Behinderte Frau schwanger weil Mutter es so wollte

vom 06.01.2011, 16:40 Uhr

Es ist mal wieder so ein Thema das mich eigentlich nichts angeht aber trotzdem schockiert. Ich habe gerade erfahren dass eine Bekannte von mir ein Kind erwartet. Normalerweise ist das ja ein Grund zum freuen, aber wenn man die Hintergründe kennt denke ich und vermutlich auch viele anders darüber. Und zwar ist der Hintergrund dazu der, das die Bekannte behindert ist.

Einerseits leicht geistig, kann kaum sprechen und ist auch so geistig zurück geblieben, eben noch auf dem Stand von einem Kind. Sie ist mittlerweile 38 Jahre alt. Dann ist sie leider auch körperlich behindert was ja sonst nicht wirklich weiter schlimm wäre, aber sie hat so verkrüppelte Hände das sie ihre Kind nie halten wird können, geschweige den versorgen. Der Vater dazu ist körperlich gesund aber auch geistig zurück geblieben. Wenn man das so sagen darf.

Der Hauptgrund für diese Schwangerschaft ist eigentlich die Großmutter des Ungeborenen. Sie wollte immer schon Großmutter werden und hat es jetzt endlich geschafft dass ihre Tochter schwanger ist und sie Großmutter wird. In wie weit meine Bekannte die Schwangerschaft überhaupt realisiert kann ich nicht sagen. Ich meine ich wünsche ihr ja das allerbeste und bin überhaupt nicht dagegen das behinderte Personen Kinder bekommen, warum auch nicht, aber irgendwie mache ich mir einfach Sorgen um das Kind und meine Bekannte.

Ich kann mir nicht vorstellen dass das Jugendamt das Sorgerecht bei der Mutter läßt wenn sie sie ihr Kind nicht einmal halten kann. Wickeln oder ähnliches wird vermutlich überhaupt nicht gehen. Und die Großmutter ist auch nicht mehr die jüngste. Wenn man ihr jetzt das Kind dann wegnehmen würde, befürchte ich das meine Bekannte daran eingehen würde. Kann man ja verstehen.

Wie seht ihr das alles. Ich meine als Mutter müßte ich hier doch ein wenig mehr auf meine Tochter schauen und hätte sehen müssen dass sie verhütet. Oder mit ihr bespricht und eventuell eine Unterbindung machen lassen. Natürlich nur mit dem Einverständnis der Tochter. Ich habe sie jetzt schon länger nicht mehr selber gesehen aber es soll noch schlimmer geworden sein als es schon war als ich sie öfters gesehen habe. Sie ist eine unglaublich liebe und hilfsbereite Person doch ich fürchte dass diese Geschichte mit dem Kind nicht so gut ausgeht wie man es ihr wünschen möchte. Was haltet ihr davon dass eine Frau unbedingt Großmutter werden möchte, im Prinzip ohne Rücksicht auf Verluste.

» wiesel » Beiträge: 1303 » Talkpoints: 0,26 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich finde diese Geschichte wirklich schrecklich und schockierend. Ich finde es absolut nicht in Ordnung, dass diese Frau so über ihre Tochter bestimmt. Außerdem ist es ja sicherlich auch für das Baby sehr schlimm, wenn es mit einer behinderten Mutter und auch einem eingeschränkten Vater leben muss. Natürlich ist es einerseits so, dass auch behinderte Menschen in keiner Sache benachteiligt werden sollten und daher auch Eltern werden sollten. Allerdings setzt dies meiner Meinung nach voraus, dass die Eltern in der Lage sind sich um das Kind zu kümmern. Das hört sich ja in diesem Fall leider nicht so an.

Die Mutter handelt total unverantwortlich, wenn sie ihre Tochter zu dieser Schwangerschaft drängt bzw. gedrängt hat. Wahrscheinlich war es für sie auch sehr schwer mit einem behinderten Kind aber trotzdem ist ihr Verhalten nicht korrekt. Außerdem weiß man doch sicherlich auch nicht, ob das Kind gesund werden wird. Es kann doch gerade bei behinderten Eltern sicherlich schnell vorkommen, dass auch die Kinder behindert zur Welt kommen. Wie kann man denn so ein Risiko eingehen?

