Eifersucht auf die Vergangenheit!
Hallo,
der Freund (33) einer Freundin, mit dem sie vier Monate zusammen war, hat sich vor drei Wochen von ihr getrennt, da er ein Problem mit ihrer Vergangenheit hatte. Sie haben sich in einem Forum für Singleeltern kennengelernt, er hat zwei Söhne, sie eine Tochter, und sie haben in den letzten Monaten alles daran gesetzt, eine glückliche Patchworkfamilie zu werden. Hat auch gut geklappt.
Leider gab es von Beginn an immer wieder Gespräche über ihre Vergangenheit; Sie, 36, zweijährige Tochter, 6 Beziehungen zwischen 1 und 5 Jahren in den letzten 20 Jahren, er (33), eine Beziehung, 16 Jahre lang, 2 Söhne, nach Beenden seiner Ehe eine kurze Affäre, dann schon die Beziehung zu ihr. Ihm machte es von Beginn an Grübeleien, dass sie mit anderen Männern intim war, verliebt war etc. Die Tatsache, dass sie mit Ex-Partnern in Urlauben war oder auch mal die ein oder andere Diskobekanntschaft unter Alkoholeinfluss geküsst habe während ihrer Studentenzeit oder die Tatsache, dass sie zu dem Vater ihrer Tochter bedingt durch die Elternschaft, aber auch wegen ihres Jobs in seiner Firma Kontakt habe - all das hat ihn regelmäßig wach liegen lassen in der Nacht. Er hatte immer das Gefühl der Unzulänglichkeit, da er nichts hätte, wie er selbst formulierte, was er dagegen setzen könne.
Nun haben sie sich seit der Trennung mehrfach gesehen, beide haben es genossen und auch die intime Nähe gesucht, natürlich immer wieder mit Gesprächen über ihre Vergangenheit und sein Gefühl, sie wären aufgrund des großen Unterschieds in der Ex-Partneranzahl nicht auf Augenöhe.
Sie liebt diesen Mann sehr. Niemals zuvor hatte sie bei einem Mann den Eindruck, einen Seelengefährten gefunden zu haben. Sie haben so viele schöne Erlebnisse, so viele wunderbare Stunden, so viele tolle Gespräche miteinander gehabt, dass sie schlecht loslassen kann. Er hat sich eine Therapeutin gesucht, aber weiß nicht, ob er mit ihr zusammen sein kann, da er das Grübeln über sie nicht aushält. Er sagt, sein Verstand sagt nein, Herz und Bauch sagen Ja.
Ging es einem von auch auch mal so? ich kann ihr da leidr absolu nicht mit Rat und Tat zur Seite stehen, weil ich das so gar nicht kenne.
Dieser Mann sollte sich psychotherapeutischen Rat suchen. Es ist doch normal, dass ein Mensch mit über 30 Jahren eine Vergangenheit hat und dass diese Vergangenheit nicht spurlos an einem vorübergeht ist doch auch normal. Er hat ja auch eine andere Frau mal geliebt. Er war immerhin 16 Jahre mit einer Frau zusammen. Wenn er eine Frau ohne viel Vergangenheit will, dann muss er sich eine junge Frau nehmen, die noch keine erste große Liebe hinter sich hat, noch keine Kinder hat und niemals einen Mann geliebt hat.
Mit Rat und Tat kann man diesem Pärchen nicht zur Seite stehen. Die Frau wird niemals glücklich werden, wenn der Mann ihr ständig die Vergangenheit vorwirft. Und der Mann kann nicht glücklich werden, wenn er immer im Hinterkopf hat, dass seine Freundin/Frau mit anderen Männern mal "rumgemacht" hat. Sie muss ihm klipp und klar sagen, dass ein Mensch ohne Vergangenheit kaum zu finden ist und er sich damit abfinden muss. Kann er sich nicht damit abfinden, dann muss er sich Hilfe suchen. Sowas kann eine Beziehung nicht aushalten., Genausowenig wie ständige unbegründete Eifersucht.
