Wielange Beschwerden nach Leistenbruch/Schenkelhernien-OP?
Am 20.12.10 bin ich auf der rechten Seite operiert worden. In der Voruntersuchung nannte man es Schenkelhernie, später dann Leistenbruch. Ich schätze es wird egal sein, was es letztendlich war, ist eigentlich ja dasselbe nur an verschiedenen Stellen. Auf jedenfall operierte man mich nach Shouldice, das heißt mit einem Bauchschnitt und ohne Netzeinlage. Also nicht laparoskopisch, d.h. nicht mit dem "Schlüssellochverfahren".
Eigentlich sollte dieser Eingriff ambulant durchgeführt werden, aber da ich nicht gut auf die Narkose und die Schmerzmittel reagierte (bereits kurz nach dem Aufwachen liefen mir die Tränen vor Schmerzen, hab 2x intravenös was bekommen & später nochmal zum Schlucken), keinen ganzen Meter wirklich laufen konnte, und mir ständig schwarz vor Augen wurde, musste ich dann noch eine Nacht im Krankenhaus bleiben. Am nächsten Tag durfte ich nach Hause, die Schmerzen waren allerdings heftigst, sowohl im "Narbenbereich", als auch beim Laufen; ein brennender Schmerz bis hinunter in den Oberschenkel, Richtung Knie und Taubheit im rechten Oberschenkel, sowie dem Intimbereich.
Einige Zeit lang hatte ich noch heftige Schmerzen beim Aufstehen, Laufen und sitzen, mittlerweile ist es auszuhalten, aber immernoch nicht gut. Der eigentliche Wundschmerz hat nachgelassen, was jetzt weh tut ist allerdings "die innere Naht", mit der der Bruch gekittet wurde. Vermute ich jedenfalls. Meine "Narbe" wurde nicht genäht (zumindest nicht von außen, nur intracutan), außen wurde sie mit Klammerpflasterstreifen versorgt, die ich ab dem 7. Tag entfernen durfte. Ganz verheilt ist sie jedoch noch nicht, sie blutet an einer Stelle immernoch.
Der brennende Schmerz bis hinunter ins Bein ist nicht mehr so schlimm, tritt nurnoch nach langem sitzen/liegen und anschließender Belastung auf, allerdings tut mein Bein fast dauerhaft weh, fast als ob es ein einziger blauer Fleck wäre, der wehtut sobald man sich bewegt (nur so als Vergleich). Mein Intimbereich ist auch immernoch taub und der Operationsbereich immernoch dick und teilweise blau. Eine Jeans ertrage ich kaum länger als eine Stunde oder zwei und längere Strecken laufen geht auch nur unter Schmerzen. Ich weiß nicht, wie ich das aushalten soll, eigentlich will ich am Montag wieder arbeiten gehn, war schon vor der Op ewig krank weil niemand wusste was mir fehlt und kanns mir eigentlich nicht erlauben noch länger krank zu sein, vorallem weil ich im April Abschlussprüfung hab. Muss wohl heute Mittag einfach nochmal zum Arzt, damit der sich die Sache mal anschaut. Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht und könnt mir sagen, ob ihr auch solche Beschwerden hattet und wenn ja, wielange? Ich erwarte ja keine Wunderheilung aber das es "solange" dauert und die Narbe teilweise noch blutet macht mir einfach Sorgen.
Ui, das würde mir auch Sorgen bereiten und ich glaube, ich würde dann doch ganz schnell einen anderen Arzt, als den bisherigen aufsuchen. Denn es ist erstmal heute sehr unüblich einen Leistenbruch mit einem Schnitt und nicht labroskopisch, also mit der Netzeinlage zu operieren. Ich weiß, dass damals meine Schwester auch noch mit dem Schnitt operiert wurde und sie hat 4 Wochen flach gelegen. Mit dem anderen Verfahren kann man wirklich schnell beschwerdefrei aufstehen. Es zwickt und zwackt etwas, aber mehr nicht. Weißt du, warum es so gemacht wurde?
