Kann man einem Kind vor der Einschulung zuviel beibringen?
Mein Neffe ist 4 Jahre alt und an allem sehr interessiert. Meine Schwägerin nimmt sich auch sehr viel Zeit für ihren Sohn und fördert ihn auch gerne. Sie meint es sehr gut mit ihrem Sohn und macht ihm auch in keiner Weise Druck. Der Kleine ist wirklich sehr interessiert und meine Schwägerin bringt ihm eben spielerisch sehr viel bei.
Wie in einem anderen Beitrag schon geschrieben, bringt sie ihm eben auch schon das Alphabet näher. Aber auch andere Bereiche, die man oft erst in der Volksschule / Grundschule erlernt, will sie ihm jetzt schon spielerisch beibringen. So rechnet sie auch schon ein wenig mit ihm und wenn sie so weitermacht und der Kleine auch weiterhin so interessiert ist, bin ich mir sicher, dass er bei Schuleintritt auch schon die Buchstaben schreiben kann oder auch schon ein wenig lesen kann. Rechnen geht bei ihm eigentlich auch schon gut.
Nun ist es sicherlich sehr gut, wenn Eltern ihre Kinder bestmöglich fördern, vor allem wenn das ganze ohne Druck stattfindet. Nun haben wir zu Weihnachten ein wenig darüber diskutiert, ob man einem Kind vor der Einschulung auch zuviel beibringen kann. Langweilt sich ein Kind in der Schule nicht, wenn es schon vieles kann?
Ich sehe das Ganze schon ein wenig zwiespältig. Einerseits finde ich es sehr schön, wenn Eltern ihre Kinder fördern. Soll man ein Kind bewusst im Lernen bremsen, nur weil es eben noch zu früh ist? Das wäre doch auch schade. Andererseits kann ich mir schon vorstellen, dass es auch problematisch werden kann, wenn die Eltern den Kindern vorher schon sehr viel beibringen. Zum einen kann das zum Teil falsch sein, wie zum Beispiel die andere Aussprache beim ABC wie ich es in einem anderen Beitrag zur Diskussion gebracht habe. Aber wenn das Kind zum Beispiel eben auch schon alle Buchstaben Lesen oder Schreiben kann, ist es ja auch langweilig, wenn die anderen Kinder es dann erlernen.
Was sollte man den Kindern vorher also schon beibringen? Oder sollte man die Themen der Volksschule / Grundschule ganz auslassen und es der Schule überlassen? Sollte man die ineressierten Kinder da wirklich einschränken? Wie geht man mit so einer Situation am besten um? Es gibt ja auch genügend Kinder, die einfach sehr interessiert an allem sind und nicht gleich hochbegabt oder so sind.
Ganz klares "JA". Man kann den Kindern zu viel beibringen und die Kinder langweilen sich dann in der ersten Klasse und wenn es dann in die zweite Klasse geht, dann sacken sie mit der Leistung ab, weil sie gar nicht gewohnt sind, dass sie etwas nicht können. Man sollte den Kindern nicht zuviel beibringen. Man sollte immer bedenken, dass andere Kinder in der Klasse ganz ohne Vorkenntnisse reingehen. Dass, was den Kindern im Kindergarten beigebracht wird reicht völlig aus.
Meine Tochter ist immer ein helles Köpfchen gewesen. Ich habe ihr nie etwas beigebracht, was sie in der Schule beigebracht bekommen sollte. Aber sie hat mit am Tisch gesessen, wenn ihr Bruder Hausaufgaben gemacht hat. Sie hat es durch die Erklärung, die ich ihrem Bruder gegeben hat dann gekonnt und sie hat sich in der Grundschule von der ersten bis vierten Klasse gelangweilt. Sie ist niecht hochbegabt. Aber sie hat nichts mehr erklärt bekommen brauchen. Sie hat es einfach gekonnt, bevor die Lehrerin das der Klasse erklärt hat. Sie ist mit Supernoten in das Gymnasium gekommen, wo sie sich dann unheimlich auf den Hosenboden setzen musste, damit sie auch die Noten halten konnte.
Wenn ich heute noch mal damit zu tun hätte, würde ich ein kleineres Geschwisterkind nicht mit am Tisch sitzen lassen und malen lassen, wenn das ältere Geschwisterkind Hausaufgaben macht. OK, meine Tochter war in der Grundschule ein As in der Schule und auch im Gymnasium dann weil sie ehrgeizig war. aber wenn sie nicht so ehrgeizig gewesen wäre, wäre sie unheimlich abgesackt.
