Spritzgebäck wird nichts - Tipps gesucht
Ich wollte heute Spritzgebäck backen. Wir haben das früher immer zu Weihnachten mit meiner Oma zusammen gemacht. Dieses Jahr hatte ich durch unseren Umzug nicht viel Zeit und kam nicht dazu, mal Plätzchen zu backen. Heute habe ich dann spontan entschieden, doch noch Spritzgebäck zu machen.
Den Teig habe ich genau nach Rezeptangaben gemacht. Allerdings kam dann richtig Öl aus dem Fleischwolf gelaufen, als ich den Teig dadurch gedreht habe. Ich lass den Teig nun über Nacht stehen und werde es morgen nochmal versuchen. Anscheinend ist der Teig einfach zu ölig. Kann ich den Teig durch Zugabe von Mehl retten? Sollte ich ihn über Nacht vielleicht kalt stellen?
Den Teig solltest du für Spritzgebäck auf jeden Fall kalt stellen. Ich habe zwar keinen Fleischwolf sondern nur so eine antike Spritze, die speziell für Spritzgebäck gedacht ist, aber damit funktioniert es auch nur schlecht, wenn der Teig nicht richtig durchgekühlt ist.
Mehr Mehl würde ich nicht empfehlen, denn wenn du den Teig nach Rezept gemacht hast sind die Zutaten ja aufeinander abgestimmt. Und mehr Mehl kann dann eben bedeuten, dass du im Verhältnis dazu zu wenig Zucker oder Backpulver oder andere Zutaten im Teig hast.
Wenn der ölig geratene Knetteig exakt nach sonst bewährten Rezeptangaben gemacht wurde, so ist bei dieser Konsistenz vor allem an zwei mögliche Ursachen zu denken:
1.) Wurden die Zutaten vielleicht zu warm miteinander vermengt?
2.) Wurde zu lange gerührt?
Generell gilt für die Zubereitung eines Knetteigs, dass die zimmerwarmen Zutatennur so lange miteinander verrührt werden sollten, bis ein glatter Teig entsteht. Wie lang dies in etwa dauert, kann nicht einfach so angegeben werden - das hängt nämlich von der Konstellation der einzelnen Inhaltsstoffe ab.
Ein wirklich öliger Teig kann zwar durchaus weiter verarbeitet werden, allerdings würde ich davon abraten. Das Kaltstellen hilft meiner Erfahrung nach eigentlich nur bei einem leicht klebrigen Teig und die Zugabe der für die richtige Konsistenz erforderlichen Menge Mehl würde den Geschmack der Kekse eher negativ beeinflussen: Sie werden trocken, verlieren ihr Aroma und brechen darüber hinaus auch leichter.
Ich wunder mich gerade darüber, dass Öl aus dem Fleischwolf gelaufen ist. Hast du denn Öl in Spritzgebäck verarbeitet? Das habe ich noch nie gehört und würde fast sagen, dass man Spritzgebäck mit Butter machen muss, damit das Fett nach dem Kneten und kaltstellen auch wieder fest wird. Öl bleibt ja weich und dann kann das Spritzgebäck nicht halten.
Kann es sein, dass der Fleischwolf frisch geölt war oder ölig weggestellt wurde, damit er nciht rostet? Das hat meine Oma nämlich gemacht, wenn sie ihn lange nicht gebraucht hat oder wußte, dass sie ihn lange nicht benutzt. Dann hat sie das Teil eingeölt und musste es dann, wenn Kekse gebacken wurden, auch richtig ordentlich säubern.
Wenn die Kekse zu fettig geworden sind und Fett deswegen rausgequetscht wird, würde ich noch etwas Mehl hinzugeben. Du kannst aber auch den Teig mit ohne dass du ihn spritzt verwenden. einfach mit 2 Teelöffeln kleine Häufchen auf das Backblech geben und dann wie Spritzgebäck backen. Das sieht dann zwar nicht so schön aus, schmeckt aber wie immer.
