Babys und Kleinkinder ohne Schwimmhilfe

vom 05.01.2011, 23:40 Uhr

Ich habe schon öfters gehört, dass Schwimmlehrer beim Babyschwimmen den Eltern von Schwimmhilfen abraten, weil sie den Kindern eine falsche Sicherheit geben. Sie reden Schwimmhilfen zwar nicht allgemein schlecht, aber sie meinen eben, dass es vor allem für das Erlernen vom Schwimmen sehr hinderlich ist, wenn sich die Kinder an Schwimmhilfen wie Reifen, Flügerl oder Scheiben gewöhnen.

Die Schwimmlehrerin beim Babyschwimmkurs den ich mit meinem Sohn besucht habe, hat allerdings schon immer wieder Schwimmhilfen verwendet. Sie hat uns vor allem zu den Schwimmscheiben geraten. Mein Sohn hatte damit zwar recht lange Probleme, aber mittlerweile verwendet er sie ausschließlich und es klappt auch sehr gut mit diesen Schwimmhilfen.

Vor einiger Zeit habe ich in einem Thermalbad ein 2,5 jähriges Mädchen gesehen, die mich schon sehr verblüfft hat. Sie war eine richtige Wasserratte und konnte auch schon ein wenig selber "schwimmen". Wobei sie nicht nach dem klassischen Schwimmstil geschwommen ist, aber sie konnte sich durchaus etwa zwei bis drei Meter über Wasser halten. Beziehungsweise war sie nicht die ganze Zeit über Wasser, sondern sie ist auch sehr viel getaucht. Hat irgendwie witzig ausgesehen, aber auch faszinierend.

Ich habe dann mit den Eltern von diesem Kind gesprochen und sie haben gemeint, dass sie mehr oder weniger von Geburt an durchgehend in Babyschwimmkursen waren und nie Schwimmhilfen verwendet haben, weil ihnen die Schwimmlehrerin eben sehr davon abgeraten hat. Sie meinte, dass die Kinder dann nicht wirklich früh Schwimmen lernen können, weil sie sich eben auf die Unterstützung verlassen und sie lernen auch nicht, dass sie sich ohne Hilfe nicht alleine über Wasser halten können.

Ich habe dann ein wenig darüber nachgedacht und ich kann mir die Argumente durchaus vorstellen. Dennoch bin ich froh, dass ich meinem Sohn eingetrichtert habe, dass er ohne Schwimmscheiben nicht ins Wasser darf. Das klappt auch sehr gut. Wenn er ins Wasser gehen möchte, nimmt er schon automatisch die Schwimmscheiben. Das andere Kind kann sich zwar schon ein wenig selber über Wasser halten und man hat auch sehr gesehen, dass sie sehr geübt darin isst, dass sie vom Rand eben ins Wasser fällt, aber trotzdem würde sie im Zweifelsfall natürlich schon noch Hilfe brauchen.

Da sie sich derart sicher gefühlt hat, kann ich mir da sogar noch eher vorstellen, dass sie sich einfach unbedacht ins Wasser stürzt. Das hat sie da ja auch mehr oder weniger gemacht, aber natürlich waren die Eltern im Wasser und haben sie dann immer wieder herausgefischt.

Sollte man nun auf Schwimmhilfen von Anfang an verzichten. Wobei ich nun schon Babys und Kleinkinder meine, die eben dementsprechend auch Babyschwimmkurse besuchen. Sind Schwimmhilfen hinderlich für das Erlernen vom Schwimmen? Geben sie eine falsche Sicherheit?

Benutzeravatar

» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Beim Babyschwimmen hatte ich bei meinen Kindern auch nie Schwimmhilfen. Warum auch? Beim Babyschwimmen ist man als Mutter immer dabei und hat den Säugling immer im Arm. Das Baby ist nie alleine im Wasser und wird immer festgehalten. Die Schwimmlehrer haben damals auch schon davon abgeraten und meinten, dass Babys auch schwimmen könnten, wenn man sie loslassen würde. Wir haben es nicht versucht. Aber ich habe schion Filme darüber gesehen, dass Säuglinge ohne jegliche Schwimmhilfe schwimmen können. Nichts anderes haben sie ja im Bauch gemacht.

Als die Kinder dann auch alleine ins Wasser gegangen sind, habe ich Schwimmhilfen gegeben, weil es mir schon zu riskant war. Allerdings konnten meine Kinder mit 4 Jahren auch richtig und alleine schwimmen, sodass sie keine Schwimmhilfen mehr brauchten. Nur am Meer haben sie Schwimmhilfen bekommen als sie so klein waren, weil das Meer doch riskanter ist als das Schwimmbad.

