Mammographie wirklich sinnvoll?
Es ist ein umstrittenes Thema. Die Mammographie als Früherkennungsmethode bei Brustkrebs. Es wurden schon einige falsche Diagnosen gestellt. Frauen, die völlig gesund waren wurden verrückt gemacht, weil die Mammographie angeblich einen Befund gezeigt hat und Frauen, die wirklich einen Befund hatten zeigte die Mammographie nichts. So hat schon manche Frau, die Brustkrebs hatte ein halbes Jahr später den Krebs im Endstadium gehabt.
Wie hoch ist die Strahlenbelastung wirklich? Ist sie bedenklich hoch? Kann man die Mammographie auch durch andere Untersuchungsmethoden ersetzen? Wie ist es mit dem Ultraschall? Kann man diese Ultraschalluntersuchung nur ergänzend zur Mammographie als Untersuchungsmethode vertreten? Also dann, wenn was gefunden wurde und man feststellen will, wie es per Ultraschall aussieht? Wie sit es aber, wenn die Mammographie nichts findet, wenn aber doch was da ist? Haltet ihr die Mammographie für sinnvoll?
Da ich ja von der Thematik betroffen bin, kann ich dir nur ehrlich sagen: ich würde keine Mammographie machen lassen. Nicht nur die Strahlung ist ein Grund für mich, viel schlimmer ist die Tatsache, dass die Brustdrüse dabei gequetscht wird. Sie Schmerzen, die man teilweise dabei hat, sollten eigentlich nicht sein. Durch die Quetschung kann es ebenfalls zu Brustkrebs kommen, da die Brustdrüse dadurch verletzt werden kann. Es ist ja nicht ohne Grund so, dass viele Frauen trotz Mammographie an Brustkrebs erkranken. Das liegt daran, dass teilweise die Mammographie selbst die Ursache ist.
Ein Ultraschall ist eine gute Lösung, weil man damit ebenfalls eine relativ hohe Erkennungsquote hat. Zudem kann man das bei seinem Frauenarzt oder aber auch in einer Klinik auf jeden Fall bekommen. Aber noch besser wäre ein MRT, hier gibt es auch die sogenannten Mamma-MRTs, die speziell zur Untersuchung der Brust gedacht sind. Sie sind deutlich schonender und ebenfalls erfolgreich. Allerdings wird hier (leider) nur sehr wenig von den Krankenkassen übernommen, was dann auch dazu führt, dass häufiger Mammographien gemacht werden.
Das sind aber eine Menge Fragen. Ich kann davon nur zu einigen etwas sagen. Soweit ich oft von Ärzten gehört habe, die der Mammographie eher kritisch gegenüber stehen, ist es wohl so, dass eine Mammographie zum einen immer nur eine Momentaufnahme ist, die lediglich überprüfen kann, was da gerade in der Brust wächst oder auch nicht. Wenn man nichts gefunden hat, kann es zwei Monate nach der Mammographie schon ganz anders aussehen, die Frau wiegt sich aber in Sicherheit. Mal davon abgesehen, kann es wohl durchaus sein, dass bei der Mammographie nicht zu 100% alles ausgeschlossen werden kann.
Bei Frauen mit kleinerer Oberweite reicht da z.B. auch die Kontrolle mit Ultraschall. Die könnte man wohl auch sonst anwenden aber möglicherweise sieht man da nicht immer alles. Das kommt wohl auf die Größe der Brust an. Ich halte jedenfalls nichts von der Mammographie. Es stört mich auch dass diese Methode immer als "Vorsorge" bezeichnet wird. Denn das ist sie überhaupt nicht sondern lediglich eine Methode zur "Erkennung". Das Risiko der Strahlenbelastung steht meiner Ansicht dem Nutzen der Methode entgegen. Eine Frau kann sich doch nicht jedes Jahr einer solchen Belastung unterziehen. Das sehe ich es wie Vampirin, die Strahlenbelastung und die Tortour der Untersuchung an sich stehen in keinem Verhältnis zum Nutzen.
Ich würde es daher ablehnen. Krebsfrüherkennung ist zwar sinnvoll, wie z.B. im Bezug auf Darmkrebs denn dieser Krebs wächst eher langsam und man muss nicht jedes Jahr eine neue Untersuchung des Darms über sich ergehen lassen. Aber Brustkrebs wächst viel schneller und da ständig Röntgenstrahlen ab zu bekommen, halte ich für wenig hilfreich und würde es daher als nicht sinnvoll bezeichnen eben auch aus den oben genannten Gründen.
Yazz hat geschrieben:Soweit ich oft von Ärzten gehört habe, die der Mammographie eher kritisch gegenüber stehen, ist es wohl so, dass eine Mammographie zum einen immer nur eine Momentaufnahme ist, die lediglich überprüfen kann, was da gerade in der Brust wächst oder auch nicht. Wenn man nichts gefunden hat, kann es zwei Monate nach der Mammographie schon ganz anders aussehen, die Frau wiegt sich aber in Sicherheit.
