher einen anderen Weg einzuschlagen. Weil ich weiß, wenn Froilein ihre Zeit hat, reagiert sie zickig. Sogar denen gegenüber, wo sie sonst freundlich gesinnt ist. Nur bei Welpen macht sie eine Ausnahme. Naja, Frauen eben.
Ansonsten darf sie frei in "ihrer" Ecke herumtoben und fordert schon mal fremde Leute auf mit ihr Frisbee zu spielen. Meißt sind da auch mehrere Hunde in der Gruppe und es gibt immer etwas zu lachen.
Ich habe solches Verhalten von Hundebesitzern auch schon erlebt, wenn ich mit meiner Hündin spazieren gehe, aber nach meiner Meinung haben da eher die Besitzer ein Problem, als die Hunde, denn diese brauchen Kontakte zu ihren Artgenossen. u.a. ist es auch sehr wichtig für ihr Sozialverhalten.
Leider ist es ja nicht immer möglich, das sich die Hunde ohne Leine kennen lernen, aber ich finde es sehr wichtig das sie sich beschnüffeln können, gerade auch wenn es Tiere aus der Nachbarschaft sind.
Schlimm finde ich das Verhalten von Besitzern, die einen kleinen Hund haben und wenn man ihnen dann mit einem größeren Hund begegnet, diese dann auf den Arm nehmen, als ob der große Hund gleich aggressiv oder sonst wie reagieren würde.
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