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» Prinzessin_Erika » Beiträge: 2010 » Talkpoints: 6,28 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich finde das einfach nur schrecklich. Es gibt gesunde Eltern, die ein behindertes Kind abtreiben, nachdem dies vom Arzt festgestellt wurde, weil sie einem Kind sowas nicht zumuten wollen. Es gibt Eltern die würden alles dafür tun und ihr ganzes Geld dafür ausgeben, damit es ihrem Behinderten Kind besser gehen würde und es ein ganz normales Leben führen könnte. Frauen die im Fortgeschrittenen Alter schwanger werden können kaum schlafen vor Sorge, dass ihr Kind möglicherweise behindert sein könnte. Und dann gibt es zwei Behinderte Menschen, die sich bewusst für ein Kind entscheiden?!

Bei wem genau jetzt die Schuld liegt, vermag man wohl nicht zu sagen, aber wenn man weiß, dass man behindert ist, körperlich und geistig, dann kann man sich doch nicht bewusst für eine Schwangerschaft entscheiden. Vielleicht sind die beiden Eltern gar nicht in der Lage das Ausmaß der Lage zu erkennen und in diesem Fall kann ich nur sagen wie unmenschlich und verantwortungslos das Verhalten der Großmutter ist. Jemandem sowas anzutun ist fast schon kriminell.

Wenn beide Elternteile behindert sind, wird das Kind mit großer Wahrscheinlichkeit auch behindert sein, auch weil die Mutter schon in recht fortgeschrittenem Alter ist. Und da beide Eltern eben geistig zurückgeblieben sind, werden sie das Sorgerecht für das Kind natürlich auch nicht behalten können. Das darauf die Großmutter nicht gekommen ist, zeugt abermals von ihrem schlechten Verstand. Ich weiß nicht, was das für ein Mensch sein muss, der sowas zulässt und kann wirklich nur hoffen, dass das ganze gut ausgeht und dass der Frau nach der Schwangerschaft geholfen wird, den Verlust des Kindes zu überwinden und gut darüber hinweg zu kommen.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Eine geistig und körperlich behinderte Frau ist von einem ebenfalls geistig behinderten Mann Schwanger und die Mutter der Frau hätte sich ohnehin schon lange ein Enkelkind gewünscht. Das sind die beiden Fakten, die ich aus dem Text entnehmen kann, wieso jetzt aber der Mutter die alleinige Schuld gegeben und ihr Verhalten beinahe als unmenschlich hingestellt wurde, kann ich absolut nicht nachvollziehen, denn ich lese in diesem Text keinen einzigen Satz, der ein Beispiel gibt, inwiefern die Mutter ihre Tochter zu dieser Schwangerschaft gedrängt haben soll. Ich zumindest kann mir jedenfalls kaum vorstellen, dass sie ihrer Tochter den Mann vorgesetzt hat und ihr genau erklärt hat, was sie machen muss, um schwanger zu werden. Ohne die Mutter zu kennen bin ich mir fast sicher, dass sie von der Schwangerschaft ihrer Tochter ebenso geschockt sein dürfte, wie alle Anderen. Selbst, wenn sie vorgeben sollte, sich auf das Kind zu freuen, was ich hier übrigens auch nicht gelesen habe, bin ich mir fast sicher, dass sie sich ständige Vorwürfe macht. Wenn man sich ein Enkelkind wünscht, heißt das ja nicht, dass man die behinderte Tochter zur Schwangerschaft drängt, das kann genauso gut bedeuten, dass man gerne Enkelkinder gehabt hätte, aber einsieht, dass die Tochter nicht dazu in der Lage ist.

