Vampirismus / Vampirszene
Ich habe gerade mal so ein wenig zum Thema Vampire gesurft und bin dabei auf den Begriff Vampirismus und die Vampirszene gestoßen. Was ich da so gelesen habe, würde ich gern mit euch teilen und eure Meinung dazu erfahren, da es mich doch etwas schockiert hat.
Es gibt wohl eine Szene, in der sich Menschen wie Vampire kleiden, verhalten und auch danach leben. So trinken sie Menschen- oder Tierblut, je nachdem ob sie einen freiwilligen Spender haben und sind in Gruppen unterwegs, in denen die Mitglieder glauben, sie seien Vampire. Meistens sind diese Leute in Leder gekleidet, tragen schwarz und sind sehr viel nachts unterwegs. Dabei handelt es sich um ganz normale Menschen, die aber fest dem Glauben verfallen sind, sie seien Vampire.
Ich finde diesen ganzen Vampirhype ja nicht schlimm, denn ich persönlich lese auch gern Vampirbücher oder schaue mir Vampirserien oder Filme an. Aber so weit zu gehen, dass ich Blut trinke und mich so verhalte, wie ein Vampir das tun würde, so weit geht mein Interesse daran dann doch nicht. Ich finde das auch etwas schockierend, denn es ist schon sehr extrem. Was haltet ihr davon? Kennt ihr Menschen, die das machen oder es gut finden?
Ich liebe auch Vampirfilme und Serien, dennoch bin ich der gleichen Ansicht wie du. Ich muss mich nicht schwarz kleiden, kein Blut trinken. Kenne auch keinen persönlich, der so etwas praktiziert. Habe einmal im Fernseher eine Reportage darüber gesehen. Ok man kann seine Vorlieben haben, aber in maßen, alles was darüber ist, ist für mich einfach nur krank.
Da muss ich mich mal anschließen! Ich lese die Bücher auch gerne und ich sehe auch gerne solche Filme, aber deshalb bin ich noch lange kein Vampir
Aber du musst es auch mal anders sehen, es gibt viele Menschen die meinen etwas anderes zu sein... Manche Leute lassen sich die Zähne spitzen um einem Tier ähnlicher zu sehen, andere wechseln ihr Geschlecht... also denke ich, jedem das seine! Solange sie nicht Vampir im Sinne von...: Ich überfalle Nachts fremde Leute und trinke deren Blut" spielen, finde ich es ganz okay. Wie du gelesen hast gibt es ja immerhin auch Leute die ihr Blut freiwillig anbieten... muss man ja auch nicht verstehen oder?
In dem Sinne noch einen schönen späten Nachmittag
Lg Jasmin
Ich stehe Vampirfilmen und Büchern eigentlich ganz neutral gegenüber, aber wenn ich sowas höre, dann komme ich echt ins Grübeln. Das ist schon wirklich sehr übertrieben und krankhaft und ich frage mich, wie Menschen zu sowas kommen. Was glauben sie denn, haben sie für Fähigkeiten? Sind sie etwa unsterblich, wie das bei fast allen Vampirfiguren in den Medien der Fall ist? oder schmieden sie sich ihre eigenen Vampireigenschaften zusammen? Um so weit zu gehen, muss man schon wirklich verzweifelt sein und der Wunsch nach dem Anderssein, dem Übernatürlichen, muss schon wirklich alles dominieren.
Was mich wirklich interessieren würde, ist wie diese Menschen sich in die Gesellschaft integrieren, also ob sie einen Beruf haben und wenn ja, ob sie ihre vermeintliche Vampiridentität geheim halten.
Ich bin gerade nicht sicher, ob du irgendeinem Klischee aufgesessen bist oder vielleicht einem schlecht recherchierten Beitrag auf den Leim gegangen bist. Ich jedenfalls habe davon noch nichts gehört. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass es eine solche "Szene" gibt. Vielleicht ein paar vereinzelte "Exemplare", aber ich glaube kaum, dass es eine ganze Bewegung gibt, die regelmäßig Blut konsumiert und deren Mitglieder sich wirklich ernsthaft für Vampire halten.
