Eingeladen und Essen schmeckt nicht - Reaktion?

Ich habe mich heute mit einer Freundin am Telefon unterhalten und sie erzählte mir, dass sie bei einer Bekannten aus dem Karnevalsverein eingeladen ist. Diese Gastgeberin hatte schon einmal eingeladen und da hat das Essen schon sehr eigenwillig geschmeckt und meine Freundin hat dann wohl gesagt, dass es ihr nicht so gut geht und deswegen kein Hunger hat.

Meine Freundin befürchtet nun, dass das Essen wieder nicht schmeckt und sie dann nicht wieder die gleiche Ausrede sagen kann. Aber kann man denn die Bekannte vor den Kopf stoßen uns sagen, dass das Essen nicht schmeckt? Das macht man doch nicht, oder? Ich bin eigentlich für Ehrlichkeit. Aber in dem Falle sollte man doch lieber eine Ausrede parat haben, oder?

Welche Ausrede kann man da gelten lassen, wenn es wirklich nicht schmeckt und man es kaum runterbekommt? Würdet ihr der Bekannten die Wahrheit sagen? Die Bekannte meiner Freundin ist Single und hat nur meine Freundin eingeladen. Es sind also wie beim letzten Mal keine anderen Personen dabei. Meine Freundin überlegt schon eine Ausrede, dass sie gar nicht erst hingehen muss. Aber eigentlich ist diese Bekannte ganz nett und sie will sie ja auch nicht verärgern.

Ich bin prinzipiell zwar auch für Ehrlichkeit, aber in diesem Fall würde ich glaube ich auch nichts sagen und zwar aus Höflichkeitsgründen. Ich würde maximal sagen, dass ihr zum Beispiel das Lebensmittel an sich nicht schmeckt. Also ich weiß zum Beispiel, dass eine Freundin von mir keine Champignons isst. Wenn ich nun ein Essen mache wo auch Champignons drinnen sind dann würde ich nichts dabei finden, wenn sie sagt, dass sie eben keine Champignons macht. Das klingt auf jeden Fall besser als wenn sie sagt, dass ihr das Gekochte an sich nicht schmeckt.

Ich habe manchmal ein ähnliches Problem. Ich bin mit meinem Sohn wöchentlich bei einem Babytreffen, wobei das jedesmal bei einem anderen zu Hause ist. Da ist es dann auch immer üblich, dass derjenige bei dem es eben stattfindet auch einen Kuchen oder so für die Kaffeejause macht. Eine Mutter macht meiner Meinung nach auch immer ekelhafte Kuchenvariationen. Ich habe mir da auch schon gedacht, dass ich ja nicht jedes Mal sagen kann, dass mir schlecht ist oder so.

Ich schummle mich da auch immer irgendwie durch. Einmal ist mir schlecht, wenn es halbwegs in Ordnung ist, reiße ich mich eben zusammen und esse ein kleines Stück, das nächste Mal komme ich dann mit meinem Sohn auch eher nicht gleich zu Beginn. Wobei das nicht unbedingt eine Ausrede ist, sondern oft wirklich zutrifft, da mein Sohn oft länger Mittagsschlaf hält.

Auf jeden Fall bringe ich es auch nicht über das Herz ihr zu sagen, dass mich ihre Backkünste nicht begeistern. Vor allem, da sie jedes Mal freudigst erzählt, dass sie wieder ein tolles Rezept gefunden hat oder dass sie diesmal etwas Aufwändigeres gemacht hat und so weiter. Da kann man dann ja auch nicht unhöflich sein. In meinem Fall hält sich aber wenigstens die Menge in Grenzen. Ich habe das Problem mit einem Stück Kuchen, aber deine Freundin dürfte ja gleich für ein ganzes Essen eingeladen sein, da ist es schon schwerer.

Nun man kann schon nachfragen welche Gewürze verwendet wurden. Eventuell kann man dann eine Unverträglichkeit auf eines dieser Zutaten vorschieben. Ich selbst habe gegen ein Gewürz sowas und da wäre es nichtmal gelogen. Von daher kann man die Sache nach ein paar Bissen schon irgendwie umgehen ohne das man den Gastgeber dabei irgendwie bloßstellt.

Heikel wird es dann nur in Zukunft, wenn eine Einladung kommt man gleich gesagt wird, das eben auf diese eine Zutat verzichten wird beim kochen. Aber bis dahin ist deine Freundin vielleicht auch kein Single mehr und hat dann entsprechende Gründe um die Einladung gleich abzulehnen.