Was macht denn die Tochter beruflich? Ist sie unter der Woche überhaupt zu Hause oder unter Umständen sogar in einer Wohneinrichtung? Gerade dann ist es ja so, dass die Menschen dort nicht 24 Stunden unter strenger Aufsicht stehen. Natürlich gibt es dort Betreuer, die kontrollieren, ob nachts jeder im eigenen Zimmer ist und auch tagsüber hin und wieder ihre Köpfe in die Zimmer stecken, aber normalerweise werden gegenseitige Besuche auf den Zimmern nicht unterbunden, weil sie den Kontakt unter den Bewohnern fördern. Auch bleiben die Zimmertüren in der Regel nicht offen, weil geistig behinderte Menschen ebenso ein Recht auf ihre Privatsphäre haben. Nur weil geistig behinderte Menschen sich verhalten wie Kinder, heißt das nicht, dass sie zu unreif für Geschlechtsverkehr sind, die Sehnsucht nach körperlicher Nähe ist ab einem gewissen Alter immer vorhanden. Wenn zwei geistig behinderte Menschen unbedingt miteinander schlafen wollen, finden sie da meiner Meinung nach trotz Betreuern immer irgendwann einen geeigneten Zeitpunkt, ohne die Konsequenzen abschätzen zu können.

Natürlich könnte man jetzt auf die Mutter schimpfen, deren Verhalten, das muss ich zugeben, auf jeden Fall fahrlässig war. Wer weiß aber, ob sie nicht mit ihrer Tochter bereits über Verhütung gesprochen hat? Vielleicht hat sie ihr ja alles Wichtige Erklärt. Aber die Frau ist nun einmal geistig behindert, auch wenn Mama ihr zehnmal erklärt hat, dass sie ein Kondom benutzen soll, heißt das nicht automatisch, dass sie sich im passenden Moment daran erinnert. Eine Sterilisation wäre hier die einzig wirksame Methode gewesen und ich kann verstehen, dass die Mutter sich dazu nicht durchringen konnte, zumal das kein ganz leichter Eingriff ist. Dazu kommt, dass die Tochter ihrer Mutter vielleicht auch nicht erzählt hat, dass es da jemanden gibt, vielleicht, weil es ganz spontan kam oder auch, weil sie nicht erkannt hat, wie wichtig es wäre, das zu erzählen. Die Mütter von geistig behinderten Kindern sind oft ganz erstaunt, wenn das erwachsene Kind plötzlich ein Liebesleben hat, schließlich ist es ja in ihrem Kopf noch ein Kind, um das man sich kümmert, zu dem ein fester Freund oder Liebschaften überhaupt nicht passen wollen.

Wie auch immer, auch wenn die Mutter fahrlässig gehandelt haben mag, denke ich nicht, dass die Schuld alleine bei ihr zu suchen ist, wenn doch, dann korrigiere mich bitte. Wenn ich nach Schuldzuweisungen suchen möchte, könnte ich auch die Betreuer, die es eventuell gibt, in den Kreis aufnehmen. Und was ist eigentlich mit den Eltern des geistig behinderten Mannes? Ich denke jedenfalls, es ist falsch, hier die Schuld bei einer Person, in dem Fall der Mutter, zu suchen, die das Ausmaß vielleicht gar nicht überblickt hat. Wenn du etwas Sinnvolles tun möchtest, dann biete, wenn das Kind geboren ist, deine Hilfe an, wenn du diese Leute besser kennen solltest. aber Schuldzuweisungen sind hier meiner Meinung nach nicht angebracht und helfen niemandem weiter.

» Anemone » Beiträge: 1740 » Talkpoints: 764,26 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich sehe das ähnlich wie Anemone. Nur weil sie zukünftige Großmutter vielleicht öfter mal gesagt hat, sie eben gern ein Enkel hätte, muss sie mit der jetzigen Schwangerschaft nichts zu tun haben. Und die wenigsten können sich vorstellen, das Menschen die die geistige Reife eines Kindes haben, auch sexuelle Bedürfnisse entwickeln.

Ich vermute da eher, das die Mutter das ganze auch unterschätzt hat und dann ist es halt passiert. Und mal ganz pauschal gerechnet dürfte die baldige Großmutter so um die 60 Jahre sein. Warum sollte sie nicht das Sorgerecht für das Enkelkind bekommen? Wenn Eltern versterbern, sind auch erstmal Großeltern die ersten Ansprechpartner für das Jugendamt.