Ich würde mich Diamante anschließen, dieser Mann braucht ärztliche Hilfe. Wo kämen wir denn hin, wenn wir uns über die Vergangenheit unseres Partners Gedanken machen würden und auf jeden Kuss und jede Liebelei eifersüchtig wären. Das ist wirklich nicht normal. Hat er erwartet die Frau hätte vor und nach dem Vater ihrer Kinder keine anderen sexuellen Kontakte? Was mich besonders schockt ist der Satz ''Diskobekanntschaft unter Alkoholeinfluss geküsst habe während ihrer Studentenzeit'', ist das wirklich dein Ernst? Was erwartet der Mann denn von einer Frau diesen Alters? Er hat doch absichtlich in einem Forum mit Singleeltern gesucht, da trifft man nun mal leider nicht auf Jungfrauen.
Wird dem Mann nicht geholfen und wird er diese Eifersucht nicht los, hat diese Beziehung vermutlich keine Zukunft. Für mich klingt das eigentlich fast schon so, als ob der Mann so eifersüchtig sei, weil er weniger sexuelle Kontakte hatte und sich daher weniger männlich fühlt. Es stört ihn, dass er nichts dagegen setzten kann, wie du schreibst, also scheint ihn die Tatsache, dass er weniger Affären und Beziehungen hinter sich hatte, sehr zu stören. Vielleicht stellt er sich eine Frau noch in ihrer unschuldigen Rolle und den Mann als Casanova vor. Aber wie auch immer, für mich hört sich das nicht an, als würde er sich alleine helfen können.
Ich denke auch, dass da eine Freundin nicht weiterhelfen kann. Es ist gut, dass sich der neue Partner deiner Freundin professionelle Hilfe geholt hat. Ich stelle es mir auch unmöglich vor, eine glückliche Beziehung zu führen, wenn der Mann ihr immer ihre Vergangenheit vorwirft. Diese gehört nun mal zu ihrem Leben dazu und in ihrem Alter hat man nun mal wechselnde Partner gehabt. Das gehört schließlich zum Leben dazu.
Vielleicht haben die Beiden ja nochmal eine Chance, wenn der Partner deine Freundin eine Therapie macht und lernt, dass die Vergangenheit eines Menschen etwas ganz normales ist und nicht mit ihm und der Gegenwart zu tun hat.
Ich kenne das nur in ganz abgeschwächter Form von mir selber. Bei mir ist es auch hin und wieder so, dass ich Angst habe, dass ich für meinen Partner nichts besonderes bin, da er eben schon so viel Erfahrung hat und da habe ich dann schon meine Zweifel. Aber ich finde das nur ganz minimal und es sind meistens nur wenige Augenblicke in denen ich eben so denke und das belastet mich dann auch nicht weiter, aber trotzdem ist es manchmal ein komisches Gefühl.
Wenn es so krass ist, dass man sich deswegen sogar trennt, dann finde ich das schon ein wenig krankhaft. Wenn die beiden sich wirklich lieben, sollte der Mann sich auch Hilfe suchen, damit er dieses Problem mit sich selbst klären kann und die beiden glücklich zusammen sein können. Immerhin wird er in einem solcher Alter kaum noch einen Menschen finden, der keine Vorgeschichte hat und deswegen sollte man damit schon leben können und das akzeptieren. Natürlich finde ich es in Ordnung, wenn einem das ein wenig zu schaffen macht und man sich Gedanken macht, ob es denn für den anderen nun etwas besonderes ist und ob man die Vergangenheit "überragen" kann, aber das sollte alles in Grenzen bleiben und in diesem Fall finde ich das nur übertrieben.
Das Problem, dass mein Verstand sich weigerte, mit meinem Herz und meinem Bauch zusammen zu arbeiten, hatte ich auch schon mal. Und es war definitiv keine leichte Sache. Glücklicherweise ging es bei mir aber um etwas nicht ganz so verzwicktes wie eine Liebesangelegenheit, sondern um eine Freundschaft. Ich wusste damals genau, dass eine meiner Freundinnen mich unheimlich schlecht behandelt hatte und ich hatte das eindeutige Gefühl, dass sie sich zum Schluss nur noch bei mir entschuldigt hatte, damit wir uns weiter trafen und ihr nicht ständig langweilig war. So kenne ich sie nämlich sehr gut. Aber wie gesagt, damals hatte ich nicht das Gefühl dass ihr überhaupt noch etwas an unserer Freundschaft lag, sondern nur daran, ihre Zeit mit Lachen und nicht mit Langeweile verbringen zu müssen.
