Jagdtrieb beim Hund - Wie feststellen?

Es gibt Hunderassen, bei denen weiß man gleich, dass sie Jagdtrieb haben, wie Münsterländer und eben Terrier. Aber es gibt ja auch viele andere Rassen, denen man nachsagt, dass sie keinen Trieb haben und dann doch mal eine Ausnahme darunter ist. Bei Mischlingen ist es sicher noch schwerer zu sagen, wenn man nicht genau sagen kann, welche Rassen in dem Hund stecken.

Ich frage mich, wie man feststellen kann, ob ein Hund Jagdtrieb hat. Es ist sicher die schlechtest Idee, dies einfach beim nächsten Waldspaziergang zu testen. Gibt es bei der Hundeschule die Möglichkeit das heraus zu finden?

Wenn ein Hund aufmerksam eine Stelle fixiert und dabvei eine Vorderpfote anzieht, dann nennt man das Vorstehen und das ist typisch für einen Jagdhund bzw. für einen Hund mit einem starken Jagdtrieb. Das kann man sehr leicht auch beim Spielen mit dem Hund feststellen. Schon im Welpenalter zeigen Hunde dieses Verhalten klick.

Ich weiß, dass unser erster Hund das früher öfter gemacht hat. Ich habe gar nicht gewusst, dass diese Haltung etwas mit Jagdtrieb zu tun hat. Bei meinem Hund habe ich dies auch noch nie im Spiel gesehen. Allerdings lebt er auch mit Katzen zusammen und ich kann ihn sogar neben meine Meerschweinchen setzen und er macht nichts.

Um zu sehen ob der Hund Jagdtrieb hat, braucht man keinen Test im Wald zu starten. Man merkt es schon am Verhalten während man spazieren geht. Dafür muss man nur etwas auf die Körpersprache und die Reaktionen des Hundes achten. Wer das nicht kann, merkt spätestens bei den ersten Jagdversuchen ob er einen Jäger führt oder nicht. Das kann man nicht ignorieren.

Es gibt verschiedene Jägertypen. Die einen Hunde scannen zwischendurch oder wenn sie etwas gehört haben konzentriert die Umgebung und reagieren auf Bewegungen. Beispiel: Ein Hund fixiert das zusammen gekauerte Wildkaninchen in der Ferne. Der Körper ist angespannt, er versucht so leise wie möglich zu sein und schleicht ggfs ein Stück vor. Kaum bewegt sich das Kaninchen, sprintet auch der Hund los und ist weg. Spätestens wenn der Hund das erste Mal voll durchstartet weiß man, dass man einen Hör-/Sichtjäger hat.

Dann gibt es noch Hunde, die Fährten aufnehmen und dieser bis zum Wild folgen. Wenn ein Hund einer Fährte folgt sieht das anders aus als wenn er nur mal schnuppert. Der Hund ist aufgeregt, schnuppert extrem und voll konzentriert, die Rute steht bei manchen nach oben, er lässt sich von seiner Arbeit kaum ablenken etc.

So wie es verschiedene Jäger gibt, gibt es auch verschiedene Ziele/Erfolgserlebnisse. Davon (und von der Triebstärke selber) hängt dann auch ab wie leicht man das unter Kontrolle bekommt. Den einen Hunden geht es nur darum Wild zu hetzen. Sie belohnen sich durch die Jagd selber. Andere spüren und scheuchen Wild nur auf. Denen genügt der Kick. Und dann hat man halt noch die Hunde, die die Beute erlegen wollen. Bei manchen Jägern wird man auch nach jahrelangem Training immer auf der Hut und schneller als der Hund sein müssen. Also das Wild zuerst sehen und früh genug reagieren bevor der Hund fixiert und losprescht. Ansonsten hat man kaum noch eine Chance zu solchen Hunden vorzudringen.

Mein Hund beherrscht beides und ist ein guter Sicht- sowie Spurjäger. Das wurde mir schon beim ersten Spaziergang anhand des Verhaltens klar. Gejagt wird aber nicht und obwohl Wildkaninchen und Feldhasen zu seinen Beutetieren gehören, sind meine Kaninchen sicher. Draußen zeigt er mir auch nur noch an, wenn er Wild aufgespürt oder gesichtet hat. Das Anzeigen selber belohne ich, rufe den Hund zu mir und gehe mit ihm weiter. Warum auch nicht? Er hat gute Arbeit geleistet und vor allem ist er bei mir geblieben. Ohne Training würde ich nur eine Staubwolke sehen.