Es kommt darauf an welches Schulsystem an der Schule herrscht, wo dein Neffe dann eingeschult wird. Ist es das übliche, wo es einen engen Lehrplan gibt, so ist es nicht sinnvoll seinem Kind vorher schon zu viel beizubringen. Denn dann kommt dieser Effekt, das es sich langweilt. Gerade Jungs werden dann schnell zu Störenfrieden im Unterricht, was ihnen insgesamt einen schlechten Ruf einbringt. Zumal dann auch oft die Gefahr besteht, das sie den Anschluss verpassen, wenn es dann an Dinge geht, sie noch nicht können.
Hat man aber ein Schulsystem welches sich individuell mit den Schülern befasst, so das jedes Kind nach seinem Wissenstand gefördert wird, dann mag das funktionieren. Denn dann nehmen Lehrer darauf entsprechende Rücksicht und werden einem Kind, was schon mehr kann, auch anspruchsvollere Aufgaben geben.
Ansonsten ist es einfach ratsam, wenn man die Neugier des Kindes in entsprechende Bahnen lenkt, die nicht unbedingt etwas mit der Schule zu tun haben. Also eher im Hobbybereich etwas suchen, wo das Kind sich austoben und eben auch Wissen erhält.
Ich glaube nicht, dass man den Kindern zu viel vor der Einschulung beibringen kann, obwohl es sicherlich auch auf das Kind selber ankommt. Ich denke mir eher, dass man Kinder vor der Schule nicht genug fördern kann. Sie wissen dann vielleicht schon mehr, wie die gleichaltrigen Kinder in der Klasse, aber da die Lehrer in der Grundschule alles etwas anders und auch spielerisch den Kindern beibringt, glaube ich nicht, dass es für die Kinder langweilig werden könnte. Vielleicht sind sie dann sogar stolz, wenn sie schon mehr wissen oder etwas besser können wie die anderen Kinder.
Ich würde mir da nun weniger Gedanken machen und auch stolz auf meinen Sohn sein, wenn er denn schon etwas rechnen und das Alphabet kann, bevor man es ihm in der Schule beigebracht hat. Außerdem denke ich, dass viele Kinder schon vor der Schulzeit wenigstens ihren Namen lesen oder schreiben können. So ist das auf jeden Fall in meinem Bekanntenkreis. Das ist also doch recht normal.
Wenn deine Freundin ihr Kind nun sehr stark fördert, finde ich es nicht schlimm und würde einfach abwarten, wie sich das Kind dann in der Schule verhält.
Hallo,
man kann das durchaus von zwei Seiten betrachten. Ein Kind was den anderen voraus ist, und welches sogar Spaß am lernen hat ist den Kindern nachher im Kindergarten oder in der Schule voraus. Die Schule wird ihm einfacher fallen, sodass es eventuell noch mehr lernen will oder das ihm langweilig wird. Sofern letzteres der Fall seien sollte ist das natürlich sehr gefährlich, weil das Kind nicht permanent gefordert ist und es ihm am Anreiz fürs Lernen mangelt.
Andererseits besteht die Gefahr, das solche schon gut vorbereitete Kinder schnell ausgegrenzt werden und schnell als "Streber" gelten. Wir alle wissen zwar das das nichts negatives ist, jedoch führt dies schnell zur Ausgrenzung des Kindes. Wenn das Kind soweit voraus ist könnte man dann zwar eventuell darüber nachdenken ob es nicht lieber eine Klasse überspringen sollte. Hier besteht jedoch auch die Gefahr, das es sich nicht so gut mit den älteren Schülern zurechtfinden kann.
Diamante hat geschrieben:Ganz klares "JA".
Das kann man so allgemein gar nicht sagen; denn es hängt doch sehr vom Ehrgeiz der Eltern und vom Kind selbst ab und nicht zuletzt von der pädagogischen Ausrichtung oder besser noch den Lehrkräften, von denen das Kind künftig unterrichtet wird!
