Assoziiert man mit ausländischem Namen Staatsangehörigkeit?
ich würde persönlich auländische Namen die Staatsangehörigkeit assoziieren, zumal ich selber erst seit kurzer Zeit die deutsche Staatsbürgerschaft habe
Wenn jemand z.b. Özge heißt, dann denke ich, dass diese Person türkische Wurzeln besitzt, aber es natürlich sein kann, dass sie (wie ich) die deutsche Staatsbürgerschaft hat. Jedoch ist es doch im Grunde genommen egal, was man für eine Staatsbürgerschaft besitzt. Deutschland wird sowieso ein Multi-Kulti-Staat, wir haben hier genug Menschen mit ausländischer Abstammung und es werden durch Immigranten auch immer mehr.
Wieso gibst du eigentlich so viel darum, was andere Leute denken? Hast du Angst, daß ein Kind wegen eines spanischen Namens gehänselt wird? Das halte ich eher für unwahrscheinlich - es sei denn der ist so exotisch, daß ihn keiner buchstabieren kann (und das ist meiner Meinung nach nicht mal bei Xavier der Fall).
Wichtiger ist meiner Meinung nach, wie der Vorname zum Nachnamen paßt - da gibt es nämlich einige wirklich "peinliche" Kombinationen. Ein guter Freund von mir hatte mal in der Anmeldestelle der örtlichen KiTas gearbeitet (beim entsprechenden Amt) - und da kamen Sachen... ich sag nur Keanu Liam Schmitz - jedes für sich okay, in der Kombination extrem "konstruiert", um es mal freundlich auszudrücken.
Ich kann jedenfalls verstehen, daß dir spanische Namen gefallen - ich finde sie auch schön, wie die ganze Sprache. Sie hat vor allem auch manche "sprechende" Namen, wie "Corazón", "Libertad" etc - insofern, wenn es einigermaßen zu eurem Nachnamen paßt, wieso nicht? Ist allemal besser als einer von drei oder vier Kevins oder Sarahs zu sein (Entschuldigung an alle Kevins und Sarahs, ich hab nix gegen die Namen, aber die fielen mir gerade ein weil sie irgendwie häufig vorkommen in letzter Zeit).
Definitiv verbinde ich mit einem Namen auch die Staatsangehörigkeit. Allerdings muss ich zu meiner Schande gestehen, dass ich dabei eher auf "östliche" Namen achte und diese ich meist dann mit dem entsprechenden Herkunftsland verbinde. Bei "westlichen" Namen hat es sich teilweise schon eingebürgert, wobei ich bei einem Keith Schmitt sicher auch hellhörig werden würde. Aber bei westlich klingenden Namen gehe ich nicht gleich von einer anderen Staatsangehörigkeit aus. Bewusst geworden ist mir das schon vor sehr langer Zeit dank des ehemaligen Fussballspielers Mehmet Scholl.
Inzwischen versuche ich mich von meinen Vorurteilen zu distanzieren und unvoreingenommen zu sein, wenn ich einen ausländischen Namen höre. Ich bin auch sehr froh, dass es mir inzwischen gelingt, bei einer Olga nicht gleich an eine Russin und bei einem Ahmet nicht gleich an einen Türken zu denken. Ich denke mal, es hat etwas mit Schubladen denken zu tun, da ich keine schlechten Erfahrungen mit verschiedenen Nationalitäten gemacht habe.
Nettie, wenn Ihr Eurem Kind einen ausländischen Namen geben wollt, weil er Euch gefällt und vielleicht sogar zum Nachnamen passt, dann nur zu. Es ist Eure Entscheidung. Ein Name, egal, ob es ein deutscher, östlicher, südlicher, westlicher oder nordischer Name ist, sollte immer zum Kind und zum Nachnamen passen. Das finde ich wichtiger, als dass man gleich eine Nationalität mit gewissen Namen verbindet.
Gerade bei Vornamen ist es doch schon seit längerem so, dass es den klassisch deutschen Vornamen gar nicht mehr gibt. Es gibt doch so viele Kinder, die langsam erwachsen werden und nun keinen klassischen Namen haben. Daher verbinde ich mit dem Vornamen nun wirklich keine Staatsangehörigkeit oder aber eine Herkunft.
Anders ist es sicher bei Nachnamen, die man ja nicht so einfach ablegen oder besser wechseln kann. Da wäre ich dann eher in Versuchung auf eine Herkunft oder eben auch Staatsangehörigkeit zu tippen. Auch eine Kombination von Beidem würde mich da wohl eher irritieren. Allein ein Vorname aber definitiv nicht.
Ich denke schon, dass man mit gewissen Vornamen gewisse Dinge assoziiert und, dass das auch in manchen Fällen eine bestimmte Staatsangehörigkeit (der Eltern) ist.
Natürlich haben viele Kinder der Kevin-Leon-Ricardo Generation keine deutschen Vornamen und diese Namen sind inzwischen auch so geläufig und so weit verbreitet, dass sich niemand Gedanken über die Staatsangehörigkeit dieser Kinder macht. Aber wenn ich höre, dass ein Kind zum Beispiel mit einem türkischen Namen gerufen wird, habe ich irgendwo schon im Hinterkopf,.dass die Eltern wahrscheinlich türkischer Abstammung sind.
Wobei ich aber sagen muss, dass "Staatsangehörigkeit" für mich ein so abstrakter Begriff ist, dass ich mir darüber überhaupt keine großen Gedanken mache und als Basis zur Beurteilung eines Menschen taugt dieser Begriff schon gar nicht. Und die Kombination aus wohlklingendem "exotischem" Vornamen und urdeutschem Nachnamen finde ich einfach nur komisch. Bei einem José Antonio Schulze denke ich nicht über die Staatsangehörigkeit nach, sondern bin amüsiert.
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