Wikileaks-Veröffentlichungen erschüttern Politik

vom 21.12.2010, 09:53 Uhr

Wie einige von euch mitgekriegt haben, hat Wikileaks - eine Onlineplattform - geheime Dokumente der US-Regierung veröffentlicht. Darin sind salopp gesagt Zeugnisse seitens der USA über die Politiker vieler Staaten enthalten. Zum teils sind diese ziemlich beleidigend. Zum Beispiel wird Westerwelle als einfallslos und aggressiv bezeichnet, Berlusconi als schwach, Russland sei im Griff von den Sicherheitsbehörden.

Es soll sogar einen amerikanischen Spion in der FDP gegeben haben. Überall auf der Welt wird davon berichtet, was die Amerikaner bis in zum letzten Augenblick noch verhindern wollten.

Die betroffenen Nationen reagieren unterschiedlich: Die deutschen Politiker zeigen nach außen ihre Freundschaft zu den USA mit Aussagen wie "Sowas gehört nicht in die Medien", Russland ist zornig und kontert mit Gegenkritik an die USA, Berlusconi lacht Wikileaks aus und Frankreich reagiert empört:"No comment".

Was meint ihr dazu? Wie konnten so empfindliche Daten an die Öffentlichkeit gelangen? Was wird das für diplomatische Konsequenzen für die USA mit sich ziehen?

» mmc2006 » Beiträge: 13 » Talkpoints: 0,00 »



Ich denke das Wikileaks eine sinnvolle Organisation ist die diese Welt unbedingt braucht. Irgendjemand muss ja über das verschwiegene Unrecht dieser Welt berichten. Diese Dokumente über die Politiker finde ich jedoch vollkommen überflüssig. Jeder denkt sich ja was über seinen gegenüber, nur sagt er es ihm nicht. Komisch finde ich aber das so ein Datenmüll überhaupt festgehalten wird. Die einzige Konsequenz die meiner Meinung daraus folgen wird ist das es solche Dokumente nicht mehr geben wird.

Da das auch kein Politiker wirklich ernst nimmt wird das für die USA wohl keine Diplomatischen Folgen haben. Das wäre für alle Beteiligten auch viel zu peinlich.

» 1337 » Beiträge: 692 » Talkpoints: 7,29 » Auszeichnung für 500 Beiträge


WikiLeaks veröffentlicht neue Dokumente

» 1337 » Beiträge: 692 » Talkpoints: 7,29 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Wie ich schon in anderen Threads dargelegt habe, bin ich ein erklärter Befürworter von Wikileaks. Die Politik muss unbedingt wieder transparenter werden. Die Politik ist für den Wähler zu einem dichten Nebel geworden, den er nicht richtig erfassen kann. Die Wikileaks- Enthüllungen verpassen dieser Entwicklung einen gehörigen Dämpfer.

Intrigen können nur im Geheimen gesponnen werden, aber jetzt kann sich niemand mehr der Sicherheit und Geheimhaltung seiner Daten sicher sein. Und das ist auch gut so. Durch diese öffentliche Kontrolle wird die Möglichkeit Verhandlungen unter Ausschluss der öffentlichen Meinung zu treffen erheblich eingeschränkt. Der Dolch in der Rückhand des scheinheiligen Verräters ist nur dann gefährlich, wenn er nicht bemerkt wird.

Gerade weil Wikileaks mit seinen Enthüllungen so großen Schaden anrichten kann, bleibt es eine "wirkungsvolle Waffe der Wahrheit", zumindest wenn man davon ausgeht, dass die vorgelegten Beweise nicht gefälscht sind. Und das scheint außer Frage zu stehen. Wenn die diplomatischen Beziehungen Schaden genommen haben, so ist das nicht die Schuld von Wikileaks, sondern die Schuld der amerikanischen Diplomaten und ihrer Doppelgesichtigkeit. Wenn ein Mord geschieht, ist ja auch nicht derjenige der schlechte Mensch, der den Mord bezeugt, sondern derjenige der den Mord begangen hat.

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» daaldi91 » Beiträge: 389 » Talkpoints: 0,21 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Inzwischen ist Wikleaksgründer Assange in London festgenommen worden und soll anscheinend in die USA ausgeliefert werden. Es ist die Rede von einem Exempel. Ich denke, dass solch ein Exempel auch notwendig ist. Was haben seine "Enthüllungen" denn in Wirklichkeit gebracht? Hat sich dadurch etwas verbessert? Spätestens mit den Enthüllungen von Hillary Clinton hat Assange sich geoutet.

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


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