Chemieunterricht Voraussetzung für Chemiestudium?

vom 31.12.2010, 18:16 Uhr

Ich bin mir noch nicht ganz sicher, was ich später einmal studieren möchte und habe daher noch die Wahl zwischen einigen wenigen Fächern, zwischen denen ich nun wählen muss. Unter anderem steht auf meiner Liste auch Chemie. Bei der Chemie gibt es eine ziemliche Bandbreite an Dingen, die man studieren kann, wie etwa Chemieingenieurwesen, Lebensmittelchemie, Biochemie, Pharmazie und noch einiges andere. Was die Voraussetzungen für ein solches Studium sind, ist nicht schwer zu erraten, man sollte eben mathematisch und naturwissenschaftlich begabt sein.

Ich habe in der sechsten Klasse ein halbes Jahr lang Chemie in der Schule gehabt und das war es eigentlich auch schon. Danach war der Chemieunterricht an meiner Schule aufgrund von Lehrermangel ganz gestrichen worden und daher habe ich im Bereich Chemie kaum Erfahrungen. Als ich mich einmal mit einem Lehrer unserer Schule über dieses Thema unterhalten habe, meinte dieser nur, dass an der Schule im Bereich Chemie kaum etwas gelehrt wird, was man später an der Universität benötigen würde, weswegen ich mich eher auf Mathematik spezialisieren sollte, dass würde mir mehr bringen. Das habe ich nun auch getan, doch jetzt, wo ich mich langsam entscheiden sollte, bin ich mir nicht sicher, ob es wirklich so egal ist, dass ich keinen Chemieunterricht hatte.

Natürlich werden jetzt wahrscheinlich viele antworten, dass ich ja gar nicht wissen würde, was genau auf mich zu kommt, wenn ich noch nie Chemieunterricht hatte, aber da ich mich für diesen Bereich interessiere, kann ich durchaus von mir behaupten, schon einiges an Grundwissen erlangt zu haben. Ist der Chemieunterricht an den Schulen trotzdem eine Voraussetzung für ein Chemiestudium? Wer kann mir weiterhelfen und wo könnte ich mich näher darüber informieren? Sollte ich vor dem Studium noch selbst einiges an Material nachholen?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Naja, ich selber hatte zwar in der Schule Chemie, aber es hat mir dann später in meinem Pharmaziestudium nicht wirklich sehr viel weitergeholfen. In der Schule wird ein gewisses Grundwissen gelehrt, was einem an der Universität auch wieder beigebracht wird. Das Grundwissen aus der Schule wird im Prinzip in etwa ein bis zwei Chemiestunden an der Uni gelehrt und dann kommen nur noch neue Sachen hinzu.

Man muss nicht unbedingt Chemie als Unterrichtsfach an der Schule gehabt haben, um dann auch einen Studiengang zu wählen, bei dem man auch mit Chemie zu tun hat. Allerdings sollte man ein Grundverständnis für wissenschaftliche Fächer haben und vielleicht schon einmal ganz kurz etwas von Chemie gehört haben, wie es in deinem Fall scheint. Insofern denke ich nicht, dass irgendetwas dagegen sprechen würde, wenn du etwas mit Chemie studierst.

Vielleicht kannst du auch einmal eine Chemievorlesung an einer Uni in deiner Nähe probehalber besuchen. Das war damals bei mir möglich, so dass du dir dann einen winzigen Einblick verschaffen kannst, ob das wirklich etwas für dich ist. Natürlich kannst du dann auch die Studenten vor Ort direkt nach ihren Erfahrungen und nach den Anforderungen des jeweiligen Studienganges befragen.

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Also Vorraussetzung ist es keinesfalls. Bindende Vorraussetzungen ist für die Uni nur die Allgemeine Hochschulreife, also das Abitur. Was für Fächer du da belegt hast, ist da primär erstmal egal. Du musst also kein Chemie gehabt haben, um später einen Studiengang belegen zu können, der etwas mit Chemie zu tun hat.

Es kann natürlich sein, dass bei Studiengängen, bei denen es mehr Bewerber als Plätze gibt, eine Rangfolge festgelegt wird in der die Plätze vergeben werden, bei der es Bonuspunkte für gute Leistungen in gewissen Fächer gibt, in dem Fall also in naturwissenschaftlichen Fächern. Da kann es dann schon ein Nachteil sein, wenn man da gar kein Chemie hatte, wobei man das auch wieder mit einem insgesamt guten Abiturschnitt ausgleichen kann. Das kommt auch immer auf die jeweilige Uni oder Fachhochschule an.

Vom reinen Wissen her denke ich, dass es nicht schaden kann, wenn man aus der Schule gute Vorkenntnisse mitbringt, aber zwingend notwendig ist das nicht. In der Regel wird am Anfang des Studiums vieles aus der Schule nochmal wiederholt, allerdings in einem ganz anderen Tempo als an der Schule. Dafür aber auch selektiver, also größtenteils nur das was du im Studium und Beruf brauchst.

Da du ja selber sagst, dass du naturwissenschaftlich recht gut gebildet bist und dich auch so für Chemie interessierst und dir auch außerhalb der Schule eine gewisses Grundwissen angeeignet hast, würde ich da jetzt nicht die großen Probleme sehen. Vielleicht musst du dich am Anfang etwas mehr reinhängen als deine Kommilitonen. Wenn du schon in etwa weißt, was genau du mal studieren willst und wo, kannst du ja einfach mal schauen, wann dort ein Tag der offenen Tür angeboten wird. Das bieten eigentlich alle Unis und FHs wenigstens einmal im Jahr an und da kannst du dich dann einfach überall mit rein setzen und schauen, ob das was für dich wäre und was so dran kommt. Teilweise kann man sich die Lehrpläne oder Vorlesungsverzeichnisse auch auf den Internetseiten anschauen, dann hast du auch einen groben Überblick auf was es ankommt.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



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