Hattet ihr mal Angst zu sterben ?
Also, Todesangst hatte ich noch nie...und werde es sehr wahrscheinlich auch nicht haben. Natürlich gab es in meiner Kindheit Situationen, wo ich knapp einem Unfall oder einer sonstigen Situation entronnen bin, wo wer was hätte passieren können. Aber bei Kindern ist das Schöne: Sie haben keine Ahnung, wenn sie sich in Lebensgefahr begeben. Ihnen ist das Risiko nicht auf die Art bewußt, wie es für einen Erwachsenen gilt, da sie Gefahren nicht richtig einschätzen können. Demnach ist bei Kindern schwerlich von irgendeiner Art "Todesangst" zu sprechen.
Wie ich jedoch dazu komme, zu sagen, daß ich auch - sehr wahrscheinlich - niemals solch ein Gefühl verspüren werde, liegt einfach daran, daß es mir egal ist, ob eine Gefahr für mein Leben eintritt oder nicht. Gut, das sieht jetzt etwas merkwürdig aus...also eine kleine Erklärung hinzu: Ich glaube nicht an ein Leben nach dem Tode. Da ich nicht denke, daß es irgendetwas nach meinem Leben geben wird, sodaß ich weiterexistiere, ist es für - mein Empfinden - auch nur natürlich, daß ich der Ansicht bin, man lebt nur einmal.
Das heißt: Solange ich lebe, habe ich ein Bewußtsein und Empfindungen.
Wenn ich einmal sterbe, gilt dieses nicht mehr. Meiner Meinung nach bedeutet die Angst vor dem Tod, daß man einerseits Angst vor dem Unbekannten (was kommt nach dem Tod) hat und die Trauer über etwas Verlorenes (man lebt nicht mehr, kann nicht mehr in der Welt interagieren und verpaßt vielleicht etwas Interessantes) verspürt. Da ich nicht glaube, daß es etwas nach dem Tode gibt, brauche ich also demgemäß:
a) keine Angst vor etwas Unbekanntem zu haben, welches es nach meiner Ansicht nach nicht gibt und
b) nicht um irgendetwas Verlorenes zu trauern, da ich keinerlei Bewußtsein und keine Empfindungen mehr zu meinem "vorhergehenden" Leben besitze.
In dem einen Moment existiere ich noch; im nächsten gibt es mich (als fühlendes und wahrnehmendes Wesen) nicht mehr. Weswegen sollte ich also Angst haben, da ich doch weiß und akzeptiert habe, daß es jeden Menschen einmal nicht mehr geben wird und er auch in keiner Weise weiterhin existiert.
Dies mag für einige Menschen eine deprimierende und pessimistische Einstellung sein, doch bewahrt sie mich davor, Dinge nicht zu erleben und Situationen nicht zu meistern, in denen andere Leute einfach zu viel Angst haben, um zu reagieren. So gesehen, ist es ein kraftvoller und tröstlicher Gedanke, da man sich nicht damit plagen muß, zu überlegen, was wohl passiert, wenn ich dieses oder jenes jetzt mache...
Ich schreite einfach zur Tat...
Im Vorfeld war ich mir noch nie bewusst, dass ich mich in einer lebensbedrohlichen Lage befinde, aber ich befand mich schon in einer.
Vor einigen Jahren war ich schon einmal wegen einer Blinddarmentzündung im Krankenhaus, jedoch legte sich das wieder. Ein Jahr später: Die gleichen Schmerzen und wieder den Notarzt rufen müssen. Der hat dann erstmal nur kühlen empfohlen...Genau dieser Arzt war dummerweise die Vertretung für meinen Hausarzt und einen Tag später sah ich mich gezwungen zu ihm hinzugehen.
Dort wollte er mir dann erzählen, dass ich mir das ja nur einbilde usw. und hat mir Magentropfen verschrieben - total sinnlos bei solchen Schmerzen. Nachdem es in der Nacht wieder viel schlimmer wurde, haben wir die Zeit abgepasst, in welcher Schichtwechsel war, so dass eine Notärztin kam. Die hat mich sofort ins Krankenhaus geschickt. Die Ärzte im Krankenhaus haben dann gesagt, dass wir gerade noch rechtzeitig gekommen wären. 3 Stunden später wäre der Blinddarm wohl geplatzt und da würden die Überlebenschancen meist sehr schlecht stehen.
