Hartz 4 Empfänger wollen arbeiten?
@Klehmchen: Die Arbeit kann man so nicht verteilen wenn einige Personen dadurch weniger arbeiten. Wer weniger arbeitet erhält dann auch weniger Lohn keine Frage. Also bleibt es nur als Option mit mehr Vollzeitjobs. Man bräuchte ja nur die Minijobs zu Vollzeitjobs zusammen legen. Dadurch verschwinden dann natürlich einige Minijobs von der Bildfläche.
karlchen66 hat geschrieben:@Klehmchen
Die Arbeit kann man so nicht verteilen wenn einige Personen dadurch weniger arbeiten. Wer weniger arbeitet erhält dann auch weniger Lohn keine Frage. Also bleibt es nur als Option mit mehr Vollzeitjobs. Man bräuchte ja nur die minijobs zu vollzeitjobs zusammen legen. Dadurch verschwinden dann natürlich einige Minijobs von der Bildfläche.
Verstehe ich nicht wirklich. Was hast du denn gekonnt, wenn du aus 4 Minijobs 1 Vollzeitjob machst? Gut du hast einen Arbeitslosen komplett von der Liste, dafür sind die anderen 3 jetzt komplett arbeitslos, zahlen überhaupt nichts mehr in die Sozialversicherungen ein und können auch nichts mehr zusätzlich ausgeben. Reine Milchmädchenrechnung in meinen Augen.
Und warum sollte man automatisch deutlich weniger verdienen, wenn alle etwas weniger arbeiten? Wir haben ja geschätzt um die 25 Millionen Vollzeitstellen, dazu noch etliche Teilzeitstellen, die bei mindestens 30 Stunden/Woche liegen. Demgegen stehen ja vergleichsweise wenig Arbeitslose oder Aufstocker, vielleicht ein Fünftel davon, die wirklich dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen. Von daher muss ja jeder nur auf 1/5 seiner Arbeitszeit verzichten. Es würden also quasi alle irgendwo zwischen 30 und 35 Stunden pro Woche arbeiten.
Gut damit verringert sich erstmal auch der Bruttolohn um 20 Prozent. Dafür verringern sich aber auch die Lohnnebenkosten. So kann man die Arbeitslosenversicherung fast ganz streichen und hat die ersten 3 Prozent schon wieder drin. Ebenso können Beiträge für die Kranken-, Pflege- und Rentenversicherung gesenkt werden, die ja bisher an sich nur von den Arbeitnehmer aufgebracht werden. Gleiches gilt für die Lohnsteuer, die dann ja auch niedriger ausfällt. Da wird also, wenn man es konsequent umsetzen würde, sehr vieles vom Lohnausfall ausgeglichen.
Ein positiver Nebeneffekt wäre dann noch, dass viele Menschen mehr Zeit über hätten, in der sie ihr Geld wieder ausgeben können und da ist bei den Deutschen als eine der größten Sparernationen ja auch genug Geld vorhanden. Man stärkt also auch noch die Binnenkonjunktur und der Staat erhält über die Umsatzsteuer auch noch mehr Einnahmen.
@Klehmchen: Auf einen Minijob fallen keine Sozialabgaben seitens der arbeitenden Person, allerdings auf einen Vollzeitjob sind Abgaben fällig. Wer nun einen Minijob verliert warum ist der dann komplett arbeitslos? Als normaler Arbeitnehmer kann ich einen zusätzlichen Nebenjob ausüben. Fällt der mir weg habe ich ja noch meinen Hauptjob.
Beim Arbeitslosen mit Nebenjob ist es ähnlich, denn fällt der Nebenjob weg bekommt er eben nur noch Geld vom Amt. Ich mache ja durch den Wegfall oder durch die Reduzierung oder Zusammenlegung von Nebenjob keine neuen Arbeitslosen im Gegenteil.
Es gibt aber viele Menschen, die nicht zusätzlich zu ihrer Haupttätigkeiten einen Nebenjob machen, sondern den Minijob als Hauptberuf machen. Zum Beispiel Mütter. Wenn diese Stellen nun ganz wegfallen, sind die Leute arbeitslos und brauchen dann mehr staatliche Leistungen. In vielen Fällen wäre es auch gar nicht möglich, dass die Betroffenen Vollzeit arbeiten gehen, aber immerhin wollen sie arbeiten und verdienen einen Teil ihres Lebensunterhaltes selbst. Was einmal zur Folge hat, dass sie weniger Sozialleistungen brauchen und dann auch besser auf weiteren Lebensläufen und Bewerbungen aussieht.
