Biologieunterricht - Schweineaugen sezieren

Bei uns wurde so etwas im Biokurs auch gemacht. Da ich mir so etwas nicht mit ansehen wollte, habe ich diese Stunde ausgesetzt und bin in einem Nebenraum das Ganze theoretisch durchgegangen. Das war eigentlich kein Problem. Auch als wir Maden untersucht hatten, habe ich den Nebenraum vorgezogen und mir das nicht angetan, so wie einige aus meiner Klasse. Probleme gab es damit nicht, solange man eben den Stoff mitgearbeitet hat und das Wissen dass die anderen durch die Praxis erlernt haben, nachgeholt hat.

Ich würde einfach mal mit dem Lehrer sprechen und ihm die Sache ruhig erklären. Zwingen kann er sie ja nun nicht. Sie kann ja auch gleich anbieten, dass sie das irgendwie theoretisch durchgeht, da sie die Praxis nicht ertragen kann. Das sollte der Lehrer dann schon verstehen. Ansonsten würde ich die Stunde einfach "ausfallen" lassen, auch wenn das sicherlich nicht die beste Methode ist. Aber bevor ich mich im Unterricht übergeben muss, weil mein Lehrer kein Verständnis zeigt, würde ich lieber diesen Weg wählen.

Gott sei Dank brauchte ich in der Schule nie etwas zu sezieren. Ich hätte mich mit Sicherheit auch davor geekelt. Man hört ja so einiges, was da an den Schulen gemacht wird. Aber von Schweineaugen habe ich vorher noch nicht gehört, dass diese seziert werden. Das erscheint mir auch besonders ekelhaft, da man da ja immer das Gefühl hat, von dem Auge angeschaut zu werden.

Klar ist es gut, wenn der Unterricht so anschaulich wie möglich gestaltet wird. Ich selbst unterrichte Sprachen und weiß, wovon ich spreche. Aber manche Sachen erscheinen mir dann auch wieder übertrieben. Das Sezieren von Schweineaugen gehört für mich definitiv dazu. Vor allem finde ich es abartig, die Kinder in diesem Alter zu sowas zu zwingen. Meines Erachtens können sensible Kinder dabei einen Schock für das ganze Leben bekommen. Daher sollte den Schülern die Teilnahme an diesem Unterricht freigestellt werden, bzw. sie sollten die Möglichkeit haben, alternative Aufgaben zu lösen.

Was mich aber noch viel mehr wundert, ist die Tatsache, dass man sich beim Fleischer einfach mal ein paar Schweineaugen bestellen kann. Das war mir noch nicht bewusst. Ich glaube auch, dass mein Fleischer ganz schön blöd gucken würde, wenn ich ihn nach einem Kilo Schweineaugen fragen würde. Mein Großvater hatte ja schon Schwierigkeiten, Rinderblut zu kaufen, als er selbst seine Blutwurst herstellen wollte.

Bei uns wurde nur einmal in Biologie-Unterricht, ich denke in der 8. Klasse ein Fisch seziert. Allerdings durften diejenigen, die das nicht konnten bzw. auch nicht sehen konnten nach draußen gehen. Meiner Meinung nach kann man ein Kind in der 7. Klasse nicht dazu zwingen Schweineaugen zu sezieren und das müsste der Biolehrer, wenn er nicht gerade ein Unmensch ist normalerweise auch verstehen.

Ich glaube, dass die meisten Kinder in diesem Alter nicht in der Lage sind selbst Schweineaugen zu besorgen und diese dann zu sezieren, ich finde es auch nicht in Ordnung dass soetwas verlangt wird. Bei uns war das damals nur mehr oder weniger ein zuschauen und nicht selbst machen. Im Leistungskurs Klasse 11/12 verstehe ich das noch, aber nicht in der 7. Klasse.

Ich würde der Tochter deiner Bekannten raten mit dem Lehrer zu sprechen, zwingen kann er sie eigentlich nicht. Notfalls würde ich dort anrufen und sagen, dass ihre Tochter das nicht mitmachen kann. Ich glaube allerdings schon, dass sie rausgehen darf oder zumindestens nicht mitmachen braucht, wenn sie vorher freundlich mit dem Biolehrer über ihr Problem redet.

