Orientierungssinn bei Männern besser ausgeprägt?

Ich kenne sehr viele Männer, die einen wirklich guten Orientierungssinn haben. Mein Mann zählt eigentlich auch darunter. Wo er schon einmal gewesen ist, da kennt er sich auch aus und wenn es 10 Jahre her ist, dass er mal dort gewesen ist. Ich hingegen habe einfach keinen Orientierungssinn. Mich könnte man leicht aussetzen. Ich würde wahrscheinlich mie wieder nachhause finden, wenn ich keinen fragen dürfte. Und so geht es den Frauen in meinem Bekanntenkreis eigentlich auch.

Ist es eigentlich wissenschaftlich bewiesen, dass Männer einen besseren Orientierungssinn haben als Frauen? Kommt es noch aus der Zeit, wo die Männer auf die Jagd gingen und den Weg nachhause wiederfinden mussten? Ist es quasi bei den Frauen ein verkümmerter Sinn und bei den Männern eben der ausgeprägte Sinn? Ist es eine Art Instinkt, den die Männer schon früher haben mussten?

Also ich finde es auch immer extrem erstaunlich was sich mein Freund da alles merken kann. Der braucht nicht mal ein Navi, der schaut sich die Routen die er fährt einfach vorher bei Google.Maps an und das wars. Als wir uns das erste mal gesehen hatten kam er auch mit dem Auto unten von Bayern hoch zu mir nach Sachsen Anhalt gefahren und alles ohne Navi oder Karte. Ich brauchte am Anfang selbst hier in der Stadt ein Navi weil ich mich immer wieder verfahren habe und da ist es schon nur eine Kleinstadt *schäm*

Womit das aber zusammenhängt kann ich auch nicht sagen aber auf jeden Fall lacht mcih mein Freund deswegen sogar aus weil er nicht verstehen kann wieso ich mich nirgends zurechtfinde. Dafür können wir Frauen aber andere Sachen besser

Mein bester Freund hat auch so ein Superhirn. Wenn da bei Straßen keine grösseren Veränderungen im Verlauf gemacht wurden, findet er sich auch fast im Schlaf an Orte, wo er schonmal war. Mein Nochgatte schafft es kaum mit Navi was neues zu finden. Von daher kann ich der These nicht folgen, das Männer da einfach einen besseren Orientierungssinn haben.

Strecken die ich selbst gefahren bin, schaffe ich später dann auch ohne Landkarte, selbst wenn da grössere Zeitabstände zwischen beiden Fahrten liegen. Wobei mir mal gesagt wurde, das man sich in fremden Gegenden besser zurecht finden würde, wenn man seine Fahrschule auch in einer fremden Stadt gemacht hat. Da müsste man auch als Fahrschüler schon mehr aufpassen, als wenn man die Örtlichkeiten schon kennt.

Eine Studie zu diesem Thema kenne ich nicht, würde mich aber auch sehr interessieren, da ich eigentlich nicht glaube, dass Männer den besseren Orientierungssinn haben. Ich denke, dass das mit der Orientierung fast schon so ist, wie mit dem Parken. Angeblich sollen ja Männer die besseren Einparker sein, so sagen viele, aber auch hier wird gestritten und letztendlich kommt man meistens zu dem Ergebnis, dass es gute Einparker unter beiden Geschlechtern gibt und das Männer sich in ihren Autos oftmals so toll vorkommen, dass sie sowas manchmal behaupten.

Genauso ist das meiner Meinung nach bei dem Orientierungssinn. Wenn es aber dann darum geht, den richtigen Weg auch zu finden, ist es doch oftmals so, dass die Männer die Führung übernehmen, weil das einfach so in ihrer Natur liegt. In wenigen Fällen ist mir sogar aufgefallen, dass die Frauen sich sogar absichtlich dumm stellen, um das Ego des Mannes aufzupuschen, obwohl das natürlich schon etwas denkwürdig ist und ich das entwürdigend finde. Aber so überlässt Frau eben dem Mann das finden des richtigen Weges und so scheint es, als hätte er den besseren Orientierungssinn.

Zweifellos gibt es auch sicherlich Paare, bei denen es wirklich der Fall ist, aber ich für meinen Teil kenne sehr viele Frauen, die das genauso gut können und zähle mich selbst auch dazu. Mein Freund kann sich Wege super gut merken und ich stehe dem keineswegs nach.

