Dreijähriger in Windeln unterwegs
In Nürnberg war ein dreijähriger Junge äußerst leicht bekleidet nachts unterwegs. Der Junge wurde nur mit Windeln, Schlafanzughose, kurzärmeligen T-Shirt sowie zwei verschiedenen Schuhen von einer Bäckereiangestellten entdeckt. Diese wollte das Geschäft für Anlieferungen öffnen, da wartete der Junge um 5:30 Uhr vor dem Geschäft.
Die sofort gerufene Polizei fand schnell heraus, dass der kleine Kerl nur einhundert Meter von dem Geschäft entfernt mit seinen Eltern wohnt. Die Eltern wurden geweckt - sie hatten noch nichts von dem nächtlichen Ausflug des Jungen bemerkt.
Da fragt man sich doch schon, was in den kleinen Köpfen so vorgeht. Ein Junge im Alter meines Sohnes hat das auch schon geschafft, er wurde aber nicht von der Polizei sondern von Nachbarn nach Hause gebracht. Die Eltern waren erschüttert, weil sie ebenfalls nichts bemerkten, sich dies aber bis heute nicht erklären können.
Ich kann mir vorstellen, dass in den kleinen Köpfen in dem Moment gar nichts vorgeht, sondern die Kleinen Schlafwandeln und dann eventuell wach werden und ganz verstört sind, wenn sie sich dann mit den Leuten unterhalten, die sie finden. Ich muss sagen, dass ich meine Wohnungstüre immer nachts abgeschlossen habe als meine Kinder klein waren. So habe ich mich sicherer gefühlt und wenn etwas gewesen ist, konnten die Kinder immer zu mir kommen. Den Schlüssel habe ich neben die Türe gehängt, aber nicht in Reichweite der Kinder, damit ich im Notfall schnell drankam.
Ich kann nicht verstehen, wie es passieren kann, dass so ein kleines Kind den Weg nach draußen finden kann. Es muss nicht sein und ich denke, dass man auch nachts als Eltern die Verantwortung hat, dass nichts passiert und da sollte man die Türe abschließen.
Diamante hat geschrieben:Ich kann nicht verstehen, wie es passieren kann, dass so ein kleines Kind den Weg nach draußen finden kann. Es muss nicht sein und ich denke, dass man auch nachts als Eltern die Verantwortung hat, dass nichts passiert und da sollte man die Türe abschließen.
Das mag schon sein, dass man da etwas verhindern kann. Aber die Kinder einer Freundin haben dann beispielsweise ganz andere Wege gefunden, um aus dem Haus zu kommen. So sind sie dann durch die Fenster geklettert etc. Zwar hat die Freundin dann schon geschimpft und den Kindern die Gefahren erklärt, die so ein Ausflug mit sich bringen kann, aber das eines der Kinder auch nicht wirklich gestört.
Mein Neffe in Tirol hätte das auch schon beinahe gemacht. Allerdings ist er zum Glück nicht weit gekommen. Meine Schwester ist dabei sogar eher eine überfürsorgliche Mama. Sie wohnen im oberen Teil eines Hauses. Die Treppen zum Vorzimmer waren mit einem Treppenschutz versperrt. Die Haustür war dann zusätzlich auch noch versperrt. Ich habe das auch für sicher gehalten.
Trotzdem hat es mein Neffe eines Tages plötzlich geschafft irgendwie über diesen Treppenschutz zu klettern. Wie er das geschafft hat, ist uns allen bis heute ein Rätsel. Es war auf jeden Fall definitiv verschlossen! Dann hat er es auch noch geschafft, die Haustüre aufzusperren. Mit drei Jahren kann man eben schon recht fit und mobil sein.
Meine Schwester und ich waren beide anwesend. Allerdings waren wir in der Küche und haben das Mittagessen gekocht. Wir haben dann nur die Haustür gehört und sind dann nachschauen gegangen. Da staunten wir nicht schlecht, als wir plötzlich den Dreijährigen bei der Haustüre gesehen haben. Er erklärte dann freudestrahlend und unschuldig, dass er nur schnell einkaufen gehen wollte! Kinder spielen eben etwas und er hat davor scheinbar auch Einkaufen gespielt und wollte noch schnell ein Brot holen!
Ein dreijähriges Kind ist nicht mehr zu 100% neben Mama und Papa. Die ganze Wohnung ist mehr als nur kindersicher gemacht. Ich finde eigentlich auch nichts dabei, wenn ein Dreijähriger ein wenig alleine in seinem Kinderzimmer spielt. Wie gesagt, es war der verschlossene Treppenschutz und eine abgesperrte Wohnungstür! Davor hat er es noch nie nicht einmal beinahe geschafft über diesen Treppenschutz zu klettern. Noch dazu hat er es wohl ganz leise geschafft, weil wir waren ja beide anwesend und haben keinen Radio oder dergleichen laufen gehabt.
Was sich der Kleine dabei gedacht hat, weiß ich auch nicht. Wahrscheinlich hat er das wirklich nicht bei vollem Bewusstsein getan, denn im dem Fall hätte er doch mit sicherlich Angst gehabt, alleine raus zu gehen, vor allem, weil es doch dunkel war. So wäre es mir in dem Alter zumindest gegangen und ich hätte mich das nicht getraut.
Ein kleiner Cousin von mir hat sowas in der Art aber auch schon mal gemacht, nur war das nicht aus versehen. Als er vier Jahre alt war, schlief er im Sommer bei geöffnetem Fenster und musste dann nachts auf die Toilette. Als er wieder kam, ging er mit seinem Bärchen zum Fenster um hinauszuschauen und dabei viel der Bär in den Garten. Da sich das Fenster zum Glück auf dem Erdgeschoss befand, wurde der Kleine nicht verletzt, als er schließlich aus dem Fenster kletterte, um seinen Bär zu holen und dann die Eltern mitten in der Nacht aus dem Schlaf klingelt, weil er durch die Tür wieder herein wollte.
Solche Vorfälle scheinen gar nicht so selten zu sein und zum Glück werden die Kleinen immer rechtzeitig wiedergefunden. Ich würde mir vermutlich in die Hosen machen vor Angst, wenn ich morgen aufstehen würde und mein Kind wäre nicht mehr im Bett, sondern würde irgendwo draußen herum spazieren.
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