Renault Latitude- kurioser Angriff auf die Mittelklasse

Renault plant einen neuen Angriff auf die obere Mittelklasse. Die bisherigen Versuche würde ich eher als kläglich einschätzen. Der SolVetis und der Safrane verkauften sich, zumindest auf dem deutschen Markt, eher mäßig. Nun darf man auf das neue Modell gespannt sein, oder auch nicht- je nach Betrachtungsweise.

Viel Neues gibt es technisch betrachtet eigentlich nicht. Das Fahrzeug wird in Südkorea gebaut und läuft dort auch schon seit geraumer Zeit als Samsung SM 5 vom Band. Das Auto entstand unter multikultureller Zusammenarbeit und verwendet auch Bauteile von anderen Fahrzeugen wie beispielsweise die Nissan-Hinterachse und die Laguna-Vorderachse. Der Wagen kommt recht unauffällig daher, wenn man seine doch beachtliche Länge von 4,90 Meter einmal außer acht lässt.

Kurios ist allerdings dass man dieses Fahrzeug eigentlich nicht kaufen kann. Das Fahrzeug wird nicht wie üblich verkauft sondern wird ausschließlich nur über Leasingverträge vertrieben. Auch bei der Ausstattung macht man es den Kunden bei seinen Entscheidungen leicht, das Fahrzeug hat eine sogenannte Vollausstattung, Extras gibt es nicht. Auch bei der Farbwahl hat es der Kunde einfach, es gibt nur einen schwarzen oder einen silbergrauen Lack. Bei der Motorisierung hat der Kunde allerdings mehrere individuelle Möglichkeiten, angefangen mit einem Nissan-Benziner von 140 PS bis zu zwei Renault-Dieselmotoren von 173 PS beziehungsweise 241 PS.

Der Verkaufspreis ist ja nun irrelevant, aber die Leasingraten sollen bei 399 Euro pro Monat beginnen. Nach eigenen Aussagen will man mit diesem Fahrzeug dem Opel Insignia und dem C5 sowie dem Skoda Superb Konkurrenz machen. Der Verkaufsstart beginnt Mitte Januar 2011, allerdings wurde von den 1300 Renault-Vertriebspartnern nur 50 Standorten die Vermietung erlaubt.

So richtig viel hat man ja vom Latitude bisher auch nicht gehört, aber da man auf der Site von Renault Klick immer noch zu diesem Fahrzeug informiert wird, gibt es das wohl auch noch zu kaufen. Sicher will man damit eine gewisse Exklusivität schaffen, anders sind diese Bedingungen auch nicht zu erklären.

Andererseits, wer will denn ein solches Auto leasen: 47 Monate Laufzeit und darin nur 40.000 km Laufleistung - damit würde ich selbst bei meinem kurzem Arbeitsweg nicht hinkommen. Und so ein Auto will man dann ja auch nutzen und nicht in der Hauptsache stehen lassen. Was wäre denn aber, wenn man das Auto vorzeitig zurück geben wollte oder aber, wenn die maximale Laufleistung überschritten wird? So richtig kann ich die Idee hinter dieser Strategie auch nicht erkennen - außer dass man so wieder insgesamt über Renault spricht.