Ich denke, dass das mit der Orientierung fast schon so ist, wie mit dem Parken. Angeblich sollen ja Männer die besseren Einparker sein, so sagen viele, aber auch hier wird gestritten und letztendlich kommt man meistens zu dem Ergebnis, dass es gute Einparker unter beiden Geschlechtern gibt und das Männer sich in ihren Autos oftmals so toll vorkommen, dass sie sowas manchmal behaupten.

Dazu mal folgendes lesen: Warum Frauen wirklich schlechter einparken - Das Selbstbild. Da wurde diese Vermutung ja irgendwie nachgewiesen.

@Diamante, dafür, dass Männer angeblich den besseren Orientierungssinn haben, gibt es bisher wohl eher keinen Beleg, obwohl es immer mal wieder wissenschaftliche Erklärungsversuche gibt. Auf jeden dieser Versuche folgt aber immer wieder eine Erklärung, die erstere als Quatsch darstellt.

Ich denke eher, dass (wie in dem oben verlinkten Thread geschrieben) auch dies eine Frage des Selbstbildes ist. Wer mit traditionellen Geschlechterrollen aufgewachsen ist, der wird auch eher den Klischees entsprechen.

Also ich weiß zumindest, dass sich Frauen halt meist an anderen Dingen orientieren. Das habe ich mal gelesen. Bei Frauen wird es meist sehr ausgeschmückt, wo sich etwas befindet, Männer hingegen beschreiben einen Weg klar und deutlich.

Frauen beschreiben dabei dann auch oft die Häuser, die mit dem Ziel zu tun haben und sehen z.B. Geschäfte als Anhaltspunkte, um sich zu orientieren, Männer hingegen fahren (ironisch gesagt) nach dem Motto "links-abbiegen-dritte Straße rechts-Zlel erreicht".

Also ich persönlich kann nur sagen, dass ich auch ohne ein Navigationssystem ganz gut in einer fremden Stadt auskommen würde, auch wenn ich noch nie mit einem Auto durch eine wildfremde Stadt gefahren bin. Aber ich habe einfach so einen Instinkt, den nur manche Menschen haben, darunter auch mein Vater, von dem ich das wohl geerbt habe, der mir einfach immer das richtige Gefühl gibt und so komme ich dann meistens auch dort an, wo ich ursprünglich einmal hin wollte. Auch bei meinem Vater ist das so, der kann sich einfach schnell an den Straßenschildern entlang hangeln und findet zum Beispiel immer einen guten Parkplatz, wenn denn einmal wieder einer gesucht sein sollte. Das ist natürlich total praktisch und auch sehr begrüßenswert.

Also meine Mutter ist dann da aber ganz anders, wenn sie ohne Navigationssystem und ohne klare Anweisungen in die Stadt fahren würde, dann würde sie eher gegen ein Verkehrsschild fahren, als dass sie wirklich Erfolg hätte mit ihrer Suche. Denn sie hat einfach einen total schlechten Orientierungssinn und mehr als einen Tag kann sie sich sowieso keinerlei Routen merken, da kann man schon einmal die Krise bekommen als Mann, wenn man auf dem Beifahrersitz sitzt und die Mutter einfach nichts auf die Reihe zu bekommen scheint. Aber dafür kann sie eben andere Dinge besser, Orientierung ist wohl einfach nicht so ihr Ding.

Warum das so ist? Ich glaube kaum, dass es da einen wissenschaftlichen Beweis geben wird, aber es war doch schon immer so, dass die Männer auf Jagd gegangen sind und daher wird das dann auch höchstwahrscheinlich kommen, denke ich mir zumindest. Ich kenne auf jeden Fall keinen wirklichen Mann, der sich in seiner Stadt oder auch in irgend einer anderen Stadt, die er schon einmal besucht haben sollte, nicht oder nur unzureichend zurechtfindet. Und auch die anderen Meinungen hier bestätigen das ja anscheinend, also braucht man sich als Mann wohl kaum Gedanken zu machen, das scheint einfach wie angeboren zu sein in dem Y-Hormon, in dem gleichnamigen X scheint es wohl ein wenig zu fehlen. Aber verallgemeinern möchte ich hier auch wieder nichts.