Wenn die Frau also geistig und körperlich in der Lade ist das Kind zu versorgen, dann spricht auch vom Jugendamt her nichts dagegen. Und mit den Anschuldigungen aus dem Eröffnungspost wäre ich auch extrem vorsichtig.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Ich denke, dass man dazu einfach nicht viel sagen kann und auch keine Meinung bilden kann. Da die Tochter sich kaum äußern kann, wie du selber schreibst, frage ich mich, wie du darauf kommst, dass die Mutter es unbedingt wollte. Sicher kann man als Mutter sagen, dass man gerne Oma werden will. Aber deswegen muss man es ja nicht werden. Soll sie etwa der Tochter die Pille unter Aufsicht geben und kontrollieren, ob sie diese auch wirklich nimmt oder soll die Mutter die Taschenlampe halten, wenn die Tochter mit ihrem Freund intim ist, damit sie auch sieht, ob sie Kondome nimmt?

Sicher ist es bei einem geistig behinderten Menschen nicht einfach. Aber wenn dann auch noch der Partner geistig behindert ist und die Tochter auf dem Stand eines Kindes ist, hätte die Mutter vielleicht mal wegen einer Betreuung zum Amt gehen sollen und eine zusätzliche gerichtliche Betreuung beantragen sollen, damit sie nicht alleine dafür verantwortlich gemacht werden kann. Vor allem frage ich mich wirklich, warum man der Mutter die Schuld gibt. Auch wenn die Tochter auf dem geistigen Stand eines Kindes ist, hat sie den Verstand, dass sie weiß, wie man mit einem Mann intim ist.

Warum sollte auch die Großmutter nicht das Sorgerecht bekoimmen? Die Tochter wohnt ja wahrscheinlich bei ihr und so kann sich auch die Tochter ein wenig darum kümmern und auch mit verkrüppelten Händen kann eine Mutter ihr Kind halten. Es gibt Mütter, die haben gar keine Arme und auch keine Beine. Sie haben zwar Hilfe, aber sie kümmern sich trotzdem um das Kind. Es wird nicht einfach werden. Aber ich sehe da nicht das große Problem.

Wo ich das große Problem sehe ist, dass beide werdende Elternteile behindert sind und auch das Kind behindert sein könnte, weil von beiden Seiten die Gene kommen. Aber auch damit wird die Großmutter mit Hilfe des Jugendamtes fertig werden können. Die Erfahrung hat sie ja. Denn schließlich hat sie ja ein behindertes Kind großgezogen.

Ich muss sagen, dass ich mich da völlig raushalten würde und sehen würde, wie es dann klappt und wenn du so gut bekannt bist mit diesen menschen, dann biete doch auch mal an, dass du mal das Kind dann für einen Tag nimmst. Das wird bestimmt gerne angenommen werden, damit die Eltern und die Großmutter mal verschnaufen können.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Das einzige was ich an dieser Geschichte wirklich schockierend finde, ist dass die Mutter der behinderten Frau sie ja anscheinend dazu gedrängt hat schwanger zu werden. Ich finde es davon abgesehen aber überhaupt nicht schlimm, wenn auch geistig eingeschränkte Menschen Eltern werden. Egal ob es beide oder ein Elternteil betrifft. Das macht sie doch nicht zu schlechteren Eltern. Vielleicht können sie ihrem Kind nicht unbedingt bei den Hausaufgaben helfen aber sie können einem Kind genauso viel Liebe geben wie andere Eltern. Gerade diese kindliche Güte macht sie vielleicht sogar zu besonders liebevollen Eltern.

Und wenn die Großmutter den Eltern zur Seite steht, kann eigentlich nicht mehr viel schiefgehen. Es ist nur moralisch verwerflich, wenn die Mutter des Kindes das Kind nur für ihre Mutter bekommen hat. Das kann keine gesunde emotionale Basis für ein Kind sein. Und auch in diesem Fall ist nicht die Mutter des Kindes Schuld, denn man kann nur schuldig sein, wenn man sich einer Schuld bewusst sein kann. Und dessen ist sie unter Umständen ja überhaupt nicht fähig. Schließlich sind Kinder ja auch nur eingeschränkt schuldfähig. Das sollte man in diesem Fall auf jeden Fall bedenken.

Ich habe auch schon von Gerichtsverfahren gehört, bei denen Mütter mit leichter geistiger Behindern ihre Kinder abgenommen bekamen. Ich finde das überhaupt nicht fair. Man will überall Gleichberechtigung und in diesem Fall will man dann einen Unterschied machen. Die behinderte Mutter kann genauso gut für ihr Kind sorgen. Davon abgesehen glaube ich auch nicht, dass eine körperliche Behinderung dem im Wege steht. Ich wünsche der Mutter und der Tochter jedenfalls alles Gute.