Viele Minijobs lassen sich auch nicht so einfach in Vollzeitjobs umwandeln. Der Arbeitsplatz würde dann zum Teil halt ganz wegfallen. Auch keine Lösung oder?
LittleSister hat geschrieben:Es gibt aber viele Menschen, die nicht zusätzlich zu ihrer Haupttätigkeiten einen Nebenjob machen, sondern den Minijob als Hauptberuf machen.
Ein Minijob kann und wird nie zum Hauptjob. Stelle dir einmal bitte einen EU-Rentner vor, der einen Minijob macht. Für ihm ist es seine einzige Arbeit, allerdings auch keine Haupttätigkeit. Im Hauptberuf oder besser gesagt im Hauptjob ist der gute Mann Rentner. Alles andere sind eben nur falsche Tatsachen.
Dann frag doch bitte mal die ganzen Frauen mit Kindern die nur stundenweise arbeiten können. Die gehen einem Minijob nach, um zum Familieneinkommen beizutragen. Für die ist das oft der einzige Job und somit auch der Hauptjob. Einer Vollzeittätigkeit können sie oft nicht nachgehen, weil die Kinderbetreuungszeiten nicht abgedeckt werden können.
Außerdem ist es in manchen Branchen durchaus möglich, auch mit einem Minijob soviel Geld zu verdienen, dass man über dem Hartz 4 Satz liegt. Sprich man bekommt keine staatlichen Leistungen, kann sich aber mit dem Minijob ernähren. Also auch hier ein Hauptjob.
karlchen66 hat geschrieben:@Klehmchen
Auf einen Minijob fallen keine Sozialabgaben seitens der arbeitenden Person, allerdings auf einen Vollzeitjob sind abgaben fällig.
Ich habe da mal gehört, dass angeblich zu einem Arbeitsverhältnis wenigstens zwei Personen gehören sollen. Mindestens der Arbeitgeber zahlt Abgaben, wenn auch in anderen Verhältnissen als bei einer Vollzeitstelle. Und wenn du neben einem Hauptjob einen zweiten als Minijob ausübst, dann ist dieser auch nicht mehr für dich abgabenbefreit.
Auch scheinst du meine Argumentation nicht zu verstehen. Gehst du als ALGII-Empfänger einem Minijob nach, dann kannst du zusätzlich 160 Euro behalten und diese wieder ausgeben (und selbst auf Lebensmittel wird der ermäßigte Umsatzsteuersatz fällig) und zum anderen spart die Arge den Betrag der darüber hinausgeht, hat also de facto mehr in der Kasse. Und genau dieses Geld muss eben doch ausgegeben werden, wenn der MiniJob wegfällt.
Du machst damit zwar keine neuen Arbeitslosen, sparst aber auch keinen Cent ein, da du ja als Arge ziemlich das gleiche Geld zusätzlich ausgeben musst, als du durch den einen Vollzeitangestellten wirklich sparst.
Du hast aber schon recht, dass ein Minijob nie als Hauptjob reichen wird. Da liegt LittleSister auch falsch. Mit einem Minijob kann man nie soviel Geld verdienen, dass man keinen Anspruch mehr auf zusätzliches ALGII hätte, sofern man einzeln veranlagt wird. Der MiniJob hört ja definitionsgemäß bei maximal 400 Euro auf, mehr darf nur in Ausnahmefällen und nur kurzzeitig verdient werden. Was hier gemeint ist sind wohl eher die Midi-Jobs die bis maximal 800 Euro gehen und die sind dann aber auch schon wieder eingeschränkt Sozialabgabenpflichtig.
Sicherlich ist es wahr, dass es Hartz 4 Empfänger gibt, die nicht arbeiten wollen. Auch ich kenne solche Exemplare. Aber nur weil eine Sendung eines privaten Senders ein Bild entwirft, welches nahelegt, dass der größte Teil der Hartz 4 Empfänger lieber auf der faulen Haut liegt als einen unterbezahlten Job zu machen, solltest du dich in deinem Glauben nicht erschüttern lassen.
