Eingeladen und Essen schmeckt nicht - Reaktion?

vom 07.01.2011, 00:13 Uhr

Man kann nach dem ersten Bissen anfangen zu röcheln und dann überstürzt zum Klo rennen. Das dürfte allerdings dann auch die Freundschaft ein klein wenig belasten. Umgekehrt kann man auch tapfer runterwürgen und rufen "Wie lecker!" - dann dürften weitere Einladungen die Freundschaft belasten, weil man in dem Fall mit erneuten Vorsetzen des Zeugs rechnen muß. Sinnvoll ist es vermutlich ein wenig zu stochern, sich etwas zurückhalten und ein paar dezent spitze Bemerkungen zu den schlimmsten Kochsünden.

Ist man ZU höflich, dann kann einem schlimmes wiederfahren - sehr schlimmes. Meine Eltern haben bekannte, die halten sich für sehr kreative Köche, was bei denen leider soviel heisst wie: Sie machen jede Mode mit und zwar schlecht.
"Wir haben die Möhren nur Blanchiert, damit die guten Dinge nicht rausgekocht werden!" Sprich: Sie waren halbroh.
"Wir kochen nur noch mit Kräutern, Salz ist ja so ungesund, da nehmen wir noch ein bisschen vom Himalajasalz." Sprich: Drei Krümel. Und Kräuter sollte man halt auch nicht wahllos dran werfen.
"Lavendel ist unsere neueste Entdeckung!" Sprich: Deshalb war er auch an ALLEM dran, selbst an dem Rührkuchen. Bin ich ne Motte?! Vermutlich, denn mich hat es vertrieben.
Zu ihrem eigenen Glück sind meine Eltern enorm schlechte Schauspieler ... ;-)

Fazit: Man muss es ja nicht überdeutlich aussprechen, aber schon recht unmissverständlich rumstochern und dran nagen. Die allermeisten Leute verstehen die nonverbale Botschaft.

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» Nephele » Beiträge: 1047 » Talkpoints: 2,22 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Natürlich kann man sich auch in einem solchen Fall eine andere Ausrede ausdenken und das funktioniert vielleicht auch noch ein oder zwei andere Male. Nur irgendwann hat man sich da in etwas verstrickt, aus dem man nur schwer wieder heraus kommt. Und da sehe ich dann das große Problem.

Ich denke auch nicht, dass man in einem solchen Fall mit der Tür ins Haus fallen sollte und dem Einladenden direkt ins Gesicht sagen sollte, dass das Essen nicht schmeckt. Allerdings kann man es schon mal mit nonverbalen Botschaften probieren.

Auch eine Überlegung wert wäre es, vorzuschlagen gemeinsam zu kochen. Zu zweit dürfte das wohl kaum ein Problem sein und man kann außerdem so durch die Blume zeigen, wie man selbst gern bestimmte Dinge zubereiten würde.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Meiner Meinung nach kommt es darauf an, wie gut die beiden Frauen sich kennen: Sind sie so ziemlich die besten Freundinnen, denke ich, dass deine Freundin der Anderen ruhig sagen kann, dass ihr das Essen nicht zusagt. Unter guten Freunden akzeptiert man Kritik eher als unter flüchtigen Bekannten. Sind die beiden jedoch nicht so gut befreundet, würde ich empfehlen, nichts zu sagen oder es wirklich nur zaghaft anzudeuten.

Wenn es mir nicht schmeckt, esse ich einfach nicht viel und damit hat sich die Sache dann für mich erledigt. Der Gastgeber ist nich beleidigt und man kann ja einfach sagen, dass man nicht so viel Hunger hat (ist nur schlecht, wenn in dem Moment gerade der Magen knurrt ;)). Dies ist nichtmal eine Ausrede, kann ja auch stimmen!

» Ewariane » Beiträge: 319 » Talkpoints: -2,24 » Auszeichnung für 100 Beiträge



War da nicht neulich eine Frage "wie kann ich Höflichkeit von Heuchlerei unterscheiden"? Das ist wieder mal so ein Fall, wo es sinnfrei ist, "höflich" zu sein - wenn es nicht schmeckt, dann sagt man das, und fragt - wenns ganz extrem ist - notfalls nach der Nummer vom Pizzaservice.

Es ist noch keinem ein Zacken aus der Krone gebrochen, wenn er mal eine ehrliche Meinung abbekommen hat. Zumal - wenn sie immer nur hört, es sei "gut", wird sich die Freundin nie kulinarisch verbessern, oder? Also, einfach mal sagen, wie es wirklich ist, und vielleicht gleich Tips anbieten wie es besser geht. Mich fragen schließlich auch Leute nach Rezepten, wenn es gut geschmeckt hat, also kann man "schlechte" Rezepte auch verbessern.

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» fushicho » Beiträge: 371 » Talkpoints: 17,15 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Na klar, es ist schon dumm, das wenn man irgendwo eingeladen ist und dann das Essen nicht schmeckt. Es kann natürlich sein, dass in der Küche etwas schief gelaufen ist. Es kann aber auch sein, dass Derjenige, bei dem man eingeladen ist, gar nicht kochen kann. Bei einem solchen Fall, würde ich erstmal Fragen über das Essen stellen, auf keinen Fall aber sagen, das es mir nicht geschmeckt hat. So etwas gehört sich nicht und ist unhöflich. Einfach so tun, als ob es dir geschmeckt hat. Lade ihn doch einfach das nächste mal zu dir ein und zeige ihm, was kochen wirklich bedeutet. Das kommt gut an.