Somit hätte mich die Inkompetenz eines Arztes fast mein Leben gekostet. Der Arzt ist aber auch schon sehr verrufen - es gibt aber noch genug, die ihn in den Himmel loben - verstehe ich nicht.
Leider war ich auch schon in der Situation Todesangst zu verspüren.
Ich rede jetzt nicht, wie viele hier, von Situationen, die mich fast das Leben gekostet hätten, denn die gab es mehr als genug (Verkehrsunfall, Treppenstürze) - ich hab sie selbst aber gar nicht so dramatisch wahr genommen.
Richtig Todesangst zu verspüren, hat auch nix mit dem Gedanken zu tun, jetzt könntest Du vielleicht gleich sterben, oder so. Ich bin ein aufgeklärter Mensch, weiß, daß Leben und Tod zusammen gehören und auch, daß mein Leben irgendwann mal vorbei sein wird.
Ich meine mit "Todesangst" wirklich das tiefsitzende Gefühl "gleich ist es vorbei", das Gefühl, daß man kämpft und kämpft, um doch noch irgendwie zu überleben. Und von diesen Erlebnissen hab ich hier nur 2-3 mal in dem Thread gelesen. Meist ist man hinterher irgendwie traumatisiert, hat andere Ängste entwickelt - z.B. wie oben jemand beschrieb, auf Autobahnen zu fahren oder ähnliches.
Bei mir war es so, daß ich meinen ersten Sohn per Not-Kaiserschnitt entbinden mußte, weil er plötzlich keine Herztöne mehr hatte. Ich wurde ohne großartige Vorbereitung (ich hatte vorher noch gegessen usw.) unter Vollnarkose gesetzt und es war dann so, daß ich leider aus der Narkose zwar erwachte, aber durch einen Kehlkopfkrampf nicht mehr atmen konnte.
Ich lag da und erlebte, wie ich einfach keine Luft mehr bekam, wie ich nicht mehr atmen konnte und das hat mich wirklich in Todesangst versetzt.
Ich leide jetzt irgendwie noch darunter - nicht in alltäglichen Situationen, aber ich bekomme z.B. immer Panik, wenn mal die Luft knapp wird, aus welchen Gründen auch immer...
LG claupau
Hi,
ich hatte schon mal angst zu sterben, dabei war es eher die ungewissheit und das nicht vorandene wissen welches mich zu der Annahme geführt hat.
Ich hatte da so einen Knubbel an der Brust der sich hin und herbewegen lies, damit hatte ich 3 Tage angst zum Arzt zu gehen. Dieser konnte mich beruigen und sagte das es nur bei 1:10000 Menschen Krebs ist.
mfg
thumper
Ich hatte mal ziemlich große Angst um mein Leben und zwar war das vor 2 Jahren noch in meiner alten Wohnung. Neben mir ist ein neuer Mieter eingezogen, der von Anfang an negativ aufgefallen ist. Es war so ein typischer Kandidat mit kahlrasiertem Schädel etc. Jedenfalls hat er abends immer gerne ACDC gehört und das in einer Lautstärke, die wirklich schlimm war. Sogar die Nachbarn im Haus gegenüber fühlten sich belästigt. Ich habe dann die Flucht ergriffen, weil ich die Wohnung eh schon gekündigt hatte und es meine letze Woche in dem Haus war. Und ich habe wirklich seine scheiß Musik noch die ganze Straße runter gehört.
Naja jedenfalls bin ich dann ein paar Tage später nachts aufgewacht durch sehr laute Hilfeschreie im Treppenhaus. Das war besagter Nachbar, er rief in Todesangst "Hilfe hilfe Polizei". Man hörte noch ein paar andere Männer, die die ganze Zeit kräftog auf ihn eingeschlagen haben, ab und zu ist er auch mit dem Kopf auf das Treppengeländer geschlagen worden. Ein Freund von mir hat dann sofort die Polizei angerufen und in der Zwischenzeit hatten sie den Typen in seine Wohnung geprügelt, wo das Gschrei weiterging. Es wurde irgendwas von Geld gebrüllt, was nicht da war und dann haben sie ihn zur Strafe noch mal richtig zusammengeschlagen vor seiner Tür. Irgendwann konnte er auch nicht mehr schreien und lag nur noch stöhnend am Boden.