Nur war es leider so, dass ich mit dieser Freundin eine unheimlich schöne Freundschaft für ein halbes Jahr lang hatte. Wir haben uns gegenseitig vieles anvertraut und waren ständig zusammen. Sie wurde zu einem, wenn nicht sogar DEM wichtigsten Menschen meines Lebens. Und als wir dann einen äußerst albernen Streit hatten und ich einsah, wie schlecht sie eigentlich für mich war und ich daraufhin nichts mehr von ihr wissen wollte, war sie mir auch tatsächlich für ein paar Wochen egal. Und danach ging das große Vermissen los. Es war buchstäblich, als wäre ich auf einem Drogenentzug oder so etwas, weil ich etwas haben wollte und weil ich etwas BRAUCHTE, was ich nicht bekommen konnte. Denn letztendlich wollte sie auch nichts mehr von mir wissen (gekränkter Stolz, weil ich ihre Entschuldigung nicht angenommen hatte?) .
Nach einigen in recht angriffslustigem Ton gehaltenen Nachrichten über eine Internet-Community, in denen wir uns eigentlich beschlossen, uns mal richtig auszureden, da uns beiden unsere kaputte Freundschaft eben doch nicht ganz so egal war, wie wir beide immer vorgaben, folgte jedoch nichts. Höchstens der Hass. Und was soll ich sagen - ich habe nun schon jahrelang nicht mehr mit meiner ehemaligen Freundin gesprochen und es geht mir auch ohne sie fabelhaft. Vielleicht liegt es daran, dass ich nach unserem Freundschaftsaus auch noch eine andere Freundin wahrgenommen habe, von der ich seitdem unzertrennlich bin und ihr somit nicht mehr hinterhertrauere.
Na, jedenfalls war das nach unserem Streit halt auch so, dass ich um jeden Preis zu ihr zurückwollte, aber mein Verstand mich davon abhielt. Und du schreibst ja, dass hier genau dasselbe Problem vorliegt. Und in diesem Fall kann ich nur empfehlen, dass dieser Mann auf seinen Verstand pfeifen sollte. Klar kann ich die Lage nachvollziehen, in der er sich nun befindet, aber ich sehe irgendwie keinen Sinn in dem, was ihm sein Verstand sagt. In meinem Fall war es so, dass meine Freundin einen verdammt schlechten Einfluss auf mich hatte und irgendwie ständig am Lästern über mich war. Also musste ich notgedrungen loslassen, denn so etwas macht man einfach nicht in einer Freundschaft.
Und hier? Ich kann ja verstehen, wenn der Mann nicht mit der Vergangenheit seiner Expartnerin abschließen kann. Aber das hat einfach nichts mit ihm zu tun und schadet ihm auch nicht - also würde ich auf meinen Verstand pfeifen und auf mein Herz hören. An der Vergangenheit kann nunmal nichts mehr geändert werden, und wenn das das einzige Problem in der Beziehung der beiden war... zudem scheint es ja auch eine wirklich große Liebe zwischen den zweien zu sein. Es ist zwar verständlich, wenn er mit dieser Vergangenheit nicht klarkommt - aber sich selbst aus einem solchen Grund unglücklich zu machen ist die Sache einfach nicht wert.
Also wenn man eifersüchtig auf die Vergangenheit des eigenen Partners ist, dann sollte man sich schon überlegen, mal professionelle Hilfe zu holen, denn das kann ja nicht normal sein. Jeder Mensch hat doch eine Vergangenheit und grad Menschen, die über 30 Jahre alt sind und schon Kinder haben, hatten ja auch schon Beziehungen vorher.
Für mich wäre es absolut nicht denkbar, das ich auf die Vergangenheit meiner Partnerin eifersüchtig sein müsste, denn sie verbringt ihre Zukunft mit mir und das ist doch das was zählt und nicht, wie sie vorher gelebt bzw. geliebt hat. Menschen ändern sich ja auch mit der Zeit und werden reifer dazu.
Denke das die Beziehung der beiden auch sicherlich sehr unter diesem Druck gelitten hat und das dies auch mit Sicherheit ein Grund dafür ist, das sie nicht gehalten hat. Ich verstehe es nicht, denn dem Mann müsste von anfang an klar gewesen sein, das eine Frau mit Kindern schon vorher Beziehungen gehabt haben muss und damit hätte er klar kommen müssen. Ihm würde ich eine professionelle Hilfe raten.
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