Das hat aber nunmal jede Untersuchung an sich, die man nicht kontinuierlich 24 Stunden am Tag durchführt. Ist also in meinen Augen nur ein sehr schwaches Argument gegen die Mammografie. Mit einem Ultraschall und MRT hat man genau die gleiche Momentaufnahme, die wenige Monate später hinfällig sein kann. Sinn der Sache ist aber auch nicht unbedingt, sehr schnell wachsende Tumore zu finden. Dafür sind die Untersuchungsintervalle einfach zu groß bzw. die Risiken würden den Nutzen übersteigen. Es geht eher darum, langsamer wachsende Tumore zu finden, die sich dann besser heilen lassen, wenn man frühzeitig behandeln kann.
Bei Frauen mit kleinerer Oberweite reicht da z.B. auch die Kontrolle mit Ultraschall. Die könnte man wohl auch sonst anwenden aber möglicherweise sieht man da nicht immer alles.
Wie immer halt. Man kann so gut wie nie wirklich alles sehen. Beim Ultraschall hat man eben auch das Problem der begrenzten Eindringtiefe, wie du es auch schon sagst und im Ultraschall kann man oft nur sehr schlecht abschätzen ob es sich um etwas wirklich verdächtiges handelt oder ob man keine weitere Untersuchung braucht.
Das Risiko der Strahlenbelastung steht meiner Ansicht dem Nutzen der Methode entgegen. Eine Frau kann sich doch nicht jedes Jahr einer solchen Belastung unterziehen.
Soll sie ja auch nur alle 2 Jahre und das eigentlich nur zwischen dem 50 und 69.Lebensjahr. Das grenzt die Sache also schon wieder etwas ein. Man hat natürlich eine gewisse Strahlenbelastung, sollte diese jetzt aber in meinen Augen auch nicht zu hoch schätzen. Es gibt ja auch genug natürliche Strahlung, der man ausgesetzt ist und selbst ein Interkontinentalflug hat eine ähnliche Strahlenbelastung und trotzdem verzichten die wenigsten Leute darauf. Gibt dazu leider wenig verlässliche Studien, aber das Risiko durch die Mammografie eine Krebserkrankung auszulösen liegt wohl unter 0,01%, also verschwindend gering.
Und was ist mit Risikopatientinnen? Diese werden jährlich zur Vorsorge gebeten und dann bedeutet dies, nicht nur jährlich die Strahlenbelastung, sondern auch jährlich die Brustquetschung. Das führt garantiert zu einem höheren Brustkrebsrisiko und das nicht nur, weil sie Risikopatienntinnen sind.
Woher nimmst du die 0,01%? Diese Zahl habe ich bisher noch nirgendwo finden können und würde mich freuen, wenn du mir deine Quelle verrätst.
Was die Strahlung anbelangt hast du sicherlich nicht Unrecht, allerdings ist kein bestimmtes Körperteil einer solchen Strahlung ausgesetzt. Bei der Mammographie wird ein Körperteil mit Strahlung behandelt und das ist der gefährliche Aspekt. Aber ich bin sowieso der Meinung, dass es nicht nur die Strahlung ist, welche die Mammographie für mich so kritisch macht.
Darüber habe ich letztens erst einen Artikel gelesen. Bei einer Mammographie handelt es sich ja um eine Röntgenuntersuchung der Brust. Somit hat man wieder den Nachteil, dass der Körper für einen kurzen Moment der gesundheitsschädlichen Strahlung ausgesetzt ist. Für eine solche Untersuchung spricht jedoch, dass man mit Hilfe dieser Mammographie Brustkrebs deutlich früher erkennen kann, als bei der herkömmlichen Tastuntersuchung. Angeraten wird, soweit ich weiß, diese Mammographie ab einem Alter von 40 Jahren durchführen zu lassen, in regelmäßigen Abständen natürlich.
Ziemlich geschockt war ich allerdings, als ich gelesen habe, dass das Todes-Risiko einer Mammographie unter dem Todes-Risiko liegt, was gegeben ist, wenn man täglich drei Zigaretten raucht. Insofern denke ich, dass es sicher besser ist, vorzusorgen, gerade, wenn man durch Erbanlagen vorbelastet ist. Oft ist es ja so, dass die Gefahr, an Brustkrebs zu erkranken, deutlich höher ist, wenn schon mal jemand aus der Familie diese Krankheit hatte. Wenn ich in einer solchen Situation wäre, würde ich diese Untersuchung schon in Kauf nehmen, denn gerade bei Brustkrebs ist Früherkennung sehr wichtig und kann mitunter das Leben retten!
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