Vorgezogene Weihnachtsferien wegen Schnee

Wenn bei uns die Busse nicht mehr fahren, bin ich darauf angewiesen, dass der Unterricht ausfällt. Ich glaube nicht, dass man von mir erwarten kann, 15 Kilometer zu Fuß zu laufen, und ich bin da weiß Gott kein Einzelfall. Außer dem Fußweg gäbe es noch die Möglichkeit, mit dem Zug zu fahren. Aber der kommt dann auch entweder nur verspätet oder gar nicht. Eltern können auch nicht fahren, weil diese in den meisten Fällen arbeiten müssen oder gar kein Auto haben.

Ziemlich dreist also, dass man dann auf uns in Watte eingepackte Schüler einschimpft, wir sollten uns doch nicht so anstellen und uns stattdessen lieber über das bisschen Schnee freuen. Leider liegt da wie im letzten Winter nicht nur Schnee, sondern darunter Eisschicht um Eisschicht. Ich habe fast schon Angst, auch nur einen Schritt vor die Haustür zu setzen, weil ich mir sonstwas brechen könnte. Im Vorwinter habe ich mir schon einige Prellungen zugezogen und die reichen mir auch fürs Erste.

Nur für Schule bin ich nicht bereit, diese Gefahren auf mich zu nehmen, zumal in den Tagen vor Winterferienbeginn meist kaum noch etwas gemacht wird. Der Unterricht besteht dann zumeist daraus, Kekse en masse zu fressen und Film um Film zu gucken. Ach, was bin ich doch faul, dass ich für mitunter vier Stunden (oder weniger) nicht die 15 Kilometer Fußweg auf mich nehme. Und jetzt wurde ja auch noch die Bundeswehr abgeschafft. Wir müssen befürchten, eine neue Generation an verweichlichten Rotzgören herangezogen zu haben.

Noch etwas zum Thema Streusalzknappheit: Tatsächlich ist das Streusalz in Teilen Niedersachsens mittlerweile schon vollständig aufgebracht oder wenigstens knapp. Die Lager waren zu Anfang dieses Winters aber zum Bersten gefüllt. Warum man nicht gleich noch mehr Streusalz lagert? Weil das viel Geld kostet und sich in "normalen" Wintern einfach nicht rechnet. Das kann man niemandem vorwerfen, sondern nur versuchen, das Schlimmste zu vermeiden.