» generalming » Beiträge: 212 » Talkpoints: 0,41 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Klar, ist es immer eine komische Situation, aber wenn es sich doch um eine Bekannte handelt, dann könnte man ja auch ehrlich sein und ihr sagen, das einem das Essen nicht schmeckt. Man könnte ja mal fragen, wie sie es würzt oder so und ihr evtl. auch ein paar Tipps da lassen, wie es evtl. besser schmecken würde.

Aber es heißt ja auch nicht, da das Essen immer so schlecht sein muss, wie das eine Mal, denn es wird ja sicherlich nicht wieder das gleiche geben. Ich würde es noch einmal darauf ankommen lassen und wenn es mir dann auch nicht schmeckt, würde ich mich auch nicht zwingen, es aus Höflichkeit zu essen. Wenn es ihr dann doch zu peinlich ist, es direkt zu sagen, kann man es ja auch noch auf eine kürzlich aufgetretene Magenverstimmung schieben, wenn man dann nicht essen möchte.

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» Chrissiger » Beiträge: 1296 » Talkpoints: -2,34 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich denke ich würde es wirklich abhängig machen von dem Verhältnis was ich zu der Freundin oder zu dem Freund habe. Ich denke wenn man über alles reden kann, sollte es kein Problem sein ehrlich zu sagen, dass es nicht so gut schmeckt. Auf der anderen Seite möchte der Gastgeber auch nur nett sein und möchte alles richtig machen. Wahrscheinlich hat sie sich sehr viel Mühe gegeben und dann ist es schon blöd alles kaputt zu machen, in dem man sagt, dass das Essen einfach nicht schmeckt.

Vielleicht kann man ein bisschen nach würzen und das Essen somit genießbar machen. Kleine Stücke Fleisch kann man in einem unbeobachteten Moment auch in der Serviette und anschließend in der Handtasche verschwinden lassen. Man sollte sich nur nicht erwischen lassen, denn sonst wird es sehr peinlich. Wenn ein Hund am Tisch ist, freut er sich auch vielleicht über ein bisschen Fleisch. Blöd wäre es nur, wenn es ihm auch nicht schmeckt und er das Essen auch verweigern würde. :lol:

» Mc.Lovin » Beiträge: 1230 » Talkpoints: -1,57 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Natürlich ist es doof, wenn man eingeladen ist und das Essen nicht schmeckt. Ich freue mich bei Einladungen eigentlich auch immer besonders aufs Essen, deshalb bin ich manchmal schon enttäuscht. Allerdings habe ich bis jetzt immer alles gegessen. Da war nichts so abartiges dabei, dass ich es nicht runterbekommen hätte.

Ich denke, wenn es bei Freunden von mir immer ekliges Essen geben würde, würde ich vielleicht schon mal anmerken, dass sie nicht so die Superköche sind. Aber wenn das einmal vorkommt, sollte man echt beide Augen zudrücken und durch.

Leider war ich neulich bei einer Hochzeit, bei der das Essen auch nicht so optimal war. Manche Gäste haben sich da lautstark drüber unterhalten. Ich finde, in dem Fall hätte man sich das wirklich sparen können. Das Brautpaar hat sich Mühe gegeben und man will in so einer Situation ja, dass es allen Gästen gefällt. Deshalb hab ich die Klappe gehalten. Das Essen wurde durch das Gemotze der anderen auch nicht besser.

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» Studia » Beiträge: 1182 » Talkpoints: 2,44 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Wenn ich woanders eingeladen bin, habe ich immer etwas bekommen, was mir geschmeckt hat. Eine Ausnahme ist mein Vater und bei ihm sage ich es auch, wenn mir etwas nicht zusagt, vor allem, weil er immer meint, es schmecke ja so gut und er wartet richtig auf ein Kompliment. Hin und wieder tat es das ja auch, und da war ich dann auch nicht mit einem Kompliment geizig. Auf Kritik reagiert er kaum, er überspielt es.

Ich finde es aber schon wichtig, dass die Gastgeberin weiss, dass bei ihr mal etwas nicht geschmeckt hat oder wenn es eben häufiger vorgekommen ist, dass etwas nicht so lecker gewesen ist. Höflichkeit hin oder her, aber nur mit Kritik kann man sich eben auch verbessern und die würde ich von meinen Gästen auch verlangen.

Die Freundin muss ja nun nicht mit der Tür ins Haus fallen, so etwas kann man auch freundlich und nicht bösartig übermitteln. Man kann auch schauen, wo man etwas verändern und verbessern kann, indem man einfach mal zusammenkocht. Das macht schon viel aus, vor allem, wenn der Gast vielleicht einige Tricks und Tipps kennt.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


Diese Situation ist wirklich nicht gerade einfach, vor allem, wenn keine weiteren Gäste anwesend sind, mit denen man klären könnte, ob es ihnen geschmeckt hat. So alleine fände ich es auch schwierig, der Bekannten zu sagen, dass es mit nicht geschmeckt hat. Aber auf der anderen Seite möchte ich auch nichts, was mir absolut nicht schmeckt, in mich hinein würgen, nur um den Schein zu wahren und ein höflicher Gast zu sein.

Ich bin auch für Ehrlichkeit, deswegen würde ich schon versuchen, durch klingen zu lassen, dass das Essen für mich nicht ganz das Wahre ist. Ich finde das wichtig, damit die Gastgeberin weiß, dass sie sich eventuell noch verbessern kann und sollte. Wenn jeder immer sagt, dass es gut schmeckt, wird sie dafür natürlich keinen Grund sehen. Ich war zum Glück noch nicht in der Situation, aber ich denke schon, dass man so etwas auch nett und freundlich sagen kann, ohne zu viel Kritik zu äußern.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


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