Informatik und Psyschologie - ein Gegensatz an sich?

vom 05.01.2011, 14:38 Uhr

Heute habe ich mich mit meinem Informatiklehrer darüber unterhalten, ob er mir das Informatikstudium zutrauen würde und was wohl Sinnvoll wäre dabei zu studieren. Es fielen Standartfächer, die mir schon viele geraten haben wie zum Beispiel Biologie oder Chemie für Pharmazie oder ähnliches. Als letztes jedoch meinte er, was mich denn außer Informatik noch sehr interessieren würde, da man dieses Fach mit fast allem kombinieren könne. Ich sagte "Psychologie" und vermutete er würde sagen, dass das wohl eine der wenigen Möglichkeiten waren, die so gar keinen Sinn machten. wider meines Erwartens meinte er jedoch es sei eine sinnvolle Wahl und sogar häufig gewählt.

Ich habe die Welt nicht mehr verstanden und fragte nach. Er meinte, dass viele sich halt in der Informatik völlig frei fühlen (was man ja auch ist) und sich fragen, ob es bei den Menschen ähnliche Schwierigkeiten bei der "Erschaffung" gab und ob man im menschlichen Sein etwas ähnliches wie "Kompromisse" zur Fertigung finden kann.

Aber ich finde das ganze trotzdem etwas konfus. Wenn man die beiden Fächer betrachtet, so kann man ja mit Recht sagen, dass sie so gar nichts gemeinsam haben. Informatik ist ein mathematisch-naturwissenschaftliches Fach, das auf reiner Logik aufgebaut ist, während Psychologie ein Fach ist, das rein auf Beobachtungen und selbst getroffenen Gesetzmäßigkeiten beruht, die man im Prinzip nicht richtig prüfen kann.

Davon einmal noch komplett abgesehen frage ich mich, in welchem Beruf ich eine Kombination aus Psychologie und Informatik brauche? Mir fällt da einfach nichts ein :?

» fr€ak » Beiträge: 153 » Talkpoints: -0,57 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Hallo fr€ak, kann es sein, dass Du eher Philosophie statt Psychologie meinst? Denn gerade das was Du beschrieben hast, sind doch eher philosophische Fragen. Und da kann man dann sicherlich im Bereich der Technikphilosophie weiter arbeiten oder eher forschen.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich weiß nun nicht, wie das praktisch alles so abläuft, aber generell würde ich Dir antworten mit Webdesign. Denn da kannst Du beide Richtungen gebrauchen, obwohl man wohl in größeren Betrieben sicherlich auch die Arbeit aufsplittet. Das Design wird natürlich auch unter psychologischen Aspekten angefertigt, und wie der Mensch halt gerne den Rechner bedient. Umgesetzt wird es jedoch durch die Informatik. Hier gibt es meiner Meinung nach extrem viele Berührungspunkte.

» ygil » Beiträge: 2551 » Talkpoints: 37,52 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ob die Fächerkombination Informatik und Psychologie nun wirklich häufig gewählt wird, kann ich nicht beurteilen. Ich habe allerdings einen Kommilitonen, der nun, nach einem abgeschlossenen Elektrotechnik-Studium noch Medizin studiert. Das ist noch einmal etwas anderes, aber eben auch ein Gegensatz zwischen den technischen Wissenschaften und den naturwissenschaftlichen Fächern. Ich weiß nur, dass Psychologie gerne von den Wirtschaftswissenschaftlern studiert wird. Es gibt ja auch schon die Möglichkeit, Wirtschaftspsychologie zu studieren.

Einer unserer Biochemie-Professoren hat Biochemie und Philosophie studiert. Das ist eine sehr interessante Kombination, da sie zwei unterschiedliche Sichtweisen zu teilweise den gleichen Themen vermittelt. So etwas halte ich grundsätzlich für erstrebenswert. Zudem wirkt das eine Studium als Ausgleich des anderen. Es gibt dann nicht nur die einseitige Konzentration auf einen Bereich. Allein um den Horizont zu erweitern, halte ich eine solche "ungewöhnliche" Fächerkombination nicht für verkehrt.

Abgesehen von dem Nutzen, den dir diese beiden Fächer vielleicht bieten können, halte ich es auch nicht für falsch, einfach ein Zweitfach zu wählen, an dem du Spaß hast, also einfach für dich selbst. Dabei solltest du dann aber im Zweifel immer schauen, welches Fach letztendlich das wichtigere ist und dich im Zweifel, also wenn es mal knapp wird mit dem lernen, für dein persönliches Hauptfach entscheiden.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Manchmal braucht man eben etwas länger, bis man herausgefunden hat was man will und in welche (berufliche) Richtung es gehen soll. Ein Bekannter von mir hat erst Geographie, Klassische Philologie und Erziehungswissenschaft studiert und hat danach Humanmedizin dran gehängt. Er ist jetzt Professor an einer Uniklinik in Deutschland. Da hätte man auch nicht gedacht, dass man mit dieser Fächerkombination wie im Erststudium da hin kommt, aber gut.

Ich halte es nicht für falsch, wenn man das studiert, was einem Spaß macht. Manchmal findet man sehr interessante Wege und neue (sowie spannende) Türen öffnen sich, von deren Existenz man vorher gar nichts geahnt hat. Man lebt nur einmal und sollte seine Entscheidungen so treffen, dass man hinterher nichts bereut.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


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