Normalerweise solltest du nach 2 1/2 Wochen kaum noch Beschwerden haben. Zumindest sollte es sichtbar und spürbar besser werden. Was sagt denn der Arzt dazu? Du warst doch sicherlich schon zur einer Nachuntersuchung. Dass die Narbe noch blutet ist auch nicht gut und auch bestimmt nicht richtig. Da solltest du auf jeden Fall mit zum Arzt gehen. Normal ist das sicherlich nicht.
Die Ärzte sagten, das man das bei jüngeren Patienten eher machen würde, als den laparoskopischen Eingriff, ich vermute das hat unter anderem auch mit kosmetischen Aspekten zu tun (wobei mir das ehrlich gesagt recht egal wäre). Die Netzeinlage (die auch bei meiner Methode benutzt werden kann, hat nix mit der laparoskopie zu tun, das ist nur das "Schnittverfahren") vermeidet man bei jungen Frauen gerne, da das bei einer späteren Schwangerschaft Probleme geben könnte (wohl auch bei der Entbindung, weil es alles einengt).
Zu einer Nachuntersuchung war ich bisher nicht (ich weiß, schande über mich), die im Krankenhaus haben das auf den Hausarzt geschoben, der war zwischen Weihnachten & Silvester und einige Tage danach in Urlaub und eine richtige Vertretung gabs nicht - nur das Krankenhaus. Mein Fehler, ich weiß.
Das solltest du aber dann jetzt nachholen und heute noch zu einem Arzt gehen. Wenn sich das alles innerlich entzündet hat, dann wirst du noch lange Beschwerden haben und das willst du ja nicht. Auch wenn dein Hausarzt in Urlaub war, war sicher irgendwo ein Vertretungsarzt. Denk daran, dass die Gesundheit ein wichtiges Gut ist. Ich hoffe, dass du nicht ins Krankenhaus musst und es wieder aufgemacht werden muss. Das kann passieren, wenn sich da was entzündet hat oder sich Wundwasser gebildet hat, was nicht abfließen kann.
War also heute nochmal beim Arzt, der hat sich die ganze Sache angeschaut und gesagt es würde gut aussehen, die Schmerzen wären normal. Die Schmerzen im Bein kämen entweder von verletzten Nerven oder von einer "falschen" Lagerung auf dem Op Tisch, müssten aber in den nächsten Tagen auf jedenfall wieder verschwinden.
Des weitern sollte ich mich eben schonen und darauf achten, dass ich nicht zuviel mache und nur soweit wie es die Schmerzen zulassen. Ich werds jetzt einfach mal abwarten und hoffen, dass es bis Montag wieder etwas besser geworden ist, sodass ich dann auch einigermaßen arbeiten kann.
Dass die Wunde noch feucht ist, also blutet, wie du sagst ist also normal? Das ist aber komisch. Nach 14 Tagen sollte eigentlich eine OP Wunde so sein, dass sie trocken ist und schon anfängt zu vernarben. Da die Fäden normalerweise nach 10 Tagen gezogen werden darf da ja nichts mehr bluten.
Schone dich dann mal, damit alles wieder gut wird. Sollten die Schmerzen nicht nachlassen, würde ich dir aber doch mal empfehlen zu einem anderen Arzt zu gehen.
Mein Vater hat am 15. Dezember eine Leistenoperation gehabt. Allerdings war er als Privatpatient stationär im Krankenhaus. Irgendwie wird das nur noch bei Privatpatienten stationär gemacht, was ich nicht verstehen kann. Aber das ist ein anderes Thema. Er war bereits ein paar Stunden nach dem Eingriff wieder fit. Auch er hat das mit dem Netz gemacht bekommen. Zwei Tage später wurde er bereits entlassen. Er war noch ein wenig wacklig, aber es ging.