Auch ich beziehe zur Zeit Hartz 4. Ich war stets bemüht, aus der Arbeitslosigkeit herauszukommen. Zur Zeit arbeite ich freiberuflich nebenbei als Nachhilfelehrer. Da verdient man auch nicht gerade üppig. Und das meiste wirkt sich dann vermindernd auf das Hartz 4 aus. Aber das ist mir auch egal, da ich ja arbeiten will und Spaß an der Arbeit habe. Aber schlimm ist, dass das Jobcenter mir jetzt Ärger macht, da ich gearbeitet habe. Ich musste als Freiberufler nämlich eine Art Vorrausschau erstellen, wieviel ich mit meiner Arbeit verdienen werde. Das ist natürlich beim Geben von Nachhilfe so gut wie unmöglich.
Da ich mich nur verschätzt hatte und mehr verdient habe, also auch mehr gearbeitet habe, musste ich nunmehr meine Vorausschau korrigieren. Ich hatte zwar den Verdienst monatlich immer korrekt angegeben, aber es erfolgte nie eine Korrektur des Hartz 4 Bescheides. Jetzt soll ich plötzlich viel Geld wieder an das Arbeitsamt zurückzahlen. Damit bin ich nun aber finanziell überfordert, da der Sommer im Nachhilfegeschäft immer eine Flaute darstellt.
Nun bin ich also benachteiligt, weil ich versucht habe, aus Hartz 4 herauszukommen. Wen wundert es da, wenn man auf den Gedanken kommt, nur noch einen Job anzunehmen, der es einem ermöglicht, aus Hartz 4 herauszukommen. Ich selbst brauche keinen Job, der mich reich macht. Obwohl ich einen Universitätsabschluss habe, würde ich so ziemlich alles annehmen, was ich körperlich machen kann. Leider habe ich einige gesundheitliche Probleme, die mir schwere körperliche Arbeit unmöglich machen.
Aber letztens hatte ich dann endlich mal wieder ein Bewerbungsgespräch. Es ging um einen Job im Rahmen der Bürgerarbeit. Dabei kann man nur 900 Euro brutto verdienen. Trotzdem hatte ich mich auf das Bewerbungsgespräch gefreut, da ich mir echt Chancen ausgerechnet hatte. Als ich dorthin kam, wurden alle Bewerber mit ziemlichen Desinteresse betrachtet. Man erklärte uns auch gleich, dass man mit uns eigentlich nichts anfangen könne, da keine Arbeit frei sei. Nichtsdetotrotz ließ man jeden von uns drei Bewerbern jeweils einen Tag probearbeiten.
Eine versprochene Benachrichtigung über die Entscheidung verzögerte sich mehrfach um Wochen. Letztendlich wurden mir die Bewerbungsunterlagen zurückgesandt, ohne dass jemand einen Blick hineingeworfen hatte. Aufgrund der Vielzahl der Bewerber (insgesamt mit mir 3) konnte meine Bewerbung nicht berücksichtigt werden. Schade, denn ich hätte den Job gerne gemacht und hatte das auch signalisiert.
Du siehst, ich bin einer von vielen, die bereit sind, auch einen schlecht bezahlten Job anzunehmen, um letztendlich wieder aus eigenen Kräften den Lebensunterhalt verdienen zu können. Aber selbst die niedersten Jobs sind hier in unserer Gegend nicht leicht zu bekommen. Aber ich werde weiterhin alles tun, um nicht zuhause rumsitzen zu müssen.
Man kann eine bestimmte Gruppe Menschen, in diesem Fall Hartz IV Empfänger, auf keinen Fall über einen Kamm scheren. Es gibt solche und solche Menschen.
Die Sorte von Hartz IV Empfängern, die nachmittags auf nahezu jedem Fernsehsender in vermeintlichen Reality Shows wie Mitten im Leben oder Familien im Brennpunkt durch den Kakao gezogen werden, sind größtenteils faul und asozial. Sie haben eine chaotische Wohnung (in der sich aber selbstverständlich ein Flachbildfernseher und ein moderner Computer befindet), keinen Schulabschluss, pöbeln und unterhalten das Publikum mit ihrer Dummheit. Dadurch entwickeln sicherlich viele Menschen einen Hass auf diese Art von Menschen. Oftmals sind diese Leute sehr jung und haben in ihrem Leben noch keinen Finger krumm gemacht, mucken aber mit coolen Sprüchen wie "Vater Staat zahlts doch" auf.