Danach haben dann die Schlägertypen meine Tür eingetreten und ich hatte ja eigentlich schon vorher die ganze Zeit Panik aber in dem Moment hatte ich wirklich Todesangst, weil ich dachte, jetzt kommen die zu mir rein und prügeln mich genauso zusammen wie meinen Nachbarn. Aber anscheinend sollte das nur zur Abschreckung dienen, denn die Typen sind danach sehr schnell verschwunden.
Leider kam die Polizei erst eine Weile später, als die Typen über alle Berge waren. Ich hatte in der Zwischenzeit mal nach meinem Nachbarn geschaut und er lag auf dem Flur mit blutüberstömtem Kopf, mehr tot als lebendig. Zum Glück kam dann auch der RTW sehr schnell. Allerdings sah der Hausflur aus wie ein Schlachtfeld. Das gesamte Treppengeländer war von unten bis oben mit Blut beschmiert und dicke Blutflecken zogen sich über die ganze Treppe.
Da der Nachbar größtenteils vor meiner Tür zusammengeschlagen wurde und dort auch noch Teppich verlegt war im Treppenhaus, war dort eine dauerhafte riesige Blutlaache, die nicht so einfach zu entfernen war.
Meine Tür war eingetreten, das heißt der Teil, wo das Schloss war, war herausgebrochen und die Tür hielt nun nur noch zu, wenn die 2x abgeschlossen wurde. Dabei war mir natürlich die nächsten Nächte nicht gerade wohl zumute. Dann kam noch die Spurensicherung und hat meine Tür und die des Nachbarn mit Fingerabdruckpulver bearbeitet.
Naja ein Glück bin ich ein paar Tage später dort ausgezogen, die Tür wurde übrigens bis zur Wohnungsübergabe immer noch nicht repariert, unmöglich. Und wer jetzt denkt, dass ich in einer Assigegend gewohnt habe, der irrt sich, es war ein sehr hübsches Viertel, alles neu gebaute Häuser, nicht zu hoch und alles wirklich sehr gepflegt. Der Nachteil war nur, dass es viele kleine Wohnungen gab, die liebend gern an die Hartz-IV-Empfänger vergeben wurden, weil denen ja nur ein gewisser Wohnraum zur Verfügung steht. Naja, ich bin jetzt jedenfalls heilfroh, nicht mehr in dem Haus zu wohnen.
Hallo!
Ich hatte noch nie Todesangst! Ich habe und hatte vielmehr Angst davor schwer krank zu werden. Das wäre für mich schlimmer, als zu sterben! Hört sich vielleicht unverständlich an, aber wenn ich tod bin, leide ich nicht mehr. Anders als wenn ich eine schwere oder schlimme Krankheit und Schmerzen hätte. Ich hoffe, das mich der eine oder andere versteht!
Gruss
summse
Ja, das war bei meiner Geburt, als ich ein wehenhemmendes Mittel bekam und mein Puls plötzlich anfing, wie wild zu rasen, es fühlte sich echt an, als käme gleich der Herzstillstand. Für mich war das zudem das erste Mal, dass mein Puls so extrem raste, ich habe nämlich eigentlich einen sehr niedrigen Blutdruck.
Angst zu Sterben,
Nunja schon "FAST" einmal erlebt bei einem Verkehrsunfall (mal davon ab, Verkehrsunfälle hatte ich schon ein paar, allerdings ist der den ich gleich schildere wohl der der dem Threadtitel am nächsten kommt). 2 Weihnachtsfeiertag, wie so üblich bei (dem damaligem ) uns fuhren wir wie jedes Jahr zu der Familie meiner Verlobten in ein ca 4 Kilometer entferntes Dorf, verbrachten dort ein paar schöne stunden und fuhren dann auch zurück...
Wir waren nicht besonders schnell, die Straße hatte zwei leichte Kurven in "S" Form (erste war eine rechtskurve). Es war zwar Kalt aber es schien eine trockene Kälte zu sein (keine vorzeichen auf eine glatte Fahrbahn).
Die erste Kurve ganz normal, knapp nach dem Anfang der zweiten Kurve brach das Heck aus, wir sind dann mit dem Heck auf den unbefestigten Seitenstreifen gekommen, und Gott weiss warum hat der Seitenstreifen uns dann soviel wiederstand entgegengesetzt das das Heck zurück auf die Fahrbahn "gestoßen" wurde und sich weiterdrehte.