Der Entlassungstag war ein Samstag. Am Donnerstag drauf sollte er noch mal zur Kontrolle. Und er sollte sich aber am Montag unbedingt beim Hausarzt vorstellen. Wollte er an sich auch nicht, weil er ja am Donnerstag bereits wieder ins Krankenhaus sollte. Er hat es dann aber trotzdem gemacht. Am Donnerstag wurden dann festgestellt, dass sich Wundwasser sammelt. Das sollte er beobachten und wenn es schlimmer wird halt wieder kommen. Ansonsten hätte er am folgenden Donnerstag noch mal zur Nachkontrolle kommen sollen. Da nach dieser Feststellung erst mal Weihachten war, schob mein Vater das mit dem Wundwasser. Und er hat auch nicht zugegeben, dass er wohl Schmerzen hat. Er wurde dann allerdings damit am Montag im Krankenhaus noch mal vorstellig und die zogen das Wundwasser ab. Seitdem geht es ihm stetig besser.
Ich kann ehrlich gesagt nicht verstehen, warum du, wenn du Schmerzen hattest, nicht mal ins Krankenhaus zur Kontrolle bist. Gerade weil du ja nun schon ewig damit rum machst. Aber das konnte ich auch bei meinem Vater nicht verstehen, der halt an den Feiertagen auch nicht ins Krankenhaus wollte. Mittlerweile ist bei ihm nun alles wieder ok. Und die Termin für die andere Seite steht auch schon an.
Als ich beim Arzt war, hat es (tada - Vorführeffekt) natürlich nicht geblutet, mir ist allerdings aufgefallen, dass das hauptsächlich nach dem Duschen und anschließendem Verbandswechsel der Fall ist. Außerdem wurde ich ja nicht genäht (also keine Hautnaht), nur mit Klammerpflaster "zugehalten", das verkrustet also genau wie eine normale Wunde. Und das dauert eben seine Zeit und ich schätze nach dem Duschen weicht es nunmal einfach auf.
"Lustigerweise" hab ich dann beim Arzt auch noch erfahren, dass man mir bei der OP ein (nicht ganz so großes) Lipom (= gutartiger Fettgewebstumor) entfernt und in die Histologie geschickt hat. Ist zwar alles ok, trotzdem heftig, dass mir das vorher niemand gesagt hat. Schätze aber, das meine Schmerzen auch davon kommen, hab ja jetzt scheinbar noch ne zusätzliche Naht "im Bauch".
Ich hab schon überlegt, ob ich morgen nochmal zusätzlich ins Krankenhaus gehen soll, einfach nochmal zur Kontrolle und damit die mir mal sagen, ob meine Schmerzen wirklich so normal sind. Es heißt zwar, 4-6 Wochen Schonung, aber nach 2-3 Wochen wieder Arbeitsfähig. Jetzt bin ich zwar "nur" Arzthelferin, muss zwar viel laufen und sitzen aber eigentlich nur selten schwere Arbeiten machen. Aber wirklich fähig bin ich da momentan noch nicht zu. Hab gestern das erste Mal seit der OP versucht wieder Auto zu fahren - mit dem Erfolg, dass ich insgesamt 6 KM geschafft habe und danach schmerzen hatte und mich nicht getraut hab weiterzufahren, weil ich ja dann nicht richtig reagieren kann. Nach ner Stunde einkaufen (und ich bin nur nebenher gelaufen!) war ich weiß wie die Wand, müde, fix und fertig und hatte Schmerzen (wobei nicht an der äußeren Narbe sondern an der inneren Naht).
LittleSister: Irgendwie les ich das im Moment ständig: Mit Netz sind die Leute ruckizucki wieder fit. Wie hat sich das mit dem Wundwasser denn geäußert bei Deinem Vater? Mir fällt eben auf, dass es im Bereich, wo sich vermutlich die Bruchnaht befindet, immernoch etwas geschwollen und taub ist - denke aber doch, das ist normal?
