Kinder fordern immer größere Weihnachtsgeschenke

Gestern gab es im Radio einen Bericht. Da ging ein Reporter durch die Stadt und fragte Kinder und Jugendliche nach ihren Weihnachtswünschen von ihren Wunschzetteln. So gab ein Kind an, auf dem Wunschzettel stehen ein Computer, ein iPhone 4 und noch einiges mehr. Leider war das Kind kein Einzelfall und der Reporter erklärte, dass er über die Wünsche der Kinder doch recht sprachlos gewesen ist. Kaum ein Kind hatte „günstige“ Wünsche, wie ein Buch oder eine CD. Nur ein Kind wünschte sich, dass die Eltern im nächsten Jahr gesund bleiben.

Das macht einen schon etwas sprachlos. Ich habe keine Kinder, bekomme das aber von meiner Schwester mit. Da ist es zum Glück nicht so schlimm, aber auch deren Wünsche gehen ganz schön ins Geld. Werden wirklich so teure Weihnachtsgeschenke an die Kinder geschenkt? Wer hat überhaupt noch so viel Geld übrig. Andere überlegen, wie sie das Geld für das besondere Weihnachtsessen oder den Weihnachtsbaum zusammen bekommen sollen und andere Eltern geben schnell mal weit über 1000 Euro für ein Weihnachtsgeschenk aus. Da fragt man sich doch, wohin das alles führen soll. Auf der anderen Seite sind die Eltern selbst schuld, wenn sie solchen extremen Wünschen nachkommen.

Ich habe letztens noch im Fernsehen gehört, dass durchschnittlich jedes Kind ein Weihnachtsgeschenk von 350 Euro von den Eltern zu Weihnachten bekommt. Wenn man bedenkt, dass es auch viele Eltern gibt, die nicht mal 50 Euro ausgeben können und auch Kinder dazugezählt sind, die gerade geboren sind und noch keine so großen Weihnachtsgeschenke bekommen, dann muss es ja auch Eltern geben, die da sehr viel mehr Geld ausgeben.

Es ist doch aber auch nicht verwunderlich, wenn die Kinder schon mit 15 einen Roller bekommen mitsamt dem Führerschein, mit 17 den Führerschein und mit 18 ein Auto. Bei uns gab es das früher nicht und meine Kinder durften einen Wunschzettel schreiben. Aber sie wußten, dass es nur ein Teil gab, von dem, was auf dem Wunschzettel stand.

Hi,

also mich würde mal das Alter der befragten Kinder interessieren. Denn das sollte schon variieren. Wäre die Umfrage bei Jugendlichen durchgeführt worden, würde mich das Ergebnis nicht allzu sehr erstaunen. Bei fünf oder sechsjährigen wäre das natürlich etwas anderes.

Dass die geforderten Geschenke immer teurer, aufwendiger und trendiger werden ist doch eigentlich recht logisch. Beeinflusst werden die Kinder heutzutage ja schon mehr oder weniger früh von den Medien. Dabei sieht man eben auch schon mal das neue iPhone 4 oder irgendeinen Computer. Und wie das bei Kindern fast immer der Fall ist - man will dies und jenes haben, am besten gleich alles, obwohl man manchmal nicht wirklich etwas damit anfangen kann und wird.

So teure Weihnachtsgeschenke werden teilweise schon verschenkt. Wieso auch nicht? Das gab es doch eigentlich schon immer. Bloß früher war es nicht unbedingt ein neues Handy, das mehrere hundert Euro kostete. Da hat es beispielsweise auch Walkmans oder Disc-Mans gegeben... Die waren zwar nicht so übertrieben teuer, aber auch nicht allzu günstig für die damaligen Verhältnisse.

Was die Kinder aber wollen und was sie auch bekommen, ist allerdings eine andere Sache. Ich würde keinem vier jährigen ein teures Handy schenken. Das kann er gar nicht gebrauchen. Auch keinem 13 jährigen. Eventuell ab 16 oder 17, obwohl ich so etwas immer selber kaufen lassen würde. So teure Dinge sind meistens nicht nötig. Sie sind eben nur Luxusgüter. Und wer Luxus haben will, der muss auch dafür arbeiten. Es geht ja schließlich nicht darum, dass an Weihnachten tausende von Euros verschwendet werden, sondern viel mehr mit der Familie zusammen zu sein und den Angehörigen eine Freude zu machen. Und dies ist eben auch mit einfacheren Geschenken, wie CDs etc. möglich. Und so wird es bei uns auch - bis auf Ausnahmen, natürlich ist ab und an mal etwas teureres dabei, aber nicht immer - gehandhabt.

Meine Eltern sagten früher immer, dass man sich Vieles wünschen kann, aber ob man das auch alles bekommt, ist etwas anderes. Ich muss auch sagen, dass wir als Kinder nie große Wünsche hatten. Oft haben wir uns was von Barbie für die Puppen gewünscht oder auch Bücher und CDs. Wir haben dann meistens mehrere kleinere Sachen bekommen. Mein größter Wunsch war immer ein eigenes Pony, aber mir war schon klar, dass wir das finanziell und als Platzgründen gar nicht machen können.

