Last Night - Meinungen zu Film

vom 31.12.2010, 09:03 Uhr

Ich war gestern im Kino und habe mir, für mich äußerst ungewöhnlich, einen Liebesfilm angesehen, den ein Freund von mir ausgesucht hatte. In „Last Night“ sollte es um ein Ehepaar gehen, das von Eifersucht und Verlangen nach Neuem getrieben die Liebe zum alten Partner in Frage stellt. Beschrieben wurde der Film als moralische Gratwanderung zwischen dem verlangen und den in den Köpfen der beiden festsitzenden Prinzipien.

Die Ehe zwischen Joanna (Keira Knightly) und Michael (Sam Worthington) besteht schon seit drei Jahren und scheint auf den ersten Blick vollkommen glücklich zu sein. Bei einer Feier beobachtet Joanna allerdings den vertrauten Umgang zwischen ihrem Mann und seiner Arbeitskollegin Laura, der für sie alles ins Wanken bringt. Zwar will sie ihrem Mann glauben, der Laura angeblich keine große Bedeutung beimisst, aber Zweifel bleiben dennoch bestehen, zumal Michael am nächsten Tag mit Laura zu einer Geschäftsreise aufbricht. Zufällig trifft Joanna ihren Ex-Freund Alex wieder, mit dem sie etwas trinken geht und sich dann auch auf einen längeren Abend mit vielen Missverständnissen und einigen zweideutigen Szenen einlässt.

Am nächsten Morgen wachen beide im Hotelzimmer von Alex auf. Zur selben Zeit nähert sich Michael Laura an und verbringt mit ihr die Nacht. Am nächsten Morgen erkennen beide, dass sie einen großen Fehler gemacht haben und schießen ihre Affäre in den Wind, um der Ehe noch eine Chance zu geben. Der Film endet mit einer versöhnlichen Szene, eine Aussprache zwischen den beiden scheint es nicht zu geben, obwohl der jeweils Andere genau zu merken scheint, dass Lügen in der Luft liegen.

Mir persönlich hat der Film nur bedingt gut gefallen, weil ich ihn teilweise sehr langatmig fand, zumal die Handlung für mich ziemlich vorhersehbar war. Damit hätte ich eigentlich noch leben können, wirklich gestört hat mich nur das Ende. Der Film war während der ganzen Zeit sehr einfühlsam, stellte niemanden der Partner als unsensiblen Fremdgänger dar, sondern beleuchtete die Gründe und Zweifel genauer, aber dieses Ende passte einfach nicht dazu. Joanna und Michael wurden den gesamten Film als ehrliche Menschen dargestellt, nur zum Schluss verstrickten sich beide in Lügen, um an ihrem Scheinglück festzuhalten.

Natürlich ist mir klar, dass das in einigen Ehen wohl ähnlich laufen muss, aber ich habe mir eine Aussprache als abrundendes Ende erhofft. Auch habe ich mir gewünscht, dass der Film das angekündigte moralische Verhalten aufgreift und zeigt, dass man mit solch einer Lüge nur schwer leben kann, anstatt vorzugaukeln, dass man es sich mit Lügen viel einfacher machen kann. Wer von euch hat den Film schon gesehen? Wie fandet ihr ihn? Habt ihr euch an denselben Dingen gestört wie ich, oder sehe ich das zu übertrieben?

» Anemone » Beiträge: 1740 » Talkpoints: 764,26 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Wirklich kennen tue ich den Film nicht und ich kann mich auch nicht erinnern, den mal gesehen zu haben. Aber wenn man sich mal die Bewertungen und Filmreminiszenzen bei Moviepilot durchliest, dann kommt der Film wirklich nicht gut weg dabei. Da wird auch von gähnender Langeweile, fehlenden Höhepunkten und einer von Anfang an berechenbaren Geschichte berichtet und das macht ja einen Film auch nicht unbedingt sehenswert. Also demnach wohl eher ein Film, den man nicht unbedingt gesehen haben muss.

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» Pfennigfuchser » Beiträge: 3767 » Talkpoints: 34,25 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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