Wir fuhren (im weitesten Sinne, weil fahren konnte man das zu diesem Zeitpunkt nichtmehr nennen) nun also "rückwärts" und schlitterten auf den anderen Seitenstreifen zu. Dort angekommen müssen die Räder (Vorne und Hinten) wohl gleichzeitig den gefrorenen Seitenstreifen erwischt haben und dort soviel wiederstand abbekommen haben das sich der Wagen mit der Fahrerseite aufrichtete und einen Augenblick durch die Luft segelte.
Der Flug endete mit der Oberseite des Kofferraumes an einem Baum, wodurch der ganze Vorderteil nochmal einen extra "Schub bekommen hat (man stelle sich das vor wie einen Stift den man quer über seinen Schreibtisch stubst, wenn der mit der rechten Seite auf ein "hartes" Hinderniss trifft wird die Linke Seite kurzzeitig etwas schneller)
Nunja, auf jedenfall nach der Baumbekanntschaft endete der restlicht "Flug" in einer Ansammlung von Gebüschen die zum Glück um einiges weicher sind als Bäume. Passiert ist fast nichts, das einzige was ich abbekommen hatte war eine Flasche mit Scheibenreiniger die meinen Hinterkopf getroffen hatte...
Wo ich kurz das Gefühl hatte aus diesem Auto nichtmehr Lebend rauszukommen war der Moment wo sich das Auto aufrichtete. Komisch ist nur das ich ALLES wie in Zeitlupe wahrgenommen habe, ich habe klar gedacht und konnte mich noch mehr oder weniger umschaun, während meine damalige Verlobte nur neben mir saß und Rumgebrüllt hat ( anm. Sie weiß vom ganzen Unfall überhaupt nichtsmehr)
Ich habe vor nicht all zu langer Zeit auf der Autobahn mal ne Felge überfahren.
Das war ca. 1000 Meter vor einer Baustelle. Die Geschwindigkeit war schon auf 100 km/h begrenzt. Ich wollte noch auf die Überholspur wechseln, da sich die Fahrbahn in 2, durch die Baustelle getrennte Streifen geteilt hat und die linke Spur schneller und einfacher zu befahren ist, weil dort keine LKW unterwegs waren. Beim rüberziehen sah ich, dass da ein großer metallischer Gegenstand, wahrscheinlich eine (ziemlich breite) Felge genau in der Mitte der Fahrbahn lag. Weil das Teil genau zwischen 2 Begrenzungsstreifen lag, hab ich es zu spät bemerkt.
Die einzige Wahl die ich hatte, war drüberfahren oder das Lenkrad herumreißen. In der Hoffnung doch genügend Bodenfreiheit zu haben entschied ich mich für das Überfahren. Leider hab ich mich da etwas verkalkuliert. Das Teil prallte auf meine Vorderachse, der Wagen ist leicht abgehoben, den unterbodenschutz hats abgerissen. Zum Glück war ich in einem schweren Audi 80 und nur mit 100 unterwegs, ansonsten wäre ich sicher in die leitplanke geflogen. So wurde ich nur sehr stark abgebremst und konnte noch auf den Standstreifen rüberziehen, bevor das nächste auto von hinten kam. In dem Moment dachte ich wirklich ganz kurz: Jetzt isses vorbei...
Und das Auto: Totalschaden. Achse verzogen, Getriebe im Eimer, Motoraufhängung abgerissen. Und auf dem Schatten blieb ich sitzen
Bis jetzt hatte ich noch nie wirklich Angst zu sterben oder vor dem Tod. Nachgedacht darüber, wie es wohl wäre, tot zu sein, allerdings schon mal.
Das erste mal, dass ich einen toten Menschen gesehen habe, war als ich 5 oder 6 Jahre alt. Die Tochter unserer Nachbarin hat damals Selbstmord begangen. Ihre Mutter, meine Mutter und ich kamen vom Einkaufen, wir haben Tür an Tür gewohnt in einem Mietshaus. Die Nachbarin öffnet ihre Wohnungstür, findet ihre Tochter tot am Boden liegend und fängt an zu schreien. Da sind wir zu ihr hin und haben sie dann auch gesehen.
EIn paar Jahre später hat sich jemand vor unserem Haus umgebracht, den Kopf auf die Bahnschienen gelegt und wurde dann vom Zug geköpft. Noch ein paar Jahre später wurde eine Mitschülerin nach Schulschluß vom Bus erfasst und getötet.
Bei sowas merkt man dann, wie schnell und einfach ein Leben vorbei sein kann.
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