Ich würde an diesem Tag auf jeden Fall fehlen. Für mich kommt es gar nicht erst in Frage solch Augen zu sezieren und schon gar nicht für Schüler in der 7 Klasse. Wenn man diesen Stoff bzw. das sezieren in der Oberstuffe durch nimmt wäre es auf freiwilligen Basis vielleicht noch o.K, aber die Schüler dazu zu zwingen geht gar nicht.

In der achten Klasse wurde auf dem Lehrerpult ein Frosch seziert. Es war gar nicht so grausam wie man sich das vorstellte. Dabei hat nur der Lehrer seziert und uns die einzelnen Körperteile erklärt. Ich persönlich fand das mal toll einen Frosch von innen zu beobachten. Viele Mädels ekelten sich natürlich vor dem Sezieren. Aber im Allgemeinen hat das Sezieren jedem geholfen den Körper besser zu verstehen.

Ich würde es schade finde, wenn man die Tochter vom Unterricht befreien würde. Jedoch wenn es zu schlimm für sie wird könnte sie doch ihren Lehrer ansprechen, dass sie das nicht aushält.

Ich weiß auch ehrlich gesagt nicht was es so jungen Leuten bringen soll tote Tiere zu sezieren. Z. B. bei Fröschen. Wer tötet diese dann?

Weil man die Schüler zu Massenmördern erziehen will, schickt man sie auch zum Metzger um da Schweineaugen zu besorgen, klingt logisch. Hier geht es doch gar nicht ums töten, sondern darum etwas zu lernen.

Und jeder Schüler lernt nunmal zum Beispiel wie eine Auge aufgebaut ist oder was für Organe Menschen und Tiere haben. Das kann man eben zum einen machen, indem man sich das in einem Buch anschaut (wie öde) oder indem man einfach die Schüler selber entdecken lässt, was sie lernen sollen und wie das Auge aufgebaut ist. Das ist meistens viel nachhaltiger.

Natürlich kann man die Schüler nicht dazuzwingen, selber ein Auge zu sezieren und das ist auch nicht für jeden etwas. Aber dennoch müssen die Schüler damit rechnen, dass das erworbene Wissen abgefragt wird und man muss es dann eben in Büchern nachlesen. Einfach mal den Lehrer ansprechen, ob es notwendig ist, dass die Kinder da mitmachen, wenn sie es nicht wollen und da sollte sich dann immer eine Lösung finden lassen. Es kann dann aber natürlich auch sein, dass es dann eine Ersatzaufgabe gibt, die in der Zeit erledigt werden muss.

Mit dem Töten hat das nun wirklich nichts zu tun. Diese Tiere sind unglücklicherweise schon tot und zwar nicht, weil jemand sie im Biologieunterricht sezieren will, sondern aus ganz anderen Gründen. Ich jedenfalls hätte mich gefreut, wenn man sowas im Unterricht mal gemacht hätte, weil man sich das dadurch besser vorstellen kann. Und ob die Augen nun im Müll landen oder jemandem dadurch noch etwas vermitteln.

Jedenfalls muss niemand dabei sein, der das nicht will. Es ist kein Bestandteil irgendeiner Prüfung und auch keine Vorschrift. Anders würde das aussehen, wenn man Medizinstudent wäre und sich weigern würde, an Sezierungen teilzunehmen. Sie sollte an dem Tag dann auch nicht fehlen - da verpasst man doch nur sinnlos andere Stunden, sondern einfach sagen, dass sie das nicht sehen will.

Sie kann das auch theoretisch durchgehen und der Lehrer wird mit Sicherheit nicht fragen in einer Arbeit, wie man ein Auge nun am besten Schritt für Schritt seziert, sondern wie das Auge aufgebaut war. Wenn sie das Wissen hat, ist es doch egal, ob sie dabei war oder nicht.