Es sind auch nicht alle Schwimmhilfen gleich gut und die Schwimmärmchen sind eigentlich überhaupt nicht gut, weil die Kinder die Arme nicht richtig bewegen können. Schwimmanzüge mit eingebauter Schwimmhilfe sind da am Besten. Die kosten aber viel Geld und müssen auch, wenn sich die Größe des Kindes ändert neu gekauft werden.

Benutzeravatar

» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Wir hatten beim Babyschwimmen die Babys zwar auch sehr viel in der Hand, aber nicht durchgehend. Bei uns haben die Kleinen schon auch gelernt sich alleine mit unterschiedlichen Schwimmhilfen zu bewegen. Bei uns im Schwimmkurs hat es am Ende ein einziges Kind geschafft sich alleine über Wasser zu halten. Wobei das auch kein Schwimmen war, sondern sie sich eben steif gemacht und ist so auf dem Wasser geschwommen.

Beim Babyschwimmen geht es ja auch gar nicht um das klassische Schwimmenlernen sondern um die Angewöhnung an das Wasser und dass sie eben keine Angst davor bekommen, weil wie wie du ja schon geschrieben hast, es vom Fruchtwasser her gewohnt sind.

Ich kenne sehr viele Kinder, die schon mit vier oder sogar schon davor Schwimmen können obwohl sie vorher Schwimmhilfen hatten. Also so hinderlich können die Schwimmhilfen nun auch nicht sein. Ich denke schon, dass es Sinn macht, Kleinkindern beizubringen, dass sie zunächst nur mit Schwimmhilfe ins Wasser dürfen. Die Schwimmscheiben halte ich dabei gar nicht so schlecht, weil man eben so den Auftrieb langsam verringern kann.

Es ist schon gut, wenn die Kinder keine Angst vor Wasser haben. Die hat mein Sohn auch nicht. Aber er hat Respekt davor und das finde ich nicht schlecht. Er weiß eben genau, dass er sich ohne Schwimmhilfen nicht über Wasser halten kann. Bei dem einen Mädchen hatte ich nicht das Gefühl. Die ist immer wieder aus dem Wasser, ist den Eltern davongelaufen und hat sich an einer anderen Stelle im Laufen wieder irgendwo blindlinks hineingestürzt.

Die Eltern waren im Wasser natürlich etwas langsamer und hatten teilweise Probleme damit ihr nachzukommen. Da sie zu zweit waren ging es aber, aber manchmal hat sich das Kind auch einfach ins Wasser gestürzt obwohl die Eltern noch nicht in der Nähe waren. Auch wenn sie sich ein wenig ohne Hilfe im Wasser bewegen kann, halte ich das ohne Schwimmhilfe schon für bedenklich. Natürlich kann man sich auch mit Schwimmhilfen nicht darauf verlassen und das Kind alleine lassen. Darum geht es mir auch nicht, aber mein Sohn hat zumindest soviel Respekt vor Wasser, dass er sich da nicht so blindlinks hineinstürzen würde, wenn ich nicht in unmittelbarer Nähe bin.

Benutzeravatar

» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Wir waren zwar bei keinem Babyschwimmen aber trotzdem mit unserer Tochter sehr viel im Wasser unterwegs. Einfach weil sie Spaß am Wasser hatte und wir natürlich auch. Wir haben am Anfang Schwimmhilfen ausprobiert und es dann sein lassen. Wir haben einfach nicht das passende gefunden. Meine Tochter ist ein absoluter Wildfang im Wasser und so war eigentlich alles umsonst. Mit dem Schwimmring wäre sie umgekippt, die Schwimmscheiben oder Schwimmflügel mochte sie nicht. So haben wir sie relativ lange einfach nur im Wasser gehalten und sie konnte umherwirbeln.

Als wir dann letztes Jahr bei unserer Hochzeitsreise in der Babytherme waren, haben wir uns für eine Schwimmweste entschieden und das war absolut das richtige. Sie mochte es nämlich überhaupt nicht mehr gehalten zu werden und ohne etwas konnte sie sich nicht über Wasser halten. Wäre auch ein wenig früh für ein so kleines Kind. Aber jetzt mit der Schwimmweste kann sie ohne Probleme selber im Wasser wirbeln und geht nicht unter. Natürlich geht das auch nur unter Aufsicht, aber das ist sowieso selbstverständlich.

Ich denke nicht dass es hinderlich ist eine Schwimmhilfe zu verwenden. Ich bin hier sogar der Meinung dass sie helfen dass das Kind schneller schwimmen lernt. Und hier ist es auch so wie bei allem anderen auch, das eine kann es früher, das andere später.

» wiesel » Beiträge: 1303 » Talkpoints: 0,26 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^