Ich denke, dass sich die Größe der Geschenke auch durch die Zeit geändert hat. Heute hat doch bald jedes Kind ein Handy und interessiert sich für die neuste Technik. Viele lesen kaum noch ein Buch. Es sind einfach andere Dinge moderner und Kinder sind ja nicht " In " wenn sie da nicht mithalten können. Ich frage mich allerdings auch, wie viele Eltern die teuren Geschenke zu Weihnachten finanzieren und es gibt ja auch noch Ostern und den Geburtstag. Ich habe auch keine Kinder, aber könnte mir trotzdem solch teure Geschenke nicht leisten.

Ich verstehe nicht ganz, was daran so schlimm sein soll. Einerseits ist Bescheidenheit natürlich eine erstrebenswerte Tugend, aber andererseits finde ich nichts dabei wenn Kinder große und unrealistische Wünsche haben. Mein Vater hat früher zur Weihnachtszeit auch immer gesagt, dass man sich alles wünschen kann, die Frage ist nur, ob man es dann auch bekommt. Ich habe mir auch regelmäßig ein eigenes Pony zu Weihnachten gewünscht, obwohl ich wusste, dass dieser Wunsch total unrealistisch ist.

Dazu kommt noch, dass viele Kinder auch in der Grundschule noch ans Christkind glauben und sich dann eben auch Sachen wünschen, die sie von ihren Eltern nie bekommen würden. Ich fand es früher sogar immer total schön, die ganze Adventszeit über herumzurätseln, welcher meiner Wünsche mir wohl erfüllt wird. Denn natürlich habe ich auf meinen Wunschzettel alles geschrieben, was ich gerne gehabt hätte. Schon die Vorstellung, es vielleicht doch zu bekommen, hat mir die Weihnachtszeit versüßt . Warum sollte man Kinder nicht ein bisschen träumen lassen?

Normalerweise gibt man mit dem Wunschzettel ja keine Bestellung auf, sondern teilt eben mit, was man sich wünscht. Und nicht was man erwartet. Deshalb finde ich es etwas voreilig, zu behaupten, dass die Kinder heutzutage immer größere Geschenke "fordern". Eher sollte man sich über die Eltern wundern, die sich gezwungen sehen, ihren Kindern jeden Wunsch zu erfüllen.

Ich bin auch der Meinung: Wünschen darf man! Und mal ehrlich, wenn ein Radioreporter auf der Straße auf Dich zukommt und nach deinem Weihnachtswunsch fragt, dann bist Du doch auch nicht bescheiden, oder? Es könnte ja sein, dass der Radiosender Dir genau diesen Wunsch erfüllen will. Da würde ich auch mal in die Vollen gehen, wenn es sich denn um materialistische Dinge handelt.

Realistisch ist es sicher nicht einem Kind ein Iphone zu schenken. Denn was fängt man ohne Handyvertrag mit Internetflatrate damit an? Sicherlich kann man günstig ein gebrauchtes Iphone der alten Produktion ergattern, aber die Folgekosten sollte man bedenken.

Meine Tochter hat letztes Jahr mit fünfzehn Jahren einen Laptop zu Weihnachten bekommen. Dazu muss man aber sagen, dass es heute in der Schule vorausgesetzt wird, dass jedes Kind einen eigenen PC hat. Es war also eine Anschaffung, die sowieso irgendwann, spätestens jetzt, wo die Tochter die Oberstufe eines Gymnasiums besucht, fällig gewesen wäre.

Normalerweise gebe ich pro Kind ungefähr 150 bis 200 Euro für Geschenke und Süßigkeiten aus. Gekauft werden von diesem Geld aber auch nützliche Dinge, wie Kleidung oder eine Schultasche. Meine Kinder sind immer zufrieden, auch wenn auf ihrem Wunschzettel Iphones, Hunde und Flugreisen nach Hawaii stehen.

Andere überlegen, wie sie das Geld für das besondere Weihnachtsessen oder den Weihnachtsbaum zusammen bekommen sollen und andere Eltern geben schnell mal weit über 1000 Euro für ein Weihnachtsgeschenk aus.

Und der Zusammenhang ist da nun wo? Wenn man immer nur so argumentiert, könnte man auch fordern, dass jeder in ein Hochhausghetto ziehen soll, weil sich viele Leute kein schönes Zuhause leisten können. Was die Leute für sich und ihre Kinder entscheiden ist deren Sachen. Nicht jedes Kind, das so teure Sachen bekommt ist ein verwöhntes Gör. Es gibt auch Eltern die von sich aus ihre Sprösslinge mit Geschenken überschütten. Warum auch nicht? So lange die Kinder charakterlich nicht total missraten, sollen sie diesen Luxus doch genießen. Wenn dann finanziell schlechter gestellte Mitschüler Komplexe bekommen ist das natürlich nicht schön aber eben nicht die Schuld der Schüler, die mit ihren neuen teuren Geschenken zur Schule kommen.