Das scheinen mir mal wieder eher Vorurteile zu sein, die im Zusammenhang mit der Gothic-Szene oftmals geäußert werden. Die tragen nämlich ebenfalls oftmals schwarzes Leder und werden oftmals mit rituellen Tieropfern in Verbindung gebracht, obwohl das ganz offensichtlich absoluter Schwachsinn ist.
Falls ich mich aber irre, und es tatsächlich eine solche Szene gibt, wäre ich dafür sämtliche Mitglieder für unbestimmte Zeit in eine geschlossene Anstalt einweisen zu lassen. Bei aller Liebe zur Materie, Literatur oder kitschigen Filmen sollte man doch nicht den Bezug zur Realität verlieren und in der Wirklichkeit gibt es eben, so leid es mir tut, keine Vampire. Wer sich Eckzähne anklebt und dann glaubt er sei ein Vampir hat allem Anschein nach zumindest mal eine Schraube locker.
Letztendlich werden sie wohl irgendwann bemerken, dass sie entgegen ihrer Erwartungen irgendwann doch mal an irgendeiner Krankheit verenden werden. Dann ist der Traum vom unsterblichen Blutsauger ausgelebt.
Es gibt Leute, die wirklich sich für Vampire halten, aber ob das dann gleich eine ganze Szene ist? Wobei man sehr unterscheiden sollte zwischen jenen, die wirklich saugen und jenen die lange Ergüsse zu schreiben und sich ansonsten streng vegetarisch ernähren.
Und erst recht sollte man nicht die Gothicszene mit einem Vampirkult verwechseln. Immerhin treiben sich dort auch noch massenhaft Bondagefreaks, Satanisten, SMler und potetielle Amokläufer rum. Man hat sogar schon von relativ normalen Leuten gehört, welche da ihr Unwesen treiben!
Generell gab es aber schon immer Leute, die glaubten der Verzehr von menschlichen Blut sei ganz besonders hilfreich für die eigene Existenz. Gehört zu dem Aberglauben, der recht fest verwurzelt bei der Menschheit ist.
Vampirin hat geschrieben:Dabei handelt es sich um ganz normale Menschen...
Oh, das glaube ich nicht. Auch wenn ich dem Begriff "normal" grundsätzlich sehr kritisch gegenüber stehe, da er immer bestimmte Dinge ausgrenzt, ist das für mich tatsächlich nicht mehr normal. Das hört sich nicht nach einer verschrobenen Gruppe von harmlosen Spinnern an, sondern nach Leuten, die ein ernsthaftes Problem und keinen Bezug zur realen Welt mehr haben.
Ich sehe es ebenso wie mein Vorposter. Ich kann mit dieser ganzen Vampir-Thematik, die spätestens seit diesen Twilight- und Biss-Geschichten wieder aufgekommen ist, nichts anfangen. Das sind kitschige Geschichten, die eine bestimmte Ästhetik (die ich gar nicht so übel finde) und ein paar harmlose Spinnereien verbreiten. Das an sich ist nicht schlimm.
Problematisch wird es aber, wenn Menschen komplett fernab der Realität in einer Traumwelt leben. Das mag erst einmal ganz süß und auch ein wenig romantisch klingen. Letztendlich ist so ein Realitätsverlust aber gefährlich. Keiner dieser Menschen wird als unsterblicher, ewig schöner und gesunder Vampir leben. Wie groß muss der Absturz sein, wenn diesen Menschen irgendwann klar wird, dass sie einfach nur Menschen sind?
Übrigens kann ich mir auch nicht vorstellen, dass es sich hierbei um eine wirkliche Bewegung handelt. Es gibt immer ein paar Leute, die es mit den Trends übertreiben und irgendwann nicht mehr zwischen Realität und Wahn unterscheiden können. Die meisten Leute können aber die Realität noch sehr gut von diesen Fantasy-Geschichten unterschieden. Diejenigen, die das nicht mehr können, finden hoffentlich einen Ausweg aus ihrer Phantasie. Wenn man in einer solchen Traumwelt lebt, ist doch gar kein normales Leben möglich.
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