Geplatzte Fruchtblase - wie ins Krankenhaus?

vom 05.01.2011, 20:09 Uhr

In diesem Beitrag Wenn die Fruchtblase platzt... ging es schon um geplatzte Fruchtblasen. Ein User hat dort geschrieben, dass man mit einer geplatzten Fruchtblase nur dann liegend transportiert werden muss, wenn das Kind eine Beckenendlage hat.

Das Thema der geplatzten Fruchtblase war auch Gesprächsstoff bei meinem Geburtsvorbereitungskurs. Dort erklärte uns die Hebamme eben die unterschiedlichen Möglichkeiten bei einem Blasensprung und hat uns auch dringend empfohlen, bei einem kompletten Blasensprung die Rettung zu rufen, da man eben auf jeden Fall liegend transportiert werden muss. Freundinnen, die einen anderen Geburtsvorbereitungskurs besucht haben, haben das dort auch so gehört.

Ich weiß nicht mehr den genauen Grund warum man dann eben liegend transportiert werden soll, aber ich habe es damals irgendwie plausibel gefunden. Eine Freundin von mir hatte zu Hause auch einen kompletten Blasensprung und ihr Freund hat sie dann mit dem Auto mit ganz zurückgeklappter Lehne ins Krankenhaus gebracht, weil meine Freundin auf keinen Fall die Rettung wollte. Sie hat dann erzählt, dass ihr im Spital dann schon eine kleine Prädigt gehalten wurde, dass sie das beim nächsten Mal nicht machen soll.

Wie auch immer, es ist zum Glück alles gut gegangen. Aber wie ist das nun? Wie soll man im Fall am besten transportiert werden? Ist es veraltert zu sagen, dass man liegend transportiert werden soll? Und warum soll man liegend transportiert werden? Meine Schwester wurde auch mit der Rettung liegend transportiert.

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Man sollte liegend transportiert werden, weil sonst das Kind mit einer Sturzgeburt schneller kommen kann, wenn es nach unten liegt. Außerdem soll die Infektionsgefahr höher sein, wenn das Kind direkt vor dem Geburtskanal liegt und keine Fruchtblase mehr zum Schutz hat. Man sollte auch immer mit dem Krankenwagen dann ins Krankenhaus fahren. Denn kaum ein Taxi wird eine werdende Mutter mitnehmen, wenn sie die Sitze nass macht und dann sollte man die Sitze ja liegend machen.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Das ist ganz einfach zu erklären wann man nun im liegen transportiert werden sollte und wann nicht. Wenn das Kind schon richtig tief im Becken sitzt und zwar mit dem Kopf nach unten, dann muss man nicht liegend fahren. Wenn dies aber nicht der Fall ist, dann kann es passieren, dass die Nabelschnur abgeklemmt wird und somit die Versorgung unterbrochen wird und daher soll man dann liegend fahren. Als ich zur Vorstellung in unserem Krankenhaus war wurde mir aber gesagt, wenn es eben so ist, dass das Kind schon sehr tief sitzt dann soll ich bitte ein Taxi rufen und keinen Krankenwagen, da sonst die Krankenkasse Theater machen kann bei der Kostenübernahme weil es dann ja kein wirklicher Notfall sei.

» chica1989 » Beiträge: 297 » Talkpoints: 0,06 » Auszeichnung für 100 Beiträge



@Chica1989: Das finde ich interessant, weil mir eben beim Geburtsvorbereitungskurs und auch in der Klinik in der ich entbunden habe etwas ganz anderes gesagt wurde, zumindest eben im Fall eines Blasensprungs. Ich habe mich da deswegen sehr genau informiert, da ich mir als Geburtshaus nicht das Spital ausgesucht habe, welches am Nähesten liegt. Ein Krankenwagen bringt im Akutfall den Patienten aber in das nächstegelegene Krankenhaus und mir wurde auch gesagt, dass ich im Fall eines kompletten Blasensprungs dann voraussichtlich auch in einem anderen Spital entbinden hätte müssen.

Ich hätte zwar den Rettungsdienst bitten können mich in das gewünschte Spital zu bringen, da es jedoch wie gesagt etwas weiter weg war, hätten die das im Zweifelsfall auch ablehnen können. Ebenso hätte es mir auch passieren können, dass ich in diesem Fall dann die Mehrkosten selber bezahlen hätte müssen. Allerdings eben nur, weil ich eben ein weiter entferntes Spital gewünscht habe. Ich hätte auch nur die Mehrkosten zahlen müssen. Die Kosten bis zum nächstgelegenen Spital hätte die Krankenkasse auf jeden Fall übernommen.

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich könnte mir vorstellen, dass die euch das so erzählt haben um kein Risiko einzugehen und es ist ja oftmals auch noch nicht der Fall, dass das Kind hganz unten liegt. Man geht ja auch nicht jede Woche zum Ultraschall und daher weiß es sicher auch gar nicht jede Frau genau und bevor dann etwas passiert sollen sie eben lieber im liegen fahren ;)

» chica1989 » Beiträge: 297 » Talkpoints: 0,06 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich weiß von einer sehr guten Bekannten, dass sie nach einem Blasensprung ein Taxi rufen wollte und als der Taxifahrer aber gesehen hat,, dass die Blase gesprungen war, weil doch alles ziemlich nass war, hat der Taxifahrer den Krankenwagen gerufen, weil er sich nicht das Auto versauen wollte. Meine Bekannte konnte sich nicht umziehen, weil sie dazu nicht mehr in der Lage war und sie alleine zuhause war. Sie hat einfach nur noch ein Taxi gerufen und ist dann vor die Tür gegangen.

Es kann auch keinem Taxifahrer zugemutet werden eine werdende Mutter mit Blasensprung zu transportieren. Ich kenne das nur so, dass man liegend transportiert werden soll und eben den Krankenwagen rufen soll. Denn keine werdende Mutter oder ein Laie kann feststellen, ob das Kind tief genug liegt um den Geburtskanal abzudichten und um keine Bakterien reinzulassen oder die Nabelschnur nicht abklemmen kann oder sich um den Hals wickeln kann. Das kann nur eine Hebamme oder ein Arzt feststellen und wie soll man dann entscheiden, ob man den Krankenwagen ruft oder das Taxi?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Mir wurde damals auch gesagt das ich im Falle eines Blasensprungs auf alle Fälle mit der Rettung ins Spital kommen soll und als es dann wirklich so weit war habe ich noch mal im Krankenhaus angerufen und die meinten auch auf alle Fälle mit der Rettung. Also bin ich mit der Rettung ins Spital gefahren.

Nach einer Untersuchung konnte ich dann wieder aufstehen und musste ewig spazieren gehen, was die Wehen fördern sollte. Leider brachte das bei mir keinen Erfolg. Die Gefahr ist, wenn man nach dem Blasensprung noch umher geht, das es sein kann das der Kopf noch nicht im Becken ist und dann die Nabelschnur eingeklemmt wird. Nachdem festgestellt wurde dass das Köpfchen schon im Becken ist war es kein Problem mehr.

» wiesel » Beiträge: 1303 » Talkpoints: 0,26 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



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