Ich bin auch der Meinung deine Freundin sollte der Gastgerberin sagen, wenn es ihr nicht schmeckt. Vielleicht kann deine Freundin sogar anbieten früher vorbeizukommen und bei der Zubereitung der Speisen zuhelfen. Wenn ich bei meinen Schwiegereltern bin gibt es auch oft Dinge die ich nicht mag, liegt aber nicht daran, dass seine Mutter nicht kochen kann, sondern eher daran, dass ich nicht alles esse. Ich versuche dann meistens zuhause ne Kleinigkeit zu essen und lass mir bei seiner Mutter dann Brot reichen, sie fühlt sich dann auch keineswegs vor dem Kopf gestoßen, sie sagt dann immer "was der Bauer nicht kennt das frisst er nicht" und da hat sie auch Recht.

Wie gesagt deine Freundin sollte die Wahrheit sagen, vielleicht denken die anderren Mitglieder aus dem Verein ebenfalls so und es wäre nicht fair, wenn schlecht über die Gastgeberin geredet wird und sie weiß gar nicht was sie falsch macht.

Das ist natürlich wirklich eine schwierige Situation und ich weiß auch nie so richtig, wie man mit so etwas umgehen sollte. Natürlich ist es einerseits richtig, dass Lügen wirklich nicht gut sind und man eigentlich darauf verzichten sollte. Andererseits ist es aber auch so, dass man seine Freunde nicht verletzen möchte. Ich tue auch eigentlich immer alles dafür, dass ich niemandem extra vor den Kopf stoße und damit sich dann nach meinem Besuch niemand schlecht fühlen muss.

In der Situation deiner Freundin wäre ich aber auch sehr aufgeschmissen. Ich glaube nicht, dass ich der Bekannten sofort ehrlich sagen würde, dass das Essen nicht schmeckt. Ich würde wahrscheinlich ein bisschen etwas essen und einfach behaupten, dass ich nicht viel Hunger habe. Natürlich könnte sie aber auch einfach behaupten, dass sie eine gewisse Zutat in dem Essen nicht verträgt. Das geht natürlich auch, wenn die Bekannte nicht über die kompletten Essgewohnheiten deiner Freundin Bescheid weiß.

In jedem Fall würde ich es aber so machen, dass ich mir eine Ausrede überlegen würde. Es gibt natürlich noch viel mehr Möglichkeiten, aber dazu müsste man noch weitere Details wissen. Beispielsweise könnte deine Freundin auch als Begründung für ihren geringen Hunger anbringen, dass es Mittags überraschenderweise in der Firma etwas zu Essen gab. Es gibt da ja sehr viele Möglichkeiten. Allerdings würde ich wirklich nicht sagen, dass das Essen nicht schmeckt. Das finde ich doch sehr unhöflich. Natürlich ist es eine sehr schwierige Situation und für deren Bewältigung benötigt man einfach Fingerspitzengefühl.

Im Endeffekt würde ich aber abwägen, welche Möglichkeit die schlimmeren Folgen hat. Wenn deine Freundin ihrer Bekannten einfach eine Ausrede präsentiert dann ist die Bekannte sicherlich weniger verletzt als wenn deine Freundin ihr sagt, dass das Essen nicht schmeckt. Das ist doch irgendwie gemein, finde ich. Die Bekannte hat sich ja sicherlich auch Mühe gegeben und wird sich dann sicherlich sehr schlecht fühlen. Allerdings gibt es ja auch noch die Möglichkeit, dass das Essen beim letzten Mal einfach ein Ausrutscher war und es dieses Mal sehr gut schmeckt!

Im Grunde bin ich auch für Ehrlichkeit, aber in dem Fall ist es schwierig. Da ich nicht weiß, wie die Freundin reagiert, würde ich aus Höflichkeit auch eher etwas anderes sagen als die Wahrheit. Ich finde den Vorschlag gut, der hier schon gefallen ist, was die verwendeten Gewürze im Essen betrifft. Das wäre ein Weg herauszufinden, woher der eigenwillige Geschmack kommt und dann könnte man auf Umwegen vielleicht das Essen vermeiden. Oder man könnte sagen, dass man gewisse Gewürze nicht so gern mag und das Essen deshalb nicht ganz so nach ihrem Geschmack ist.