Es würde unheimlich helfen, wenn Du hier die im Rezept verwendeten Zutaten und die Mengen, die du verwendet hast posten könntest. Wenn es nämlich nicht das bewährte Rezept deiner Oma war, könnte es sein, dass das Rezept einfach mal nicht für die Anwendung im Fleischwolf geeignet war. Wenn man das Rezept sehen würde, dann könnte man eher etwas sagen. Wie war den die Teigbeschaffenheit? Eher so wie normaler Plätzchenteig, also handformbar, oder eher eine weiche Masse, die am Löffel kleben bleibt? Es gibt nämlich durchaus auch Rezepte für Spritzgebäck, das man mit so einem Stoffspritzbeutel von Hand aufs Blech drückt. Das ist in der Tat aus sehr weichem und fettigem Teig zubereitet. So ein Irrtum könnte deine Anlaufschwierigkeiten erklären.
Hier ist das Rezept, welches ich verwendet habe. Ich habe auch genau die Mengen genommen, die im Rezept angegeben wurden.Klick Den Teig habe ich jetzt im Kühlschrank stehen und werde dann heute Nachmittag nochmal mein Glück versuchen. Ich habe auch so eine elektrische Gebäckspritze, mit der ich es sonst mal versuchen könnte, statt den Fleischwolf zu nehmen. Den Fleischwolf habe ich übrigens ganz neu und gestern erst gewaschen und dann zusammengebaut, um das Spritzgebäck damit zu machen.
Mir kommt das generell ein wenig viel Fett und Flüssigkeit vor. Aber Spritzgebäck habe ich auch bisher noch nie gebacken. Allerdings steht in dem Rezept klar, dass man den Teig über Nacht ruhen lassen soll. Du hast den Teig, wenn ich dich richtig verstanden habe, erst mal nicht ruhen lassen, sondern ihn gleich zubereitet oder? Ich denke da habe sich die Zutaten einfach noch nicht richtig verbunden.
In dem Rezept steht auch, dass man den Teig nicht im Kühlschrank ruhen lassen soll. Sinnvoller wäre wohl eine nicht zu warme Speisekammer oder so gewesen. Da du deinen Teig nun im Kühlschrank hattest und nachher mit dem Verarbeiten beginnen möchtest, stell den Teig vorsichtshalber etwa eine Stunde vorher aus dem Kühlschrank raus. Ich denke, dass dir der Teig wahrscheinlich sonst zu fest geworden ist.
Der Teig stand über Nacht im Gästezimmer, da ist es nicht zu warm und nicht zu kalt, wie es im Rezept verlangt wird. Allerdings sagte meine Oma gestern auch, dass sie es nur kennt, dass der Teig in den Kühlschrank muss.
Ich werde gleich nochmal einkaufen und dann alle Zutaten nachkaufen. Falls es dann einfach nicht klappt, kann ich nochmal Teig nach einem anderen Rezept machen.
Das Rezept scheint eigentlich in Ordnung zu sein, meines ist dem sehr ähnlich, nur dass das keine Eier sondern statt dessen etwas Milch enthalten ist.
Wie deine Oma kenne ich es nur so, dass man normalen, fett- und eihaltigen Plätzchenteig im Kühlschrank ruhen lässt. Normalerweise sollte es mit gekühlten Teig dann auch funktionieren. So ein Fleischwolf hat, so er kein Billigteil ist, eigentlich auch genug Kraft, um kalt gelagerten Teig durchzudrücken.
Falls der Teig immer noch nicht richtig im Fleischwolf funktionieren will, kannst Du den Teig ja zu Rollen formen und in Scheiben schneiden. Wenn man die Rollen in Frischhaltefolie wickelt und so lange im Kühlschrank kühlt, bis er fest ist, dann kann man ihn in Scheiben schneiden. So kann aus dem unmöglichsten Teig noch Plätzchen zaubern, wenn gar nichts anderes mehr geht. Wirf also den Teig nicht aus Frust in den Müll.
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