Silvesterfeuerwerk: Für die Tierwelt ein Drama

Ich habe gestern um Mitternacht natürlich das Feuerwerk angesehen, was rund um uns gezündet wurde. Mir ist aufgefallen, dass sehr viele Vögel durch die Luft flogen. Manche piepten kläglich. Sie wußten wohl gar nicht wie ihnen geschah. Da wir auch viel Wald um uns haben, habe ich auch an die armen Tiere im Wald gedacht, die ja Fluchttiere sind und geglaubt haben müssen, dass die Jagd eröffnet ist. Ich habe noch nie so viele Vögel um Mitternacht rumschwirren sehen wie gestern Nacht.

Ist es euch auch aufgefallen, dass die Vögel sehr unruhig waren? Warum denkt man nicht auch an die Tierwelt, wenn man solche Böller zündet und verzichtet da nicht lieber drauf. Warum macht man ein Feuerwerk nicht an einem Platz, so dass die Vögel und die anderen Tiere immer noch wissen, wo sie hinsollen. Da rundherum alles zugeböllert wurde, wußten die Tiere nicht, wo sie hinsollten. Tun euch die Vögel und die anderen Tiere nicht leid? Würdet ihr der Tierwelt zuliebe auf Böller verzichten?

Ja, das ist richtig, was du schreibst. Alle Tiere tun mir leid, aber die Vögel trifft es wohl am härtesten. Sie sehen ihren Lebensraum bedroht und wissen nicht, wohin sie fliegen sollen, weil es ja an mehreren Ecken knallt. Ich kann mir vorstellen, dass einige durch die Knallerei zu Tode gekommen sind, weil sie sich so erschrocken haben.

Aber es betrifft auch die Haustiere. Wieviel Tiere von denen haben Schutz unter einem Gegenstand wie Tisch, Stuhl, Sofa oder dergleichen gesucht. Oder sie haben sich vertrauensvoll an ihre Ansprechperson gekuschelt und Schutz vor dem lauten Krach gesucht, den sie nicht einordnen konnten. Leid können sie einem alle tun. Aber wie willst Du die Menschen dazu bringen, eine ihnen liebgewordene Tradition wegen der Tiere aufzugeben?

Die Tiere leiden echt total an Silvester. Ich habe dieses Silvester mit Freunden gefeiert und eine Bekannte hat auch ihren Hund mitgenommen, weil sie den ja an Silvester unmöglich zuhause alleine lassen könnte. Als die Knallerei dann anfing, hat der Hund sich furchtbar erschreckt und ist anfangs wild durch die Gegend gelaufen und hat kläglich leise gebellt. Danach hat er sich unter dem Tisch versteckt und hat am ganzen Körper gezittert, der tat mir echt total leid, aber man konnte ja auch nicht viel dagegen machen. Die Besitzerin hat ihm, als die Knallerei langsam aufhörte, einfach eine Decke über seinen Körper gelegt und hat ihn versucht, zu beruhigen. Dies ging eigentlich relativ gut und so war er dann auch nach einer halben Stunde friedlich am Schlafen.

Das blöde an der ganzen Sache ist nur, dass man dagegen nicht großartig was machen kann, das Böllern gehört einfach heutzutage zu Silvester dazu. Die Tiere tun mir aber trotzdem leid, aber was soll man machen?

Genau die gleichen Gedanken hatte ich am gestrigen Abend auch! Ich stand um Mitternacht am Fenster und habe mir das Feuerwerk angesehen und dabei ist mir auch aufgefallen, dass sehr viele Vögel umher flogen. Das tat mir sehr leid und ich fand es sehr traurig. Ich bin generell kein Freund von Feuerwerk und würde dafür auch kein Geld ausgeben. Ich bin da generell eher so, dass ich zum Jahresende lieber etwas Geld für arme Tiere spende als dass ich Geld für Feuerwerk ausgebe. Das käme mir nicht in den Sinn. Natürlich habe ich früher als Kind auch viele Böller gekauft und fand das immer ganz toll aber irgendwann wird man einfach erwachsener und denkt auch weiter. Dann habe ich irgendwann gemerkt, dass ein solches Feuerwerk gar nicht mehr so schön ist und dass es auch viel Schaden mit sich bringt.

Auch meine Katzen haben vor dem Feuerwerk Angst und eine war den ganzen Abend lang verstört. Allein aus diesem Grund käme ich niemals mehr auf die Idee, einfach mit zu knallen. Natürlich ist es aber für die Wildtiere noch viel schlimmer. Es muss ja grausig für sie sein, wenn sie mitten in der Nacht aus dem Schlaf gerissen werden und in Todesangst vor dem Knallen flüchten wollen. Eigentlich ist es sehr traurig, dass die Menschen überhaupt nicht darüber nachdenken und immer nur mit "Scheuklappen" durchs Leben laufen. Ich bin auch der Meinung, dass man auf solche Themen viel mehr aufmerksam machen sollte. Viele Menschen wissen wahrscheinlich einfach nur nicht, was sie den Tieren damit antun. Wenn sie es wüssten dann würden sicherlich viele auf das Feuerwerk verzichten.