Wenn es aber eine Freundin ist, die Kritik verträgt, wenn man sie nett vorbringt, dann sollte sie ehrlich sein. Ich denke mal, wenn sie sich höflich ausdrückt und nicht vorwurfsvoll, wird die Freundin sicherlich verstehen, dass es nicht schmeckt. Sollte sie nämlich öfter eingeladen sein, muss sie jedesmal wieder einen Vorwand finden und das wird auf Dauer doch anstrengend. Da wäre mit Ehrlichkeit mehr getan und sie müsste sich nicht immer etwas neues ausdenken.

Naja, wenn es wirklich eine gute Freundin ist, dann sollte man sich die Wahrheit sagen können, bei Bekannten, die man nur selten sieht, ist das schon wieder etwas anderes. Es kommt natürlich auch darauf an, wie sehr das Essen nicht schmeckt. Ist vielleicht von einem Gewürz etwas zu viel enthalten oder man mag ein Gemüse nicht, dann kann man darüber hinwegsehen. Wenn es aber eher in die Richtung ungenießbar geht, dann sollte man auch sagen können, dass es nicht schmeckt. Ich glaube, dann merkt es sowieso jeder in der Runde.

Man könnte auch mal anbieten, etwas zusammen zu kochen. Das bringt viel Freude und man kann seiner Freundin etwas beibringen. Dann sollte auch das Essen hinterher besser schmecken. Sich einfach eine Ausrede einfallen zu lassen, damit man um den Besuch herum kommt, ist feige und es gehört sich nicht, immerhin signalisiert sie mit ihrer Einladung ja, dass ihr etwas an dem Menschen liegt.

Da es sich nur um eine Bekannte handelt, würde ich dann wohl auch nicht sagen, dass das Essen nicht schmeckt. Wenn es jedoch eine gute Freundin ist, dann würde ich es doch vorsichtig andeuten. Ich hatte diese Situation an Silvester. Ich fragte die Oma meines Freundes, ob die Kartoffeln schmecken würden und sie sagte dann ehrlich, dass sie nicht so sehr lecker seien. Ich fragte dann,woran das liegen könnte und es stellte sich dann raus, dass ihr die Kartoffeln einfach noch nicht warm genug waren, da wir Raclette gemacht haben. Ich musste im ersten Moment auch schlucken und dachte schon, ich hätte sie vielleicht versalzen.

Allerdings muss das Essen doch diesmal nicht auch wieder so schlecht sein, wie das erste Mal. Die Bekannte von deiner Freundin hat vielleicht ein anderes Gericht ausgesucht. Es passiert ja eben schon mal, dass ein bestimmtes Essen nicht so gelingt. Ich denke, dass deine Freundin ihrer Bekannten einfach noch eine zweite Chance geben sollte, was das Essen betrifft. Es besteht ja auch immer die Möglichkeit, dass man etwas nach würzen kann. Ansonsten sollte sie das Essen dann einfach stehen lassen und sagen, dass sie eben satt ist.

Die Situation hatte ich so noch nicht ganz, wobei es bei der Familie von meinem Freund auch oft Sachen gibt, die ich nicht esse. Ich vertrage keine Meeresfrüchte und mag zB keine Leber. Manchmal habe ich dann beim Geburtstagsessen eben Pech, sage dann einfach wie es ist und auch, dass das kein Problem ist. Dann futter ich mich an Beilagen satt.

Mein Vater sagte mal (und damit hat er sehr recht), ich sage immer, wenn es mir nicht schmeckt, sonst kocht der Gastgeber das gleiche Gericht beim nächsten Treffen gleich noch mal und dann kann man wirklich nichts mehr sagen. Deswegen würde ich schon was sagen. Man kann ja etwas differenzieren. Ich würde zB eher sagen "Da ist ein Gewürz drin, dass mir nicht schmeckt." als "Dein Essen schmeckt nicht." Muss man aber je nach Situation auch abwägen.

Hm schwierig, aber ich würde schon sagen wenn ich das Essen nicht mag. Eben irgendwie nett verpacken. Denn es kann ja auch sein, man sagt man findet das Essen total lecker, kann aber im Moment leider nicht so viel essen, und die Gastgeberin denkt beim nächsten mal sie tut einem einen Gefallen und kocht das gleiche Essen noch mal, damit man jetzt mehr davon essen kann.

Das wäre ja dann blöd, weil man ja schlecht wieder sagen kann man kann nicht so viel essen.