Umweltverträgliches Bauen mit Hundertwasser
Friedensreich Hundertwasser war eine schillernde Persönlichkeit, als Maler und Architekt. Ihm war wichtiger, im Einklang mit der Natur zu sein, als die Baugesetze zu kennen. Er bezeichnete die heutige Architektur als steril, gefühllos und emotionslos. Die gradlinigen Gassen und Fenster, die alle gleich sind, machten ihn krank. In seiner Architektur dachte der gebürtige Wiener wie ein Maulwurf, der sehen konnte. Er beanstandete, dass jeder der bauen wollte erst ein Diplom haben mußte. Jeder Bewohner sollte in der Lage sein, sein Domizil selbst zu gestalten. Er bemängelte die Architekten, dass ihnen der Mut zur Farbe fehle.
Sein Lehrmeister war die Natur, wo es keine Geraden gab, die er haßte. Lineale waren für ihn tabu. Für ihn begann eine Wand erst zu leben, wenn sie verwittert war, Moos angesetzt hatte, Risse bildete oder die Sonne sie ausgebleicht hatte. Ihm wahr die Dachbegrünung sehr wichtig. Dadurch wollte er das Großstadtklima verbessern und kühlen Schatten spenden. Er wollte der Natur den Platz zurückgeben, der bebaut war. Durch Dachgärten wollte er den Traum vieler Menschen Wirklichkeit werden lassen, einen eigenen Garten zu besitzen. Er baute unebene Fassaden mit unregelmäßigen Mosaiken, schwarzweißen Schachbrettmustern, verschieden farbigen Fenstern - die unregelmäßig gestaltet waren. Er baute bestehende Bauten kreativ um. Ein unebener Boden gehörte für ihn zum menschengerechten Wohnen.
Er wollte das Fensterrecht realisieren. Alle sollten das Recht haben, aus dem Fenster beugend das Mauerwerk zu bemalen oder abzukratzen. Jeder sollte sich unterscheiden von seinem Nachbarn. Für ihn gab es noch die "Baummieter". Das sind Bäume, welche die sterile Hauswand begrünen, in dem sie aus den Fenstern wachsen. Sie verbessern das Klima, spenden Schatten, schlucken Staub und sind einfach schön. Mir würden die Bäume gefallen, Euch auch?
Seine Arbeiter ließ er kreativ mitgestalten und ausführen. Sie identifizierten sich mit seinem Werk und hatten Freude daran. Das Hundertwasser-Haus in Wien ist einzigartig und außergewöhnlich. Er verwirklichte den Traum der Menschen nach Romantik und die Sehnsucht danach. Die Menschen, die hinter den lebenden Mauern wohnen, dürfen die Fenster selbst umgestalten. Es ist eine Oase der Natur und der Menschlichkeit. Viele Bauwerke wurden von ihm umgebaut und verschönert.
Seht Ihr das auch so, dass den Architekten der Mut zur Farbe fehlt? Wenn man die kahlen Betonbauten betrachtet, glaubt man, dass es vielen Architekten an Geschmack mangelt, oder gefällt Euch das?
Also ich oute mich da mal ganz klar, ich finde den Baustil von Hundertwasser furchtbar und unansehnlich. Ich habe nichts dagegen, dass mal anders gebaut wird und gegen kreative Arbeiten, nur wegen mir müssen ebenso nicht nur graue Betonklötze rumstehen, aber Hundertwasser hat es da in meinen Augen genauso ins andere Extrem getrieben. So sehen die Bauten doch teilweise recht chaotisch aus und nicht nach einem kreativen System. Eine gewisse Linie sollte schon im Bau und der Architektur zu erkennen sein und nicht nur, dass es keine Linie gibt.
Was ich mich aber immer Frage, wie wohnt man eigentlich als normaler Mensch in so einem Hundertwasserhaus. In den richtigen Wohnhäusern war ich noch nicht drin, hab sie bisher immer nur von außen gesehen, aber da er ja auf gerade Kanten und Ecken verzichtet und ziemlich rund gebaut und geplant hat, dürfte es ja auch keine normalen Stellwände in den Räumen geben oder? Das macht es doch schwer, sich ganz normal einzurichten, wenn man einen großen Schrank irgendwo hinstellen will oder eine Küche oder werden in den Wohnhäuser innen normale Wände gebaut, um diesem Problem Herr zu werden?
Es ist recht schwer, nicht gerade zu bauen, denn gerade in Deutschland müssen die Normen auch eingehalten werden. Und in Deutschland wollen viele ein geordnetes, nummeriertes und vermessenes Land (eben korrekt) da passt etwas rundes, krummes und buntes nicht in die Mentalität.
Ich kann mich auch mit der Baustil von Friedensreich Hundertwasser nicht unbedingt anfreunden, ich weiß aber das das Wohnen in Häuser mit runden Wänden und Bögen sehr interessant und angenehmer ist wie in geraden und kantigen Häusern.
Ich mag daher und weil ich mich viel damit beschäftigt habe, die oben beschriebene Bauweise mit Lehm. Selber will ich im nächsten oder übernächsten Jahr ein kleines Strohhaus bauen, welches dann mit Lehm verputzt wird.
Ich habe mich einige Zeit mit Hugo Kükelhaus beschäftigt. Bei dem Fenster ohne Sprossen merkt man nicht so gut, dass die Sonne vorbei zieht. es geht um die Wahrnehmung der Sinne: Riechen, Fühlen, Tasten, Sehen, Hören.
In Häusern mit Lehm und Holz bekommt der Mensch einen anderen Bezug zum Wohnen, wie der Mensch in glatten Wänden aus Glasfasertapete und Strukturputz. Wer gerne in seinen vier Wänden wohnt, benötigt keinen Urlaub von selbigen. Das spart viel Lebenszeit und macht Spaß.
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