Mein Mann hat schon öfter erzählt, dass sie im Biologieunterricht auch ein Schweinsauge sezieren mussten. Ich selber erinnere mich nur an das sezieren eines Fisches und das hat der Lehrer damals vorne am Lehrerpult gemacht, während wir alle aus nächster Nähe zugeschaut haben. Schon das fand ich damals nicht wirklich toll, sondern mehr als eklig.

Nun ist das so, dass ich selber Biologie auf Lehramt für das Gymnasium studiere und in meinem Studium so einige Tiere sezieren durfte. Das ein oder andere ist zwar sehr interessant, aber gehört meiner Meinung nach einfach nicht in der Schule. Ich würde nie auf die Idee kommen, in einer 7. Klasse ein Schweinsauge zu sezieren, da die meisten Schüler dabei wenig lernen werden. In einer Klasse aus der Oberstufe kann sowas noch sehr interessant sein, aber Kinder sind nach solchen Erlebnissen viel zu geschockt.

Was meiner Meinung nach gar nicht geht, ist dass jedes Kind selber etwas seziert. Beherrscht man nicht die richtige Schnitttechnik, sondern schneidet viel zu grob und falsch, sieht man am Ende viel weniger als vorher. Ich finde es besser, wenn der Lehrer das Sezieren übernimmt und dabei den Schülern die wichtigsten Fakten erzählt. Dann kommt es zu einem größeren Lernerfolg.

Als ich noch zur Schule gegangen bin, gab es nichts, was wir sezieren mussten. Da hat man noch alles aus den Biologiebüchern gelernt oder sich Filme angeschaut. das ist aber auch schon 10 Jahre her.

Aber dass es heutzutage normal ist, dass man das Sezieren von Augen oder Fröschen durch nimmt, ist mir nicht bekannt. Eigentlich kennt man das eher aus amerikanischen Filmen. Wenn dies zu meiner Zeit so gewesen wäre, denke ich, dass ich das gemacht hätte. Denn ich habe auch mal geangelt und habe dann auch den Fisch ausgenommen. Ein kleines bisschen Ekel war schon dabei, aber war nicht weiter schlimm.

Wenn allerdings Schüler damit ein Problem haben sollten, irgendein Lebewesen auf zu schneiden, dann sollte es dies verweigern dürfen. Und dann darf es auch keine schlechtere Note geben, nur weil man sich davor ekelt oder es nicht richtig findet, dass Tiere für sowas sterben mussten. Wenn eine Schule das Sezieren einführen möchte, dann sollte vorher ein Brief an die Eltern geschickt werden, damit diese dann mit ihrem Kind darüber sprechen können. Wenn ich in Kind in der Situation hätte, würde ich es ihm überlassen, ob es das machen will oder nicht.

Ich habe auch nur eine Zwiebel seziert. Alles andere hätte ich auch nicht mitgemacht. Weder damals als Schülerin der Regelschule, noch auf dem zweiten Bildungsweg. Ich kann aber gut nachvollziehen, dass viele Interesse daran haben und manch einer bekommt so einen ersten kleinen Einblick von seinem Berufswunsch. Es müssen längst nicht nur Ärzte im Studium sezieren, sondern auch in vielen anderen Berufen ist das Alltag. Und in noch mehr Ausbildungen und Studiengängen zumindest ein Teilbereich.

Ich kenne es aber auch, dass niemand gezwungen wird. In der Berufsschule haben wir uns zum Beispiel auch einen Horrorfilm angesehen und wer aus religiösen, weltanschaulichen oder sonstigen Gründen nicht wollte, musste nicht dabei sein. Ganz abgesehen davon, dass es ein Film ab 18 war und manche noch minderjährig waren .

Dies ist meiner Meinung nach nichts, woraus man ein großes Problem machen muss. Ein einfaches Schreiben sollte dafür ausreichen. Mit Einverständnis der Eltern sollte es dann kein Problem geben. Wobei ich mich gar frage, ob man dabei als Schüler nicht sogar selbst ein Wahlrecht hat, ähnlich wie beim Religionsunterricht.