Grundsätzlich finde ich es immer unsinnig ein Kind in eine bestimmte Richtung zu drängen. Sicher gibt es Dinge, die ein Kind schon vor der Einschulung können muss, dass man darauf hinarbeitet ist wohl selbst verständlich. Alles darüber hinaus ist aber eher grenzwertig. Wenn die Eltern dahin arbeiten, dass das Kind bestimmte Dinge schon kann ohne dass es selbst Interesse daran entwickelt, dann tut man dem Kind damit eher keinen Gefallen, weil es tatsächlich sein kann, dass es denkt es könne alles und bei neuen Dingen dann total abfällt.
Aber es gibt eben wirklich Kinder, die einfach so wissbegierig sind und vieles wissen wollen. Dass man die Kinder darin unterstützt ist einfach nur sinnvoll; würde man das nicht tun, dann würden die Kinder sich die Antworten auf ihre Fragen woanders holen. Das kenne ich von meinem Kleinen, weswegen ich jetzt immer selbst auf seine Fragen antworte. Diese Kinder kann man eben einfach nicht vom Lernen abhalten; mein Kleiner ist jetzt in der Schule und ich hatte schon zwei Lehrergespräche, weil das Kind einfach schon Dinge macht, die aktuell noch nicht dran sind. Als das Kind gefragt wurde, wieso es denn überhaupt darauf gekommen sei - es hätte schon mal in den Schulbüchern weiter nach vorn geblättert. So war das aber auch schon in der Kindergartenzeit, da ist es eben zu den Hortkindern, zu den Erziehern oder älteren Mitgliedern des Sportvereines gegangen und hat dort gefragt. Klar könnte man so etwas abwürgen, aber dann würde das Kind andere Möglichkeiten finden.
Sicher kann es auch sein, dass sich solche Kinder in der Schule langweilen. Hier ist aber immer die Frage, wie auch die Lehrer damit umgehen. In der Schule meines Kleinen läuft das richtig gut, da werden die leistungsstarken Schüler auch gefördert - so sitzt ist der zusätzliche Lehrer der ersten Klasse nicht nur für die leistungsschwachen Schüler Ansprechpartner sondern er nimmt auch die leistungsstarken Schüler unter seine Fittiche und gibt denen zusätzliche Kopfnüsse, die so eh nicht im Lehrplan stehen.
Das Überspringen einer Klasse ist übrigens bei uns auch Thema, hat aber weniger mit dem Problem des hohen Wissensstandes bei der Einschulung zu tun - auch Themen, die mein Sohn erst im Unterricht erlernt nimmt er extrem schnell auf. Allerdings halte ich das Überspringen für keine gute Idee. Bei meinem Kleinen wäre das zwar kein Problem, da ohnehin die ersten zwei Klassen in ein bis drei Jahren durchlaufen werden können und er auch körperlich gern mal schon als Drittklässler durchgeht. Ich sehe es aber problematisch in der emotionalen Entwicklung. Da sind gerade Grund- oder Volksschulkinder eben oft genug doch noch nicht so weit, wie ein Jahr ältere Kinder. Außerdem sehe ich dann eher die Gefahr, dass das Kind als Streber gilt.
Das Thema, dass mein Neffe eine Klasse überspringen soll, steht nicht im Raum. Er ist einfach nur sehr interessiert an Buchstaben und auch schon am Lesen und so weiter. Aber das heißt ja noch lange nicht, dass er hochbegabt ist oder besonders rasch oder so lernt. Es stellt sich aber eben nur die Frage ob es hinderlich sein kann, wenn ein Kind bei Schuleintritt schon das Alphabet kann oder die Buchstaben schon schreiben und lesen kann und so weiter.
Meine Schwägerin macht da in keinster Weise einen Druck. Das Kind hat damit selber angefangen. Mein Neffe hat zum Beispiel solche bunten Buchstabenpuzzlematten. Diese Matte hat meine Schwägerin eigentlich gekauft, damit der Boden nicht so kalt ist und sie auch schön bunt aussehen. Natürlich ist ein Kind auch daran interessiert, was auf diesen Matten zu sehen ist. So hat das dann eben mit den Buchstaben angefangen. Und er erkennt jetzt schon sehr gut, welcher Buchstabe in der Matte ist.
Dann hat einmal mein Bruder damit angefangen mit den Matten im Spiel den Namen des Kindes zu schreiben und so weiter. In weiterer Folge hat dann mein Neffe selber angefangen beim Malen zu versuchen, die Buchstaben, die er ja am Boden bei der Matte sieht nachzumalen. Da ist er echt recht geschickt. Er fragt dann eben auch selber nach welche Matten man nehmen muss um Mama oder andere Wörter zu schreiben.
