"Handbuch" für Väter wenn die Mama mal nicht da is
Eine Freundin von mir ist derzeit in der 35. Schwangerschaftswoche und erwartet demnäch demnächst ihr zweites Kind. Das erste Kind ist drei Jahre alt. Wenn das zweite Kind dann kommt, wird sie wohl auch für ein paar Tage im Spital sein. Währenddessen passt im großen und ganzen der Papa beziehungsweise die Oma auf die Kleine auf.
Sie erzählte mir gerade, dass sie gestern ein Handbuch für ihren Mann geschrieben hat. Ich wusste zunächst nicht, was sie meinte, bis ich kapiert habe, dass sie eine Art "Gebrauchsanweisung" für ihre Tochter meint. Ich musste ein wenig schmunzeln, weil sie ihrem Mann scheinbar so gar nichts zutraut. Ich muss aber dazu sagen, dass er da wirklich etwas unbeholfen ist. Er ist zwar prinzipiell ein lieber Papa, spielt mit der Kleinen und so weiter, aber was den Alltag betrifft kümmert er sich wirklich fast gar nicht um die Kleine und das macht alles meine Freundin.
Sie meinte, dass er da eigentlich so gar nichts weiß. Also auch nicht, wo die Medikamente stehen, was sie in den Kindergarten mitnehmen muss, welchen Kinderarzt sie hat und so weiter. Finde ich zwar traurig, dass ein Papa all die Sachen nicht mitbekommt, aber ich kann es mir bei ihr wirklich vorstellen, dass das so ist. So hat sie nun eben vieles für Zweifelsfälle aufgeschrieben, damit er da im Notfall oder auch im Zweifelsfall nachschauen kann.
Was sollte auf so einer Liste alles unbedingt notiert sein? Was wäre da für Väter sehr praktisch und hilfreich? Sie hat bis jetzt einmal Notfallsnummern, Ärzte, Kindergartenöffnungszeiten und so weiter notiert. Dann hat sie eben auch noch aufgeschrieben, wo die Medikamente sind, was die Kleine wann in etwa isst, was sie zum Schlafen braucht, was er für den Kindergarten vorbereiten soll und so weiter. Die Oma ist zur Not wie gesagt auch noch da, aber sie kann auch nicht die ganze Zeit da sein. Was könnte für wenig involvierte Väter sonst noch hilfreich und nützlich sein?
Ich würde auf diese Liste gar nicht so viel draufschreiben. Schließlich gibt es auch im Krankenhaus Telefon und ein Anruf bringt meistens weiter wie etwas Geschriebenes. Somit würde ich sowohl Telefonnummern von Ärzten wie auch Medikamentenaufbewahrungsorte von der Liste streichen, zumal diese Dinge vermutlich sowieso nicht zum Einsatz kommen in den wenigen Tagen, in denen deine Freundin sich wegen der Geburt im Krankenhaus befindet. Außerdem sollte ihr Mann sie ja hoffentlich auch regelmäßig besuchen, wo man so etwas auch besprechen kann.
Was ich auf de Liste schreiben würde, wären Dinge, die mein Kind und den Tagesablauf direkt betreffen, also zum Beispiel einen bestimmten Tagesrhythmus, den es einzuhalten gilt, der zum Beispiel mit Aufstehen und Anziehen oder Frühstück beginnt. Da könnte deine Freundin zum Beispiel aufschreiben, was die Kleine gerne morgens isst. Weiter geht es, was sie mit in den Kindergarten nimmt, wann sie da sein sollte und wann man sie wieder abholen sollte. Dann sollte vielleicht eine Anrgeung zum Mittagessen auf dem Zettel stehen und wie der Nachmittag gestaltet werden sollte. Abends folgt dann, was es für Bettgehrituale gibt, was sie abends isst und was sie anbekommen soll über Nacht. Eben relativ banale Dinge, die aber dann vielleicht gar nicht so banal sind, wenn der Papa sich noch wenig mit der Kleinen beschäftigt hat und nicht so recht weiß, wie der Tagesablauf seiner Tochter momentan aussieht.