Ich bin nicht nochmal ins Krankenhaus, weil man mir sagte, Schmerzen wären in der ersten Zeit normal, Kontrolle vorerst nicht notwendig (wobei das ja schon ein Hammer ist eigentlich). Außerdem wurde es ja auch eindeutig besser.
Ich persönlich habe damit zur Zeit eh ein Problem, dass man Bruchoperationen nur noch ambulant macht. Und ich hoffe für mich, dass ich so eine Operation nie machen lassen muss.
Bei meinem Vater war es ja zum Glück stationär, weil er privat versichert ist. Wobei er an sich halt ein paar Stunden nach der Operation schon relativ fit war. Aber ich glaube selbst er war froh, dass er zwei Nächte bleiben konnte.
Das Wundwasser wurde bei der Kontrolluntersuchung festgestellt. Da wurde ihm auch nur gesagt, falls das halt nicht von alleine zurück geht, soll er noch mal kommen. Was er dann ja zwar geschoben hat, aber getan hat. Wie er das gemerkt hat, weiß ich nicht wirklich. Er redet über so Sachen nicht. Aber es muss wohl dick geworden sein. Und scheinbar war es auch eine Erleichterung, als das Wundwasser abgezogen war.
Alles kann er noch nicht machen, was er auch zu gibt. Ich frage allerdings auch nicht weiter nach, weil ich da eh andere Ansichten zu habe. Aber ich gehe davon aus, dass er seine mehrstündigen Spaziergänge wieder macht. Vielleicht eine Stunde weniger. Allerdings ist er halt sonst generell körperlich fit und auch trainiert. Das Laufen gehört bei ihm dazu.
So wie du deinen Zustand zur Zeit beschreibst, würde ich auf alle Fälle noch nicht arbeiten gehen. Also auch zum Arzt gehen und die Beschwerden noch mal beschreiben. Irgendwas muss man da doch tun können. Vielleicht wäre es da aber auch sinnvoller erst mal beim Hausarzt vorzusprechen? Wenn du dem halt eher vertraust.
Gut finde ich das wahrhaftig auch nicht, dass man quasi operiert und dann rausgeworfen wird. Ein oder zwei Tage dortbleiben schadet doch keinem, im Gegenteil, das Krankenhaus bekommt mehr Geld und der Patient hat eine bessere Überwachung.
Ich würde ja prinzipiell auch nochmal zum Hausarzt gehen allerdings fühle ich mich dort in letzter Zeit nicht besonders wohl. Er wirkt oft so, als wolle man nur eine Krankmeldung und scheint genervt, wenn man auch nur eine Frage stellt. Deswegen war da der Gedanke mit der Krankenhausambulanz, mir wurde von denen auch extra nochmal gesagt, wenn Fragen bestehen würde, könnte ich jederzeit kommen. Ich weiß ja nicht, ob der Hausarzt das mit dem Wundwasser erkannt hätte - falls das der Fall wäre, deswegen vlt. lieber nochmal ins Krankenhaus.
Ich weiß, das ich noch nicht arbeiten gehen sollte, aber morgen und übermorgen muss ich an einem Erste-Hilfe-Kurs teilnehmen, der wird von der Berufsgenossenschaft finanziert und ich hatte mich vor Monaten dort angemeldet, weil ich ihn für die Abschlussprüfung brauche. Geht eben nicht anders, aber dadurch werde ich dann sehen, wozu ich in der Lage bin. Schätze ich werd schonmal vorsichtshalber die ein oder andere Schmerztablette in die Tasche stecken und großzügig geschnittene Hosen anziehen - das is nämlich auch son Problem: Ich pass noch nicht wirklich wieder in meine Jeans! Zugegeben ich hab ein bisschen zugenommen, aber die 2 Kilo machen keinen so enormen Unterschied. Außerdem tut's einfach noch weh.
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