Wir wohnen an einem Wasserschutzgebiet und dort gibt es auch große Waldstücke, in denen sich unter anderem Unmengen von Rehen und Eichhörnchen tummeln. Da es sich hier mehr um die wohlhabendere Gegend handelt, wird eigentlich sehr wenig geböllert. Ob das jetzt einfach an den Menschen liegt oder ob tatsächlich viele an die Tiere denken, weiß ich nicht genau. Weiter zur Stadt hin, gibt es deutlich mehr Krach.

Ich finde aber schon, dass man etwas mehr Rücksicht auf die Tiere nehmen sollte, besonders, wenn man in der Nähe eines Waldes wohnt. Wenn man sieht, was man mit dem Krach verursacht, macht man das aber vermutlich schon automatisch, denn wer bekommt schon kein Mitleid beim Anblick all der aufgescheuchten Tiere. Ich kann mich noch gut erinnern, wie der Hund meines Freundes vor einigen Jahren vor Schreck in die Badewanne gehüpft ist und sich dann dort übergeben hat, als wir bei Bekannten gefeiert haben, die es mit den Krachern auch etwas übertrieben haben. Den Waldtieren wird es vermutlich ganz ähnlich gehen und da sollte man sich zurückhalten, wenn man Böller gerne hat.

Ich muss ja schon zugeben, dass Feuerwerk zu Silvester einfach dazu gehört, auch wenn ich selbst keine abfeuere und die meisten Böller und Raketen ziemlich unspektakulär oder gar lästig finde. Dennoch ist es natürlich schlimm, dass die Tiere dadurch leiden, da sie das ja alles nicht einordnen können. Man muss das auch nicht auf die Tiere beschränken. Zum Beispiel leiden auch viele Menschen, die orientierungslos sind, ihre Umwelt aber dennoch wahrnehmen. Das betrifft dann überwiegend schwere Pflegefälle. Gerade bei den älteren dieser Leute kommen dann vielleicht sogar Erinnerungen an den (selbst erlebten) Krieg hoch, was die Angst natürlich noch weiter fördert.

Mein Hund lief gestern ganz ruhig und normal herum. Letztes Jahr hatte er Silvester komplett verschlafen, dieses Jahr bin ich dann bis 23 Uhr weg gewesen und dann mit meiner Begleitung zu mir gefahren, da ich den Hund nicht um Mitternacht alleine lassen wollte. Er war ganz entspannt. Dennoch gibt es sehr viele Haustiere, die Silvester leiden. Der Hund meines Ex-Freundes hatte Silvester, aber auch bei Gewitter, panische Angst. So wird es vielen Tieren ergehen - gerade auch den Tieren in der freien Natur.

Natürlich könnte man die Leute nun animieren, doch wenigstens weniger zu knallen und dies nicht direkt in der Nähe von Wäldern zu tun. Dennoch kriegen die Tiere den Krach ja auch über weitere Entfernungen mit. Weniger Böller wären sicher eine Möglichkeit, allerdings denke ich, dass es nicht so viele Leute gibt, die über das Wohl der Tiere nachdenken, gerade bei denen, die jedes Jahr exzessiv knallen.

Neben der Geschichte mit den Wildtieren sollte man auch bedenken, dass es nach wie vor Idioten gibt, die selbst Böller zünden und ihren Hund dafür mit nach draußen nehmen. So etwas ist geistesgestört. Obwohl mein Hund noch nie Angst oder Unsicherheit gezeigt hat, wenn irgendwo laute Geräusche waren, würde ich niemals mit ihm raus gehen, wenn gerade die meisten Böller gezündet werden. Wenn man schon solche Leute nicht zum Nachdenken bekommt, wobei es dabei um ihren Liebling, um ihren eigenen Hund geht, wird man wohl erst recht nichts erreichen, wenn man ihnen vor Augen führt, wie schlimm das ganze Spektakel für die Tiere in der freien Natur ist.

Wenn bei uns Silvester ist, schließe ich immer die Fenster, bevor wir rausgehen, um uns das Feuerwerk anzusehen. Den Fernseher lassen wir auch laufen, damit unsere beiden Katzen die Knallerei nicht so stark wahrnehmen. Wenn sie es hören, sind sie auch immer total unruhig und schreckhaft. Meine Heilpraktikerin meinte einmal, dass man den Tieren schon eine Woche vor Silvester diese so genannten Rescue-Tropfen geben kann, damit sie ein wenig entspannter und beruhigter sind. Vielleicht werde ich das in diesem Jahr auch machen. Es soll aber auch Hunde geben, die den Knallern hinterher rennen, habe ich auch schon gehört.