Das heißt nämlich nicht, dass es auch super schlaue Frauen gibt, die sich einfach überall orientieren können und die auch einfach überall alles Mögliche finden. Denn solche Frauen gibt es auch einmal immer wieder und das ist meiner Meinung nach auch total gut so, schließlich würde sonst ja auch überhaupt keine Abwechslung in das Stadtleben kommen, wenn sich nur die Männer dort auskennen würden. Ich muss aber auf jeden Fall da Jotjot Recht geben, wenn den einmal eine Studie behauptet, dass sie komplett wahr wäre und das dann auch noch irgend wie belegen kann, dann wird dieser Beleg spätestens eine Woche danach auch schon wieder widerrufen sein, das ist ja fast schon sicher heutzutage. Deswegen hilft es anscheinend wirklich nur, sich ein Selbstbild zu machen, aber ich glaube einfach kaum, dass da wirklich überhaupt nichts dran ist an der Sache, aber das ist auch einfach wie so vieles nur Ansichtssache, beim Einparken wie beim Orientierungssinn, das sieht einfach wirklich jeder anders, ob Mann oder Frau ist gleichgültig. Aber es kommt auch wirklich auf den Typ an und es ist auch sicherlich richtig, was ygil sagt, auch an verschiedenen Dingen wird sich eben orientiert, deswegen würde ich jetzt keine klare Grenze dort ziehen wollen.

Männer achten auf andere Dinge und Detail als Frauen. Das der Orientierungssinn bei Männern besser ausgeprägt sei, wage ich zu bezweifeln. Wenn mein Lebensgefährte, mein Sohn und ich unterwegs sind, muss ich sagen, dass alle drei auf unterschiedliche Dinge achten. Mein Sohn achtet mehr auf MC Donalds oder Berge. Mein Lebensgefährte achtet auf Schilder, Autohäuser und Baumärkte. Ich wiederum achte auf die Gegend, Häuser, Gardinen an den Fenstern und Einkaufszentren. So unterschiedlich orientieren sich Männer, Frauen und Kinder und deshalb hat jeder seinen eigenen Orientierungssinn.

Mir viel da auch gleich das von JotJot erwähnte Buch ein. Ich habe es als Hörbuch, es lässt sich auch ganz gut im Auto zur allgemeinen Belustigung gut hören, aber wenn ich mich richtig erinnere hängen diese unterschiedlichen Fähigkeiten mit den zwei Gehirnhälften zusammen die bei Mann und Frau unterschiedlich stark ausgeprägt sind. Auch die schwächere räumliche Wahrnehmung bei den Frauen hat damit zu tun (Stichwort Einparken und Überholen).

Ob das nun alles so bis ins kleinste Detail auch bewiesen ist möchte ich bewusst offen halten, aber lustig finde ich es manchmal schon wenn ich mit meiner Frau auf Reisen bin und sie links und rechts verwechselt. Sie beschäftigt sich immer vorab gerne mit den besten Routen und Ausflugspunkten, schreibt die Straßennamen auf oder druckt die Karte dazu aus, hinfinden würde sie aber alleine nicht weil sie meistens die Karte falsch herum hält. Also ich denke deshalb dass an dieser These schon etwas dran ist.

Wer mit traditionellen Geschlechterrollen aufgewachsen ist, der wird auch eher den Klischees entsprechen.

Das sehe ich genauso. Die räumliche Orientierung wird ja erlernt und das Erlernte lässt sich dann natürlich auch übertragen. Also wenn man sich in Stadt A gut zurechtfindet hat man es auch in Stadt B leichter. Und da haben Frauen, die eher traditionell erzogen wurden oder sich auch als Erwachsene eher in einer traditionellen Rolle sehen, sicher weniger Gelegenheit zum lernen. Das fängt ja schon damit an, dass in vielen Familien eher der Vater Auto fährt und die Mutter daneben sitzt und nur kleinere Strecken selber fährt.

Wahrscheinlich spielen aber noch ganz viele anderen Faktoren eine Rolle. Zum Beispiel, ob jemand zur Schule gefahren wurde, oder ob er sich den Schulweg selber merken musste. Oder ob er in einer Stadt mit vielen Straßen aufgewachsen ist oder in einem Dorf mit sehr übersichtlichen Strukturen.

Ich finde in dem Zusammenhang übrigens immer die Männer lustig, die sich, obwohl sie sich nachweislich verfahren haben, standhaft weigern nach dem Weg zu fragen. Ich bin vor ein paar Wochen eine Orientierungsrallye gefahren, wo man nur mit Karten seinen Weg finden und bestimmte Checkpunkte anfahren muss, und die rein männlichen Teams waren unter den letzten, die ins Ziel gekommen sind, weil sie sich lieber auf ihren Orientierungssinn verlassen haben als einfach mal jemanden am Straßenrand zu fragen.