Stierkämpfe: Gemeines Abschlachten oder Kultur/Tradition?
danii_2702 hat geschrieben:Ich habe generell nichts gegen Stierkämpfe. Es ist einfach eine Tradition und so eine muss man einfach akzeptieren. Wir akzeptieren ja auch, dass türkische Frauen mit Kopftücher durch die Gegend laufen. Man geht ja schließlich nicht zu der Frau und sagt, dass sie es abnehmen soll. Das wäre nicht in Ordnung und man soll Traditionen einfach leben lassen. Da bin ich auch schon beim Punkt. Die, die Kopftücher tragen, laufen aber auch immer öfter in Deutschland herum. Das finde ich dann wiederum nicht gut, da ich finde, dass Traditionen nur im eigenen Land ausgeführt werden sollen. Die Spanier zum Beispiel machen das richtig und führen ihre Tradition dort auch aus. Wenn es in Deutschland Stierkämpfe gäbe, wäre ich ein voller Gegner davon
Was ist das denn für ein Vergleich? Frauen mit Kopftuch kann man doch nciht mit dem qualvollem Sterben der Stiere vergleichen, welche zuerst mit Lanzen blutig gestochen werden, dass sie qualvolle Schmerzen erleiden müssen und hinterher, wenn das Blut den Rücken runterläuft und der Stier voer Schmerzen wild wird dann irgendwann getötet wird. Das ist doch absolut kein Vergleich mit der Tradition ein Kopftuch zu tragen
Warum wärst du denn in Deutschland dagegen, wenn es hier Tradition wäre? Das ist doch ein Widerspruch in sich. Entweder, man denkt, dass es Tradition ist und man sieht sogar bei diesem qualvollen Sterben zu oder man ist gegen so eine Qual. Und wenn du denkst, dass hier in Deutschland die Tradition des Kopftuches ok ist, warum ist dann für dich die Tradition, dass Spanier hier auch Stierkämpfe machen nicht ok, wenn du schon die Traditionen miteinander vergleichst?
danii_2702 hat geschrieben:Außerdem tuen mir die Stierkämpfer oft leid, oftmals aber auch nicht. Ich meine, dass man selbst schuld ist, wenn man sich vor einen Stier stellt und mit ihm kämpft. Dann muss man eben mit so Dingen und Unfällen rechnen. Diese kann man natürlich auch nicht verhindern. Die Stierkämpfer machen ihren Job außerdem immer weiter, weil sie sehr viel Geld dafür bekommen. Wenn jedoch Unfälle passieren, bei denen die Stierkämpfer schwer verletzt werden, tuen sie mir schon sehr leid. Ich habe vor kurzem im Fernsehen einen Kampf gesehen, bei dem der Stierkämpfer sogar seinen Hodensack verlor. Tage vor dem Kampf sagte er in einem Interview, dass er das Geld für ein Haus verdient und dass er auch bald Kinder haben will. In solchen Fällen tuen mir die Kämpfer auch sehr leid.
Gibt es keine Jobsa in Spanien, wo man keine Lebewesen quälen muss? Ich bin auch Fleischesser. Aber ein Tier muss nicht bis zu seinem Tod gequält werden. Es ist ein ungleicher Kampf, bei dem niemals der Stier gewinnt. Selbst, wenn er den Torrero auf die Hörner nimmt und dieser sterben müsste, würde der Stier trotzdem getötet werden. Verlierer ist immer der Stier und das hat für mich nichts mit "Job" zu tun. Und in deinem Beispiel hoffe ich, dass der Stier dem Torrero den Traum der eigenen Familie genommen hat. Das klingt hart. Aber wer ein Tier dermaßen quält, der muss mit den Folgen rechnen. Wegen einem Haus, was man haben will über Leichen gehen ist einfach widerlich.
danii_2702 hat geschrieben:Die Stiere werden zwar getötet, aber es gibt so viele Tiere dieser Art auf der Erde, dass dies nicht wirklich sehr viel ausmacht. Schon alleine wir essen gerne Schweinefleisch und würden auch nicht gerne darauf verzichten. Damit wir das Fleisch bekommen, muss das Tier auch erst getötet werden. Und ein Stier isst nicht jeder, oder?