Doch nicht alle, die Arbeitslosengeld beziehen, liegen seit ihrem 19.Lebensjahr auf der faulen Haut. Es gibt auch Leute, die nach über 30 Jahre hartem Schuftem auf dem Bau eine kaputte Wirbelsäule haben oder beim Fensterputzen aus dem 3. Stock gefallen sind und querschnittsgelähmt im Rollstuhl sitzen. Sind diese Leute in euren Augen asoziale Bratzen? In meinen nicht. Oder eine ältere Dame, der gekündigt wird, da sie sich nicht so gut mit Computern auskennt und eine Weiterbildung für sie teurer wäre, als einfach die junge Blonde einzustellen, die Informatik in der Ausbildung erlernt hat. Mit Mitte 50 ist es ziemlich schwer, vermittelt zu werden.
Auf die erste Gruppe bin ich auch nicht gut zu sprechen. In Deutschland muss kein junger Mensch arbeitslos sein. Man kann Schulabschlüsse nachholen, eine Ausbildung beginnen - erst neulich war ein Bericht in der Zeitung, dass Tausende Ausbildungsplätze nicht vergeben wurden oder studieren. Ja, man kann auch als Putzfrau oder Bauarbeiter arbeiten, aber dafür sind sich viele einfach zu schade und das kann ich nicht verstehen. Mich würde es schämen zu wissen, dass sich die kleine Friseuse den Buckel krummschuftet, nicht mehr bekommt als ich, die den ganzen Tag Fernsehen guckt und mich mitfinanziert. Aber viele denken leider nicht so weit. Und ehe ich Hartz IV beziehe, arbeite ich als Gebäudereinigerin, soviel steht fest.
Wer seinen Arsch hochkriegt, findet in Deutschland auch Arbeit. Es ist mehr als genug da, die Einwanderer nehmen uns keine Jobs weg. Ich finde es nicht fair, einem faulen obercoolen Schulabbrecher sein Lotterleben zu finanzieren, Dann landet der halt auf der Straße. Oder ihm müsste es in einer Drecksbude so schlecht gehen, dass er quasi gezwungen ist, sich Arbeit zu suchen. Unsern Arbeitslosen, die nichts für die Gesellschaft getan haben und es nicht tun wollen, geht es in diesem Staat leider viel zu gut.
Es gibt allerdings tatsächlich nicht gerade wenige Arbeitslosengeld-2-Empfänger, denen es finanziell und psychisch alles andere als gut geht und die sehr darunter leiden, Arbeitslosengeld-2-Empfänger zu sein. Man kann also auch in dem Punkt keine verallgemeinernden Aussagen treffen, in dem es um den Arbeitslosengeld-2-Bezug, die Höhe der Gelder und das fernseherfüllte Leben der Empfänger geht, weil das auf die meisten Empfänger so eben nicht zutrifft. Die Arbeitslosengeld-2-Empfänger jedenfalls, die ich kennengelernt habe, hatten alles andere als ein leichtes Lotterleben, das ich mitfinanziert habe, sondern mussten zusehen, wie sie mit ihrem Satz überhaupt überleben können und haben gelitten, auch, weil sie sich nicht einmal etwas vom Munde absparen konnten, sondern schwer damit zu tun hatten, das Geld überhaupt so zu nutzen, das es für das Notwendigste reicht.
Man hört eben immer wieder von Schmarotzern und mittlerweile kennt wohl auch nahezu jeder einen Arbeitslosengeld-2-Empfänger, der sich nach außen gern als jemand gibt, der nicht arbeiten will und schon gar nicht zu einem bestimmten, eher niedrigen Lohn. Solch ein Auftreten muss aber wiederum nicht grundlegend bedeuten, dass die betreffende Person das, was sie sagt, auch wirklich so meint. Mit Aussagen dieser Art und einer entsprechenden Haltung nach außen wollen einige eher versuchen, ihre jeden Tag empfundene Minderwertigkeit so auszugleichen, dass sie übermäßigen Stolz präsentieren, der es ihnen verbietet, sich in die Menschen-zweiter-Klasse-Schublade zu setzen und sich aus dieser schnurstracks herauszustürzen, sobald jemand mit einem 5-Euro-die-Stunde-Job winkt.
