Spielerstreiks im Profi-Fußball

vom 08.01.2011, 13:38 Uhr

Wie die meisten von euch sicherlich mitbekommen haben, gab es in den letzten Tagen viel Zoff um Demba Ba (TSG Hoffenheim) und Jefferson Farfan (Schalke 04). Der Hintergrund: Demba Ba wollte seinen Wechsel zu WestHam United oder einem anderen Premier-League Club forcieren, Farfan hingegen erklärte öffentlich, dass er Magath um die Auflösung seines laufenden Vertrages bitten werde. Das Eigenartige: Diese Spieler haben noch langjährige Verträge, Demba Ba beispielsweise bis 2013! Farfan (und auch Ba) genießt darüber hinaus ein relativ hohes Ansehen auf Schalke.

Die TSG vermeldete daraufhin, dass man unter Umständen Ba auch auf die Tribüne verbannen werde, bis sein Vertrag 2013 ausläuft. Heißt also im Endeffekt, dass er 2 Jahre/Saisons kein Spiel bestreiten wird. Man ist also gewillt, nicht nach der Pfeife des/der Spieler(s) zu tanzen. Demba Ba allerdings behauptet, dass der Vorstand ihm versprochen habe, dass er ein Angebot eines Premier-League Clubs annehmen werde, sofern eines vorliegt. Eben dieser Fall soll ja eingetreten sein, als WestHam angeblich 7 Mio. € angeboten haben soll.....bestätigt wurde diese Meldung, soweit ich informiert bin, nicht, aber dementiert wurde sie auch nicht so richtig.

Um mal die Diskussion darüber anzustoßen:
Meint ihr, der Respekt der Spieler ihren Verträgen gegenüber, schwindet immer mehr? Was haltet ihr von solchen Spielerstreiks bzw. öffentlichen Äußerungen mit klaren, direkten Wechseläußerungen, obwohl sie noch unter Vertrag stehen und wichtige Spieler für ihre Teams sind? Meines Erachtens gehört sowas auf der einen Seite zum Profifußball dazu, dass sich Spieler weiterentwickeln möchten, sowohl menschlich als auch sportlich. Allerdings finde ich die Art und Weise, wie mit solchen Sachen umgegangen wird von Seiten der Spieler, unverantwortlich und respektlos. Das kann bzw. muss man zuerst intern besprechen, sich mit den Verantwortlichen hinsetzen und alle möglichen Entscheidungen abwägen.

Es kann nicht angehen, dass Spieler XYZ Wechseläußerungen macht, während er im Urlaub verweilt und der Trainer nichts davon weiß und seine Planungen auf diesen Spieler stützt. Von Geldstrafen scheinen die meisten Spieler ja ohnehin wenig zu halten, das schreckt die meisten leider nicht ab. Auf der anderen Seite, wenn der Spieler vertraglich an einen Verein gebunden ist und dennoch mit anderen Vereinen verhandelt und tatsächlich wechselt, wird er von der FIFA für mindestens 6 Monate gesperrt. Diese Sperre gibt es sogar auf Kreisliga-Ebene. Es gibt allerdings nicht nur schwarze Schaafe unter den Profis: Das beste, positive Beispiel ist z.B. ein gewisser Edin Dzeko. Der Bosnier wollte schon vor 2 Jahren zum AC Mailand wechseln, als sogar ein offizielles Angebot vorlag.

Der VfL Wolfsburg, der natürlich zu dem Zeitpunkt keinen Leistungsträger abgeben wollte, stimmte dem Transfer nicht zu bzw. lehnte er das Angebot ab. Dzeko allerdings spielte nicht die beleidigte Leberwurst, sondern brachte weiterhin sehr gute Leistungen, obwohl alle und er selbst wussten, dass er doch lieber gewechselt wäre. Letztlich ist er in dieser Winterpause doch gewechselt, aber wer will es ihm Übel nehmen? Er hatte einen großen Anteil an der Meisterschaft, wurde darauf die Saison Torschützenkönig, aber der Verein rutschte immer mehr ins Mittelfeld. Vor dem Hintergrund, dass der Spieler schon vor einigen Jahren wechselwillig war und man ihn dennoch halten wollte (bzw. behalten hat), denke ich, dass solche ein Verhalten von Dzeko vorbildhaft ist, zumal er seinem Verein satte 33 Mio. € einbringt.

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» getku » Beiträge: 883 » Talkpoints: 11,06 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Solche Spieler verdienen einfach zu viel Geld und das sind die Vereine selbst schuld. Jeder Spieler hat einen Vertrag und wenn zusätzlich etwas mündlich besprochen wird, gehört das in den Vertrag geschrieben. Die Spieler können vor Vertragsende höchstens mal anfragen, ob ein Wechsel möglich ist. Wenn nicht, haben sie die Pflicht, ihren Vertrag voll zu erfüllen, also auch vernünftig und gut zu spielen. Sonst sollte man ihnen einen Teil des Geldes abziehen.

Natürlich verstehe ich, dass sie sich gerne verbessern wollen. Aber wenn sie fest eingeplant sind für diverse Spiele, geht das eben nicht eher, bis ein Ersatz gefunden ist. Spielerstreiks dürften sofort verboten und diejenigen mit einer Strafe belegt werden.

Warum wird den Spielern so viel Geld gezahlt? Sie müssen ja größenwahnsinnig werden und versuchen, sich alles zu erlauben. Manche Fußballer, die anfangs normal waren, wissen vor Arroganz nicht mehr wie sie sich drehen sollen. Ich würde versuchen, hart durchzugreifen.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


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