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» daaldi91 » Beiträge: 389 » Talkpoints: 0,21 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Eine Frage an alle, die der werdenden Großmutter da eine Schuld zuschieben und das alles ganz fürchterlich finden: wieso? Ich kann mich da auch nur Anemone anschließen. Zwei Behinderte bekommen ein Kind, das ist vielleicht auf den ersten Blick etwas befremdlich, aber gut. Die werdende Großmutter hat sich schon lange ein Kind gewünscht. Ja und? Viele Mütter wünsche sich ab einem bestimmten Alter der eigenen Kinder Großmutter zu werden. Das ist doch nicht weiter schlimm. Ich kenne da auch etliche Personen, aber nur weil man sich etwas wünscht, wird man da doch nicht gleich so in die Natur eingreifen, dass der Wunsch in Erfüllung geht. Genauso wie sich bestimmt auch einige Teenie-Eltern wünschen nicht zu zeitig Großeltern zu werden und es dann trotzdem werden.

Außerdem ist schon lange, zumindest in Deutschland, kein Problem mehr, wenn behinderte Personen Eltern werden. Ich kenne in Sachsen-Anhalt einige Projekte, in denen Familien betreut werden, die trotz ihrer Behinderung Eltern sind. Diese Familien leben in einer eigenen Wohnung und erhalten die Unterstützung die sie benötigen. Das klappt wohl auch in der Regel ganz gut. Wobei es aber, wie in jeder Familie, mal bessere, mal schlechtere Tage gibt. Auf jeden Fall sind die Kinder in solchen betreuten Situationen in sehr guter Hand.

@Diamante: daher weiß ich auch, dass viele Kinder gar nicht behindert sind, obwohl die Eltern behindert sind. Aber auch, wenn das Kind behindert wäre, gäbe es auch da sicher Hilfen. Das sehe ich genauso.

Was die körperliche Behinderung angeht, so war ja nur von verkrüppelten Händen die Rede. Und da gibt es ja immer genug Beispiele, in denen Menschen zeigen, dass sie damit bestens zurecht kommen. Daher halte ich es für eine Unverschämtheit, da zu unterstellen, die werdende Mutter könne ihr Kind nie halten und versorgen. Wie ich überhaupt die gesamten Unterstellungen für eine Unverschämtheit halte.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich glaube ich wurde in meinen Thread zum Teil falsch verstanden. Ich wünsche der Mutter zu einem gesunden Kind und hoffe für sie dass sie es behalten darf und werde ihr helfen und sie unterstützen so gut ich kann. Die Meldung dass sie es nie halten wird können stimmt aber, da sie einfach nichts in der Hand halten kann. Egal ob jetzt ein Baby oder einen anderen Gegenstand.

Und das es so ist das die werdende Großmutter sie gedrängt hat ist leider so und das weiß jeder. Leider konnte die junge Frau nie etwas machen das sie selber möchte weil sie von der Mutter noch wie ein Kind behandelt wird und für ihre Belange her genommen wird. Sicher ist sie noch auf dem Stand von einem Kind und ich weiß nicht wie weit sie die Tragweite von einem Kind begreift. Ich persönlich hätte dem Paar kein Kind gwünscht, doch jetzt ist es halt mal so und ich denke wenn sie eine gute Unterstützung bekommen wird es auch funktionieren. Sie braucht halt jemanden der in der Zeit wo ihr Freund bei der Arbeit ist da ist. Und irgendwie wäre es mir lieber wenn es nicht die Großmutter ist. Aber das hat einige Hintergründe die ich jetzt nicht unbedingt schreiben möchte.

Wie gesagt die beiden sind ein absolut liebes Paar und ich wünsche ihnen nur das Beste, aber für mich ist es noch immer leicht schockierend dass sie ein Kind bekommen. Ich denke einfach das jemand der sich nicht selber versorgen kann sich noch schwerer tun wird ein kleines Kind zu versorgen. Ich wünsche dem Paar einfach das es die Unterstützung bekommt und das Kind behalten darf.