Die Stiere werden extra dafür gezüchtet. Warum muss man Lebewesen auf die Welt kommen lassen, die man qualvoll sterben lassen kann. Es gibt doch auch genug Menschen auf der Welt. Siehst du es auch so locker, wenn man einen Menschen zu Tode quält? Wie gesagt, ich bin auch Fleischesser. Aber man sollte ein Tier schnell und ohne große Qual schlachten und nicht erst bis aufs Blut reizen. Die Stiere werden im Übrigen in Spanien als Delikatesse verkauft. Nur, dass das Rindfleisch eine sehr schlechte Qualität haben muss, weil so viel Adrenalin im Körper des Stieres ist, dass die Qualität darunter leidet. Aber die blutrünstigen Spanier und Touristen, die sich diese Kämpfe anschauen und mitkämpfen essen auch sowas als Delikatesse.
Diamante hat geschrieben:Siehst du es auch so locker, wenn man einen Menschen zu Tode quält?
Bei allem verständlichen Entsetzen und der Abscheu vor solchen Tierquälereien ist genau dieser Satz die große Gefahr bei Empörungen. Es macht keinen Sinn hier Menschen als Referenz zu nehmen, weil eine Gleichsetzung von Tier und Mensch schlicht nicht funktioniert.
Einen Menschen zu Tode zu quälen ist immer abzulehnen - egal welche Vorteile dadurch erwachsen würden. Wenn sich aber objektive Vorteile für den Menschen durch das Tierquälen ergeben würden (Heilmittel gegen Krebs oder Aids, Organspenden usw.), wäre es keine Frage, diese Quälerei in Kauf zu nehmen.
Das aber Tiere zum Spaß oder zur Unterhaltung zu Tode gequält werden, ist sicher angreifbar und muss nicht unbedingt hingenommen werden.
@derpunkt: Ich weiß, dass es nicht richtig ist, wenn man Mensch und Tier miteinander vergleicht. Ich bin aber deswegen so auf danii_2702 eingegangen, weil er das Kopftuchtragen der Muslimen mit der Tradition des Stierkampfes verglichen hat. Ansonsten bin ich selbstverständlich deiner Meinung, dass man Menschen nicht mit Tieren vergleichen darf.
Diamante hat geschrieben:@derpunkt: Ich weiß, dass es nicht richtig ist, wenn man Mensch und Tier miteinander vergleicht. Ich bin aber deswegen so auf danii_2702 eingegangen, weil er das Kopftuchtragen der Muslimen mit der Tradition des Stierkampfes verglichen hat. Ansonsten bin ich selbstverständlich deiner Meinung, dass man Menschen nicht mit Tieren vergleichen darf.
Es soll ein Vergleich verschiedner Traditionen sein. Und außerdem sind beide Dinge Traditionen. Warum soll man sie dann nicht miteinander vergleichen dürfen. Ich denke, dass Stierkämpfe nicht abgeschafft werden sollen. Eigene Länder, eigene Traditionen!
Ich finde die Stierkämpfe total ekelhaft und es ist einfach nur Tierquälerei. Ob es nun Tradition ist oder nicht, spielt für mich dabei keine Rolle. Manche Stämme haben es zur Tradition Menschen zu opfern oder andere schlimme Dinge zu tun. Diese werden auch nicht beibehalten, weil es eben nicht in Ordnung ist. Deswegen sollte man auch diese "Tradition" abschaffen. Es ist einfach widerlich und respektlos den Tieren gegenüber. Ich würde mir so etwas nicht anschauen und weiß auch nicht, was manche Menschen daran finden.
Ich habe ebenfalls überhaupt kein Mitleid mit solchen Leuten, denen dann in einer solchen Situation etwas schlimmes widerfährt. Wer sein Leben lang Tiere zur Bespaßung tötet, muss auch damit rechnen, dass ihm irgendwann etwas passiert, was das eigene Leben kosten kann. Damit habe ich kein Mitleid und ich finde es irgendwo auch verdient.
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