Es ist also überhaupt kein Druck dahinter, sondern es hat sich durch die Matten eben ergeben. Dann reihen sie eben die Matten nach dem Alphabet und so weiter. Mein Sohn hat auch solche Matten und er spielt auch extrem gerne damit. Mit zwei Jahren hat er natürlich noch kein Interesse oder Verständnis von Buchstaben oder Zahlen, aber ich kann mir schon vorstellen, dass solche Matten eben motivierend für Kinder sind oder eben bei manchen Kindern das Interesse wecken.
So kann es dann durchaus eben passieren, dass ein Kind plötzlich bereits vor Schuleintritt das Alphabet kann und ein wenig Lesen und Schreiben kann ohne dass es nun besonders begabt wäre und ohne dass irgendwer Druck macht. Andere bauen eben tolle Häuser oder sonstwas mit Lego, mein Neffe spielt eben lieber mit diesen Buchstabenmatten und fängt wie gesagt auch schon an die Buchstaben nachzumalen. Da nimmt er sich zum Beispiel auch ein Blatt Papier, legt es über die Matte und malt dann eben den Buchstaben nach.
Wenn das Interesse bei ihm also weiterhin besteht, nehme ich stark an, dass er da bis zum Schuleintritt so einiges kann. Ich selber sehe eigentlich auch die Problematik, dass er sich dann Langweilen könnte, oder dass er dann eben als Streber gilt und so weiter. Aber soll man ihm denn diese Matten wegnehmen? Ist ja auch blöd, oder? Und wenn er danach fragt, wie man die Buchstaben reihen muss um dieses oder jene Wort zu schreiben, kann man ja auch nicht sagen, dass man ihm das erst in ein paar Jahren zeigen wird oder so.
Welches Lernsystem die zukünftige Volksschule haben wird, weiß meine Schwägerin noch nicht. Sie weiß ja noch nicht einmal genau in welche Volksschule er gehen wird. Es wird aber eher keine besondere Schulform sein, wo es eben spezielle Förderungen gibt. Ich gehe also einmal davon aus, dass er in eine ganz normale erste Klasse kommen wird. Und ihn in eine Klasse mit speziellen Förderungen zu geben muss ja auch nicht unbedingt sinnvoll sein, weil er ja eben nicht unbedingt alles sehr rasch oder so lernt, sondern er eben einfach an Buchstabenspielen Spaß hat.
tournesol hat geschrieben:So kann es dann durchaus eben passieren, dass ein Kind plötzlich bereits vor Schuleintritt das Alphabet kann und ein wenig Lesen und Schreiben kann ohne dass es nun besonders begabt wäre und ohne dass irgendwer Druck macht.
Das konnten aus der Klasse meines Sohnes, die im Jahr 2010 eingeschult wurde, über die Hälfte der Kinder. Das ist zwar nicht unbedingt gefordert, aber man ist eigentlich schon darauf gefasst. Auch dass die Kinder immer öfter schon lesen und schreiben können ist wohl so neu nicht. Darum braucht sich Deine Schwägerin wirklich keine Sorgen zu machen. Ich sehe das ähnlich wie bei meinem Sohn - die Kinder sind eben so und auch clever genug sich die Informationen woanders zu holen.
Ich verstehe nicht, wie man einem Kind zu viel beibringen kann? Wenn man sich andere Länder zum Beispiel die asiatischen Länger anguckt, dann fällt einem auf, dass diese in den letzten Jahren bei Pisa-Studien immer hervorragend abgeschnitten haben. Während andere Länder gerade zu verblöden.
Ich denke, dass die Eltern sich viel mehr den wichtigen Dingen im Leben zuwenden sollten. Denn viele Kinder, die schon lesen und schreiben können ehe sie in die Schule kommen, können nicht mal die Schleife binden. Aber dazu habe ich hier was geschrieben Was sollte ein Kind vor der Einschulung alles können? . Lesen und schreiben wird in der Schule beigebracht und jedes Kind sollte ungefähr auf dem gleichen Stand sein, damit es sich nicht langweilt. Bei den Dingen des täglichen Lebens ist es viel wichtiger, dass das die Kinder können eher sie in die Schule kommen.
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