» wiesel » Beiträge: 1303 » Talkpoints: 0,26 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Wiesel hat geschrieben:Und das es so ist das die werdende Großmutter sie gedrängt hat ist leider so und das weiß jeder. Leider konnte die junge Frau nie etwas machen das sie selber möchte
weil sie von der Mutter noch wie ein Kind behandelt wird und für ihre Belange her
genommen wird.

Natürlich wird die Frau von ihrer Mutter noch wie ein Kind behandelt, was erwartest du denn Anderes? Sie ist nun einmal trotz ihrer 38 Jahre auf dem Stand eines Kindes, wie soll die Mutter sie denn sonst behandeln? Ich will natürlich damit nicht sagen, dass die Mutter ihre Tochter stets bevormunden sollte und auch ein respektvoller Umgang miteinander ist die absolute Pflicht, aber wenn die Tochter geistig wirklich so eingeschränkt ist, wie du sagst, wovon ich nun einmal auszugehen wage, wenn sie sich nicht selbstständig artikulieren kann, dann ist es doch beinahe unumgänglich, dass die Mutter einige wichtige Entscheidungen für (und wenn möglich auch mit) ihrer Tochter trifft, deren Tragweite die Tochter mit ihrer geistigen Behinderung oftmals gar nicht einschätzen kann. Ich sage ja gar nicht, dass die Mutter ihre Tochter ständig bevormunden sollte, aber es gibt einfach Entscheidungen, die ein stark geistig behinderter Mensch nicht allein treffen kann.

Um ein Beispiel zu geben: Ein Kind von vier Jahren kann sich schon sehr gut alleine aussuchen, welchen Pullover es anziehen möchte. Wenn es aber um die Wahl einer neuen Schule oder eines anderen Kindergartens geht, wird dieses Kind wohl auch eine Meinung haben, die von den Eltern auch angehört wird, letztlich sind es aber die Eltern, welche die Entscheidung für ihr Kind treffen müssen. Im besten Fall stimmen die Entscheidungen miteinander überein, es kann aber auch passieren, dass die Eltern sich mit einer passenden Erklärung über den Willen ihres Kindes hinwegsetzen, weil sie z.B. eine andere Schule für geeigneter halten. Genau so sehe ich das, wenn es um einen geistig behinderten Menschen auf dem Stand eines Kindes geht. Da ist es unter Umständen sogar noch positiv, wenn die Mutter ihre Tochter vorsichtig in eine Richtung drängt, dann fällt nämlich in der Regel das Gefühl weg, wirklich zu etwas gezwungen worden zu sein und die Tochter hätte anstatt dessen das Gefühl, die Entscheidung fast alleine mit ein bisschen Hilfe ihrer Mutter getroffen zu haben. Ich finde es also nicht verwerflich, wenn für einen geistig behinderten Menschen manche Entscheidungen getroffen werden, wäre die Mutter nicht mehr da, hätte die Frau vermutlich einen Betreuer, der wichtige Entscheidungen treffen würde.

Vielleicht kannst du außerhalb der Baby-Problematik ein Beispiel nennen, inwiefern die Großmutter ihre Tochter tatsächlich zu etwas gedrängt hat, das ihr wirklich schadete. Ich persönlich kann mir nämlich weiterhin nicht vorstellen, dass die Mutter ihre Tochter mit voller Absicht in die Schwangerschaft getrieben hat, sondern glaube weiterhin an eine Fahrlässigkeit. Dem, was eben jeder glaubt, vertraue ich nämlich nur bedingt. Die Betreuungsstellen für geistig behinderte Eltern, die JotJot schon angesprochen hat, halte ich übrigens für eine sehr gute Idee, weil dort individuell auf die Bedürfnisse der Eltern eingegangen wird und auch das Kind auf jeden Fall gut versorgt ist. du sagst selbst, die Mutter ist nicht mehr die Jüngste, suche doch mal nach einem solchen Projekt in eurer Nähe und schlage ihr dann diese Option vor. Vielleicht ist sie ja sogar froh über die Möglichkeit zur Entlastung und gleichzeitig könntest du sicher sein, dass die Tochter dann nicht mehr so stark unter dem Einfluss ihrer Mutter stünde.

» Anemone » Beiträge: 1740 » Talkpoints: 764,26 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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