Es wird sicherlich Menschen geben, die sich unter Arbeitslosengeld-2-Bezug ein annehmbares Leben machen können, allerdings sind diese, gemessen an der Gesamtzahl der tatsächlichen Empfänger, sicherlich in der Minderheit. Als problematisch sehe ich in dieser Hinsicht außerdem die unterschiedlichen Qualitätsstandards der jeweiligen Arbeitsagenturen, die sich nicht alle in gleichem Maße für Arbeitslose einsetzen, nicht alle dieselben Kontrollmaßnahmen durchführen und auch nicht alle mit derselben Sorgfalt oder denselben Vorgaben zu arbeiten scheinen.
Meiner Meinung nach ist das auch das Grundproblem, und ich denke, dass man einige dieser Schmarotzerfälle wirklich aufdecken, sanktionieren und in der Zukunft unterbinden könnte, würden die Arbeitsagenturen ihrerseits in ihrer Arbeit kontrolliert und einheitliche Abläufe nach konkreten Vorgaben überwacht. Das scheint bisher irgendwie untergegangen zu sein, und wenn ich mir allein vor Augen halte, wie häufig ich staunen muss, wenn mir ein arbeitsloser Freund oder Bekannter von seinen Abläufen bei der Arbeitsagentur erzählt und mir überlege, wie das damals in meinem eigenen Fall war, so stelle ich immer wieder fest, wie unterschiedlich die einzelnen Arbeitsagenturen offenbar arbeiten und wundere mich, dass das so überhaupt möglich ist.
Wenn es doch klare Gesetze, Rechte und Pflichten gibt, die sowohl für den Empfänger als auch für den Leistungsgeber gelten, so verstehe ich nicht wirklich, dass die Handhabung des Ablaufs zur Erfüllung dieser beidseitigen Rechte und Pflichten in den einzelnen Arbeitsagenturen dermaßen unterschiedlich sein kann. Und ich bin mir sicher, dass es mir einer einheitlichen Bearbeitung und engmaschigerer Kontrolle der Einhaltung dieser Rechte und Pflichten gleich in der Arbeitsagentur zu weniger „schwarzen Schafen“ kommen würde als es bisher der Fall ist, obwohl ich immer noch meine, dass es wenige sind, die wirklich nicht arbeiten wollen und das nicht nur behaupten.
Was den Minijob angeht, so verstehe ich auch nicht recht, weshalb karlchen66 darauf besteht, dass ein Minijob nicht als Haupttätigkeit ausgeführt werden kann, außerdem hinkt meiner Meinung nach das Beispeiel des EU-Rentners mit einem 400-Euro-Jobber gewaltig. Seit wann ist die Rente eine Tätigkeit, und dann auch gleich noch eine Haupttätigkeit? Eine Rente ist immer noch ein Leistungsbezug, für den nicht gearbeitet werden muss, allein durch diese Tatsache handelt es sich hierbei nicht um einen Beruf oder gar die Ausübung einer Tätigkeit, sondern lediglich um einen Leistungsempfang. Dennoch gibt es in der Tat Menschen, so auch mich, deren einziger Erwerb aus der Ausübung eines 400-Euro-Jobs besteht. Also ist dieser Job meine Haupttätigkeit, denn eine andere, habe ich nicht.
Um die EU-Rente beziehen zu können, müssen verschiedene Voraussetzungen vorliegen, die die Ausübung einer Tätigkeit nicht oder nicht im vollen Umfang ermöglichen, also handelt es sich hierbei um eine Sozialleistung, nicht um eine Berufstätigkeit und allein daher nicht um einen Hauptberuf, das ist natürlich absoluter Humbug.
Es ist möglich, einen Vollzeitjob und einen Minijob miteinander zu vergleichen, allerdings unterscheiden sich beide vor allem in Bezug auf die Verdienstgrenze, die es beim Minijob gibt sowie durch steuerliche Aspekte, mit denen beide Berufstätigkeiten behandelt werden. Dennoch sind beides Formen einer Berufstätigkeit, und übt ein Mensch nur eine Berufstätigkeit aus, so ist diese seine Hauptberufstätigkeit, ungeachtet der Tatsache, um welchen stundenmäßigen Einsatz und um welche Lohnhöhe es sich hier handelt.
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