Kinder fordern immer größere Weihnachtsgeschenke

vom 22.12.2010, 15:37 Uhr

Das die Weihnachtsgeschenke immer teurer werden, ist auch mir nicht entgangen. Ich finde, da sollte man aber auch gar nicht so auf die Kinder schauen, sondern ganz allein die Eltern sind daran Schuld. So langsam haben wirklich die Kinder die Eltern unter Kontrolle und nicht umgekehrt. Ich finde Eltern, die den Wünschen ihrer Kinder nachgeben und iPhones und dergleichen verschenken, einfach nur nachlässig und verantwortungslos. Es schadet den Kindern mehr, als es nützt, sie derart zu verwöhnen. Die Wünsche werden immer größer und die Eltern spielen mit die blöd, dass ist doch nicht mehr normal. Ich finde es in Ordnung, ab und an mal etwas teureres zu schenken, aber das sollte sich in Grenzen halten und muss nicht jedes Jahr vorkommen.

Meine Eltern haben sich davon nie beirren lassen und ich durfte zu Weihnachten oder zu meinem Geburtstag auch nie meine Wünsche äußern. So war das eben bei mir und ich war zufrieden mit dem, was ich bekam. Meistens habe es ein oder zwei schöne Teile zum Anziehen von meiner Lieblingsmarke, ein oder zwei Bücher oder CDs und meist noch ein kleines Schmuckstück , wie Trollbeads oder einen Gutschein dazu. Ich habe mich darüber gefreut, selbst wenn es ein Schulbuch war, dass ich eh hätte anschaffen müssen.

Ich finde, dass die Eltern die Sucht der Kinder nach Markenklamotten und neusten Techniktrends nur fördern, in dem sie ihren Wünschen nachkommen. Kinder werden Opfer von Modeerscheinungen und verfallen dem Mainstream. als wären sie völlig willens und vernunftlos. Da braucht man sich wirklich nicht zu wundern, wenn man als Jugendlicher als Außenseiter abgestempelt wird, weil man noch das iPhone 3 hat oder seine Kleidung bei H&M kauft. Manche Eltern hätten wirklich mal einen kleinen Erziehungskurs bei der Super Nanny nötig.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Crispin hat geschrieben:ich durfte zu Weihnachten oder zu meinem Geburtstag auch nie meine Wünsche äußern. So war das eben bei mir und ich war zufrieden mit dem, was ich bekam.

So lief es bei mir auch ab. Man wusste nicht was man bekommt, hat sich aber trotzdem über alles gefreut. Selbst über die nicht ganz so schönen Pullover von Oma. :wink: Die Geste allein hat gezählt. Im Bekannten- und Familienkreis läuft es heute völlig anders ab. Da werden mit den Kindern zusammen Wunschlisten geschrieben und geklebt und anschließend die Wunschgeschenke auf die Gäste verteilt.

Ich habe kein Problem damit, wenn Kinder solche Listen erstellen um ihre Wünsche zu äußern. Das gab es schon immer und es ist ja auch toll, wenn sie dann etwas bekommen, was sie sich wirklich sehnlichst gewünscht haben. Wenn aber nur noch etwas, was auf der Liste mit draufsteht, gekauft werden darf, geht es meiner Meinung nach zu weit. Man möchte doch etwas von Herzen schenken und nicht nur darauf warten, was von den Eltern bei einem bestellt wird. Ich musste selber mal miterleben wie so ein Kind auf ein Geschenk reagiert hat, das eben nicht geordert war. Der Schenker selber war natürlich auch völlig entsetzt, als sein Geschenk in die nächste Ecke gepfeffert wurde. Aber wie schon geschrieben, ist das alles ein hausgemachtes Problem. Ein Kind kommt nicht als Tyrann auf die Welt.

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» Sonty » Beiträge: 1997 » Talkpoints: 20,24 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Crispin hat geschrieben:Meine Eltern haben sich davon nie beirren lassen und ich durfte zu Weihnachten oder zu meinem Geburtstag auch nie meine Wünsche äußern. So war das eben bei mir und ich war zufrieden mit dem, was ich bekam.

Wie alt bist Du 17 oder 70? Das hört sich eher nach einer 70-jährigen Omi an als nach einer jungen Frau. Klar kann man auch so ein Kind beschenken, aber was spricht eigentlich dagegen, dass das Kind sich etwas wünschen darf. Sicher wird man bei dem was Du erlebst hast zur Bescheidenheit erzogen und wir wissen alle Bescheidenheit ist eine Zier – doch weiter kommt man ohne ihr. Also warum sich nicht etwas wünschen dürfen? Noch dazu sehe ich die Nichterfüllung einiger Wünsche auch als wichtige Lehre; denn wie schon erwähnt: sich etwas zu wünschen heißt ja nicht unbedingt, dass sich dieser Wunsch auch erfüllt.

Crispin hat geschrieben:Ich finde, dass die Eltern die Sucht der Kinder nach Markenklamotten und neusten Techniktrends nur fördern, in dem sie ihren Wünschen nachkommen.

Prinzipiell richtig. Allerdings ist es doch wohl ein Unterschied, wenn man zu zwei Ereignissen im Jahr (Weihnachten und auch Geburtstag) solche Wünsche erfüllt bekommt oder das ganze Jahr über. Wenn denn einige wenige solche Wünsche an besonderen Tagen erfüllt werden, dann wird das wohl kaum zur Sucht.

Und überhaupt ist die sogenannte Sucht nach Markenkleidung wohl hauptsächlich in den Familien zu finden, in denen um Kleidung oder No Name ein großes Brimborium gemacht wird. In den Familien, in denen da gar kein großes Aufhaben gemacht wird, ist das auch für die Kinder kein Thema, das ist aber ein anderes Thema.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



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