Wie lest Ihr ein Buch?

Ich lese Bücher am liebsten in einem Stück. Dieses eine Stück kann ein Tag sein oder auch ein Wochenende oder drei Tage, wenn ich Urlaub oder ein verlängertes Wochenende habe, aber ich lese am liebsten mit so wenigen Unterbrechungen wie nur möglich. Ich habe einer sehr bequeme Couch, auf der ich es mir zumeist am Wochenende gemütlich mache mit zwei Flaschen Wasser ausgestattet und einer kleinen Knabberei, die nicht fettet oder feucht ist. Ich setze mich auf die Couch, lege die Beine hoch und genieße es, einfach nur da zu sitzen und zu lesen. Manchmal höre ich Film Soundtracks oder bestimmte klassische Musik dazu, aber das nur sehr leise und so, dass ich in meinem Lesefluss nicht gestört werde.

Mein Lieblingsort ist aber in dem Haus meines Vaters der äußere Teil des Wohnbereichs in dem ganz altmodisch vor dem Kamin noch zwei sehr alte und sehr bequeme Wohnsessel stehen. Man sinkt gute 20 Zentimeter in diese Sessel ein, aber bequemer als dort kann man nicht sitzen. Wenn es dann noch Winter ist, man den Schnee um sich rum durch das Glas des Wintergartens spürt, der Kamin an ist und es dämmert oder schon dunkel ist, verliert man ganz schnell alles um sich herum und kommt in einen Lesefluss, der einen auch mal so lange Lesen lässt, bis man plötzlich bemerkt, dass es hell ist. Es ist so eine wohlige Umgebung, die einfach prädestiniert ist, um sich in einem guten Buch zu verlieren.

Leider ist es nicht oft möglich so viel Zeit aufzuwenden und ich freue mich schon auf die Weihnachtszeit, wenn ich diese oben beschriebene Situation durchleben kann. Denn da ich viel und auch flexibel arbeite, habe ich selten mal mehrere Stunden am Stück, in denen ich Zeit zum Lesen hätte. Daher bietet es sich auch selten an ein Buch zu lesen, ich schiebe das dann meistens vor mich hin, bis ein paar Wochen vergangen sind und ich das Buch von vorn beginnen kann. Unterwegs oder in der Öffentlichkeit habe ich früher viel gelesen, tue es inzwischen aber gar nicht mehr, weil es einfach unbequem ist und zu viele Störfaktoren um einen herum bestehen. Selbst in Cafés finde ich nicht die Ruhe über einen längeren Zeitraum tief in das Buch einzutauchen, daher versuche ich es gar nicht erst.