Leider gibt es auch Eltern, die es sich eigentlich nicht leisten können alle Wünsche zu erfüllen, aber mit anderen mithalten wollen. Letzte Woche habe ich eine Werbung gesehen in der es hieß, dass man seinen gesamten Weihnachtseinkauf in bequemen Raten abbezahlen kann. Wer das als Elternteil macht, braucht sich nicht wundern, wenn die Kinder teure Sachen fordern wo eigentlich nichts zu holen ist. Viele Kinder sind auch noch gar nicht so weit, dass sie einschätzen können inwieweit das Einkommen der Eltern ausreicht. Wenn man ihnen dann auch noch etwas teures kauft, denken sie bestimmt nicht an finanzielle Engpässe oder so. Das kann man von Kindern nicht erwarten.

Ich persönlich bin ja der Meinung, dass es Weihnachten nichts großes sein muss. Für besondere Geschenke hat jeder seinen Geburtstag. Da sehe ich wenigstens noch einen Sinn im Beschenken. Weihnachten hingegen fehlt mir dieser. Da sollte es nicht um Geschenke sondern das Zusammensitzen, Essen und einfach die Atmosphäre gehen. Aber das gibt es fast gar nicht mehr. Dass die Kinder etwas anderes als ein Familienfest erwarten, hat sich jeder selber zuzuschreiben.

Davon habe ich auch schon gehört. Jedoch ist es für mich unverständlich, da Weihnachten für mich das Fest der Liebe und nicht das der Geschenke ist. Natürlich schenkt man dann seinen Liebsten etwas, aber ich zum Beispiel verschenke auch teilweise selbstgemachte Sachen und ansonsten auch nichts großes. Mir ist es immer wichtig, dass man erkennen kann, dass das Geschenk von Herzen kommt.

Aber mir ist auch aufgefallen, dass der eigentliche Gedanke und der Sinn des Weihnachtsfestes mit jeder Generation immer mehr in Vergessenheit gerät. Da sind aber auch manche Eltern dran Schuld, wenn sie ihrem Kind nicht die wahre Bedeutung von Weihnachten "gelehrt" und ihr Kind vielleicht zu sehr verwöhnt haben. Dann ist es doch klar, dass die Kinder zu Weihnachten viele und teure Geschenke fordern.

Hallo,

ich denke das man sich da nicht wundern brauch. Wenn man seine Kinder permanent mit Geschenke überschüttet, dann denken die irgendwann, das das normal sei. Wenn man jedes Weihnachten ein Geschenk im Wert von mehreren hunderten von Euro bekommt, dann möchte man das auch in Zukunft. Wenn ich sehe wie viel alleine die Großeltern bekommen dann Frage ich mich, ob die 350 Euro die Diamante angegeben hat überhaupt ausreichen.

Andere überlegen, wie sie das Geld für das besondere Weihnachtsessen oder den Weihnachtsbaum zusammen bekommen sollen und andere Eltern geben schnell mal weit über 1000 Euro für ein Weihnachtsgeschenk aus.

Ja, ist schon klar. Aber viele davon sind doch auch selbst schuld. Ich hatte in den letzten Tagen Urlaub und habe mir dann auch mal solche ach so traurigen Berichte über ach so arme Familien angesehen. Sorry, aber in den zwei Fällen waren die Familien auch selbst schuld, weil sie ihren Allerwertesten nicht hoch bekommen haben. Und da hilft es dann auch nicht wirklich, wenn andere Familien diesen Familien etwas abgeben, weil gelernt ist dadurch nichts.

Da fragt man sich doch, wohin das alles führen soll. Auf der anderen Seite sind die Eltern selbst schuld, wenn sie solchen extremen Wünschen nachkommen.

Genau, die Eltern müssen solchen Wünschen erst mal nachkommen, nur dann muss man sich ernsthaft Gedanken machen. Und wie schon geschrieben: Wünschen kann man sich in der Tat vieles, ob diese Wünsche auch erfüllt werden, steht auf einem anderen Blatt. Und während wir Erwachsene Wünsche oft gar nicht mehr aussprechen, tun Kinder das eben noch. Zu den Kindern gehören in dieser Beziehung auch noch die Teenies, auch wenn sie sonst schon so erwachsen sind - was das Wünschen betrifft, sind sie eben Kinder.

Zum Schluss sei noch gesagt: wer sich so echauffiert sollte mal an die eigene Kindheit denken. Wir hatten doch, in der Relation betrachtet, auch sehr große Wünsche, von denen dann gesagt wurde, wohin das wohl führen solle, wenn die erfüllt würden.