Sage deiner Freundin auch, dass sie sich gar nicht so viele Gedanken machen soll, ob ihr Mann zurecht kommt. Oftmals kommen Männer besser mit bestimmten Situationen zurecht, wie wir Frauen glauben. Und wie gesagt, Telefon gibt es ja auch noch.
Auf so ein Handbuch würde ich eher verzichten, denn gerade was alltägliche Routine ist, vergisst man doch in solchen Fällen ganz schnell zu erwähnen. Meist fallen einem wirklich nur Notlagen ein und solche Nummern kann man ruhig notieren, auch die, die man selbst nicht unbedingt im Kopf hat.
An der Stelle dieser Frau würde ich den Mann ganz einfach fordern und ihm jetzt die Chance geben sich selbst auszuprobieren, wenn die Partnerin noch die Kraft und auch Muße dazu hat. Wenn es dann noch zu Fragen kommt, kann man die Antworten dazu auf so einem Zettel schnell noch notieren.
Ich glaube auch, dass da bei meiner Freundin derzeit gerade ein wenig die Hormone am Arbeiten sind. Generell bin ich auch davon überzeugt, dass Väter mehr können als manche Mütter ihnen zutrauen. In diesem Fall ist es aber wirklich ein vorsichtig ausgedrückt etwas unbeholfener Papa. Er hat die Kleine schon einmal an einem Abend alleine gehabt, weil sie woanders eingeladen war und da ist auch so einiges chaotisch abgelaufen.
Ich kann die Bedenken also in dem Fall schon ein wenig nachvollziehen. Noch dazu, wo meine Freundin eine kleine Perfektionistin ist. Sie macht sich halt auch Sorgen, wenn sie ein paar Tage nicht da ist. Ihre Mama wohnt auch recht weit weg und auch wenn sie sich generell mit ihrer Schwiegermutter gut versteht, verlässt sie sich eben auch nicht so wirklich auf sie.
Ich glaube, dass sich der Papa schon irgendwie zurecht finden wird, oder eben zurechtfinden muss. Es muss ja nicht immer alles perfekt und reibungslos ablaufen. So sehe ich das zumindest, aber wenn man natürlich immer alles perfekt machen möchte und dann auch noch gerade mit Schwangerschaftshormonen beschäftigt ist, ist das nicht so leicht zu verstehen. So glaube ich, dass so ein Handbuch zumindest meiner Freundin die Sicherheit gibt und sie einfach beruhigter ist und das kann ja auch nicht schaden.
Ob dann der Papa darauf schaut oder nicht, ist ja wieder eine andere Sache. Ich werde es ihr aber nicht ausreden, weil es ihr eben glaube ich einfach eine Sicherheit gibt. Ich glaube auch eher, dass je mehr sie da aufschreibt, desto weniger wird der Papa es lesen. So habe ich ihr auch geraten, dass sie auf einen Zettel aufschreiben soll, welche Notfallsnummern und dergleichen es gibt, eben weil ich auch denke, dass das im Normalfall ja sowieso nicht zum Einsatz kommt. Auf einem anderen Zettel soll sie den Alltagsablauf, unterteilt in Morgens, Mittags und Abends aufschreiben. Den Zettel kann ich mir auch eher nützlich vorstellen.
Da sie ja hoffentlich noch ein wenig Zeit hat, hätte ich es auch sinnvoll gefunden, wenn er einfach jetzt schon am ganzen Ablauf mehr teilnimmt, aber da dürfte er nach den heutigen Berichten meiner Freundin streiken und da dürfte ihm die Motivation fehlen. Ist ja auch nicht gerade aufbauend. Bin trotzdem überzeugt, dass alles gut über die Bühne gehen wird. Es geht hier glaube ich eher darum, die Sorgen meiner Freundin zu respektieren und ihr Sicherheit zu geben. Ist ja bestimmt auch nicht lustig, wenn man im Krankenhaus ist und sich gedanklich immer Sorgen muss wie es gerade dem anderen Kind geht.
Lach, das ist wirklich niedlich.
Ich muss allerdings sagen, einige von diesen Dingen wüsste mein Lebensgefährte auch nicht, schließlich ist er fast den ganzen Tag arbeiten. Abends erzähle ich ihm dann bestimmt nicht was sie wann gegessen hat und was sie wann in den Kindergarten mitbekommen hat.
Allerdings würde ich meinem Lebensgefährten zutrauen das er die Alltäglichen Dinge wie Frühstück, Mittag, Abendbrot, Hände waschen, spielen etc. hinbekommt, bei Kinderarzt und Medikamenten (wenn unsere Tochter akut welche bräuchte) müsste ich ihm auch was aufschreiben. Für alles andere gibt es wie schon beschrieben das Telefon im Krankenhaus oder die Oma
Hallo,
ich würde im Vornherein nicht allzu viel Aufhebens darum machen. Wenn der Papa krampfhaft versucht alles nachzuahmen was die Mama macht, wird das ein dreijähriges Kind mehr verunsichern als dass es ihm hilft. Kinder in diesem Alter können schon differenzieren dass bei Papa und Mama manche Dinge unterschiedlich ablaufen.
Meine Kleine zum Beispiel ist zwei Jahre alt. Das Grundgerüst des Bettgeh-Rituals ist bei uns Eltern gleich: Treppe rauf, Zähne putzen, wickeln und umziehen, Bett. Der Ablauf zwischendrin und das Gute-Nacht-Sagen an sich variiert und trotzdem lässt sich die kleine Maus von jedem von uns problemlos ins Bett bringen. Als mein Mann einmal das MObile anschubsen wollte (so wie ich es immer tue) hat sie sich lautstark beschwert und "Mama" gerufen. Sie gab erst wieder Ruhe als mein Mann das Mobile angehalten hat und mit seinem gewohnten Papa-Ritual weitermachte.
Vielleicht wäre es sinnvoller den Papa etwas mehr in den Alltag einzubinden bevor das Geschwisterchen zur Welt kommt. Dann wäre die "Große" schon mehr an den Vater gewöhnt und die ganze Umstellung wäre vielleicht auch nicht ganz so abrupt. Wir haben es bei unseren drei Kindern so gemacht, dass mein Mann etwa drei Wochen vor dem geplanten Termin verstärkt angefangen hat die Kinder zu "managen". Er hat abends kontrolliert ob die Zähne richtig geputzt werden, hat morgens die Brotzeit für Schule und Kindergarten vorbereitet usw. Kleinigkeiten eigentlich, aber die Kids haben es registriert und so ist es nciht so sehr aufgefallen als ich ein paar Tage im Krankenhaus war.
Wenn sie sich aber sicherer fühlt mit ihrer Liste sollte unbedingt folgende Infos darauf: Lieblingsessen (sollten er oder die Oma unbedingt kochen wenn schon die Mama fehlt), Essen was sie gar nicht mag, Abendrituale, Besonderheiten aus dem Kindergarten (beste Freundin, Lieblingskindergärtnerin, Ablauf beim Verabschieden, Brotzeit), Ärzte.
Eigentlich alles was für die Psyche des Kindes besonders wichtig ist. Gerade wenn die Hauptbezugsperson auf einmal nicht anwesend ist, ist es wichtig andere Aufregungen zu vermeiden. Absolut unwichtig hingegen ist, ob die Hände fünf- oder zehmal am Tag gewaschen werden oder ob es ausnahmsweise einmal ein paar Minuten länger fernsieht etc.. Davon ist noch kein Kind zu Grunde gegangen und mit solchen Pingeligkeiten sollte man den Vater auch nicht behelligen.
Er wird das Kind schon halbwegs ordentlich versorgen und sollte nur darauf achten dass er es etwas ablenkt. Schließlich kommt bald ein neues Geschwisterchen und das ist für eine Dreijährige genug Umstellung.
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